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Asche 04 - Wenn Reiche fallen

von Martina Strobelt

Prolog

„Das alte Reich stirbt, und wenn du
mich fragst, verdient es zu sterben.“

(Ezri zu Worf in „What you leave behind“)


Beim Anblick der Xhosa wurde Bareil ungewohnt warm ums Herz. Es war kein schönes Schiff, ein Frachter, der schon bessere Tage gesehen hatte. Doch irgendwie fühlte Bareil eine seltsame Verbundenheit mit diesem hässlichen Haufen Metall. Vielleicht lag es daran, dass er zum ersten Mal in seinem Leben etwas tat, das nicht mit dem Gesetz in Konflikt stand, eine ehrliche Arbeit, für die er bezahlt wurde. Es war ein eigenartiges Gefühl, aber es fühlte sich gut an; verdammt gut.

„Mister Bareil?“ drang eine sanfte Stimme in die Gedanken des Bajoraners.

Sofort verflüchtigte sich das angenehme Gefühl und machte einem drängenden Fluchtimpuls Platz, dem Bareil nur mit Mühe widerstand. „Was wollen Sie?“ fragte er den schlanken, dunkelhaarigen Mann, dessen Anblick längst vergessene Erinnerungen an eine andere Zeit und einen anderen Ort wachriefen. Der Mann, der lautlos aus dem Schatten eines Frachtcontainers getreten war - zu lautlos für Bareils Geschmack - lächelte und hob in einer entschuldigenden Geste beide Hände.

„Bitte verzeihen Sie die Störung. Ich habe gehört, dass Sie nach Cardassia Prime fliegen, und ich frage mich, ob Sie wohl so liebenswürdig wären, dies“, der Mann hielt Bareil ein Datenröhrchen hin, „mitzunehmen und diesem Adressaten“, er aktivierte ein visuelles Display an der Außenhülle des Röhrchen, „zu übergeben. Was haben Sie?“ erkundigte er sich, als der Bajoraner beim Blick auf das Display zusammenzuckte.

„Nichts“, wehrte Bareil ab, der sich mit Gewalt ins Gedächtnis rief, wo er sich befand, dass die Geister der Vergangenheit zu einer anderen Welt gehörten, zu dem Leben, das er hinter sich gelassen hatte, als er in dieses Universum gekommen war. „Warum fragen Sie mich und nicht Captain Yates?“

„Captain Yates braucht kein goldgepresstes Latinum, das es ihr erleichtert, sich hier ein neues Leben aufzubauen.“ Der Mann lächelte leicht. „Im Gegensatz zu Ihnen.“

Bevor Bareil protestieren konnte, hatte der Mann ihm das Röhrchen sowie einen Beutel mit Latinum in die Hand gedrückt und war verschwunden.
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