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Mit Schuhen

von Tina

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Seufzend stellte sich Elizabeth Paula Shelby, ihres Zeichens nun Admiral der 'Space Station Bravo' unter den Strahl ihrer Dusche und drehte das Wasser so heiß, dass es sich gerade noch aushalten ließ. Die Schalldusche wäre natürlich effizienter und vor allem auch schneller gewesen, aber sie war gerade nicht in der Stimmung, sich zu beeilen. Erstens hatte sie keine Lust, sich hinterher noch mit Captain Riker zu treffen, der momentan auf ihrer Station in Sektor 221-G weilte und sie zum Abendessen eingeladen hatte, und zweitens begann sie langsam, sich wirklich frustriert zu fühlen. Vielleicht sollte sie den Rat ihres ehemaligen ersten Offiziers beherzigen und doch mit dem Fechten anfangen. Seit drei Monaten hatte sie Mac nun nicht mehr gesehen und es hatte sich weiß Gott genug 'sexuelle Frustration' für drei 'Mantel-und-Degen-Streifen' angesammelt.
In ihrem gesamten Badezimmer war mittlerweile vor lauter Dampf fast nichts mehr zu erkennen. Mit einem weiteren Seufzen stellte sie das Wasser etwas kälter und begann damit, sich die Haare zu waschen. Das war der Nachteil daran, so weit auf der Karriereleiter hochgestiegen zu sein, obwohl sie das eigentlich immer gewollt hatte. Allerdings hatte sie da noch nicht gewusst, dass ihr ihr Ehemann dermaßen fehlen würde. Immerhin arbeiteten sie im selben Sektor! Wie zur Hölle kam es, dass sie sich trotzdem in letzter Zeit nur so selten sahen?
Wenigstens hatte sie Riker mittlerweile in der Hierarchie überholt. Das war immerhin eine Genugtuung. Sie mochten einander immer noch nicht, und sie war sich sicher, dass er sie aus reiner Höflichkeit eingeladen hatte, genauso, wie sie aus reiner Höflichkeit angenommen hatte. Immerhin konnten sie einander tolerieren und einigermaßen kultiviert miteinander umgehen. Die versteckten Spitzen, wie damals, als sie auf der Enterprise gegen die Borg gekämpft hatten fehlten vollkommen. Trotzdem hätte Riker in diesem Moment hier mit brennendem Kopf in der Gegend herum rennen können, und es wäre ihr egal gewesen. Anders wäre es natürlich gewesen, wenn ein gewisser Xenexianer hier...
Erschrocken schrie sie auf, als jemand sie an den Oberarmen ergriff, gegen die Wand ihrer Dusche drückte und ihr einen verlangenden Kuss gab. Als sie den 'Angreifer' von sich weggeschoben hatte, konnte sie vorerst nicht einmal etwas erkennen, weil sie Shampoo in die Augen bekommen hatte, was nun fürchterlich brannte. Und als sie sie endlich aufmachen konnte, traute sie ihnen nicht.
Da stand Mackenzie Calhoun, patschnass in kompletter Uniform mit Schuhen unter ihrer Dusche und sah sie mit dem hungrigsten Blick an, den sie bei ihm je gesehen hatte.
"Mac?!" wisperte sie ungläubig, während sie die Tränen, die über ihre Wangen rannten auf das Shampoo schob. Er stand immer noch unbeweglich unter dem Wasserstrahl, mittlerweile von Kopf bis Fuß nass, seine Haare klebten regelrecht wie eine seidige schwarze Masse an seinem Kopf.
"Ich hab's nicht mehr ausgehalten... ich hab dich vermisst!" gab er leise zu, bevor er sich erneut zu ihr beugte. Diesmal ließ Elizabeth es jedoch ohne jegliche Gegenwehr zu, dass er sie in den Arm nahm und küsste, konnte aber dennoch nicht ganz glauben, dass er wirklich vor ihr stand und gerade seine klatschnasse Uniformjacke aus ihrer Dusche warf. Ehe sie sich versah hatte er sie hochgehoben und gegen die Wand der Duschkabine gedrückt, so dass sie nun bequem auf seiner Hüfte saß. Ihre Augen brannten immer noch, doch als er seine Aufmerksamkeit ihren Brüsten zuwandte, war auch das vergessen. Wenn nur all ihre Wünsche so prompt erfüllt werden würden, dachte sie, während sie seinen Kopf wieder zu sich zog, ihm einen harten, fordernden Kuss auf die Lippen drückte und schließlich rau meinte: "Überspringen wir das Vorspiel!"
Das Glitzern in seinen Augen sagte ihr, dass er rein gar nichts gegen diesen Vorschlag einzuwenden hatte, dennoch war sie überrascht, dass sie sich von einer Sekunde auf die andere wieder unter dem Wasserstrahl fand.
"Nichts gegen dein Shampoo... aber es schmeckt fürchterlich", grinste Mac während Elizabeth erschrocken nach Luft schnappte und schließlich in Lachen ausbrach.
"Nichts gegen deine Uniform... aber du hast eindeutig zu viel an hier drin!", gab sie trocken zurück, worauf sie sich fast augenblicklich wieder mit dem Rücken an der Wand wiederfand.


Seine Lippen glitten hungrig über die ihren, während er ihre Arme für einige Momente gegen das Glas drückte. Dann jedoch wandten sich seine Hände wichtigeren Aufgaben zu, so dass Shelby endlich etwas gegen den Missstand der ungerechten Kleiderverteilung in ihrer Dusche tun konnte. Mac war mittlerweile dazu übergegangen ihre Brüste und vor allem ihre Brustwarzen zu streicheln, während Elizabeth ihm mit zitternden Händen die Reste seiner Uniform fast schon vom Leib riss. Drei Monate aufgestautes Verlangen drohten sich jeden Augenblick zu entladen und ihrem Mann schien es da nicht anders zu gehen. Er hatte 'vorsorglich' schon einmal eine Hand tiefer gleiten lassen und war mit zwei kräftigen Fingern in sie eingedrungen. Kaum hatten jedoch auch seine Retroshorts ihren Flug aus der Duschkabine angetreten, da hatte Mackenzie die Finger auch schon mit etwas anderem ersetzt und Shelbys Beine hatten sich fest um seine Hüften geschlungen. Hungrige, brennende Augen trafen sich und Lippen duellierten sich. - Er war hier. Direkt vor ihr. In ihr. Oh Gott!
Ganz von selbst fanden ihre auf einander eingespielten Körper ihren Rhythmus und während er einen ihre Schreie mit einem Kuss erstickte, gruben sich ihre Nägel in seinen muskulösen Rücken. Als beide schließlich fast gleichzeitig kamen, war schon wieder vorüber was kaum begonnen hatte, und die Einsamkeit der vergangenen Wochen war verraucht, im Feuer eines 'explosiven' Höhepunkts...
Erst als sich Shelbys Herz langsam wieder beruhigte und sie sich der Präsenz seines Kopfes an ihrer Schulter bewusst wurde, dämmerte es ihr langsam was er ihr da eigentlich gerade 'im Eifer des Gefechts' zugeraunt hatte. Dieser kleine Bastard, dachte sie sich, immer auf das richtige Timing seiner Worte bedacht. Nun, aber diesmal würde er nicht ohne Diskussion davon kommen. 'Nimm die Pille' hatte er ihr zugeflüstert. Nicht die 'die Pille', schließlich bekam sie alle paar Monate ihre vorschriftsmäßige Sternenflotten-Frauen-Standard-Verhütungsspritze. Nein, Mac hatte eine andere Pille gemeint. Eine bestimmte blassblaue, die seit seinem letzten Besuch auf der Station vor drei Monaten in ihrem Nachttisch lag. Dieser Tag hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt...

Sie hatten im Bett gelegen, erhitzt und erschöpft von einer ihrer - leider seltenen - körperlichen Begegnungen. Und genau die Seltenheit mit der sie sich seit ihrer Beförderung trafen, war es gewesen die sie beschäftigt hatte.
"Mac“, hatte sie sanft gefragt, "willst du Kinder?" Und dann, weil sie gemerkt hatte wie das klingen musste, "Ich meine du hast Moke und Xyon war dein Sohn, aber..." Es war nicht unbedingt ein heikles Thema. Nicht im Entferntesten so heikel wie der 'Grissom-Zwischenfall', den anzudeuten sich sogar nicht einmal Shelby gern traute. Dennoch war sie sich bewusst gewesen, dass 'Kinder' nicht die einfachste Gesprächsgrundlage waren, wenn sie mit ihrem Mann darüber reden wollte.
Mac hatte ihren unvollständigen Satz aufgenommen, sich auf die Ellbogen gestützt und sie mit seinen durchdringend violetten Augen angesehen. Dann hatte ihr der sonst so 'wilde' Xenexianer untypisch sanft über die Wange gestreichelt.
"Ich weiß was du meinst." hatte er ruhig erwidert. "Ein Kind das unser Kind ist, Eppy. Deines und meines. Unser Vermächtnis. In jedem Sinne unser Kind."
Für normale Frauen-Ohren mag das schnöde oder 'zu praktisch' geklungen haben, aber für Shelby war es reinste Musik. Sie hatte mit so ziemlich allem gerechnet, nicht jedoch mit dieser Reaktion. Andererseits war genau das wiederum typisch für Mackenzie Calhoun. Er war immer für Überraschungen gut, und Elizabeth war es in diesem Moment tatsächlich zum Weinen zu Mute gewesen. Sternenflotten-Admiral-Ego hin oder her, er verstand sie! - Die Landung dieses Sekundenhöhenflugs war abzusehen gewesen, doch in Anbetracht ihrer vorherigen Euphorie war sie enorm hart ausgefallen. Denn, natürlich folgte ein aber!
Aber hast du dir auch alles gut überlegt? Aber ein Kind ist viel Arbeit! Aber was sagt der Arzt dazu? Aber was ist wenn ich so selten da bin? Aber, aber, aber...
Diese 'aber' waren erst im Laufe ihrer Diskussion aufgetaucht, nachdem sie ihm unter anderem klar gemacht hatte wie einsam sie sich fühlte, dass sie das Kind auch wollte um immer einen Teil von ihm in ihrer Nähe zu haben, und dass sie sich schon vor einer Woche von Doc Benfort eine Kapsel hatte geben lassen die innerhalb weniger Minuten ihre Hormone ankurbeln und sie für wenige Stunden Empfängnis bereit machen konnte.
Schlussendlich hatte es jedoch selbst den 'großen' Mackenzie Calhoun überfordert gehabt eine so wichtige Entscheidung so schnell zu fällen, und so sanft, einfühlsam und ruhig er auch war, war er dennoch nicht in der Lage gewesen ihr die aufkeimende Frustration zu nehmen. Er hatte nicht nein gesagt, jedoch auch nicht ja - und obwohl sie wusste, dass es keinen Grund gab frustriert oder gar sauer zu sein, war Elizabeth es irgendwo doch gewesen.

Dass er jetzt so überraschend und aufsehenerregend bei ihr aufgetaucht war und diese Aufforderung ausgesprochen hatte, war deswegen etwas sehr besonderes für Shelby. Dennoch regten sich in ihr mit zunehmend klareren Sinnen immer mehr Zweifel. Noch bevor sie ein Wort dieser Zweifel formulieren konnte war Mac auch schon dabei seine Lieblingsmethode zu verwenden, sprich sie zu küssen damit sie die Klappe hielt. Natürlich funktionierte es! Dann stellte er seine Frau zurück auf die Füße, zog sie sanft an der Hand aus der Dusche und schickte sie voraus.
"Geh schon." meinte er humorvoll, mit einem Blick auf die völlig durchweichten Schuhe, die er als einziges noch immer trug. "Du kannst solange schon mal alles für unser Baby vorbereiten und Riker absagen..."
Nur ein perplexes Zwinkern verriet Shelbys Erstaunen über letzteren Kommentar, und nur ein kurzes Leuchten in seinen Augen zeigte Macs Triumph. Dann beugte er sich hinunter um die Schuhe aufzuknoten und Elizabeth zog sich mit dem ihr sehr bekannten 'Achterbahn-Gefühl' ins Schlafzimmer zurück. Sie nahm die Kapsel mit einem Schluck Wasser und schaffte es sogar ihren 1.Offizier dazu zu überreden ihr Essen mit Riker abzusagen, bevor ihr Mann im Türrahmen auftauchte.
Er war noch immer nass und splitterfasernackt, diesmal aber ohne Schuhe. Er lehnte im Türrahmen, und als Shelby auf ihn zukam hatte ihr Schritt trotz ihrer Nacktheit kaum etwas Verführerisches. Entschlossen legte sie eine Hand auf seine Brust und sah nach oben bis sie seine Augen fand.
"Bist du dir sicher?", wollte sie wissen; so neutral wie möglich und trotz aller Freude ehrlich besorgt um die Standfestigkeit seiner Entscheidung.
Aber sie hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen, und das wusste sie. Er war extrem stur und bestimmt, wenn er sich zu etwas entschlossen hatte. Dieses Mal bildete da keine Ausnahme.
Obwohl seine Augen ihr die Antwort also schon verraten hatten, meinte er "Ja, ich bin mir sicher."
Und das war alles was es brauchte. Mit einem verführerisch, verschmitzten Grinsen schnappte sie Elizabeth seine Hand, zog ihn ins Zimmer und wirbelte ihn leicht herum, so dass er mit dem Rücken zum Bett stand. Dann stupste sie ihn bestimmt an der Brust an, so dass er nach hinten auf die Matratze fiel. Kaum war er aufgekommen, war Shelby auch schon über ihm. Beide ein Grinsen auf den Lippen schlich sie sich auf allen Vieren raubtierrmäßig über ihn.
"Na dann...", meinte sie augenzwinkernd und lies verführerisch ihren Blick über seinen muskulösen Körper gleiten.
Diesmal ließen sie sich Zeit, genossen jede Sekunde, brachten sich beide an den Rand des Möglichen und liebten sich mit einer nicht ungewohnten, aber dennoch lang vermissten Intensität. Und kurz, während sie im Höhepunkt eins waren, wussten beide mit untrüglicher Sicherheit, dass soeben ein neues Leben seine Existenz begonnen hatte. Dass bald ein neues Herz im Universum zu schlagen beginnen würde...

-ENDE-
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