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UNITY ONE - 1.04 Prequel - Part I

von Belar

1.04 Prequel - Part I

Sternzeit 59147.0050. *(Mit Stardaterechner ausgerechnet: 23.02.2383)
Fleetadmiral Joran Jakur Belar saß auf einer Bank in einem großen Park. Das besondere an diesem Park war, dass es kein gewöhnlicher Park war. Er wurde auf einer gewaltigen Raumstation angelegt um den Bewohnern in ihrer Freizeit Entspannung zu bieten. Der Park erstreckte sich über ein gesamtes Deck und wurde von den besten Terraformern der Föderation angelegt. Er enthielt allein 50 verschiedene Pflanzenarten von allen verschiedenen Welten der Föderation. Es waren sogar ein paar klingonische und romulanische Pflanzen unter ihnen. Belar genoss die Stille an einem kleinen See und hörte den Vögeln zu. Endlich etwas Ruhe und Frieden. Er ließ seine Gedanken schweifen und dachte im Grunde über nichts nach. Seine Wunden, die er von seiner Gefangenschaft bei den Gorn davon getragen hatte, heilten gut und er würde morgen früh endlich das Kommando über die Station übernehmen können. Im Grunde war ihm der morgige Tag völlig egal. Ihm lag einfach nichts daran, eine Raumstation zu kommandieren. Er würde viel lieber ein Raumschiff befehligen. Es war sicher interessant mit Romulanern und Klingonen Seite an Seite zu dienen. Aber nichts ging über das Erlebnis das Kommando auf einem Raumschiff zu führen und in den weiten des unendlichen Weltraums ganz auf sich, das Schiff und seine Crew gestellt zu sein. Er vermisste die „Eskort“. Vor einer Woche setzte er zum ersten mal seinen Fuß auf die Raumstation nur um dann direkt auf die Krankenstation gebracht zu werden. Nach seinerRettung waren die Ärzte der medizinischen Abteilung sehr an ihm interessiert. Sie versorgten seine Wunden und nahmen Blutproben. Danach wurde er in einem Krankenzimmer zur Beobachtung untergebracht. Am 2. Tag nach der Ankunft auf der Station wurde er für Diensttauglich erklärt und durfte sich nun endlich sein Quartier ansehen. Als er es das erste mal betrat, verschlug es ihm den Atem. Das Quartier war doppelt so groß wie das V.I.P Quartier an Bord eines Schiffes der Galaxyklasse. Wenn er da an sein Quartier an Bord der „Escort“ dachte musste er schmunzeln. Was um alles in der Welt sollte er mit solch einem riesigen Quartier anfangen? Nachdem er sich einigermaßen häuslich eingerichtet hatte. Ging er auf die OPS um sich seinen zukünftigen Offizieren vorzustellen und sie zu begrüßen. Danach traf er sich mit den Botschaftern der Klingonen, Romulaner, Cardassianer, Ferengi, des Dominion und der anderen Völker die ihre Interessen auf der Station vertraten um seine Antrittsrede zu halten. Der cardassianische Botschafter verließ den Raum bereits nach 5 Minuten nachdem er dem Admiral respektvoll die Hand geschüttelt hatte. Es würde mit Sicherheit nicht langweilig werden, die Botschafter auf einen Nenner zu bringen. Kurz nach seiner Antrittsrede begab er sich in den großen Konferenzraum in der nähe der OPS um sich mit den 8 Captains die an seiner Rettung beteiligt waren, zu treffen und sich zu bedanken. Die Rede die er im Kreise seiner Captains und Fleetadmiral Sovrane hielt war etwas aggressiver als die Rede die er vor den Botschaftern hielt. Er machte klar, dass er nicht glaubte, dass die nächsten Jahre für die Föderation friedlicher werden würden und verwies dabei auf die Gorn, die die Station aus ihrem angeblichen Raum entfernen wollten und Cardassia wieder ihrem Reich einverleiben wollten. Anscheinend waren die Gorn und die Cardassianer zu Archers und später zu Kirks Zeiten in einer Union vereinigt. Wer dabei die dominante Spezies war, war unbekannt. Belar nahm sich vor sich einige Informationen vom cardassianischen Botschafter oder vom cardassianischen Regierungschef Elim Garak zu organisieren. Garak galt als Föderationsfreundlich und würde ihn sicher mit Informationen versorgen. Er hatte ja schließlich an Siskos Seite im Dominionkrieg gekämpft und wenn Sisko ihm vertraute, dann würde Belar es auch riskieren ihm zu vertrauen.

Urplötzlich wurde Belar doch aus seinen Gedanken gerissen, die sich unbemerkt eingeschlichen hatten. Jemand verdeckte mit seinem Körper den warmen Schein der künstlichen Sonne des Arboretumdecks. Belar schirmte sich mit der Hand die Augen ab um besser sehen zu können. Er erkannte Sovrane, der mit einem lächeln auf den Lippen vor ihm stand. Belar stand auf und reichte ihm die Hand. „Na Kamerad, was kann ich für dich tun?“ Fragte Belar während er seinem Freund auf die Schulter klopfte. Augenblicklich viel Sovranes Lächeln in sich zusammen und er runzelte die Stirn. „Die „Dauntless“ wird in 10 Minuten wieder in Richtung Breensystem aufbrechen. Ich habe meine Pflichten dort lange genug anderen überlassen. Ich dachte mir, du willst mich sicher an die Rampe begleiten.“ Belar nickte. „Selbstverständlich, es wird sicher eine weile dauern, bis wir uns wieder sehen.“ Sie lächelten sich gegenseitig an und begaben sich zum Ausgang des Arboretums.
An der Luftschleuse angekommen, verabschiedeten sich die beiden Freunde voneinander und schüttelten sich ein letztes mal die Hände. Sovrane drückte auf den Schalter und die beiden hälften der Tür trennten sich voneinander. Er schritt in den Tunnel, drehte sich noch einmal um und ging dann endgültig. Die Türen schlossen sich hinter ihm. Belar blieb noch eine Weile am Panoramafenster stehen um sich das Ablegemanöver der „Dauntless“ anzusehen. Erst als die „Dauntless“ drehte und auf Warp ging entfernte sich Belar vom Andockbereich und nahm den Turbolift in Richtung der Mannschaftsquartiere. Dort angekommen ging er den langen Korridor zu seinem Quartier entlang. Einige Besatzungsmitglieder der Föderation begegneten ihm und grüßten ihn respektvoll. Er erwiderte die Grüße und ging weiter. Er blieb vor seiner Tür stehen und gab den Zugangscode ein. Die Tür gewährte ihm den Zugang und er trat ein. Normalerweise aktivierte sich das Licht bei betreten eines Quartiers. Doch diesmal nicht. „Licht!“ Befahl er. Es tat sich jedoch nichts. Er wollte gerade auf seinen Communicator tippen um den technischen Wartungsdienst herbeizuzitieren als er eine weitere Person im Raum wahrnahm. Die Person erhob sich aus einem Sessel. „Lassen sie mich ihnen helfen Admiral!“ Sagte die Person freundlich. „Licht!“. Der Computer schien den Befehl zu akzeptieren und aktivierte die Lichteinheiten. Nun sah Belar seinen Besucher in voller Lebensgröße. Es handelte sich um einen menschlichen Mann Mitte dreißig mit kurzen dunklen Haaren, einem Schnurrbart und einer schwarzen Ledermontur. Er war mindestens eins neunzig groß und hatte breite Schultern. Offensichtlich durch jahrelanges intensives Training. Dieser Mann hatte definitiv Kampferfahrung. Das auffälligste an der Person, war der Sternenflottencommunicator auf der linken Seite seiner Jacke. Es handelte sich offensichtlich um ein Sternenflottenmitglied oder um jemanden, der den Communicator gestohlen hatte. Wie auch immer, Belar wollte erst ein mal hören, was der Mann zu sagen hatte. „Wer zum Teufel sind sie und was wollen sie?“ Fragte Belar. Der Mann nahm wieder Platz und bedeutete Belar, es ihm gleich zu tun. Belar tat wie ihm geheißen und nahm auf der anderen Seite des gläsernen Wohnzimmertisches in einem Sessel platz. „Admiral, ich bin Mitglied der Abteilung für temporale Sicherheit der Sternenflotte und benötige in einer äußerst delikaten Angelegenheit ihre Hilfe.“ Belar schüttelte den Kopf. „Wenn sie zur temporalen Sicherheit gehören, warum haben sie dann keine Sternenflottenuniform an?“ Fragte Belar. Der Mann lächelte legte ein kleines Gerät auf den Tisch, das durch ein Inhibitorfeld etwaige Lauschgeräte stören sollte und begann zu erklären: „Ich bin Lieutenant Commander Maxwell Harrison, stellvertretender Sicherheitschef im cardassianischen Sektor. Uns ist zu Ohren gekommen, dass jemand versucht die Gründung der Taskforces zu verhindern indem versucht werden soll, sie und Admiral Sovrane umzubringen, noch bevor sie die Petition zur Gründung der Taskforce an den Föderationsrat richten können.“ Belar schüttelte ungläubig mit dem Kopf. „So etwas ist vor 4 Jahren nicht passiert. Wir haben die Petition ohne einen Zwischenfall vorbringen können, sie wurde dann nach 4 weiteren Wochen ratifiziert und sechs Monate später wurden die Verhandlungen mit den Klingonen und den Romulanern aufgenommen „Unity One“ zu bauen. Weitere 6 Monate später waren die ersten 20 Schiffe der ersten taktischen Taskforce in Dienst gestellt.“ Harrison nickte verständnisvoll. „All das Admiral, wird nicht passieren, wenn unser Gegner Erfolg hat und in die Zeit zurückgeht und das Attentat auf sie und Sovrane durchführt.“ Belar stand aus dem Sessel auf und lief auf und ab. „Und was denken sie soll ich tun? Vier Jahre zurückreisen, den Attentäter finden, von dem wir gar nicht wissen, wer es ist und ihn eliminieren?“ Harrison stand seinerseits auf. „Ganz genau Sir, entweder sie können ihn gefangen nehmen, oder sie töten ihn. So oder so sie sind der einzige der weiß, was damals bis ins letzte Detail passiert ist und können quasi für sich den perfekten Bodyguard spielen.“ Belar beendete seinen unruhigen Spaziergang. „Sie haben doch dafür ausgebildete Leute oder? Warum macht das keiner von denen? Und Außerdem, wie soll ich denn in die Zeit zurückreisen haben sie etwa eine Zeitmaschine?“ Belar begann zu lachen. Harrison wurde langsam ungeduldig. „Bei allem Respekt Sir, ich finde das nicht lustig. 1. Wir haben Leute für so einen Job. Die Gründe warum wir sie brauchen, habe ich bereits genannt, wir werden ihnen selbstverständlich 2 Experten zur Seite stellen und 2. Muss ich ihnen sagen, dass wir eine Zeitmaschine haben. Ich brauche ihnen ja nicht zu sagen, dass diese Information der höchsten Geheimhaltungsstufe unterliegt.“ Belars Grinsen brach in sich zusammen. Er näherte sich dem Commander, packte ihn am Kragen und sagte:“ dann zeigen sie mir ihre Zeitmaschine.“ Belar ließ den Commander wieder los und trat einen Schritt zurück. Harrison tippte auf seinen Communicator. „Harrison an die „History“ zwei Personen zum beamen bereit. Noch bevor Belar Einwände erheben konnte erfasste sie der Transporterstrahl und löste beide auf.
Als sie materialisierten wusste Belar sofort, dass sie sich auf einem Schiff befanden. Er spürte das rhythmische vibrieren der Deckplatten, wie es nur ein Warpkern erzeugen konnte.
Der Transporterraum hingegen wirkte fremd obwohl hinter der Transporterkonsole eine Frau im Range eines Lieutenant stand und freundlich lächelte. Harrison trat als erster von der Plattform und stellte dem Admiral die Frau vor. „Das ist Lieutenant Jessica Fernandez unser Chefingeneur. Sie ist auch die Frau, die die Zeitmaschine bedient.“ Belar reichte ihr zwar die Hand und nickte ihr zu, registrierte sie aber kaum. Harrison riss ihn aus seinem erstaunen. „Kommen sie Admiral, ich zeige ihnen das Schiff.“ Harrison wandte sich zum gehen. Belar folgte ihm, er konnte gar nicht anders, seine Neugier hatte bereits gesiegt als er den Transporterraum sah.

Die Führung durch das Schiff dauerte nur 25 Minuten. Belar erfuhr, dass es sich um das erste experimentelle Zeitschiff der Einsteinklasse handelte, 3 Decks besaß und mit einem Quantenfluxkompensator ausgerüstet war. Es verfügte auch über eine romulanische Tarnvorrichtung, woher diese stammte wollte Harrison jedoch nicht verraten. Belar verstand nur soviel, dass der Q.F.K um das Schiff ein temporales Feld errichtete, daß es dem Schiff erlaubte in die Zeit zurückzureisen man konnte dann auch wieder in die Zukunft reisen, jedoch nur bis zum Ausgangspunkt. Alles andere war für den Computer nicht bekannt und konnte nicht berechnet werden. Die Besatzungsstärke belief sich auf 6 Besatzungsmitglieder und war als temporäres Forschungsschiff mit minimaler Bewaffnung ausgelegt. Die „History“ operierte außerhalb der regulären Flotte, ebenso wie die Taskforces unter strikter Einhaltung der obersten Temporalen Direktive. Manchmal war es aber auch nötig, Fehler in der Zeit die durch andere entstanden sind zu korrigieren. Wie in diesem Fall. Belar stand auf der Brücke des kleinen Schiffes und sah durch den Hauptschirm die Raumbasis. Niemand an Bord dieser Station hatte die geringste Ahnung was hier vor sich ging. In diesem Moment flog die „Escort“ ganz nah an ihnen vorbei. Belar konnte den Schriftzug USS. Escort – NCC 74200 – United Federation of Planets lesen. Dann ging die „Escort“ auf Warp. Offensichtlich waren sie unterwegs zu einem Patrouillenflug.

Harrison stand neben ihm und schaute ebenfalls auf den Hauptschirm und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Belar drehte sich zu ihm um und musterte ihn. „Was ist so komisch Commander?“ Dieser drehte sich seinerseits um und schaute Belar direkt in die Augen. „Ich freue mich darauf, mit ihnen auf eine ihrer Missionen zu gehen.“ Antwortete er. Belar sah ihn missbilligend an. „Commander, die Menschen um mich herum, haben die Angewohnheit im Laufe der Mission zu sterben. Es wäre sicherer für sie, wenn sie meine Missionen auf dem Holodeck nachspielen würden.“ Harrison lachte laut auf drehte sich um und ging zum Kommandosessel. Er nahm darin platz. Er grinste immer noch. „Admiral, ich würde alles dafür geben live dabei zu sein und zu erleben, wie sie die Probleme lösen.“ Dann wandte er den Kontrollen in der Armlehne seine Aufmerksamkeit zu und bereitete das Schiff auf den Start vor. Belars Gedanken wurden zunehmend dunkler: „Na toll, genau das was ich brauche. Noch ein Fan.“

Als die Startvorbereitungen abgeschlossen waren, befahl Harrison seinem Steuermann, Kurs auf die Erde zu setzen. Der Steuermann gab den Kurs ein und legte die maximale Warpgeschwindigkeit fest. Danach drehte er sich um und meldete Bereitschaft. Harrison hob den Finger und senkte ihn wieder. „Energie!“ Befahl er. Das getarnte Schiff ging augenblicklich auf Warp und näherte sich seinem Ziel. Dem blauen Planeten, der Erde.

Zwei Tage später schwenkte die „History“ in einen Standartorbit um Lunar. Harrison drückte auf eine Taste in der Armlehne seines Sessels und zitierte Lieutenant Fernandez auf die Brücke. Belar stand mit hinter dem Rücken verschränkten Armen hinter dem Kommandosessel und betrachtete den Bildschirm. Er sah zu, wie die Erde langsam wieder in Sicht kam. Obwohl er ein Trill war, war der Anblick des blauen Planeten immer wieder ein beeindruckender Augenschmaus. Er liebte die Erde, was nicht sonderlich verwunderlich war, er lebte ja schließlich ab seinem sechzehnten Lebensjahr auf dem Nordamerikanischen Kontinent in San Fransisco. Zuerst im Studentenwohnheim an der Sternenflottenakademie und danach in seiner eigenen Wohnung, in Alameda mit Blick auf die Bucht. Er bewohnte diese Wohnung maximal zweimal pro Jahr, während seines Urlaubs. Zwei Wochen nach Abschluss der Akademie wurde er bereits auf die „Crazy Horse“ beordert. Er hatte kaum die Gelegenheit sich an seine Wohnung zu gewöhnen und sich einzuleben. Die Wohnung diente ihm mehr oder weniger als Ferienwohnung. Gelebt hatte er dort nie, sein zuhause waren immer die Sterne. Eines Tages, würde ihn sein Weg eventuell ins Sternenflottenkommando bringen und die Wohnung würde dann auf Dauer benutzt werden. Aber heute noch nicht.

Lieutenant Fernandez hatte inzwischen die Brücke betreten und an der technischen Konsole platz genommen. Belar trat neben sie und schaute ihr über die Schulter. Offensichtlich justierte sie den Q.F.K. Die Gleichungen für den Zeitsprung waren zu kompliziert für Belar als das er sie auch nur ansatzweise hätte verstehen können. Seine stärke waren eher die taktischen Berechnungen. Sein Talent war es, sich eine Feuerleitlösung aus den Fingern zu ziehen, die es möglich machte, den Gegner mit dem maximal möglichen Schaden an seinem Schiff zu treffen. Er war auch gut darin, die Schritte seines Gegners vorauszusehen, obwohl es natürlich ab und zu vorkam, dass der Gegner ihn kalt erwischte. Fernandez drehte sich zum Commander um „Einstellungen des Q.F.K. abgeschlossen. Chronotonenemitter voll geladen Sir.“ Harrison nickte. „Errichten sie das Chronotonenfeld Lieutenant!“ Fernandez aktivierte den Emitter. Auf dem Hauptschirm konnte man sehen, wie sich ein Film von rötlicher Strahlung um das Schiff ausbreitete. Schließlich blitzte es auf dem Hauptschirm auf. Als der Blitz abflaute, war wieder die Erde auf dem Hauptschirm sichtbar. „Hat wohl nicht funktioniert oder?“ Stellte Belar fest. Harrison drehte sich zu ihm um. „Es ist immer so unspektakulär und das ist auch gut so, wir wollen ja schließlich keine Aufmerksamkeit erregen.“ Er wandte sich an seinen Operationsoffizier. „Mr. Juno, welche Sternzeit haben wir?“ Juno gab ein paar Zahlen und erhielt sofort die Antwort. Die Sternzeitanzeige auf seinem Display hatte sich automatisch mit der Gegenwärtigen Sternzeit abgeglichen. „Die aktuelle Sternzeit beträgt, 56433.7392. Wir haben den 08.06.2379 nach dem gregorianischen Kalender. Commander.“ Meldete Juno.

Harrison nickte anerkennend und befahl seinem Steuermann, das Schiff in einen Standartorbit um die Erde zu bringen. Der Befehl wurde ausgeführt und das immer noch getarnte Schiff glitt für Augen unsichtbar elegant in eine geostationäre Umlaufbahn. Belar schüttelte mit dem Kopf. Er konnte es immer noch nicht glauben, dass er soeben eine Zeitreise hinter sich gebracht hatte. Es handelte sich dabei um seine erste Zeitreise während seiner Dienstzeit bei Starfleet. Er konnte es bis jetzt immer vermeiden, in temporale Geschichten hineingezogen zu werden. Solche Dinge verursachten bei ihm immer Kopfschmerzen. Harrison riss ihn aus seinen Grübeleien. „Admiral, wir sollten uns jetzt auf die Krankenstation begeben.“ Belar sah ihn fragend an. „Warum sollte das notwendig sein?“ Harrison lächelte ihn an. „Ganz einfach. Es existieren in dieser Zeitlinie jetzt zwei Belars und da wir nicht auffallen wollen, müssen wir sie chirurgisch verändern und ihnen eine neue Identität verschaffen. Wir haben uns bereits in die Datenbank der Sternenflotte gehackt und entsprechende Modifikationen vorgenommen. Jetzt müssen wir nur noch sie modifizieren.“ „Sie überlassen nichts dem Zufall oder?“ Fragte Belar. „Es ist mein Job an solche Dinge zu denken Sir.“ Antwortete Harrison. Beide lächelten sich an und verließen die kleine Brücke. Harrison übergab vorher noch das Kommando an Juno.
Eine Stunde später starrte Belar auf der Krankenstation in einen Spiegel und erkannte sich nicht wieder. Seine Flecken wurden entfernt, Sein Bart war nun ein Vollbart, statt blauen Augen hatte er nun grüne und er war nicht mehr blond, sondern hatte nun kurze schwarze Haare. Der Bordarzt hatte ganze arbeit geleistet. Aber sollte er mit einem Tricorder gescannt werden, würde man den Symbionten in seinem Körper entdecken und ihn als Trill identifizieren. Aber dieses Risiko mussten sie eingehen. Es gab keine Möglichkeit, die Lebenssignale des Symbionten zu tarnen, aber normalerweise wurden keine Tricorderscanns auf der Erde vorgenommen um die Personen als die zu identifizieren, die sie waren. Es sei denn man wollte einen Sicherheitsbereich betreten. Aber das gehörte nicht zum Plan. Die Tür zur Krankenstation öffnete sich und Harrison trat mit einem breiten Grinsen auf den Lippen ein. Über die Schulter hatte er drei Uniformen geworfen. Er schritt an Belars Liege und übergab ihm eine der Uniformen. Es handelte sich dabei um eine Uniform der Sicherheit. Am Kragen waren zweieinhalb Sterne zu sehen, was ihn zu einem Lieutenant Commander machte. „Sie sind jetzt Lieutenant Commander Jason Everett, der neue persönliche Sicherheitbeauftragte von Vizeadmiral Joran Jakur Belar.“ Erklärte er. Er gab Belar außerdem zwei Padds. Auf dem einen waren die Versetzungspapiere von der „Lakota“ gespeichert und auf dem anderen, seine Identifikationspapiere. Harrison führte weiter aus: „Und ich bin ihr Stellvertreter. Mein Name ist jetzt Lieutenant Junior Grade Thomas J. Anderson.“ Er zog seinen Uniformpulli aus und streifte den neuen über. Belar tat es ihm gleich. Er vermisste seine Admiralsspangen schon jetzt. Schon seltsam, es gab eine Zeit, da konnte er sich nicht vorstellen, die gelbe Uniform durch eine rote zu wechseln. Aber irgendwann ist es doch geschehen und jetzt konnte er sich nur schwer von seiner Admiralsuniform trennen. Belar las sich noch einmal die Identifikationspapiere durch und blickte dann Harrison an. „Wie sieht unser Plan aus?“ Harrison grinste abermals. „Wir werden im engsten Kreis des Admirals arbeiten und jeden in seiner Umgebung, auch Sovrane einem temporalen Scan unterziehen. Wenn wir unseren Gegner hier nicht finden, müssen wir unsere Suche auf alle ausweiten mit denen sie zu dieser Zeit zu tun hatten und schließlich auf den Föderationsrat und sogar den Präsidenten. Diese Mission darf nicht schief gehen. Wir müssen äußerst diskret und vorsichtig vorgehen. Jeder Fehler würde sich negativ auf unsere Zeit auswirken.“ Belar nickte. „Es besteht aber die Möglichkeit, dass wir improvisieren und schnell handeln müssen. Wir sollten auf alles gefasst sein. Auf Bomben, Sniper etc.“ Harrison gab dem Admiral oder besser dem Lieutenant Commander recht.

Belar stand von der Liege auf. „Wo ist eigentlich unser dritter Mann?“ „Er stößt im Transporterraum zu uns. Wollen wir?“ Harrison deutete zur Tür und beide gingen den Gang zum Transporterraum entlang. Sie betraten ihn, begrüßten Lieutenant Fernandez hinter der Transporterkonsole. Belar drehte sich in Richtung Transporterplattform. Was er sah konnte er kaum glauben. Auf der Pattform stand Sven Torias Sovrane in der Uniform der Sicherheit und zum Vulkanier verändert. „Torias!“ Rief Belar überrascht. „Sie müssen sich irren. Mein Name ist Lieutenant Commander Stol, der neue Sicherheitsattaché von Vizeadmiral Sovrane.“ Plötzlich begann Stol zu lächeln, was sehr ungewöhnlich war für einen Vulkanier. Er knuffte Belar die Schulter. „Na da hab ich dich aber reingelegt was? Alter Freund.“ Belar knuffte zurück. „Du hast mir einen Wahnsinnsschrecken eingejagt, Mann! Wie hat es Harrison geschafft, dich von der „Dauntless“ runterzubekommen? Ihr wart doch schon unterwegs ins Breensystem.“ Sovrane nickte. „10 Minuten nachdem wir gestartet waren, empfingen wir eine Subraummitteilung der Priorität 1 von einem Shuttle der Sternenflotte. Man bat uns unter Warp zu gehen und um Andockerlaubnis. Der Passagier war Lieutenant Fernandez und sie bat meinen ersten Offizier darum, mich zu holen. Als ich dann in der Shuttlerampe ankam bat sie mich ins Shuttle zu steigen mit der Begründung, dass die Föderation in Gefahr sei und ich ihr vertrauen sollte, sie würde mir dann alles auf dem Weg zur „History“ erklären. Was sie dann auch tat. Ich muss zugeben, mir haben sich bei dieser Story die Haare gesträubt. Aber wenn das wahr ist, was Harrison und Fernandez sagen, ist es unsere Pflicht, den oder die Attentäter zu finden. Und außerdem konnte ich dich ja nicht alleine auf eine solche Mission gehen lassen. Du gehst doch drauf.“ Sovrane lächelte. „Ich schickte die „Dauntless“ alleine nach Breen und bin nun hier.“ Belar lachte laut auf. „Also soweit ich mich erinnere, habe ich dir wesentlich öfter das Leben retten müssen, als du mir. Wenn ich richtig nachgerechnet habe, ganze 12 mal.“ Sovrane schüttelte den Kopf. „Es waren 11 mal, der Vorfall auf „Cato Naimodia Prime“ zählt nicht.“ Beide lachten.
„Meine Herren!“ Unterbrach Harrison die beiden. „Wir sollten jetzt aufbrechen, wir haben doch keine Zeit.“ Belar sah Sovrane an, betrat den Transporter und sagte: „Wir haben keine Zeit. Man sollte meinen, dass die Typen von der temporalen Sicherheit genug Zeit hätten.“ Sovrane lachte abermals, während Harrison das Gesicht verzog. „Immer mussten Außenstehende früher oder später die abgedroschenen Zeitwitze zum besten geben.“ Stattdessen nickte er Fernandez zu. „Energie!“
Fernandez betätigte die Kontrollen und das Außenteam entmaterialisierte sich um die Zukunft zu retten…….

ENDE TEIL I

To be continued
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