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Rollende Steine - und Q

von VGer

Rollende Steine - und Q

Naomi Wildman hüpfte begeistert auf und ab, machte dabei unwillkürlich die quietschenden und surrenden Geräusche eines begeisterten Hoverballs bei vollen Tempo. Die Ankunft des jungen Q und das damit verbundene Chaos war Tagesgespräch auf der Voyager, und weil sie Naomi war und ihre Augen und Ohren überall hatte, vor allem dort wo die Erwachsenen sie niemals vermuteten, hatte sie das selbstverständlich mitbekommen. Aber die Erwachsenen waren alle beschäftigt, der Captain hatte zu tun und ihre Mom und Neelix und Seven of Nine und alle anderen auch, und so war sie einmal wieder auf sich allein gestellt und beschloss, das Beste aus der Situation zu machen. Und ein neues Kind auf der Voyager, eine bessere Situation konnte sie sich ehrlich kaum vorstellen. Die Langeweile würde ein Ende haben.

„Ich bin Naomi Wildman. Ich bin die Assistentin des Captains.“
„Na und?“
„Ich bin das einzige Kind auf der Voyager. Also, früher waren es mehr, aber Mezoti und Azan und Rebi sind jetzt weg und Icheb ist schon ziemlich groß und das Baby von Tom und B’Elanna ist noch nicht geboren, weißt du. Das ist manchmal richtig fad. Aber jetzt bist ja du da.“
„Ich bin kein Kind. Wirklich nicht. Ich bin größer als Icheb.“
„Wollen wir trotzdem Freunde sein?“
„Pah!“

Naomi streckte ihm ihre kleine dünne Hand entgegen, unerbittlich. Den Kopf in den Nacken gelegt sah sie zu ihm hoch und mit einem breiten Lächeln wartete sie nur darauf, dass er sie nahm und ihr neuer Freund wurde. Der junge Q drehte sich zu Icheb um und starrte ihn mit einem völlig perplexen, beinahe angeekelten Blick an. Seine Stirn war gerunzelt und sein Mund stand halb offen.

„Was ist das, dein Haustier oder so?“

Naomis Unterlippe begann zu zittern, erst nur ganz wenig und dann immer stärker, und ihre unschuldigen blauen Augen wurden immer größer und immer wässriger. Sie wollte einfach nicht glauben was sie da hörte – wie konnte man nur so garstig sein? Wenn man freundlich zu anderen Lebewesen ist, dann werden sie auch freundlich zu dir sein, das hatten ihre Mom und Neelix immer gesagt, und was Mom und Neelix sagten stimmte immer. Oder? Oder nicht?

Doch sie würde sich keine Blöße geben, schließlich war sie Naomi Wildman und sie war schon fünf terranische Jahre alt, am Ende des zweiten k’tarianischen Entwicklungsstadiums, kurz und gut sie war ein ziemlich großes Mädchen und sie würde jetzt ganz bestimmt nicht weinen. Sie drehte sich auf dem Absatz um und rannte weg, hinaus, weit fort, ihr knallbuntes Kleidchen und die langen blonden Haare und Zöpfe peitschten hinter ihr her.

„Das kannst du nicht sagen!“
„Und ob ich das kann!“
„Nein!“

Mit einem Schlag, und einem Blick in klein Naomis tränenerstickte Augen, wurden Beschützerinstinkte in Icheb wach, von denen er nicht einmal gewusst hatte, dass sie da waren. Naomi weinte, und diese allmächtige Unmöglichkeit war ganz allein Schuld daran. Icheb schäumte, es machte ihn wütender als er das in Worte fassen konnte. Nichts und niemand durfte Naomi zum Weinen bringen, nicht solange er das verhindern konnte.

„Es ist nur ein primitives, wildes Kind. Was soll ich damit meine Zeit vergeuden?“

Q Junior rümpfte verächtlich die Nase und die wüsten Locken hingen ihm in die Stirn.

„Du kapierst gar nichts, oder? Du bist vielleicht allmächtig, aber du bist ein Idiot.“



Captain Kathryn Janeway konnte ihrem allmächtigen Patenkind – oder eher den Umständen, die ihn in ihre Obhut und sie in eine massive Zwickmühle gebracht hatten – nur herzlich wenig Sympathie entgegenbringen, und die spärliche, die sie doch mühsam aufbrachte, schwand drastisch, als fünf Personen unabhängig voneinander in ihrem Bereitschaftsraum saßen und die Lage schilderten. Sternenflottencaptains mussten sich normalerweise nicht mit den Herzensangelegenheiten heulender Kinder herumschlagen, doch sie waren im Deltaquadranten und normal war gar nichts. Icheb war der Erste, der an sie herantrat, dann Neelix, dann Fähnrich Samantha Wildman, dann Seven of Nine, und schließlich Crewman Gilmore, die berichtete, dass irgendjemand unbefugt in den Wartungsschächten herumrotzte und -plärrte, und es brauchte nicht viel detektivischen Spürsinn um schlusszufolgern, dass das nur Naomi Wildman in ihrer Verzweiflung sein konnte.

Janeway seufzte. Es war wohl Zeit für eine ernsthafte Unterredung – schon wieder.

„Was gibt’s, Tante Kathy?“
„Du wirst Naomi Wildman um Verzeihung bitten.“

Möge es Tribbles regnen! Dann hätte diese lästige kleine Kreatur ihre Spielgefährten, und die wären ihr sogar geistig ebenbürtig, dachte der junge Q mit einem süffisanten Schmunzeln. Er schnipste mit einer großspurigen Geste, doch nichts im Geringsten passierte. Einmal wieder starrte er verblüfft seine Finger an. Janeway jedoch starrte ihn an, hinter dem Schreibtisch in ihrem Bereitschaftsraum stehend, Hände in die Hüften gestemmt, die Lippen zu einer schmalen Linie gepresst und der Blick hart und unerbittlich. Jeder ihrer Untergebenen wusste ihre Mimik und Gestik gut genug zu deuten um zu wissen, dass mit ihr nicht zu spaßen war, wenn sie diese Haltung einnahm. Doch dem jungen Q war das herzlich egal.

„Eine der Maximen unserer Gesellschaft ist, dass wir jedem anderen Lebewesen mit Freundlichkeit und Respekt begegnen.“
„Das tue ich doch! Frag Tuvok! Und Chakotay! Und Seven! Keiner hat sich beschwert, ich bin freundlich und respektvoll!“
„Naomi sagt etwas anderes.“
„Aber Tante Kathy! Sie ist doch nur...“
„Ich sagte, wir sind freundlich und respektvoll zu jedem Lebewesen, nicht nur zu unseren Vorgesetzten! Wenn du nicht nett zu Naomi sein kannst, musst du auch nicht nett zu mir sein, das wäre ein falsches Spiel und ich habe es durchschaut! Gerade um jüngere und schwächere Lebewesen müssen wir uns kümmern, wir müssen Verantwortung übernehmen.“
„Aber Tante Kathy...“
„Nein, kein ‚aber Tante Kathy’. Du wirst Naomi um Verzeihung bitten, darum betteln wenn es sein muss, und du wirst heute Nachmittag etwas mit ihr unternehmen.“
„Das ist doch Zeitverschwendung! Ich muss mich auf meine Lektionen konzentrieren!“
„Dann lass dir gesagt sein, das ist auch eine Lektion. Dein Sozialverhalten lässt zu wünschen übrig, und von Naomi kannst du da noch einiges lernen.“
„Du bestrafst mich!“
„Und ob!“



Der junge Q schmollte noch immer, seine breiten Lippen trotzig und verkniffen in einer Grimasse, die Naomi Wildman triumphierend lachen ließ. Als der Captain sie informiert hatte, dass Q ihr als Spielgefährte zur freien Verfügung stand, hatte sie übermütig einen kleinen Siegestanz aufgeführt, freudig auf ihrem Bett auf und ab hopsend. Jetzt packte sie ihn bei seiner großen Hand und rannte eilig zum Holodeck. Sie war die Assistentin des Captains, und der Captain hatte sie auf eine Mission geschickt. Sie hatte einen großartigen Plan ausgetüftelt. Entschlossen reckte sie das Kinn nach vorn, als sie den Holodeckkontrollen befahl ein Flotterprogramm zu laden.

Es gab da eine Episode die sie ganz besonders gern mochte. Darin kam eine garstiger Steintroll vor, eine furchterregende Kreatur, die immer ganz schrecklich gemein zu Flotter und seinen Freunden war; und deswegen hatten sie große Angst vor ihm und wollten niemals mit ihm spielen. Doch eigentlich war der Steintroll nur so wütend, weil er ganz alleine im Dunklen hausen musste, einsam war und keine Freunde hatte. Naomi hatte diese Episode schon oft durchgespielt, auch wenn sie sich zu Beginn immer ganz schrecklich vor dem Steintroll fürchtete, und sie wusste, dass auch der junge Q seine Lektion lernen würde. Sie würde die Steine rollen lassen, und wenn er nicht mitmachte würden die Steine erbarmungslos über ihn drüber rollen.

Der junge Q schien zunächst wenig enthusiastisch, doch er hatte ja keine andere Wahl. Das Spiel war kindisch und dumm und lichtjahreweit unter seiner Würde. Warum Naomi und sogar Icheb, den sie mitgebracht hatte, so eifrig darin aufgingen konnte er sich beim besten Willen nicht erklären.

„Aber Flotter! Er ist doch nur garstig, weil du auch garstig zu ihm bist!“
„Nein, ich bin garstig, weil er garstig zu mir ist! Weil er ein ganz garstiger Widerling ist! Bäh!“
„Aber wenn du nicht garstig zu ihm bist, ist er vielleicht auch nicht garstig zu dir! Ich will nett zu ihm sein, dann ist er sicher auch nett zu mir!“
„Nein! Das darfst du nicht! Er wird dich fressen! Er ist ein Steintroll, und Steintrolle fressen kleine Kinder, weil sie garstig sind!“

Q rollte mit den Augen und setzte sich schmollend auf einen Stein am Wegesrand. Icheb stand direkt neben ihm und warf ihm einen rügenden Blick zu.

„Das ist doof, Itchy.“
„Du musst dich darauf einlassen. Stell dir vor, es sei eine der fremden Welten, die du als Q besuchst... oder was auch immer du halt machst, wenn du Q bist.“
„Das ist lächerlich! Das ist ein schlecht geschriebenes holographisches Spiel für unterentwickelte Kinder und primitive Lebensformen, schlimmer noch: für die unterentwickelten Kinder primitiver Lebensformen! Das mit den Wundern des Universums vergleichen zu wollen ist eine Beleidigung!
„Der Captain hat dir befohlen dich zu amüsieren! Und wenn du nicht immer so negativ wärst, dann würdest du dich auch amüsieren!
„Pah!“

Der junge Q stand auf und kickte einen Stein, der zu seinen Füßen lag, weg und dann noch einen. Icheb zuckte frustriert mit den Schultern und wendete sich ab, gesellte sich wieder zu Naomi und Flotter. Auch wenn er sich meist fürchterlich erwachsen und ernsthaft fühlte, und seine eigentliche Leidenschaft den technischen Spezifikationen der Voyager galt, machten ihm gelegentliche Spiele wie dieses doch mehr Spaß als er offen zugeben würde.

In dem Moment kam der Steintroll, drei Meter hoch und grau und grauslich, aus seiner Höhle galoppiert. Was ihm an Schnelligkeit und Eleganz fehlte, machte er durch das imposante Dröhnen und Beben des Bodens und seinen furchterregenden Steintrollkampfschrei wett. Er sabberte Lava und Naomi kreischte, krallte sich an Icheb und versuchte, mit weit aufgerissenen Augen und bebenden Nüstern ihre Angst unter Kontrolle zu bekommen. Egal wie oft sie das Programm spielte, der Steintroll blieb immer entsetzlich grässlich. Flotter und Travis kauerten ängstlich hinter ihr, doch sie war Naomi Wildman, ein großes Mädchen, und sie würde dem Steintroll und allen ihren Ängsten entgegentreten, wie sie gesagt hatte.

„Warum bist du böse, Steintroll?“
„Deeeeeer daaa! Deeeeer daaa ist Schuuuld! Deeeeer daaa ist bööööööseee!“
Der Steintroll hob seinen Arm, polternd und lang wie ein Baum, und zeigte auf Q.
„Deeeeer daaa hat sich auf meine Baaaaaabyyyyyys gesetzt! Hat sie getreeeeeeten! Deeeeer daaa ist gemeeein!“
Und er schickte sich an, eine Handvoll Lava nach Q zu werfen, der plötzlich ganz still stand und das Monster und Naomi anstarrte. Ohne seine Q-Kräfte fühlte er sich klein uns schutzlos, obwohl er rational genau wusste, dass das nur ein dummes Programm war und genau gar nichts passieren konnte. Naomi jedoch schien furchtlos, und sie brach aus Ichebs Umarmung frei, rannte dem Steintroll entgegen mit nur ihren vier lächerlichen kleinen Hörnern auf der Stirn zur Verteidigung.
„Du darfst ihm nichts tun, Steintroll! Er hat das nicht so gemeint!“
„Er wooollteee meinen Baaaaaabyyyyyys Leeeid zufüüügen! Das kaaann man nicht niiiiiicht sooo meeeeeeineeen!“
Der Steintroll knurrte und grollte und in seinen bösartigen Augen glühte die Lava. Sie hatte ihn tatsächlich überreden können, nicht mit Lava nach Q zu werfen – doch anstelledessen grapschte er jetzt nach Naomi, die klein und mutig in seinem riesigen Schatten stand. Flotter, Travis und Icheb stockte der Atem und Naomi kreischte wieder. Q spurtete mit einem riesigen Satz nach vorne – auch wenn er seine Kräfte verloren hatte konnte er immer noch weiter und besser springen als die meisten Humanoiden, und die sieben Meter die ihn von Naomi trennten waren kein Problem für ihn. Bevor sie noch wusste wie ihr geschah stand er direkt hinter ihr und legte die Hände besitzergreifend auf ihre Schultern.
„Nein! Du darfst ihm nichts tun, du schirches Biest!“
„Lass bloß deine grauslichen Pranken von ihr, oder ich reiß’ sie dir ab und schmelz’ sie ein!“
Naomi schnappte erstaunt nach Luft und der Steintroll hielt unvermittelt inne. Damit hätte wohl niemand gerechnet, nicht einmal Q selbst.
„Iiiiiist eeeeees dein Baaaaaabyyyyyy?“
„Ja! Das da ist mein Baby.“
„Hey! Ich bin kein Baby!“
Naomi protestierte energisch, doch sie konnte nicht viel ausrichten. Der Steintroll hatte sie mit seinem feurigen bösen Blick eingefroren und gleichzeiig hielt Q sie von hinten fest im Schwitzkasten und machte keine Anstalten sie loszulassen.
„Iiiiiichhh bin esss! Iiiiiichhh bin der Beschüüützerrr der Steeeeeeineee! Sieee sind meine Baaaaaaabyyyyyys! Duuu hasssssst sie getreeeteeen und sie mit deinem diiickennn fetten Popooooookackaaaaaa erstiiickttt! Daaaaaas darrrfsttt duuuuuu niiiiiicht! Weeer meinen Baaaaaabyyyyyys Leiiiid zufüüügt muss leeeeeeiiiiiideeeeeen!“
Der Steintroll wütete und tobte, von der Wand der Höhle hinter ihm riss sich eine prasselnde Mure an kleinen Steinen los und rollte tosend und bedrohlich auf sie zu, begleitet vom Lavaspeien aus seinem Höllenschlund.
„Ich dachte, es sind nur irgendwelche Steine. Ich wusste nicht, dass es deine Babys sind.“
„Jeeederrrrrr kleeeeeeineee Steeeeeeiiin ist das Baaaaaabyyyyyy von iiirgendweeeeeem! Ob du es weeeeeeißt oderrrrrr niiiiiiicht!“
„Ich tu’ deinen Babys nichts und du tust ihr nichts! Wir werden nett zu allen Babys sein! Wir können einen Pakt eingehen und uns gegenseitig helfen, dann können wir alle Babys beschützen! Freunde?“
Der Steintroll wiegte seinen riesigen Steinkopf nachdenklich hin und her, er knirschte nach links und knackte nach rechts. Naomi triumphierte innerlich. Sie war zwar längst kein Baby mehr, und das würde sie ihm auch beizeiten klar machen müssen, aber sie wusste, dass sie gewonnen hatte. Gewonnen, gewonnen, gewonnen! Es gab nichts Süßeres im Universum als den Geschmack von Triumph... und von Freundschaft. Sie hatte es geschafft, mit der Hilfe von Flotter und Travis und Icheb, sie hatte dem dummen, armen, allmächtigen Q eine gehörige Lektion erteilt.



Als das Spiel viele Stunden später zuende war, lagen die kleine Naomi Wildman und der junge Q mit Icheb und Flotter und Travis und allen ihren holographischen Freunden im Gras und kicherten, während der Steintroll regungslos und plötzlich gar nicht mehr so furchterregend über sie wachte. Eine Horde Tribbles graste friedlich um sie herum und die Steinbabys hüpften fröhlich, beinahe schwerelos, auf der Wasseroberfläche des kleinen Sees herum.

„Holodecks sind trotzdem doof.“
„Sind sie gar nicht! Ohne das Holodeck wäre das Leben richtig fad!“
„Es ist trotzdem nicht so cool wie das echte Universum. Das erinnert mich fast ein bisschen an die Lavahöhlen von Ginton 42, weißt du? Da gibt es auch Steinwesen und Feuerflüsse und...“
„Echt?“
„Echt.“

Naomis blitzblaue Augen wurden riesengroß und bewundernd, als sie sich auf den Bauch rollte und ihren neuen Freund direkt und mit unverhohlener Neugier ansah. Irgendetwas in Q begann zu schmelzen als er sich an etwas erinnerte, das er eigentlich noch gar nicht wissen sollte und längst vergessen hatte. Er lächelte und wuschelte durch Naomis Haar. Sie war nur ein Kind, wenn auch ein überaus schlaues, und er war völlig machtlos gefangen im Körper eines siebzehnjährigen Buben.

„Irgendwann, wenn du etwas größer bist und ich wieder ein richtiger Q bin und meine Kräfte zurück habe, dann nehme ich dich mit dorthin.“
„Versprochen?“
„Versprochen.“



Er konnte sich nicht mehr von ihr verabschieden. Doch als er endlich ins Kontinuum zurückkehren durfte und Captain Kathryn Janeway in einem liebevollen Arrangement von tausend Rosen zurückließ, fand Naomi Wildman einen Tribble in ihrem Bett vor. Sie lächelte selig als das Fellknäul in ihren Armen dumm gurrte und begann zu vergessen.






„Ich glaub's einfach nicht! Du hast sie ein primitives Haustier genannt. Du hast gesagt, es sei eine Strafe bei ihr zu sein und dich mit ihr abgeben zu müssen. Du hast gesagt, dass dir die Zeit dafür zu schade ist. Du hast gesagt, dass...“
„Ich weiß, Alter. Nicht gerade einer meiner glorreichsten Momente.“
„Das verzeiht sie dir nie, nicht in einer Million Jahren.“
„Erinnere mich nicht daran.“

Q kicherte hämisch und weidete sich nur so am Unglück seines Sohnes. Q, der Junior, blieb regungslos stehen und ließ den Strom des Kontinuums um sich herum fließen. Dann, nach einem Augenblick der ihm vorkam wie eine Ewigkeit, konnte er Konturen ausmachen und spürte eine vertraute Berührung an seiner Wange. Er spürte ihre Liebe und ihr Lachen, und einen empörten Schlag gegen das Zentrum seines schlechten Gewissens.

„Idiot.“

Ein Fingerschnipsen später, bevor sie noch wirklich böse werden konnte, standen sie mitten in den Feuerflüssen von Ginton 42, einem ebenso unwirtlichen wie insignifikanten Planetoiden irgendwo am äußersten Rand der Andromeda-Galaxie. Er nahm eine triumphierende Handvoll Funken und warf sie ihr übermütig lachend entgegen. Sie war längst nicht mehr das Kind von damals, doch sie war da. Er hatte seine Lektion gelernt.

„Versprochen ist versprochen... Baby.“


Für die Challenge, Stichwort "Kind". b29; Hach, ich liebe Q Junior und Naomi. Dieses war der erste Streich, mehr von ihnen gibt's in Voyagers&Wayfarers und natürlich in Qriosity. :-) Ein besonderes Dankeschön geht diesmal an meine entzückenden kleinen Neffen und meine Nichte, die für ihre Gutenachtgeschichten den grauslichen Steintroll und die Steintrollbabys erfunden haben. Woher sie diese Phantasie wohl haben?! ;-)
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