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UNITY ONE - 1.10 Invasion – Part I

von Belar

Kapitel 2

USS. Escort – NCC 74200 / Schiff der Defiantklasse
Mission: Rückkehr zur 5. TF bei Cardassia
Location: Brücke
Ungeduldig lief Renee auf der Brücke des Schiffes umher und machte die gesamte Brückenbesatzung nervös. Sie durften nicht zu spät kommen. Die Schlacht wäre mit Sicherheit in vollem Gange, wenn die Escort bei Cardassia eintraf. Sie ärgerte sich maßlos über das Verhalten des Admirals. Sie nahm sich vor, ihn spüren zu lassen, was sie von solchen Aktionen hielt. Nachdem sie zum Schein die technische Konsole überprüft hatte, drehte sie sich zur CON um. „Mr. Harris, wann haben wir Cardassia erreicht?“ Diese Frage stellte sie bereits zum dritten Mal in der vergangenen Stunde und langsam begann sie dem Steuermann auf die Nerven zu gehen, aber er konnte sie auch verstehen und sah davon ab, sie darauf hinzuweisen. Stattdessen beschränkte er sich auf die geforderte Antwort. „In ungefähr zwei Stunden und fünfundzwanzig Minuten erreichen wir den Perimeter des Cardassiasystems und schließen uns eine viertel Stunde später der Flotte an. Renee schien mit der Antwort nicht zufrieden zu sein, schritt zum Kommandosessel und betätigte eine Taste in der linken Armlehne des Sessels. „Brücke an Maschinenraum!“

Es dauerte einen Moment, bis sich der Chefingenieur des Schiffes meldete. „Maschinenraum hier! Sprechen sie!“ Antwortete Ten’Ai knapp. „Können wir eventuell noch etwas mehr Fahrt machen Lieutenant?“ Fragte Renee. Der Bajoraner wischte sich den Schweiß von der Stirn und schüttelte langsam den Kopf. Dieser Captain hatte die schlechte Angewohnheit, die Maschinen zu überlasten. Er hatte die letzten zwei Stunden damit zugebracht, den Warpkern zusammenzuhalten und jetzt wurde von ihm verlangt, den Reaktor weiter hochzufahren. „Captain, wir fahren den Reaktor bereits auf 103%. Die Indikatoren spielen schon verrückt. Alle Anzeigen sind im roten Bereich, wenn wir nicht in spätestens einer halben Stunde die Geschwindigkeit reduzieren, fliegt uns das Schiff um die Ohren. Ich rate dringend davon ab, den Reaktor noch weiter hoch zu treiben.“ Es dauerte eine Weile, bis eine Antwort von der Brücke kam. „Also schön, Lieutenant. Fahren sie den Reaktor in einer halben Stunde auf Normaloutput herunter. Brücke Ende!“ Die Verbindung brach ab. Ten’Ai war froh darüber, dass sich der Captain entschieden hatte die Maschinen zu schonen. Er konnte verstehen, warum O’Connor unbedingt so schnell wie möglich bei Cardassia sein wollte. Allerdings würde es auch nichts bringen, wenn sie danndurch eine Überbelastung des Triebwerks gar nicht ankommen würden. In diesem Augenblick platzte eine Kühlmittelleitung und riss ihn aus seinen Gedanken. Der Maschinenraum füllte sich mit dichtem Nebel. Ten’Ai stürzte zur Umweltregulierungskonsole und befahl dem Computer den Nebel abzuziehen. Danach deaktivierte er die Leitung und befahl zwei Technikern das Leck abzudichten. Wenn das so weiterging würden alle Leitungen nur noch aus Flicken bestehen.

USS. Ares – NCC 94500 / Schiff der Prometheusklasse
Mission: temporäres Leitschiff der 5. taktischen Taskforce
Location: Brücke
„Sir, wir nähern uns der Flotte!“ Meldete der Operationsoffizier. „Wir werden uns der Flotte in fünf Minuten anschließen.“ Belar der gerade mit Tailany aus dem Turbolift kam, nahm sofort im Kommandosessel platz. Tailany übernahm die taktische Station hinter dem Kommandostand und überprüfte die Sensoren. „Noch keine Feindanzeigen.“ Meldete sie. „Sehr gut. Zeigen sie mir die Flotte auf dem Hauptschirm.“ Befahl der Admiral. Das Bild wechselte und zeigte eine beeindruckende Anzahl von Sternenflottenschiffen, die einen Verteidigungsperimeter um Cardassia Prime bildeten. Belar hatte bis jetzt keine Gelegenheit alle Schiffe der fünften Taskforce versammelt zu sehen. Erst jetzt wurde ihm wirklich bewusst, was für eine gewaltige Verantwortung auf seinen Schultern lag. Er machte auf dem Bildschirm das gewaltige Trägerschiff Scoparius aus, das bis zur Ankunft der Ares als Kommandoschiff diente und befahl, das Schiff zu fokussieren und zu vergrößern. Das Schiff bot einen beeindruckenden Anblick. Seine Größe ließ die anderen Schiffe im Vergleich klein aussehen. „Mr. Münchhoff, setzen sie einen Kurs zur Scoparius und setzen sie uns an die Spitze der Flotte.“ Befahl er dem Steuermann der Ares. Münchhoff führte die Befehle des Admirals aus.

Das Schiff näherte sich der Flotte von der Backbord Flanke und reihte sich ein. Langsam schob sich die Ares neben die Scoparius und kam zum stillstand.
Belar lehnte sich im Kommandosessel zurück und betätigte eine Taste in den Armlehnen des Kommandosessels. Er öffnete einen Kanal zur gesamten Flotte. Das typische Signal ertönte. „Hier spricht Fleetadmiral Joran J. Belar an Bord der Ares. Ich übernehme ab sofort das Kommando über die Flotte. Halten sie bis auf weiteres ihre Positionen und warten sie auf weitere Befehle. Belar Ende!“ Er schloss den Kanal wieder und faltete die Hände vor dem Bauch. Jetzt konnten sie nur noch auf den Feind warten. Er hoffte dass die Gorn so überrascht darüber sein würden, dass sich die gesamte Flotte bei Cardassia versammelt hatte, dass sie ihre Invasionspläne verwarfen und sich zurückziehen würden. Allerdings glaubte er nicht daran. Man wusste über die Gorn recht wenig. Eigentlich war nur bekannt, dass sie verbissene Krieger waren und niemals den Rückzug antreten würden. Es würde an diesem Tage sicher zum Kampf kommen. Belar spürte die Aufregung die immer kurz vor einem Kampf in ihm aufstieg. Er wusste nicht einmal mehr, an wie vielen Schlachten er zusammen mit der heutigen teilgenommen hatte.

„Sir, ich empfange multiple Warpsignaturen aus 374.761!“ Meldete Tailany. Belar stand aus dem Sessel auf. Nun würde es beginnen! „Alarmstufe Rot! Schilde hoch! Phaser aktivieren, Torpedorohre laden!“ Befahl er. Auf dem Hauptschirm fiel eine riesige Flotte unter Warp und formierte sich zu einer Dreiecksformation. Die Bauart der Schiffe war dem Admiral völlig unbekannt. Allerdings erkannte er das Kommandoschiff. Es handelte sich um das gleiche Schiff auf dem er vor fast einem Jahr verhört worden war. Er nahm sich vor, sich persönlich um das Schiff zu kümmern. Er hoffte, dass das Schiff noch den selben Kommandanten hatte und dass der Arzt noch an Bord sei. Rachegefühle und Wut kamen in ihm auf. „Befehlen sie der Scoparius, dass sie sich zu jeder Phase der Schlacht an unserer Seite aufhalten soll und uns Feuerschutz geben soll. Befehlen sie ihr außerdem, dass sie die Jäger ausschleusen soll. Die Jäger sollen sich unter allen Umständen um die Flanken des Gegners kümmern. Damit die Kräfte dort gebunden werden und uns bei unserem Vorstoß ins Zentrum nicht abfangen.“

Der Operationsoffizier machte sich an die Arbeit um die Befehle zu übermitteln. Kurz danach öffnete die Scoparius ihre Hangartore und entließ sechs Jägerstaffeln der Scorpionklasse, eine modifizierte Version der Ventureklasse, in den Kampf. Den ersten Feindkontakt an der Backbordflanke hatten die „Death Angels“ unter dem Kommando von Lieutenant Commander David Knieling. Der Commander zählte zu den besten Jägerpiloten der Sternenflotte und seine Staffel war bereits eine Legende unter den Jagdpiloten. Verbissen stießen sie wie wütende Hornissen in die Reihen des Feindes vor und verwickelten die großen Kreuzer in Nahkämpfe. Deren schwere Waffen waren nahezu ungeeignet, die wendigen, kleinen Jäger abzuschießen.

Belars Ablenkungsmanöver schien aufzugehen. Beide Flanken waren beschäftigt. Das Zentrum wurde nun vom Hauptteil der Flotte unter Beschuss genommen. Alle Sternenflottenschiffe in der vorderen Kampflinie eröffneten das Feuer. Dutzende von Torpedos und Phaserstrahlen schlugen in die gegnerischen Schilde ein. Einige wenige durchschlugen bereits die Schilde und verursachten schwere Schäden an den feindlichen Schiffen. Das Gegenfeuer ließ nicht lange auf sich warten. Das Kommandoschiff zielte auf die Ares und feuerte grüne Strahlen in ihre Richtung. Belar konnte gerade noch ein Ausweichmanöver befehlen, das den größten teil des Feindfeuers ins leere gehen ließ. Allerdings reichten die erzielten Treffer aus, die Schilde auf 70% zu senken. Das kleine Schiff wurde ganz schön durchgeschüttelt. Belar krallte sich in die Armlehnen und befahl, das Feuer der Ares auf die Maschinensektion des feindlichen Kommandoschiffs zu konzentrieren.

Alle Phaser und Torpedorampen feuerten synchron auf eine Stelle des Schiffes. Die Schilde des Gegners brachen zusammen. Diverse Torpedos schlugen in der Maschinensektion ein. Allerdings ohne nennenswerten Erfolg. In diesem Moment geriet die Scoparius unter schweren Beschuss durch zwei Schlachtkreuzer der Gorn. Belar entschied, mit der Ares unter der Scoparius durchzutauchen und das Feuer auf die beiden Kreuzer zu eröffnen. Die Schlacht war nun in vollem Gange. Verschiedene Sternenflottenschiffe und Gornschiffe gingen in Explosionen auf. Die Schlacht geriet schon jetzt zu einem blutigen Gemetzel. Die Ares tauchte unter der Scoparius durch und nahm die beiden gegnerischen Kreuzer unter Feuer und zwang sie zu einem Rückzug. Diese Gelegenheit nutzte das Kommandoschiff um sich abzusetzen. Dieses Manöver entging Lieutenant Nepran nicht und informierte den Admiral davon. „Der fliegt in den Nebel und lässt seine Truppen alleine antreten.“ Belar entschied sich, das feindliche Kommandoschiff zu verfolgen und das Kommando an die Scoparius abzugeben.

Die Befehle wurden von der Scoparius bestätigt. Inzwischen hatte das feindliche Kommandoschiff eine große Distanz zwischen sich und die Ares gebracht. Die Ares musste nun schnell durch die feindlichen Linien vorstoßen, um sich an die Verfolgung zu machen. Anscheinend würde der General der Gorn, nun seine Flotte aus dem Nebel heraus leiten. Aus allen Rohren feuernd brach das Sternenflottenschiff der Prometheusklasse durch die feindlichen Linien und jagte mit Warp 2 dem Perimeter des Nebels entgegen. Dort angekommen setzte Münhhoff die Geschwindigkeit auf halben Impuls herab. Das Bild auf dem Hauptschirm wurde milchig und verzerrte sich leicht.
„Wir treten jetzt in einen Nebel der Mutaraklasse ein. Sensoren und Subraumfunk arbeiten nur noch mit einer Effizienz von 40%.“ Meldete Nepran von der OPS. Belar beobachtete angestrengt den Hauptschirm, ob er nicht doch vielleicht die schwarzen Umrisse des feindlichen Schlachtschiffes irgendwo ausmachen könne. Wenn er jetzt den Befehl gab, in den Nebel einzufliegen, würde die Ares von jeglicher Unterstützung abgeschnitten sein. Niemand in der Flotte würde mitbekommen, dass sie in diesem Nebel alleine gegen einen Gegner kämpften, der ihnen mindestens 3:1 überlegen war. Dennoch entschied sich Belar, die Verfolgung aufrecht zu erhalten.

„Mr. Münchhoff. Bringen sie uns ganz langsam in den Nebel. Unser erstes Ziel ist das Zentrum des Nebels, von dort aus, setzen wir unsere Suche fort.“ Befahl Belar. Münhoff bestätigte und drosselte die Geschwindigkeit auf ein viertel Impuls. Langsam verschwand die Ares im Nebel um sich ihrem Gegner zu stellen.

USS. Snakebite – NCC 43261 / Jäger der Scorpionklasse
Mission: Vernichtung eines Zerstörers
Location: Cockpit
Position: Backbord Flanke
Im Orbit und im offenen Weltraum um Cardassia tobte derweil die Schlacht, ohne an Intensität zu verlieren, weiter. Viele Schiffe der Föderation und der Gorn, waren nur noch ausgebrannte Wracks und trieben zwischen den noch kämpfenden Schiffen. Das Jagdgeschwader „Death Angels hatte sich inzwischen mit den drei anderen Jagdgeschwadern der Scoparius vereint und flog einen Angriff auf einen schweren Gornzerstörer. Sie traktierten das schwere Schiff bereits seit nahezu 10 Minuten ohne eine sichtbare Wirkung zu erzielen. Zwar waren die Schilde des Gegners bereits auf 60% gesunken aber die Feuerkraft der vier Staffeln reichte bei weitem nicht, dem Schiff ernsthaften Schaden zuzufügen. Schließlich kam Lieutenant Commander Knieling eine brilliante Idee. Er erinnerte sich, dass er kurz vor der Schlacht einen experimentellen Torpedo mit dem schönen Namen Panzerknacker geladen hatte, den er und der Sicherheitschef der Scoparius entwickelt hatten. Diese Waffe könnte durchaus in der Lage sein, die Schilde des Zerstörers zu durchdringen. Während er mit seinem Jäger dem Disruptorfeuer auswich, das ihm entgegenschlug und seinen Flügelmann in Sternenstaub verwandelte, machte er die Waffe scharf und lud den Torpedo in die Abschussvorrichtung. Gleichzeitig öffnete er einen Kanal zum Flugkontrollzentrum der Scoparius. „Rot Eins, an Gold Eins. Erbitte Erlaubnis, das Carepaket abzuschicken.“
Die Antwort ließ einen Moment auf sich warten, da der Flugoffizier die Erlaubnis des Captains der Scoparius einholen musste. „Gold Eins für Rot Eins. Sie haben die Erlaubnis, die Waffe zu starten.“ Kam die Bestätigung aus den Helmlautsprechern des Jagdpiloten. Commander Knieling mit dem Rufnamen „Da Knie“ freute sich schon zu sehen, welche Wirkung die Waffe entfaltete. Er öffnete die Luke seines Torpedowerfers und öffnete einen Kommkanal zu seinen Kameraden. „Rot Eins an Blau-, Grün-und Gelb Eins. Ich beginne jetzt den Anflug um das Carepaket abzuladen. Zieht euch umgehend mit euren Staffeln aus der Gefahrenzone zurück!“ Befahl er und trieb seinen Scorpionjäger in einen Sturzflug. Während seines Sturzfluges schlossen sich ihm zwei Jäger seiner eigenen Staffel an, um ihm Deckung zu geben. Es handelte sich um seine beiden besten Kameraden Lieutenant Steve „The Hammer“ Mc Intyre und Lieutenant Ramon „Spanish Torro“ Esperanza. Beide Jäger nahmen ihn in die Mitte und zogen das Feuer des Zerstörers auf sich. Nur noch 10 Sekunden bis zur optimalen Schussposition. Plötzlich wurde Esperanzas Jäger getroffen und trudelte aus der Formation. Anscheinend war ein Impulstriebwerk beschädigt. Ein Kommkanal wurde in Knielings Cockpit geöffnet. „Ich muss mich leider zurückziehen, tut mir leid.“ Entschuldigte sich Esperanza und steuerte seine Maschine in Richtung Scoparius. „Kein Problem! Wir kommen gleich nach.“ Erwiderte der Geschwaderführer und korrigierte ein letztes mal seinen Anflugvektor. Nun feuerten die Disruporen des Zerstörers auch auf ihn. Geschickt wich er den Strahlen aus und näherte sich immer weiter seinem Ziel. „Jetzt oder nie!“ Erklang es aus seinem Helmlautsprecher auf der Staffelfrequenz. Da kam mal wieder Mc Intyres Ungeduld zum Vorschein. Aber Mc Intyre hatte Recht, er musste jetzt feuern. Er betätigte den Auslöser an seinem Steuerknüppel, wartete bis der Torpedo das Abschussrohr verlassen hatte und riss danach den Steuerknüppel zurück, um in einen Steilflug überzugehen. Dann vollführte er eine Rolle, schoss unter feuernden Pulsphasern einen feindlichen Jäger ab und kehrte in das Kampf geschehen zurück. Auf seinem Monitor konnte er beobachten, wie der Torpedo die Schilde des Gornzerstörers durchdrang und auf der Außenhaut über dem vermuteten Maschinenraum detonierte. Das Schiff wurde dank des Panzerknackers regelrecht in Fetzen gerissen und verging in einer grünen Explosion. Zufrieden mit seiner Erfindung stürzte sich Lieutenant Commander Knieling erneut in die Schlacht. <

USS. Scoparius – NX 71800 / Trägerschiff der Wallaceklasse
Mission: Momentanes Verbandsleitschiff
Location: Brücke
Position: Zentrum des Schlachtfeldes
Captain Che Guevara saß im Kommandosessel auf der Brücke des großen Trägerschiffes und beobachtete den Verlauf der Schlacht. Im Moment sah es für die 5.Taskforce nicht gerade gut aus. Mehr als die Hälfte der Schiffe waren entweder zerstört oder mussten sich, schwer beschädigt aus dem Kampf zurückziehen. Die Scoparius blieb von feindlichen Angriffen weitgehend verschont. Nur ab und zu, mussten die schweren Pulsphaserbatterien feuern. So konnte sich Guevara voll und ganz auf das befehligen der Schlacht konzentrieren. Belar war mit der Ares, dem feindlichen Kommandokreuzer in einen Nebel gefolgt, um ihn dort zum Kampf zu stellen. „Feindlicher Kreuzer auf Abfangkurs. Aus Richtung 937.78. Hält direkten Kurs auf uns Sir.“ Meldete der OPS Offizier des Schiffes. Guevara reagierte sofort. „Leiten sie die Hauptenergie über die Backbordplasmaleitung in die Backbordschilde! Richten sie die Turrets 1 – 7 auf der Backbordseite auf das Ziel aus! Wir verpassen ihnen eine volle Breitseite.“ Befahl er dem taktischen Offizier. Danach wendete er sich an seinen Steuermann und befahl ihm, das Schiff nach Backbord zu drehen. Die Befehle wurden umgehend ausgeführt und das schwere Schiff wandte sich dem Gegner zu.
Als das Gornschlachtschiff schließlich in Waffenreichweite gelangte, eröffnete es unverzüglich das Feuer auf die Scoparius. Die verstärkten Schilde loderten nur kurz auf, als die destruktive Energie von den Schilden absorbiert wurden. „Feind in Waffenreichweite!“ Meldete der Sicherheitschef der Scoparius und wartete auf den Feuerbefehl seines Captains. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten. „Feuer!“ Brüllte Guevara über den Lärm des Alarmsignals hinweg.
Die schweren Pulsphasergeschütze der Scoparius feuerten ohne Unterlass. Destruktive Energie schlug dem Gornkreuzer entgegen. Seine vorderen Schilde brachen bereits nach Sekunden zusammen. Eine weitere Salve zerstörte den Bug des Schiffes. Das Gornschiff vollzog nun eine leichte Drehung, um den Bug aus dem Feuer der Scoparius hinaus zu manövrieren. Jetzt bot der Kreuzer seine Steuerbord Breitseite und passierte in 100 Metern Entfernung das große Föderationsschiff. Beide Schiffe lieferten sich einen wilden Schusswechsel. Salve folgte auf Salve. Die Schilde beider Kreuzer leuchteten im Sekundentakt auf und versuchten, die ihnen entgegen geschleuderten Strahlen zu absorbieren. Es handelte sich um das typische Kräftemessen, das nur eines der beiden Schiffe gewinnen konnte.
„Backbordschilde gefallen auf 64% Captain.“ Meldete der taktische Offizier der Scoparius von seiner Station aus. „Leiten sie die Hilfsenergie in die Backbordschilde, das sollte sie verstärken.“ Befahl Guevara. „Verstanden!“ Bestätigte der Sicherheitsoffizier und machte sich daran, die nötigen Einstellung vorzunehmen. „Schilde jetzt bei 80%!“ Informierte er den Captain. „Sehr gut. Steuermann, drehen sie die Scoparius mit dem Bug zum Feind. Ich will ihm ein paar Torpedos in den Hals stopfen.“ „Aye Sir.“ Sagte der Steuermann und drehte das Schiff in einer engen Kurve. Die Geschütze feuerten weiterhin auf den gegnerischen Zerstörer um seine Schilde zu schwächen. Plötzlich wurde die Scoparius von einer starken Explosion erschüttert. Einige Besatzungsmitglieder wurden von den Beinen gerissen, ein paar Leitungen platzen und ergossen weißen Qualm auf die Brücke. Der OPS Offizier reagierte schnell genug und versiegelte die qualmende Leitung. Guevara betätigte einen Knopf in der Armlehne und öffnete eine Verbindung zum Maschinenraum. „Brücke an Maschinenraum, Bericht!“ Forderte er. Die Antwort ließ einen Moment auf sich warten. Als sie dann erfolgte, wurde die Stimme des Chefingenieurs vom heulen der Alarmsignale übertönt. Er musste brüllen, um sich verständlich zu machen. „Eine Plasmaleitung ist gerissen. Wir haben hier unten ein Plasmafeuer, drei Verletzte und alle Hände voll zu tun, die Leitung zu versiegeln und das Feuer zu löschen.“ Berichtete der Chefingenieur. Wir bekommen das Problem in den Griff. Die Sanitäter sind auch schon da Captain.“ Guevara nickte und stieß erleichtert den angehaltenen Atem aus. „Sehr gut. Machen sie weiter und halten sie mich auf dem laufenden!“ Befahl er und beendete die Verbindung. Die Scoparius erbebte ein weiteres mal. Diesmal aber nicht so stark. „Was war das?“ Fragte Guevara den taktischen Offizier. Der Sicherheitschef betätigte einige Kontrollen und überprüfte seine Anzeigen. „Wir haben eine Salve Plasmatorpedos von Achtern abbekommen. Ein weiterer Zerstörer greift uns an Sir.“ Berichtete er. „Drehung abgeschlossen!“ Meldete der Steuermann zur gleichen Zeit. „Ausgezeichnet. Lieutenant, laden sie die vorderen Torpedorohre und visieren sie das erste Schiff an.“ Befahl Guevara. Der taktische Offizier lud die Torpedorohre am Bug und öffnete die Mündungsklappen. „Ziel anvisiert, wir sind feuerbereit Sir.“ Meldete er. Verbissen starrte Guevara auf den Hauptschirm, der den ersten Kreuzer zeigte. „Volle Streuung! Feuer!“ Der taktische Offizier betätigte den Auslöser und sechs Quantentorpedos verließen die Mündungen. Unaufhaltsam näherten sie sich dem Kreuzer. Die ersten beiden explodierten bereits und brachten die Schilde nun endgültig zum kollabieren. Die darauf folgenden Projektile schlugen in die nun ungeschützte Außenhaut des Gornkreuzers. Der Kreuzer bäumte sich auf und brach in der Mitte auseinander. Das vordere Bruchstück ging in einer Explosion auf, deren Schockwelle die Scoparius durch schüttelte, während der hintere Teil des Wracks, glühend in den Weltraum abtrieb und dann explodierte. Bedauerlicherweise kamen der Explosion einige Sternenflottenjäger zu nahe und wurden entweder vernichtet oder schwer beschädigt. Einige trudelten unkontrolliert in den Weltraum oder den Orbit von Cardassia um dort zu verglühen. Abermals wurde die Scoparius schwer getroffen. Das andere feindliche Schiff feuerte aus allen Rohren. „Die Schilde können diesem Beschuss nicht mehr lange standhalten.“ Meldete der Sicherheitschef des Schiffes. Guevara fuhr sich durch die Haare und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Wie konnte er die Scoparius vor der Zerstörung retten? Ein weiterer schwerer Treffer ließ die Entscheidung leicht fallen. „Steuermann, drehen sie das Schiff so, daß wir uns Bug an Bug gegenüber stehen!“ Befahl er und wartete nicht auf eine Bestätigung. Er tippte auf seinen Kommunikator. „Guevara an Maschinenraum, stellen sie soviel Energie wie möglich zur Verfügung und leiten sie sie zum NX-Destructor!“ „Sir?“ Ließ sich die verwirrte Stimme des Chefingenieurs vernehmen. „Sie haben richtig gehört, Commander. Stellen sie die Energie für den NX-Destructor zur Verfügung und das so schnell wie möglich! Guevara Ende!“ Er betätigte ein weiteres mal den Kommunikator um die Verbindung zu schließen. „Schiff in Position!“ Meldete der Steuermann. Nun wandte sich Guevara an seinen Ersten Offizier, der ihn ungläubig anstarrte. „Ist das ihr Ernst Sir?“ „Ich meine es todernst, Commander. Irgendwann mussten wir ja einen Feldtest machen. Das hier ist die perfekte Gelegenheit.“ Antwortete er. „Wenn sie meinen.“ Erwiderte der Erste Offizier. „Lassen sie uns das Ding aktivieren und herausfinden, was passiert. Computer?“ „On Line Captain Guevara?“ Meldete sich die Prozessorstimme des Computers. „Aktivierungssequenz des NX-Destructor einleiten! Guevara-7423-Omega-Grün.“ Gab Guevara seinen Kommandocode ein und sah dem Commander dabei tief in die Augen. Dieser atmete tief durch und schloss resignierend die Augen. „Computer. Aktivierungssequenz bestätigen! Andrews-5821-Gamma-Blau.“ Sagte er und wartete darauf, daß der Computer mit der Startsequenz fort fuhr. „Bestätigt! NX-Destructor Aktivierungssequenz eingeleitet! Aktivierungscodeeingabe erforderlich!“ Meldete der Computer. „000-DESTRUCT!“ Beendete Guevara die Codeeingabe. Der Computer bestätigte abermals und leitete die entsprechenden Befehle an die zuständigen Maschinen, Prozessoren und Gelpacks weiter. Im inneren des Schiffes geschahen nun Dinge, die nun nicht mehr aufzuhalten waren. Auf der Unterseite des Schiffes öffnete sich eine Luke und eine gewaltige Kanone wurde ausgefahren. Sie bestand aus zwei blau leuchtenden Emittern und wirkte nicht weniger beeindruckend, als der Rest des Schiffes. Zum ersten Mal in der Geschichte, der Sternenflotte würde sie nun im Kampf zum Einsatz kommen.

Guevara und der erste Offizier starrten nun gespannt auf den Hauptschirm. Das Gornschiff feuerte indes weiter und brachte die Schilde in den kritischen Bereich. Mehrere Erschütterungen erfassten das Trägerschiff. „Wir verlieren nach dem Schuss die Hauptenergie für eine Minute. Sagen sie dem Maschinenraum, daß sie die Energie so schnell wie möglich wiederherstellen sollen und befehlen sie der Relentless und der Waterloo, uns in dieser Zeit Feuerschutz zu geben!“ Befahl Guevara dem OPS Offizier.“ „Aye Sir.“ Bestätigte dieser und führte die Befehle aus.“

Im Weltraum nahmen die Relentless und die Waterloo an beiden Seiten der Scoparius ihre Flankenpositionen ein und feuerten ihrerseits auf den gegnerischen Zerstörer, der seinerseits auf den Beschuss mit weiterem Beschuss antwortete. „Der NX-Destructor ist voll geladen und hat das Ziel erfasst. Die Feuerkontolle steht ihnen nun zur Verfügung.“ Meldete der taktische Offizier. Guevara nahm wieder in seinem Sessel platz. Eines der Kontrollfelder in den Armlehnen seines Sessels hatte die Farbe in Rot geändert. Auf der Taste konnte man die Worte NX-D und READY lesen. Guevara schloss die Augen und schickte ein Stoßgebet an den Schutzpatron der Raumfahrer, dass sein Schiff nicht durch den Energieausstoß des NX-Destructors auseinander gerissen werde. Sein Finger senkte sich langsam auf den Auslöser. Als Guevara die Augen öffnete, schossen zwei breite, blaue Strahlen dem Gornkreuzer entgegen und erfassten ihn. Seine Schilde leuchteten auf und kollabierten. Der Strahl wurde anschließend schwächer, verschwand dann ganz und zurück blieb ein wehrloser Kreuzer und ein verdutzter Gornkommandant. Auf der Scoparius wurden die Lichter, und alle Hauptsysteme bis auf die Lebenserhaltung deaktiviert diverse Konsolen sprühten Funken. Dem Gornkommandanten blieb keine Zeit mehr zu versuchen, die Schilde zu reaktivieren. Die Relentless und die Waterloo feuerten alles was sie noch hatten auf den Zerstörer und brachten ihn zur Explosion. Eine Minute später, als die Hauptenergie wiederhergestellt und der Hauptschirm wieder ein Bild lieferte, konnte man nur noch die glühenden, treibenden Wrackteile des ehemaligen Zerstörers erkennen. Guevara lehnte sich im Kommandosessel zurück und atmete tief durch. Der erste Kampfeinsatz des NX-D war ein voller Erfolg. Guevara gab dem Steuermann den Befehl, das Schiff noch tiefer ins Zentrum der feindlichen Linien zu bringen. Begleitet von der Relentless und der Waterloo stieß die Scoparius weiter vor.
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