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Ursache und Wirkung

von uena

Kapitel 1

Bones ist sich nicht sicher, wie es hierzu kommen konnte.

Eben noch hat er mit Jim gestritten, laut und wütend, und vor allem sinnlos – denn wenn Jim auch nur ein einziges Bier zuviel hat, dann kann Bones so laut werden wie er will, es bringt nicht das Geringste.

Aber Jim hatte nicht ein Bier zu viel, er hatte mindestens fünf Bier zuviel. Kaum überraschend also, dass er es sich in den Kopf gesetzt hat, sich auf einen Faustkampf mit Kadett Richards einzulassen. Richards ist ein Koloss von einem Mann, und nicht nur das – er ist rücksichtslos und brutal. Erst gestern hat er einem seiner Mitschüler beim Selbstverteidigungstraining den verdammten Kiefer gebrochen.

Wenn Bones Jim richtig verstanden hat, dann war das überhaupt erst der Grund für diese selbstmörderische Verabredung – denn der erwähnte Mitschüler ist Gary Mitchell, einer von Jims engeren Freunden. Neben Bones praktisch der Einzige. Und Bones sieht ein, dass diesem Richards Einhalt geboten werden muss, er sieht bloß nicht ein, dass Jim diese Bürde ausgerechnet dann auf sich nehmen will, wenn er sturzbetrunken ist.

Also hat er Jim angeschrieen – und nicht nur das, er hat ihn aufgehalten: Hat ihn sich gepackt, als Jim sein Quartier verlassen wollte, hat ihn festgehalten.

Er hält ihn noch immer fest – so eng an sich gepresst, dass er Jims aufgeregten Herzschlag spüren kann, und inzwischen hat Jim aufgehört, sich gegen seinen Griff zu wehren.

Er liegt über Bones’ Knie und das Sofa ausgestreckt, atmet schwer, und Bones lässt die letzten Sekunden vor seinem geistigen Auge Revue passieren. Er ruft sich ins Gedächtnis, wie er Jim durchs Zimmer gezerrt hat, von der Tür weg – so weit weg von der Tür wie nur irgend möglich.

Dabei war er lange nicht so sanft und zurückhaltend, wie er hätte sein können (Jims kompletter Mangel an Selbsterhaltungstrieb macht ihn schlicht wahnsinnig). Es ist durchaus möglich, dass er Jim einen ungeduldigen Klaps auf den Allerwertesten gegeben hat, als sie gemeinsam aufs Sofa gefallen sind, und Jim den Versuch unternehmen wollte, auf allen Vieren vor ihm weg zu kriechen.

Und jetzt liegt Jim reglos über seinem Schoß, verdächtig still, und Bones wird das Gefühl nicht los, dass es der ungeduldige Klaps auf Jims Hintern war, der dieses beispiellose Verhalten ausgelöst hat … Was er jetzt gern wüsste, ist was Jims Reaktion zu bedeuten hat.

(Er hat genügend versteckte Andeutungen über Jims Stiefvater gehört, um sich Sorgen zu machen.)

„Bones“, keucht Jim plötzlich, dreht ihm den Kopf zu, und seine Augen sind schrecklich blau, während er zu ihm aufstarrt. „Bones.“

Statt der erwarteten Angst sieht Bones Lust in Jims Augen, Lust und Drängen und ein verzweifeltes Flehen, das ihm eine Gänsehaut quer über den Rücken jagt.

Seine Hand gleitet wie von allein auf Jims Hintern – drückt probeweise zu. Jims Kehle entkommt ein ersticktes Keuchen, und er kneift die Augen zu, dreht den Kopf wieder nach vorn … reibt sich an Bones’ Schoß. „Jah …“

Bones schlägt das Herz bis zum Hals. Er hebt seine Hand, hält einen Moment inne – und dann lässt er sie nach unten schnellen, hart und rücksichtslos.

Er sieht, wie Jim sich mit beiden Händen in den Sofabezug zu krallen versucht – sieht ihn keinen Halt finden, spürt Jims anschwellende Erektion an seinem Schritt, hört seine Stimme brechen, als er seinen Namen stöhnt.

Bones atmet tief durch. „Nochmal?“

Jim schafft nicht mehr als ein Nicken. Bones schlägt ein weiteres Mal zu.

Er ist sich nicht sicher, was ihn antreibt. Seine Beziehung zu Jim war bisher eine rein platonische. Er gibt offen zu, dass er Jims sexuelle Abenteuer mit anderen Lebewesen mit Unwillen betrachtet – er gibt nicht ganz so offen zu, dass er möglicherweise eifersüchtig auf sie ist.

Noch dazu ist Jim betrunken. Bones sollte vermutlich ein schlechtes Gewissen haben.

„Noch-nochmal, Bones, bitte“, keucht Jim unter ihm, und Bones schlägt ein weiteres Mal zu – und nochmal, und nochmal. Jims Kehle entringt sich so etwas wie ein Schluchzen, aber er sagt Bones nicht, dass er aufhören soll, also macht er weiter.

Seine Hand brennt, die Handfläche ist rot und heiß, und beim Gedanken daran, dass Jims Hintern ganz genau so aussehen muss, durchfährt Bones ein erregtes Kribbeln.

„Mach deine Hose auf“, befiehlt er mit rauer Stimme, „auf die Knie, los, Jim.“

Jim erzittert und gehorcht, und Bones muss einen Moment lang die Augen schließen. Als er sie wieder aufschlägt, hat Jim seine Jeans aufgeknöpft, kniet auf allen Vieren über seinem Schoß, hält die Augen geschlossen und wartet mit geneigtem Kopf auf weitere Anweisungen.

Bones ist schon mehr als einmal aufgefallen, dass Jim seinen Befehlen manchmal erschreckend bereitwillig Folge leistet – aber dass das hier dahinter steckt … dass Jim es genießt, wenn er ihn herumkommandiert …

„Gut so“, murmelt Bones leise, und nicht das kleinste Zittern in seiner Stimme verrät seinen inneren Tumult. „Guter Junge.“

Jim durchläuft ein sichtbares Zittern, und Bones zieht ihm entschlossen die Jeans unter den Hintern. Jim trägt keine Shorts, und er ist so hart, dass schon jetzt die ersten Lusttropfen auf der Spitze seiner Erektion glitzern.

Bones ignoriert diesen Umstand, streckt seine Hand stattdessen nach Jims Hintern aus, streichelt über die heiße Haut, legt sie auf einen der wütenden roten Abdrücke, die sie hinterlassen hat.

Jim erzittert ein weiteres Mal, und Bones drückt sanft zu. „Mehr?“

Jim nickt, und Bones gibt ihm einen sanften Klaps. „Sag es. Benutz deine Worte, Jim.“

Eine Aufforderung, die Jim nicht zum ersten Mal von ihm zu hören bekommt, und seine Arme knicken beinahe unter ihm weg. „Mehr, Bones, bitte – mehr …“

Bones holt aus und schlägt zu, und das Klatschen, als seine Hand auf Jims nackter Haut auftrifft, hallt laut in seinen Ohren – beinahe noch lauter als das Stöhnen, mit dem Jim darauf reagiert.

Die Muskeln in Jims Armen geben nach, und er lehnt seine Stirn auf seine Unterarme, hält den Hintern so einladend in die Höhe gereckt, dass Bones nicht anders kann, als der Einladung ohne jede Rücksicht nachkommen.

Dann geht plötzlich ein Ruck durch Jims Körper, und er kommt – ohne, dass Bones auch nur daran gedacht hätte, sich Jims Erektion zu widmen – ergießt sich über Bones’ Schoß, in heißen, ruckartigen Schüben, die ihn kraftlos zitternd zurücklassen.

Bones ballt seine brennende Hand zur Faust, atmet tief durch. Er hat keine Ahnung, was er tun soll. Erst recht nicht, als er Jim leise schluchzen hört.

„Jim“, murmelt er behutsam, streckt die Hand aus und streicht Jim zögernd über den Kopf. Jim drängt sich ihm mit solch verzweifelter Erleichterung entgegen, dass Bones trocken schlucken muss.

„Das hast du gut gemacht“, wispert er sanft, lässt seine Finger durch Jims schweißnasses Haar gleiten. „Du bist so ein guter Junge.“

Jim seufzt leise, scheint sich ganz und gar zu entspannen, und Bones zieht an seiner Schulter, zieht ihn in die Höhe und zu sich herum. „So ein guter Junge“, wiederholt er sanft, streichelt Jim über die Wange, streicht die Tränenspuren weg. „Komm her.“

Jim lässt sich bereitwillig in die Arme nehmen, lehnt sich an ihn und drückt sein Gesicht an Bones’ Halsbeuge. Sein Gewicht auf Bones’ Schoß ist gleichzeitig fremd und vertraut.

Es ist ein wenig unangenehm, denn Jim ist quer über seine Hosen gekommen, aber da er sich gar nicht vorstellen möchte, wie sich die Angelegenheit für Jim verhält, beschließt Bones, sich nicht zu beschweren.

Jims Hintern hat praktisch geleuchtet, als er von ihm abgelassen hat.

Es braucht eine Weile, ehe Bones’ eigene Erregung so weit abgeklungen ist, dass er es auch nur in Erwägung zieht, aufzustehen. Jim scheint in der Zwischenzeit an seiner Brust eingeschlafen zu sein, und Bones weiß nicht, ob es weise ist, ihn zu wecken.

Aber er tut es trotzdem. Wenn auch nur, weil er es für ein Ding der Unmöglichkeit hält, sich unter Jim heraus zu bugsieren, ohne seine Ruhe zu stören.

Jims Lider erzittern sachte, als Bones seinen Namen ruft, und als sie sich heben, genügt Bones ein Blick in Jims Augen, um festzustellen, dass er noch immer nicht zu seinem üblichen Selbst zurückgekehrt ist.

Da ist keinerlei Schärfe, keinerlei Selbstschutz in Jims Blick – er sieht in der Tat so jung und unschuldig aus, dass es Bones einen Moment lang sämtliche Luft aus den Lungen presst.

„Zeit fürs Bett, Jim“, murmelt er heiser, legt seine Hand an Jims Wange und lässt seinen Daumen über seinen Wangenknochen streichen. „Du willst doch bei mir schlafen?“

Jim leckt sich über die Lippen und nickt, und das warme Kribbeln kehrt augenblicklich in Bones’ Unterleib zurück. „Dann komm“ sagt er so ruhig wie möglich. „Steh auf.“

Jim kommt seiner Aufforderung mit promptem Gehorsam nach, bleibt reglos vor dem Sofa stehen und wartet auf weitere Befehle. Seine Augen heben sich voll unverhohlener Anbetung zu Bones, als dieser auf die Beine kommt. Bones streckt automatisch die Hand nach ihm aus und streicht ihm durchs Haar. „Ich glaube, ein kurzes Bad ist angebracht, meinst du nicht auch?“

Kurz tritt Unsicherheit und Verwirrung in Jims Blick, und Bones wird sein Fehler bewusst. „Bad. Jetzt, Jim. Geh.“

Erleichterung ersetzt die vorangegangenen Emotionen so deutlich, dass Bones sich fragen muss, wie sein Freund diese Neigung bisher derartig erfolgreich vor ihm verbergen konnte. Wie kann Jim ein derartiges Problem mit Autoritätspersonen jeglicher Art haben, wenn er jetzt -

Jim ist Bones voraus gegangen, und nun steht er im Bad, vor der Wanne, beide Arme hinter seinem Rücken verschränkt. Er ist wieder hart – oder zumindest auf dem besten Wege.

Bones’ Augen werden dunkel. „Tritt beiseite.“

Jim gehorcht, macht Platz, so dass Bones an die Armatur heran kommt, um Wasser in die Wanne zu lassen. Bones spürt die Hitze, die von seinem Körper ausstrahlt, spürt Jims Erregung als wäre sie seine eigene.

Er hat nicht vor, die Situation auszunutzen – nicht mehr als sowieso schon – aber er wäre ein Lügner, würde er behaupten, dass sie ihn nicht halb wahnsinnig macht.

Beinahe vom ersten Moment ihrer Bekanntschaft an hatte Bones das Bedürfnis, sich um Jim zu kümmern – ihm all seine hirnverbrannten Einfälle auszureden, sicherzustellen, dass er sich vernünftig ernährt … Er weiß, dass er ein kontrollsüchtiger Bastard sein kann.

Er wusste nicht, dass sich sein kontrollsüchtiger Bastard bis in diesen Aspekt seines Lebens erstreckt.

Bones gibt Badezusatz in die Wanne – mild, ungefährlich, selbst für Jims Allergien, ganz zu schweigen von seinen allgegenwärtigen Folgen jeglicher Schlägereien, oder den sich formenden Blutergüssen auf seinem Allerwertesten – und dreht schließlich das Wasser ab. „Hinein mit dir.“

Jim steigt in die Wanne, ohne Widerworte, ohne Zögern, beschwert sich weder über die Temperatur des Wassers noch den mädchenhaften Badezusatz. Stattdessen setzt er sich aufrecht hin, und blickt Bones abwartend an – wie ein Soldat, der seinen nächsten Befehl abwartet.

„Entspann dich, Jim“, sagt Bones leise. „Genieß es.“

Und Jim seufzt, und lässt sich in das warme Wasser zurücksinken, schließt die Augen und öffnet leicht die Schenkel – macht Bones mit einigem Nachdruck darauf aufmerksam, wie sehr er wirklich genießt.

Bones beißt sich auf die Unterlippe und nimmt den Waschlappen zur Hand, der über dem Wannenrand liegt. „Halt die Augen geschlossen“, sagt er rau.

Denn wenn Jim die Augen aufschlägt, wenn er ihn wieder ansieht – Bones weiß nicht, wie es dann um seine Selbstbeherrschung bestellt sein wird. Es fällt ihm so schon schwer genug, sein Verlangen im Zaum zu halten.

Wenn Jim ihn ausgerechnet dann aus anbetenden blauen Augen ansieht, während Bones ihn wäscht … es würde ihm vermutlich den Rest geben.

Er lässt die Hand mit dem Waschlappen ins warme Wasser gleiten, zögert einen Moment und beißt sich fester auf die Unterlippe.

Jim liegt still unter ihm, voller Vertrauen und ganz und gar entspannt. Bones will ihn so sehr, dass er es schmecken kann, spürt es am Grund seiner verdammten Wirbelsäule.

Nicht einmal Jocelyn, ganz am Anfang ihrer zum Scheitern verurteilten Beziehung, hat ihn je derartig erregt.

„Nicht erschrecken“, murmelt er behutsam, legt seine Hand samt Lappen auf Jims Brust, lässt sie in kleinen Kreisen über Jims feuchte Haut gleiten.

Jims Brustwarzen ziehen sich augenblicklich zusammen. Bones wird beinahe schlecht von dem puren Drang diesen Mann zu besitzen. Er lässt den Lappen tiefer streichen, in stetigen, hypnotischen Kreisbewegungen seiner Hand – über Jims flachen Bauch und bis hinab zu seinem Schritt.

Jim, die Augen nach wie vor fest geschlossen, legt den Kopf in den Nacken und öffnet leicht die Lippen – lässt ihnen ein hilfloses Stöhnen entkommen.

Bones muss einen tiefen, beruhigenden Atemzug nehmen. „Lass es mich hören, Jim“, befiehlt er erstickt. „Lass mich hören, dass es dir gefällt. Halt dich nicht zurück.“

Und Jim wird laut, presst sich Bones’ Hand entgegen und fängt an zu betteln. Auf eine derartige Reaktion war Bones nicht vorbereitet, nicht einmal ansatzweise.

Jims verzweifeltes Flehen, sein „Bitte, Bones, bitte – deine Hand – bitte“, endet in einem abrupten Keuchen, als Bones den Waschlappen loslässt und seine Finger um ihn schließt.

Jims Erektion liegt hart und heiß in seiner Handfläche, und einen Moment lang hält Bones ihn einfach nur fest, muss sich einen Moment lang sammeln.

„Das wolltest du, hn?“ hört er sich selber murmeln. „Das hier wolltest du die ganze Zeit.“

Jim leckt sich über die Lippen. „Jah.“

Das leise Eingeständnis schickt ein heißes Kribbeln über Bones’ Rücken, und er fängt an, seine Hand zu bewegen, langsam, bedächtig – lässt die intime Berührung zu einer Liebkosung werden.

Denn Jim ist betrunken, ist so sehr in den Wirrungen seines Verstandes verloren, dass er vermutlich nicht einmal dann Kontrolle über die Situation hätte, würde er sie nicht derartig bereitwillig an Bones abgeben.

Jim war vermutlich nie derartig auf Bones’ Schutz und Bevormundung angewiesen wie in diesem Moment – und der Einzige, vor dem er tatsächlich beschützt werden muss, ist Bones selbst.

Bones lässt seinen Daumen über Jims Eichel gleiten, einmal, zweimal, verteilt die Lusttropfen, die sich an der Spitze gesammelt haben, lässt seinen Blick beständig zwischen Jims Gesicht und Jims heiß aufragender Erregung hin und her gleiten.

Dann flattern plötzlich Jims Wimpern in die Höhe, Bones erhascht einen Blick auf die gänzlich verklärten blauen Augen dahinter – und er kann sich nicht länger beherrschen, beugt sich über die Wanne und presst seine Lippen auf Jims.

Jim winselt und öffnet den Mund für ihn, so selbstverständlich, so eifrig, dass Bones’ Hand sich ganz automatisch fester um ihn schließt, und er seine Zunge mit einem hungrigen Laut in Jims warme Mundhöhle gleiten lässt.

Jim erwidert seinen Kuss mit aufopferungsvoller Hingabe, ohne auch nur eine Sekunde lang zu versuchen, die Kontrolle darüber zu übernehmen. Er lässt Bones in allem bereitwillig gewähren, kommt ihm entgegen, und fängt schließlich an, gierig an seiner Zunge zu lutschen.

Bones’ Hand an Jims Erektion wird einen Moment lang lax, dann gleitet sie tiefer, zwischen Jims Schenkel. Er presst die Fingerspitzen von Zeige- und Mittelfinger gegen Jims Eingang, nur ganz sachte, hat gar nicht vor, in ihn einzudringen.

Aber Jim bäumt sich auf und ihm entgegen, muss ihren Kuss lösen, als er kommt – zum zweiten Mal in dieser Nacht völlig unerwartet für Bones, und ohne, dass er Jims Erektion stimuliert hätte.

Bones kniet vor der Wanne, keuchend, die Hand noch immer im warmen Wasser und starrt auf Jim hinab. Jim liegt wie dahin gegossen im Wasser, kraft- und reglos, die Augen geschlossen, seine Haltung so unglaublich friedlich, dass Bones ihn kaum wieder erkennt.

„Du kannst die Augen jetzt wieder aufmachen“, sagt Bones leise – und als Jim dem sanften Befehl nachkommt, kann er nicht anders, als ihn anlächeln.

„Das war ausgezeichnet, Jim. Ich bin so zufrieden mit dir.“

Jims Augen strahlen ihn an – erschöpft und dankbar – und Bones greift tiefer in die Wanne, fischt den Waschlappen heraus, und fährt damit fort, Jim zu waschen, als habe ihr aufwühlendes Zwischenspiel nie stattgefunden.

Jim lässt ihn gewähren, versucht nicht einmal zu verbergen, wie sehr er die Aufmerksamkeit genießt, und als er sich Bones in einem unerwartet kühnen Moment entgegen reckt, erwidert Bones den Kuss mit liebevoller Selbstverständlichkeit.

Er ist sich ganz schrecklich darüber im Klaren, in welchen Schwierigkeiten er sich befindet.

Jim kann kaum allein aufrecht stehen, als er ihn endlich aus der Wanne holt, und Bones trägt ihn mehr oder weniger zum Schlafzimmer hinüber, drückt ihn ins Bett hinab, deckt ihn zu.

Er befreit sich von seiner Kleidung, wirft sie in den Wäschekorb und legt sich zu Jim ins Bett. Es wäre albern, sich aufs Sofa zu legen. Das Schlimmste ist sowieso schon passiert.

Es entlockt Bones ein unfreiwilliges Grinsen, dass er nach allem, was in dieser Nacht passiert ist, ausgerechnet den Umstand, dass er Jim geküsst hat, als das Schlimmste tituliert.

Aber Jim zu küssen war zweifellos das Dümmste, das er hätte tun können.

Als Jim im Schlaf ein leises Seufzen ausstößt, sich zu ihm herum rollt und sein Gesicht in Bones’ Halsbeuge drückt, schließt Bones ihn dennoch ganz selbstverständlich in die Arme.

Das Unheil ist angerichtet. Zumindest bis zum nächsten Morgen wird Bones nehmen, was er kriegen kann – wird Jim all das geben, wonach er nicht fragen kann.




Jim erwacht mit einem Gefühl von Zufriedenheit, von Ruhe, das ihn hingerissen aufseufzen lässt. Er lässt sich treiben, verbleibt einen Moment lang in diesem Zustand irgendwo zwischen Schlaf und Wachen – will ihn nicht loslassen, um sich der Realität zu stellen.

Dann wird er sich darüber bewusst, dass er nicht allein im Bett ist – ist jedoch zu entspannt, fühlt sich zu träge, um selbst darüber in Unruhe zu geraten. Es ist nicht das erste Mal, dass er sich mit jemandem das Bett teilt, ohne sich daran erinnern zu können, wie es dazu gekommen ist.

Ein gleichgültiges Blinzeln konfrontiert ihn jedoch mit Bones’ markantem Profil, mit Bones’ Lippen, mit Bones’ verdammtem Ansatz von Morgenstoppeln.

Einen Moment lang bekommt Jim keine Luft.

Die Erinnerung an die vergangene Nacht bricht über ihn ein – an sein beschämendes Verhalten … an Bones’ unglaubliche Reaktion. Jim mag sich Sex mit Bones ausgemalt haben, seit er dem Mann zum ersten Mal begegnet ist, aber mit einer derartigen Erfüllung seiner dringendsten Phantasien hat er nie gerechnet.

Wenn er ganz ehrlich ist, dann hat er Bones bisher eher für die verklemmte Sorte gehalten.

Wenn er ganz ehrlich ist, hat er nie verstanden, wieso er ausgerechnet von Bones wollte, dass er ihn … kontrolliert. Es ist eine Phantasie, die sich auf Bones beschränkt und auf Bones allein. Schon der Gedanke, sich jemand anderem auf diese Art auszuliefern … er lässt Jim zurückschrecken.

Er hatte nie vor, jemanden davon wissen zu lassen. Nicht einmal Bones. Ganz besonders nicht Bones. Und jetzt ist es passiert. Jim kann nicht fassen, wie sehr er die Kontrolle über sich selbst verloren hat. Wie sehr es ihn erregt hat, sich Bones derartig auszuliefern.

Jim hat keine Ahnung, was er tun soll. Die Erinnerungen an die vergangene Nacht erfüllen ihn in gleichem Maße mit Scham wie sie ihn erregen, und Jim keucht und macht sich hastig von Bones los, als er Gefahr läuft, eine Erektion zu bekommen.

Er muss hier weg, muss nachdenken, muss -

Bones sieht ihn an.

Bones sieht ihn an, und seine Augen sind so schrecklich durchdringend, und Jim will aus dem Bett aufspringen und flüchten, aber er kann nicht.

„Ich bin in Schwierigkeiten, richtig?“ sagt Bones dann, setzt sich auf, und er trägt kein T-Shirt. Jim war nie bewusst, wie breit seine verdammten Schultern sind.

Er kann nicht anders, als sich vorstellen, wie Bones ihn packt und festhält, wie er ihn unter sich in die Matratze drückt, wie er seine schrecklich fähigen Hände nutzt, um Jim komplett hilflos zu machen.

Die Vorstellung erfüllt ihn zu gleichen Teilen mit Verlangen und Panik, und Jim muss einen Moment lang die Lider zukneifen, um die Bilder vor seinem geistigen Auge loszuwerden. „Ich wollte … wollte dich nicht in Schwierigkeiten bringen, Bones.“

„Du hast mich auch nicht in Schwierigkeiten gebracht“, erwidert Bones überraschend sanft, und Jim reißt die Augen wieder auf. Bones’ Gesichtsausdruck wirkt erschreckend schuldbewusst.

Jim will nicht in den Kopf, wie das sein kann. Bones hat doch nur getan, was er wollte, wozu Jim ihn getrieben hat. Es hat Bones vermutlich nicht mal gefallen. Wie könnte es. Er hat ja nicht mal versucht, die Situation in irgendeiner Weise auszunutzen. So weit Jim weiß, mag er nicht mal Männer.

„Du musst es nie wieder tun, Bones, keine Sorge“, sagt Jim betont leichtherzig. „Ich kann meine niederen Bedürfnisse für gewöhnlich besser kontrollieren – zumindest ein bisschen.“

Er versucht sich an einem verspielten Zwinkern, und Bones’ Miene wird plötzlich leer. „Du bist nicht wütend auf mich.“

Jim starrt ihn an. „Wie könnte ich? Bones, du … du warst wundervoll. Es war so … es war praktisch perfekt.“

Jim beißt sich auf die Unterlippe, hat viel mehr gesagt, als er wollte. Aber er musste Bones doch begreiflich machen, dass ihn nicht die geringste Schuld trifft – dass er nicht den geringsten Vorwurf von Jim zu erwarten hat.

Einen Moment lang sitzt Bones reglos im Bett, mustert ihn aus dunklen, suchenden Augen, und Jim würde die Gelegenheit nutzen und endlich die Flucht ergreifen – aber er kann nicht.

Die letzte Nacht hält ihn nach wie vor in ihrem Bann – und Bones hat ihn noch nicht entlassen, hat ihm noch nicht gestattet, zu gehen.

Und dann streckt Bones plötzlich die Hand nach ihm aus, seine gebräunte Haut ein deutlicher Kontrast zum blendenden Weiß der Bettdecke, und Jim kann nur fassungslos stillhalten.

Bones’ Hand legt sich an seine Wange, sanft, behutsam, zögernd – aber Jim weiß, welche Kraft in ihr wohnt, weiß es nur zu gut. Die blauen Flecken an seinem Hintern müssen spektakulär sein.

Beim Gedanken daran durchläuft ihn ein Zittern, und er kann ein leises Stöhnen nicht zurückhalten.

„Ich war perfekt, hn?“ sagt Bones leise. „Wundervoll sogar?“

Sein Tonfall ist schon beinahe drohend, fordernd und gefährlich, und Jim spürt, wie er darauf reagiert.

„Jah“, erwidert er atemlos, ohne jegliche Kontrolle über seine Stimme, seinen verräterischen Mund, „du warst so gut … so gut, Bones.“

Bones’ Daumen streicht über seine Lippen, und ehe Jim weiß, was er tut, hat er den Mund geöffnet, seine Zunge hervorschnellen lassen, darüber geleckt. Jetzt ist er hart, endgültig und eindeutig hart, und Jim entkommt ein hilfloses Stöhnen, als er die Bettdecke mit seiner Rechten fester in seinen Schritt drückt.

Ein Teil von ihm kann nicht fassen, wie viel intensiver das Gefühl der Hilflosigkeit ist, jetzt, da ihm nicht länger der Alkohol die Sinne vernebelt. Es sollte keinen Sinn ergeben.

„Ich muss mich nicht dafür schämen, was ich mit dir gemacht habe?“ fragt Bones ihn behutsam, und Jim ist beinahe zu sehr weggetreten, um die Frage überhaupt zu verstehen.

„Will, dass du es noch mal machst“, keucht er hilflos, während sich alles in ihm dagegen zu sträuben scheint, auch nur die geringste Forderung zu äußern.

Bones hat die Kontrolle. Bones ist derjenige, der fordert, der die Regeln macht.

„Will, dass du es immer … immer machst.“

Bones zieht seine Hand von ihm zurück, Jim kann wieder klar denken – oder zumindest klarer – und Hitze steigt ihm in die Wangen. „Ich … ich meine …“

„Ich will dich küssen, Jim“, sagt Bones rau, seine Stimme Honig über heißem Asphalt, und Jim bekommt eine Gänsehaut. Das hier kann unmöglich real sein. „Das … das ließe sich einrichten“, erwidert er erstickt.

Einen Wimpernschlag später hat Bones ihn an sich gerissen, und Jim kniet über seinem Schoß, beide Hände auf Bones’ so überraschend breiten Schultern abgestützt – ein Halt, den er dringend benötigt, als Bones ihre Münder zusammenbringt.

Bones küsst anders, als Jim erwartet hätte. Sanft und zärtlich, ja, aber nicht zurückhaltend. Stattdessen küsst er ihn gründlich, beinahe schon beharrlich. Es ist ein Kuss, der Jim kraft- und hilflos zurücklässt – willens und bereit, alles zu tun, das Bones von ihm verlangt.

Als Bones’ Lippen plötzlich über seine Schläfe streichen, liebevoll, so schrecklich zärtlich, entkommt Jims Kehle ein Laut, den man nur als Schluchzen bezeichnen kann.

„Es hat mir gefallen, Jim“, hört er Bones’ Stimme an seinem Ohr, nicht viel mehr als ein heiseres Grollen. „Es hat mir gefallen, was wir letzte Nacht getan haben.“

Jim kennt ihn gut genug, um zu begreifen, was für ein Eingeständnis er ihm damit macht – wie viele Mauern fallen mussten, ehe Leonard McCoy zugeben konnte, dass er Gefallen daran findet, seinem unnützen besten Freund den Hintern zu versohlen.

Er weiß beim besten Willen nicht, was er darauf erwidern soll. Abgesehen davon ist er mit einem Mal praktisch besessen von dem Gedanken, es Bones mit dem Mund zu machen.

Alles will er mit ihm ausprobieren. Alles.

Es macht Jim in nicht unerheblichem Maße Angst, wenn er ehrlich ist – dass er so gar keine Angst hat, sich Bones anzuvertrauen.

Er reibt seine Erektion an Bones’ Bauch, zuerst nur zögernd, dann deutlich mutiger, und als Bones daraufhin um ihn herum greift, seinen Hintern packt und zudrückt, ist Jim sich ziemlich sicher, dass er Sterne sieht – und das keineswegs, weil Bones es irgendwie schafft, all seine blauen Flecken auf einmal zu treffen. Es fühlt sich erschreckend fabelhaft an.

„Was möchtest du, Jim?“ fragt Bones ihn behutsam – seine Stimme im seltsamen Widerspruch zu seinen selbstbewussten Händen – und Jim hat einen Moment lang vergessen, wie man Worte formt.

„Soll ich die Führung übernehmen?“ fragt Bones, als er sein Zögern bemerkt, lässt seine Handflächen an Jims nacktem Hintern auf und ab streichen. Seine Stimme ist plötzlich sehr viel herrischer. „Soll ich dir sagen, was du tun sollst?“

Jim weiß, dass er verloren ist, komplett und rettungslos verloren – nichts hat sich je besser angefühlt, keine Niederlage war je so süß. Schon gar nicht, als Bones ihn grollend dazu auffordert, seinen Mund auf eine Art und Weise zu benutzen, die Jim nur begrüßen kann.

Er hat ja schon immer gewusst, dass Bones heimlich seine Gedanken liest.




Epilog

Gary driftet in einem rosafarbenen Nebel gleichgültiger Behaglichkeit. Wenn er gewusst hätte, was für fabelhafte Schmerzmittel die Sternenflottenakademie für ihre Kadetten bereit hält, hätte er sich schon viel eher den Kiefer brechen lassen.

Na ja. Vielleicht nicht unbedingt den Kiefer. Gary Mitchell ist ein kommunikativer Mensch. Sein Aufenthalt auf der Krankenstation wäre definitiv lohnenswerter, wäre er dazu imstande, mit der engelhaft blonden Krankenschwester zu flirten, die ihn so lobenswert regelmäßig mit Schmerzmitteln versorgt.

Wie die Dinge liegen, ist er auf suggestives Zwinkern reduziert – und das ignoriert Schwester Chapel mit einer stoischen Gelassenheit, die ihn erschreckend an McCoy erinnert.

Gary hat sie unter Verdacht, des Doktors verlorene Hälfte zu sein.

Er wird von diesen Gedanken abgelenkt, als der Doktor selbst die Szene betritt, Jim in seinem Windschatten.

Gary ist unwillkürlich erleichtert. Er hatte die vage Vermutung gehegt, Jim würde einen seiner Anfälle schwachsinnigen Heldenmuts bekommen, und sich mit Richards anlegen. Gary mag Jim. Er hätte ihn nur ungern sterben sehen.

Er beobachtet Jims Weg durch die Krankenstation und an sein Bett heran, während McCoy durch mystische Medizinmann-Magie bewirkt, dass Schwester Chapel augenblicklich in all ihren anderen Aktivitäten inne hält und mit einem Lächeln auf ihrem hübschen Gesicht zu ihm hinüber huscht. Dieser Bastard.

„Hey“, sagt Jim leise, sobald er an seinem Bett angekommen ist, und Gary blinzelt fröhlich zu ihm auf. Jim sieht so unbehaglich aus, wie er es immer tut, wenn er sich für etwas die Schuld gibt, das nicht das Geringste mit ihm zu tun hat. Manchmal kann Gary schlicht nicht fassen, wie der Rest ihrer Mitschüler nach wie vor davon ausgehen kann, James T. Kirk sei gleichgültig.

Jim ist nicht gleichgültig. Jim ist erschreckend mitfühlend. Viel zu sehr, wenn man Gary fragt. Das Problem ist nur, dass Jim sich dessen bewusst ist, und zu schrecklich dramatischer Überkompensation neigt. Der Idiot.

„Christine sagt, er kommt in Ordnung“, ertönt McCoys Stimme schräg links hinter Jim. „Abgesehen von seinem nervösen Lid. Das hält sie für unheilbar.“

Gary verdreht die Augen, und Jim entkommt ein amüsiertes Glucksen. Bei näherer Betrachtung wirkt Jim insgesamt überraschend ... entspannt. Seine Aura ist fast noch besser als die famosen Schmerzmittel der Sternenflotte.

Gary möchte die Augen schließen und sich räkeln. Höchst ungewöhnlich.

Dann beugt McCoy sich über ihn, nimmt sein Handgelenk und misst seinen Puls, und Gary ist bereit, vor Wohlbehagen zu zerfließen. Wenn er sich seiner emphatischen Talente nicht derartig bewusst wäre, würde Gary sich jetzt langsam sorgen machen.

Da er sich seiner Talente allerdings mehr als einfach nur bewusst ist, bereut Gary seinen gebrochenen Kiefer mehr als je zuvor. Es wird Wochen dauern, ehe er die Herren angemessen löchern kann.

McCoy ist zufrieden. Gary kann sich nicht daran erinnern, dass das schon jemals zuvor der Fall war. Das höchste der Gefühle war bisher so etwas wie erschöpfte Zuneigung. Wenn McCoy zu müde und abgekämpft war, um seine Mauer aus ungeduldiger Enttäuschung und verletzter Wut aufrecht zu erhalten.

Die Mauer ist weg – oder zumindest größtenteils abgerissen. Das Fundament steht noch, ein paar Steine, über die die Unvorsichtigen stolpern können. Aber alle, die die Mauer in ihrem ganzen Ausmaß chinesischer Unendlichkeit gesehen haben, können nur verblüfft die Augen aufreißen und sich wundern, wie ein derart massiges Bauwerk praktisch über Nacht verschwinden konnte.

„Richards steht übrigens ein Tribunal bevor“, informiert McCoy ihn, nachdem er sein Handgelenk wieder losgelassen hat. „Du solltest vielleicht einen kleinen Aufsatz verfassen, wie es zu deiner Verletzung gekommen ist.“

Gary verdreht ein weiteres Mal die Augen. Er kann sich nicht helfen, er vermisst McCoys Berührung. Er lässt es nur selten zu, aber manchmal kann Gary schlicht nicht anders, als sich an den Emotionen anderer Menschen zu ergötzen. Erst recht, wenn es derartig positive Emotionen sind.

„Ich habe vor, eine Weile zu bleiben“, sagt Jim leise. „Ich kann dir dabei helfen.“

Er setzt sich vorsichtig zu Gary ans Bett, und Gary blinzelt ihm dankbar zu. McCoy grunzt. „Helfen. Ja klar. Meine Schicht fängt in zehn Minuten an. Wenn ihr mir auch nur irgendwelchen Ärger macht, gibt es einen Satz heiße Ohren – oder besser zwei.“

Damit streckt er die Hand aus und wuschelt Jim das Haar. Der Körperkontakt zwischen Jim und Gary ist minimal, die Bettdecke und ihre Kleidung verhindern direkte Berührung, und doch ist Gary von der einen Sekunde auf die andere plötzlich derartig hin und her gerissen zwischen stiller Zufriedenheit und zügelloser Erregung, dass ihm ein überraschtes Stöhnen entkommt. Er wusste, dass Jim ein hemmungsloser Bastard ist, er hatte allerdings keine Ahnung, wie sich sowas anfühlen kann. Dass eine einzige Berührung ausreicht, ihn derartig zu reizen.

Gary blinzelt überfordert, und stellt fest, dass Jim und McCoy auf ihn hinab starren, beide mehr oder weniger besorgt. Offenbar war sein überraschtes Stöhnen weder unauffällig noch leise.

McCoys Hand liegt inzwischen auf Jims Schulter. Gary macht mit dem ungewohnten Bedürfnis Bekanntschaft, sie abzulecken. Offenbar muss er ein ernstes Wort mit Jim reden. Es geht nicht an, dass Jim ihn ungebeten an seinen Phantasien teilhaben lässt. Wo kämen sie denn da hin?

„Ich behalte euch im Auge“, sagt McCoy ernst. Für Gary klingt das wie eine Drohung, aber Jim, dieser verliebte Traumtänzer, grinst sorgenlos zu ihm hoch. „Ok, Bones. Wir dich auch, Bones.“

McCoy hebt eine kritische Augenbraue, wendet sich ab und geht, und Gary möchte weinen. Denn mit Jim an seiner Seite, so dass ihm Jims Aura verliebter Hingabe praktisch zu den Ohren wieder rauskommt, hat Gary in der Tat keine andere Wahl, als McCoy im Auge zu behalten.

Manchmal weiß Gary Mitchell schlicht nicht, womit er solche Freunde verdient hat. Aber wenigstens, und diese Tatsache muss Gary ganz eindeutig als positiv bewerten, ist Schwester Chapel nicht McCoys verlorene Hälfte. Mehr als eine gönnt er dem Doktor schlicht nicht, selbst wenn der arme Mann mit einer Hälfte wie James Kirk leben muss.

Es gibt schlimmere Schicksale. Sein eigenes zum Beispiel.


ENDE
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