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The Scent of Coffee

von Aurea

The Scent of Coffee

„Daddy, Daddy, wie hast du eigentlich Mummy kennen gelernt?“

Chakotay schaute überrascht zu seiner kleinen, fünfjährigen Tochter hinunter. Sheila saß neben ihm auf der Couch, während er dabei war Berichte zu lesen. Er wunderte sich immer wieder über die Neugierde und den Wissensdrang, der in diesem kleinen Menschen jetzt schon inne wohnte. Wahrscheinlich würde sie einmal eine große Wissenschaftlerin werden, zumindest die gleiche Leidenschaft für dieses Fachgebiet aufbringen wie ihre Mutter.

Der dunkelhaarige Mann bedeutete dem kleinen Mädchen mit leicht angehobenen Finger aufzupassen und leise zu sein. Er legte das PADD, an dem er gerade arbeitete, beiseite, stand von der Sitzgelegenheit auf und ging mit großen Schritten zum Replikator auf die andere Seite des Wohnraumes hinüber.

Sheila verfolgte ihn mittlerweile mit gespanntem Blick. Auf dem Sofa kniend, hatte sie ihren kleinen Körper auf die Lehne gestützt.

Der erste Offizier der USS Voyager betätigte mit behänden Fingern schnell einige Tasten des Touchscreens und befahl dem Computer mit leiser Stimme eine Tasse schwarzen Kaffee zu replizieren. Sogleich materialisierte sich unter Bildung blauer Partikelteilchen ein Becher des heißen Getränks im Ausgabefach des Replikators. Chakotay drehte sich mit der Tasse in der Hand zu seiner Tochter um, zwinkerte ihr noch einmal zu und schritt dann leise in Richtung des Badezimmers. Kurz davor blieb er stehen und fächelte – immer noch unter den beobachtenden Augen seiner Tochter – mit einer leichten Handbewegung über den heißen Dampf, der von der Tasse aufstieg.

Es dauerte nicht lange und beide konnten ein leises Schnuppern aus Richtung des anderen Raumes hören. Wasser bewegte sich, man konnte lautes Platschen hören und wie jemand einige Gegenstände bewegte. Nach einigen Momenten öffnete sich die Türe und eine ziemlich nasse Kathryn Janeway, nur mit einem Handtuch um ihren Körper geschlungen, lugte aus der Öffnung heraus. Mit einem forschenden Blick und prüfenden Riechen testete sie die Wirklichkeit ihrer Sinneseindrücke. Als sie ihren lächelnden Ehemann in der Mitte des Raumes stehen sah, konnte auch sie sich ein Grinsen nicht verkneifen. Langsam löste sie sich vom Türrahmen, schritt die paar Meter in Richtung des Indianers und blieb direkt vor ihm stehen.

„Wie ich sehe hast du da Kaffee, Liebling.“

„Und wie ich sehe, bist du damit sogar aus der Badewanne zu bekommen und ... nun ja ... ziemlich nass.“

Mit dieser Bemerkung blickte die rothaarige Frau, gefolgt vom Lächeln ihres Mannes, an sich herab. Erst jetzt bemerkte sie die sich immer weiter ausbreitende Pfütze und die Fußspuren, welche sie auf ihrem kurzen Weg hinterlassen hatte. Langsam und bedächtig schaute sie wieder hoch, ihre Augen dieses mal nicht auf die Tasse des so begehrten Getränkes gerichtet, sondern auf das Gesicht ihres Gegenübers.

„Soll ich dir mal zeigen, wie schnell man so nass werden kann?“

Rasch schloss Kathryn die Lücke, die noch zwischen ihr und Chakotay herrschte. Nur die Tasse Kaffee – die nun sowohl gegen ihren, als auch seinen Körper gepresst war – hielt noch zwischen ihnen Abstand. Kathryn war gerade dabei, noch eine Bemerkung hinzuzufügen, als sie ein nervöses Gemurmel aufhorchen ließ.

„Mhm, ich muss noch mal schnell zu Miral hinüber. Onkel Tom hat ihr so ein neues Spiel aus dem 21.Jahrhundert repliziert. Ich glaub es nennt sich Pazzle oder Pözzle oder so... Ähm ja, ich geh dann mal.“

Und mit schnellen, kleinen Schritten war Sheila auch schon durch die zischende Tür des Quartiers auf den Gang gehuscht.

Die beiden kommandierenden Offiziere der Voyager blickten ihrer Tochter überrascht, aber zugleich auch amüsiert nach. Nachdem sich die Eingangstüre wieder geschlossen hatte, fokussierte Chakotay, der mittlerweile mit einer geschmeidigen Handbewegung die Kaffeetasse auf den neben ihm stehenden Tisch gestellt hatte, wieder seine Frau.
„Wolltest du nicht gerade noch etwas sagen?“

Noch bevor sie etwas antworten konnte, zog er sie zu sich heran, so dass sich ihre Körper nun vollständig berührten, und legte beide Arme um ihre Taille.

„Ich habe mir gerade überlegt, ob du – als einer der führenden Offiziere eines Raumschiffes – überhaupt schwimmen kannst...“

Mit diesen Worten wand sie sich aus der Umarmung des um beinahe einen Kopf größeren Mannes, drehte sich um und ging langsam wieder in Richtung Bad. Auf dem Weg dorthin knotete sie ohne sich noch einmal umzudrehen ihr Handtuch auf und ließ es sanft auf den Boden gleiten.

Chakotay blickte ihre vergnügt hinterher, ihren für ihn wunderschönen Körper betrachtend, und folgte ihr schließlich auch mit langsamen, erwartungsvollen Schritten.

Zurück blieb eine Tasse schwarzen Kaffees, welche immer noch auf dem gläsernen Couchtisch stand und deren Dampf sich langsam verflüchtigte...
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