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Nuvatau

von water-girl

Kapitel 2

Jim Kirk hasste Verhandlungen. Das ewige Rumsitzen ohne wirklich zu sehen was man da tat. Und trotzdem wusste er, dass die meisten Schlachten, zum Glück, am Verhandlungstisch geschlagen wurden.
Mit viel Glück hatte er eine ganz passable Begrüßungsrede hinbekommen und nun war Spock als Verhandlungsführer ganz in seinem Element. Dr. Kelbo war von Anfang an auf ihrer Seite, da er als Leiter des Medizinischen Rates genug Leid gesehen hatte und die hohe medizinischen Standards der Förderation zu schätzen wusste. Auch Fußvolkführerin Mjara ließ sich erstaunlich schnell überreden. Besonders da ihre Leute nicht Fliegen konnten und sich deutlich häufiger verletzten. Luftgruppenadmiral Aigo hingegen war gegen das Bündnis und zeigte das auch recht offen. Kirk war wieder übel und als die Verhandlungen unterbrochen wurden war er mehr als froh darüber etwas an die frische Luft zu kommen.
McCoy ging mit Dr. Kelbo spazieren, um einige medizinische Besonderheiten auszutauschen währen Spock und Kirk zu einer Lagebesprechung in eine Nahegelegene Parkanlage gingen. Da sich diese auf dem zu Sicherheitszwecken abgeriegelten Gelände befand war sie ruhig und leer. Spock fasste in seinem nüchternen Tonfall gerade die bisherigen Ergebnisse zusammen. „… und wenn wir noch Luftgruppenadmiral Aigo überzeugen können schaffen wir es vielleicht tatsächlich Nuvatau als vollständiges Mitglied in die Förderation aufzunehmen… Captain alles in Ordnung?“ Kirk war stehengeblieben und sämtliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Er schaffte es noch ein „Entschuldigen sie“ hervorzubrechen bevor er zu den Büschen taumelte und das wenige das er heute gegessen hatte wieder von sich gab. Spock war fast sofort neben ihm und fing ihn auf als er zusammenzubrechen drohte. Dabei kam er auch mit der Haut des Captains in Berührung. Sie fühlte sich fast so warm an wie seine eigene. Da die Körpertemperatur der Vulkanier um einige Grad über der der Menschen liegt war das kein gutes Zeichen. „ Captain ihre Körpertemperatur ist einige Grad zu hoch sie müssen sofort in die Krankenstation.“ Kirk war kaum noch bei Bewusstsein und er konnte nicht verhindern das seine Stimme zitterte als er antwortete „Das geht nicht, die Verhandlungen sind wichtiger.“ Nun gaben seine Knie endgültig unter ihm nach und Spock bugsierte ihn zu einer Bank. „Captain können sie mich hören? … Captain? … Captain?... Jim? … Spock an McCoy“ „McCoy hier.“ „Doktor können sie zu einer Sonderbesprechung in den Fuagani-Park kommen? Es ist wichtig!“ „Ich bin gleich da.“
McCoy klappte seinen Kommunikator zu und sah seinen Gesprächspartner und Begleiter bedauernd an. „Es tut mir sehr Leid Dr. Kelbo aber sie wissen ja die Pflicht.“ „Natürlich kein Problem ich freue mich darauf dieses Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen. Übrigens zum Fuagani-Park müssen sie da vorne links und dann keine Minute geradeaus gehen.“ „Vielen Dank“, antwortete McCoy und machte sich sofort auf den Weg. Es war ungewöhnlich das Jim ihn nicht selbst gerufen hatte und auch das er meinte einen Anflug von Besorgnis in Spocks Stimme gehört zu haben war nicht gerade beruhigend. Spock neigte wie die meisten Vulkanier dazu seine Gefühle vollständig zu beherrschen. Und er würde niemals zugeben irgendetwas zu empfinden, aber nach einigen Jahren der Zusammenarbeit wusste McCoy auch kleinste Abweichungen von der Norm zu deuten. Diese hätte Spock natürlich niemals zugegeben. Als er in den Park kam sah er seine Befürchtungen bestätigt als er einen kreideweißen nahezu bewusstlosen Kirk vorfand. „Was ist passiert?“, fragte er Spock und hatte seinen Medo-scanner schon in der Hand. „Der Captain hat sich übergeben und ist dann unter Fieber zusammengeklappt. Und dennoch weigert er sich, sich hochbekamen zu lassen und die Krankenstation aufzusuchen.“ „Verdammter Sturkopf“, brummte McCoy. Er hatte den Captain bereits gescannt und sah seinen Verdacht bestätigt.
Jim Kirk merkte nur wie sich der Injektor mit einem Zischen entlud. Dann ließen die Schmerzen und die Übelkeit nach und sein Blickfeld wurde wieder klar. „Jim, Jim hörst du mich?“, das war McCoy. „Ohh hallo Pille. Was machst du denn hier? Entschuldige ich war wohl kurz weggetreten.“ Er wollte schon aufstehen doch McCoy hielt ihn mühelos zurück. „Sitzen bleiben Jim, wie fühlst du dich? Und lüg mich nicht an.“ „ Noch leicht wackelig und fiebrig und mir ist immer noch etwas übel aber die schmerzen sind fast weg. Was ist los mit mir?“ „Eine Appendizitis auch Blinddarmentzündung genannt Jim. Nicht weiter gefährlich wenn ich dich sofort behandeln kann aber dafür muss ich dich auf die Enterprise bringen.“ „Das geht nicht Pille die Verhandlungen sind Wichtiger und wir wollen doch unsere Gastgeber nicht verärgern oder Schwäche zeigen.“ „Jim du gehörst in die Krankenstation und nicht an den Verhandlungstisch. Ich habe dir erstmal einen Entzündungsblocker gegeben aber das funktioniert nicht ewig. Ich könnte dich auch dienstuntauglich schreiben und vertreten lassen.“ „Pille das geht nicht“, protestierte Kirk und auch Spock schaltete sich ein „Es tut mir sehr leid Doktor aber ich fürchte der Captain hat recht zu diesem Zeitpunkt der Verhandlungen ist nach dem Ehrgefühl der Nuvataurianer eine körperliche Anwesenheit des Captain unabdingbar.“ McCoy sah nicht gerade begeistert aus darum fügte Kirk noch hinzu: „Pille ich habe bei diesen Verhandlungen doch ohnehin nicht viel zu tun. Spock ist in diesen Dingen sowieso besser als ich. Und wenn das da eines deiner Mittelchen ist um mich ruhigzustellen und auf die Krankenstation zu schleppen dann Vergiss es.“ McCoy hatte während der Diskussion seinen Injektor nachgeladen und kam damit auf Kirk zu. „Sei nicht albern Jim. Dich ruhigstellen, wie du es ausdrückst, wäre in deinem Zustand keine gute Idee. Das ist etwas um dein Fieber zu senken damit du wieder klar denken kannst. Wenn du dann immer noch auf die Verhandlungen bestehst sorge ich dafür dass du es überlebst. Aber Jim das wird nicht angenehm. Und wenn es schlimmer wird Schwindel, Halluzinationen, etc. kommst du sofort zu mir oder gibst mir ein Zeichen oder so damit ich mir was einfallen lassen kann. Verstanden?“ „In Ordnung danke Pille.“
„Wenn es ihnen jetzt wieder besser geht sollten wir zurückkehren damit die Verhandlungen nicht unnötig in die länge gezogen werden.“ „Na dann los“, Kirk stand auf und musste vor Schwindel kurz die Augen schließen. Zum Glück für ihn war McCoy gerade mit seinem Trikorder beschäftigt und merkte es nicht.


Die Verhandlungen begannen Schleppend bis Dr. Kelbo, inzwischen völlig begeistert von den Möglichkeiten, anstelle eines reinen Handelsabkommens den vollständigen Eintritt in die Förderation vorschlug. Dr. McCoy hatte offenbar gute Überzeugungsarbeit geleistet. Auch Fußvolkführerin Mjara war nicht abgeneigt. Sie brachte einen recht nüchternen Blickwinkel ein nach dem das Volk der Nuvatau wenn es sich weiter ins All wagen wollte, einen starken Verbündeten gebrauchen konnte. Als sie das aussprach wirkte sie fast wie Spock wenn er einen wissenschaftlichen Bericht voller Tatsachen vortrug. Einzig Luftgruppenadmiral Aigo war skeptisch. Er vertrat die Meinung, dass sie es in der Vergangenheit ja auch ohne die Förderation geschafft hätten und es auch weiterhin schaffen würden. Die Tradition würde ja durch so einen Zusammenschluss verloren gehen.
Hier schaltete Kirk sich ein „Die Förderation ist eine große interstellare Allianz aus über 150 Mitgliedswelten und über 1000 Kolonien, die sich zu gegenseitigem wissenschaftlichen, kulturellen und verteidigungspolitischen Nutzen verbündet haben. Alle haben ihre Kulturen behalten und niemandem ist etwas ganz und gar widernatürliches Aufgezwungen worden. Es ist eher so das die Förderation die Sitten und Gebräuche ihrer Mitglieder kennenlernt und in vernünftigem Maße sogar unterstützt.“ „Und was wäre wenn ein Nuvataurianer gegen den Willen seines Familienoberhauptes in der Sternenflotte dienen will. Das wäre ein Konflikt mit unseren Traditionen aber auf der anderen Seite haben sie vorhin gesagt jeder der möchte kann eintreten. Wie würden sie da entscheiden.“ „In diesem Fall wäre es die Entscheidung den Nuvataurianers ob er mit den Traditionen seines Volkes brechen will und es riskiert Ausgestoßen zu werden oder ob er bleiben möchte und dem Willen des Familienoberhauptes unterliegen möchte. Wenn er sich für die Sternenflotte entscheidet darf er sein Glück dort versuchen.“ Nachdem Aigo nun Halbwegs zufriedengestellt war fielen ihm noch 100 und 1 kleinliche Grunde ein die noch diskutiert werden mussten. Kirk überließ die Verhandlungen wieder größtenteils Spock. Ihm war wieder übel und er hatte ein Gefühl als ob jemand gerade seine Innereien akupunktieren würde.
Als die Verhandlungen für den heutigen Tag für beendet erklärt wurden hatte sich die Situation nicht mehr großartig verändert.
Das Angebot der Nuvataurianer, die Nacht auf dem Planeten zu verbringen, lehnten sie freundlich ab mit der Begründung sie hätten auf dem Schiff noch arbeit zu erledigen.
Wie sich herausstellte war das noch nicht mal eine Lüge.

Kaum waren sie an Bord gebeamt worden, schon wartete ein ranghoher Admiral auf den Bericht.
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