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Phantom

von Dana

Kapitel 2

Jetzt waren es die Augen von Tom, die immer größer wurden...
Captain Janeway fiel ihrem Ersten Offizier um den Hals und küßte ihn leidenschaftlich.
'Kathryn', stöhnte er, als sie ihn an die Wand des Korridors drückte. Ihre Küsse wurden immer intensiver.
'Ich will dich jetzt!' , raunte sie heiß und öffnete seine Uniform.
'Oh, Kath...' Er wollte sich der Verführung hingeben, hielt dann aber doch ihre Hand fest, die sich ihren Weg in seine Hose suchte. 'Nicht hier, Kathryn. Laß uns hineingehen!'
Chakotay rückte den Träger ihres Nachthemdes zurecht, nahm sie auf seine Arme, und schritt mit ihr durch die Tür zu ihrem Quartier.
Tom schloß entsetzt seine Augen.
'Nun, hatte ich nicht Recht? Wahrscheinlich war das vorhin in ihrem Zimmer ein anderer Liebhaber. Seinen Namen erfahren wir auch noch.'
Er ging den Weg zurück und blieb vor der Tür des Captains stehen. Sein Ohr lehnte am Türspalt, und er glaubte ein Stöhnen von drinnen zu vernehmen.
'Ich habe es dir gesagt, aber du wolltest nicht auf mich hören, Tom! Glaubst du mir jetzt endlich?'
Paris nickte.
'Dieser Verräter schläft mit ihr. Wie lange, glaubst du, wird es dauern, bis er sie davon überzeugt hat, daß du ein Nichtsnutz bist? Du hättest sie vorher aus dem Weg schaffen sollen, als die Zeit dafür günstig stand! Nach deiner Vorstellung vorhin glaubst du doch nicht, daß sie dir auch nur eine weitere Chance geben wird, oder?'
Tom Paris hielt sich seine Ohren zu. Er rannte fort von diesem Ort, doch die Stimme verfolgte ihn weiterhin.
'Tommy, es gibt nur dich und mich! Wir müssen ab jetzt zusammenhalten!'

Kathryn Janeway saß zusammen mit Chakotay auf ihrer Couch. Sehr zum Bedauern des Commanders hatte sie ihren Morgenmantel übergezogen.
"Ob Tom und B’Elannas Beziehung in einer Krise stecken mag?", fragte Janeway ihm zugewandt.
"Es könnte zumindest ein Grund für sein Verhalten sein", sprach er und schenkte ihr Glas mit Rotwein nach.
"Nein, nein", versuchte sie zu protestieren, "ich habe wirklich genug." Sie war einen Moment lang nicht aufmerksam und ihre Abwehr kam zu spät.
"Trinken Sie aus, Captain. Danach können Sie bestimmt gut schlafen." Er schenkte sich ebenfalls nach.
Nach dem zweiten Glas spürte sie die Wirkung des Alkohols. Ich bin nichts gewohnt, tadelte sie sich selbst. Sie wollte aufstehen, ließ sich allerdings schnellstens wieder auf der Couch nieder.
"Kathryn?", fragte er besorgt.
Sie winkte ab. "Ich bin ein schönes Vorbild, nicht wahr? Von meiner Crew erwarte ich nicht, daß einer von ihnen über den Durst trinken könnte. Und was mache ich? Ich lasse mich von Ihnen verführen, Chakotay!"
"Ich denke, Sie brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben, solange sich diese 'Verführung' nur auf Rotwein bezieht, Captain." Er lächelte sie verschmitzt an.
"Wie meinen Sie das, Chakotay? Gibt es andere Möglichkeiten, die Sie in Betracht ziehen, um mich zu verführen?" Sie spielte die Entrüstete, jedoch umgab ein angedeutetes Lächeln ihre Mundwinkel.
Ich habe tausend Ideen in meiner Vorstellung zusammengetragen, dachte er. "Neelix hat eine Art Weißwein für mich hergestellt. Ich würde ihn gerne morgen abend mit Ihnen genießen, Kathryn."
Es durchzuckte sie heiß, als er ihre Schulter berührte. Panik erfüllte sie, und sie konnte plötzlich aufstehen. "Ich denke, es ist schon sehr spät, Commander." - Na und, schlafen kannst du jetzt doch nicht mehr! - "Leider fürchte ich, daß ich Ihre Einladung ablehnen muß, denn ich habe einige Berichte durchzusehen. Es hat sich sehr viel Arbeit angesammelt." - Du Lügnerin! - Sie blickte in sein enttäuschtes Gesicht.
"Aye, Captain!", sagte er getroffen und eilte zur Tür hinaus. Warum bin ich nur so blöd und versuche es immer wieder? Man sollte die Hoffnung nie aufgeben? Von wegen! Bei Kathryn Janeway sollte man es besser aufgeben, bevor man auf 100 Jahre gealtert ist!
"Chakotay...", flüsterte sie leise hinterher. Bitte verzeih' mir!


Tom Paris betrat die Offiziersmesse. Er ging zum Tresen, doch von Neelix war keine Spur zu entdecken. Daher nahm er sich selbst seine Mahlzeit: Krewaliasischer Eintopf. Er konnte seit Tagen nicht genug davon bekommen. Hastig verschlang er einige Löffel des Gerichtes. Sein Blick wanderte durch den Raum, und er konnte in der äußersten Ecke den Koch ausmachen. Dieser war sehr beschäftigt mit einer dunkelhaarigen Frau, die er innig küßte.
'Ich liebe dich, mein Zuckerschnäutzchen' , sagte der Talaxianer zu dieser Frau.
Nachdem Neelix ein Stückchen zur Seite getreten war, konnte Tom erkennen, um wen es sich dabei handelte: Es war B’Elanna!
Paris blieb das Essen im Halse stecken. Das glaube ich einfach nicht! B’Elanna, das darf nicht wahr sein!
Wutentbrannt warf er sein Geschirr in die Ecke und verließ fluchtartig den Raum.
'Du kannst dich auf niemanden verlassen, Tommy. Es gibt nur uns beide!'
Tom lief so schnell er konnte in seine persönliche Zufluchtsstätte: Holodeck 2. Er schrie immer und immer wieder "Nein!", lief im Kreis und hielt sich seinen Kopf.
'Vielleicht kannst du sie beeindrucken und zurückgewinnen, wenn du das Manöver endlich korrekt fliegst! Laß' sie nicht alle sterben, nicht so wie damals deine Kollegen, Tom. Wenn du es nicht schaffst, dann bleibst du ewig der Verlierer, der du heute bist!'
"Verschwinde, du machst mich wahnsinnig! Ich brauche dich nicht!", rief er in den leeren Raum.
'Natürlich brauchst du mich, Tommy! Ohne mich kannst du nicht weiterleben.'
Verzweiflung machte sich bei Paris breit. Ich werde dich bekämpfen, dachte er und startete wieder sein Programm.
Es goß in Strömen. Trotz Tageslicht ließen die Wolken den Planeten in ein graues Etwas hüllen. Ein leichter Wind kam auf, der nichts Gutes verheißen mochte.
Tom Paris erkämpfte sich seinen Weg durch die Trümmer.
"B’Elanna!", rief er so laut er konnte. - Keine Antwort. - Ich habe es nicht geschafft, dachte er. Ich bin tatsächlich ein Versager! Er ging weiter durch den Morast und suchte nach ihr. Endlich, kurze Zeit später, fand er seine Liebste unter einem großen Trümmerstück liegen.
"B’Elanna!", flüsterte er. Wieder dieser Anblick. Ich halte es nicht mehr oft aus! Mit letzter Kraft hob er das Metallstück an und befreite sie von ihrer Last.
"Oh, nein! Was habe ich getan?", stieß er aus. Sie lag bewußtlos vor ihm und atmete nicht mehr. Überall entdeckte er Blut. Sofort begann er mit einer Mund-zu-Mund-Beatmung.
"Halte durch, Schatz!", sagte er, während er sich bemühte, ihr Leben einzuhauchen. Du darfst mich nicht verlassen, ich brauche dich! Ich liebe dich, B’Elanna! Mit dir möchte ich alt werden, irgendwann Kinder haben, eine Familie gründen.
"Wo ist der Doktor? Hat der Doktor überlebt? Ich brauche hier Hilfe!", rief Paris.
"Ich fürchte das Programm des Doktors wurde zerstört, als die Voyager auf dem Planeten zerschellte", antwortete Tuvok sachlich und gesellte sich zu Tom.
Paris unterdessen gab nicht auf; er beatmete B’Elanna weiter. Du bist die Liebe meines Lebens, B’Elanna! Bleib' bei mir, bitte verlaß' mich nicht! Er trieb sich selbst an, nicht aufzugeben.
"Lieutenant Paris, Sie versuchen bereits seit 10 Minuten sie zu reanimieren. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß Sie nach dieser Zeit noch einen Erfolg verbuchen können."
Tom haßte diese betont sachliche Stimme von Tuvok. "Gering, aber nicht unwahrscheinlich!", schnaufte er und machte weiter.
"Ihre Verletzungen waren zu schwerwiegend. Hören Sie auf damit!" Tuvok versuchte ihn wegzuziehen.
"Nein!", rief Tom.
"Mr. Paris!"
"Nein, nein, nein! NEIN!... B’ELANNAAAA!", schrie Tom in die Weite des Planeten. Es darf nicht sein! Es darf einfach nicht wahr sein! Es ist alles meine Schuld!
Tom hörte resigniert mit der Beatmung auf und schloß seine Arme um ihren leblosen Körper. Er war noch warm. Sie sah aus, als ob sie friedlich schlafen würde. Bitte verzeih' mir, meine Liebe. Es tut so weh... Ich möchte ohne dich nicht leben, B’Elanna!... Vielleicht gibt es noch eine Rettung von den Bewohnern dieses Planeten, die wir kurz vorm Absturz geortet haben. Ich werde mich auf den Weg machen, um dich zu retten. Bitte gib' nicht auf!
Tom legte B’Elanna vorsichtig nieder und stand entschlossen auf.
"Was haben Sie vor, Mr. Paris?", fragte Tuvok verwundert.
"Ich gebe nicht so schnell auf wie Sie! Ich werde Hilfe holen, sie wird nicht sterben!", rief er ihm zu und machte sich davon.
Tuvok kniete sich nieder zu B’Elanna und überprüfte ihren Puls. Kein Hauch von Leben war mehr bei ihr auszumachen. Er schüttelte seinen Kopf über soviel Unlogik der Menschen.


2

Ein neuer Morgen. Captain Kathryn Janeway saß in ihrem Bereitschaftsraum. Übermüdet stützte sie mit einer Hand ihren Kopf ab und versuchte, bei einer Tasse Kaffee die vorliegenden Berichte durchzugehen. Es summte an ihrer Tür.
"Herein", rief sie genervt.
Ein ungepflegter Tom Paris betrat den Raum. "Guten Morgen, Captain!", brummte er zur Begrüßung.
Sie sah von ihren Daten auf und was sie erblickte, ließ sie nur noch genervter werden: Lieutenant Paris. Seine Uniform zerknittert und schmutzig, rasiert hatte er sich anscheinend auch längere Zeit nicht mehr.
"Sie wollten mich sprechen?" Selbstsicher fuhr er sich mit einer Hand durch sein zerzaustes Haar.
"Erstens sind Sie 5 Minuten zu spät, und zweitens bin ich mir bei Ihrem Anblick nicht sicher, ob die richtige Person vor mir steht, Lieutenant Paris!", erhob sie scharf ihre Stimme.
'Warum läßt du dir diesen Ton gefallen, Tom?'
"Nun gut, Mr. Paris. Würden Sie mir bitte einen triftigen Grund für Ihr unangemessenes Verhalten nennen? Ich meine hiermit sowohl den gestrigen Tag, sowie auch den jetzigen Auftritt!" Sie lehnte sich erwartungsvoll in ihrem Stuhl zurück.
'Laß dir das nicht gefallen, Tom! Zeig' es ihr endlich!'
"Ja, Captain!", sagte er zornig und ging auf sie zu.
'Mach' sie fertig! Schalte sie aus!'
Tom Paris zog seinen Phaser und hielt ihn Janeway direkt vor den Kopf. Selbst wenn sie verblüfft gewesen sein sollte, so zeigte ihr Gesicht ihm keine Reaktion.
"Sie möchten mir bestimmt nicht weismachen, daß Ihr Phaser der Grund allen Übels ist, oder, Lieutenant?", gab sie sich lässig, griff nach ihrer Tasse Kaffee und setzte zu einem Schluck an.
"Nein!", rief er und schlug ihr die Tasse aus der Hand. Krachend zersprang diese auf dem Boden. "Sie, Captain, Sie sind ein Grund dafür!"
Sie sah ihn fragend an und versuchte, sich ein Beispiel an Tuvok zu nehmen. Worauf will er hinaus? Kein Tadel mehr vom Captain bei übermäßigen Alkoholkonsum?
"Was haben Sie vor, Mr. Paris? Sind Sie etwa zu mir gekommen, um mich zu erschießen?", ihre Stimme klang gefaßt.
"Sie haben es erraten, Ma’am!" An seinem Tonfall konnte man leichte Erregung verspüren.
"Gestern abend hätten Sie es viel leichter haben können. Wie glauben Sie, kommen Sie ungesehen von hier fort? Von hier aus erreichen Sie nur die Offiziersmesse und die Brücke. Ich nehme an, Sie werden sich Ihren Weg freischießen, Tom?" Sie hörte sich gelangweilt an. Nur keine Schwäche zeigen, Kathryn!
"Los, stehen Sie auf, Captain!", befahl er mit dem Phaser weiter auf sie zielend. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn.
'So ist es richtig, Tommy!'
Janeway erhob sich langsam und ging um den Tisch herum. Tom Paris ergriff sie am Arm und flüsterte ihr zu: "Wir gehen jetzt gemeinsam zur Brücke und dann zum Turbolift. Verhalten Sie sich bitte unauffällig, Ma’am. Ich möchte nicht Ihre Führungsoffiziere erschießen müssen."
Er schob sie vor sich her. Janeway sah ihn abfällig an.
"Denken Sie daran, ich habe immer die Waffe griffbereit. Sie sind die erste Person, die sterben wird, Captain!"
"Sie machen einen großen Fehler, Mr. Paris!", sagte sie zornig und ging voraus.

Auf der Brücke herrschte regsame Betriebsamkeit. Jeder war an seinem Platz und mit speziellen Aufgaben beschäftigt. Lieutenant-Commander Tuvok blickte kurz von seiner Konsole auf, als er den Captain und Lieutenant Paris bemerkte.
"Commander Chakotay, Sie haben weiterhin die Brücke. Ich habe mit Lieutenant Paris eine Angelegenheit auf der Krankenstation zu beheben", erklang sie autoritär wie gewohnt.
"Aye, Captain!", antwortete der Erste Offizier knapp.
Sieh' mich bitte an, wenn ich mit dir rede, Chakotay!
"Benötigen Sie dabei Hilfe, Captain?", fragte Tuvok, dessen Augenbrauen skeptisch in die Höhe gingen.
"Nein, Mr. Paris und ich werden das Problem alleine lösen können. Machen Sie hier weiter!"
"Aye, Captain!", antwortete der Vulkanier und widmete sich sofort wieder seiner Arbeit.
Ich könnte Ihre Hilfe gebrauchen, Commander. Bitte sagen Sie etwas zu mir!
Janeway und Paris hatten fast den Lift erreicht, als sie sich noch einmal umdrehte und sagte: "Commander, ich habe mir Ihren Vorschlag von gestern durch den Kopf gehen lassen..." - Bist du wahnsinnig, Kathryn, Zugeständnisse vor der Crew zu machen? - "Ich möchte ihn annehmen und mich entschuldigen, wenn ich zu heftig reagiert haben sollte."
Mit ihren Worten zog sie nicht nur die Aufmerksamkeit des Commanders, sondern die ihrer gesamten Crew auf sich. Verlegen suchte sie nach weiteren Worten.
'Paß' auf Tom, sie will dich reinlegen!'
Paris stand hinter dem Captain in der offenen Tür des Turboliftes. Er drückte ihr seinen Phaser fest in den Rücken.
Chakotay sah sie nicht weniger verwirrt, als die restlichen Besatzungsmitglieder an. "Ja, Captain!", brachte er nur hervor. Was mag nur in sie gefahren sein?
"Ich...", brach sie ihren Satz ab. Der Phaser drückte auf ihren Wirbel. - Ich wünschte du würdest mein Zeichen verstehen, Chakotay. Ich brauche dich! - Sie schaute traurig zu dem Commander. - Wenn jemand diesen Blick zu deuten wußte, dann hoffentlich er, war ihr verzweifelter Gedanke.
"Wir müssen uns beeilen, Captain!", sprach Tom leicht gereizt über diese seltsame Situation.
"Ja", waren ihre letzten Worte auf der Brücke. Sie betrat den Lift, die Türen schlossen sich und Paris bestimmte das Ziel.
"Computer, zum Holodeck 2", sagte er. Nachdem sich der Lift in Bewegung gesetzt hatte, ergriff er sie wieder am Arm, drehte sie zu sich und hielt ihr den Phaser an den Hals.
"Was haben Sie sich dabei gedacht, Captain? Wollten Sie mich auf die Probe stellen, ob ich wirklich schieße?", schrie er sie an, hob seine Hand zu einer Faust geballt und ließ diese neben ihrem Kopf an die Wand schnellen.
Janeway zuckte zusammen. Es war die erste ängstliche Reaktion, die Tom zu Gesicht bekam.
'So ist es genau richtig, Tom. Sie soll vor dir kriechen! Zeig' es ihr!'
"Beruhigen Sie sich, Tom!", sagte Janeway beschwichtigend. "Ich hatte gestern abend einen kleinen Disput mit Commander Chakotay. Wenn ich mich nicht entschuldigt hätte, dann wäre er in Versuchung gekommen, die Angelegenheit mit mir zu klären. Daran kann Ihnen nicht gelegen sein, daß er später unseren Weg kreuzt."
"So nennen Sie das also 'Disput'. Ich würde das als hemmungslosen Sex bezeichnen!", schnaufte er abfällig.
"Wie bitte?", fragte sie fast tonlos.
"Sie sind ein toller Captain! Damals, wissen Sie noch, bei B’Elanna und mir, da haben Sie uns in die Schranken gewiesen, was unsere Freizügigkeit anging. Wie sieht es hingegen mit Ihnen aus, Captain? Sobald Sie sich unbeobachtet fühlen sind Sie bereit, über Commander Chakotay herzufallen!"
Tom hatte es endlich geschafft: Janeway entgleisten sämtliche Gesichtszüge. Sie war so perplex, daß ihr die Worte für eine Verteidigung fehlten.


Chakotay war verwirrt. Was sollte dieser Auftritt vom Captain vorhin? Es war nicht ihre Art, sich so offen darzubieten, noch dazu in Anwesenheit ihrer Crew. Wollte sie mir etwas signalisieren? Er bemühte sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, doch er hatte nicht viel Erfolg damit. Nach einem Vorwand suchend, betätigte er seinen Insignienkommunikator.
"Brücke an Krankenstation", sprach der Commander.
"Bitte nennen Sie den Grund Ihres Kontaktes, Commander", erklang die genervte Stimme des MHN.
"Sind Lieutenant Paris und Captain Janeway schon bei Ihnen eingetroffen?" Chakotays Gedanken rasten.
"Nein, Captain Janeway hat mich vor 8 Minuten darüber informiert, daß sie und Mr. Paris noch eine Inspizierung des Shuttles vorzunehmen hätten, und anschließend erst in der Krankenstation vorbeischauen würden."
"Doktor, können Sie mir berichten, was für eine Art Angelegenheit von den beiden bei Ihnen behoben werden sollte? Vielleicht kann ich Ihnen ebenfalls zur Hand gehen?"
"Angelegenheit?", wiederholte der Doktor ungläubig. "Hier befindet sich nichts, was behoben werden müßte. Es sei denn, ich hätte einen Patienten zu erwarten, aber darüber bin ich nicht informiert worden. Was mich allerdings auch nicht verwundern sollte, denn wie so oft..."
"Vielen Dank für Ihre Hilfe, Doktor. Ich halte Sie auf dem Laufenden, wenn sich die gegenwärtige Situation ändern sollte. Chakotay Ende", unterbrach er das MHN. Er konnte sich das verdrießliche Gesicht des Doktors nur zu gut vorstellen.
Was sollte das Ganze nur bedeuten? Eine Angelegenheit, die auf der Krankenstation, oder beim Shuttle, zu beheben sein sollte? Ihre Äußerung über die gestrige Nacht vor der gesamten Crew. Ich kann mich dem Gedanken nicht verwehren, daß hier etwas nicht stimmt, dachte Commander Chakotay und wollte soeben weitere Schritte einleiten, als B’Elanna Torres die Brücke betrat, und direkt vor ihm zum Stehen kam.
"Commander, könnte ich Sie bitte unter vier Augen sprechen? Es handelt sich um einen Notfall!", sagte sie erregt.
"Selbstverständlich, kommen Sie bitte." Chakotay stand auf und ging mit ihr in den Bereitschaftsraum.
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