TrekNation

Das ultimative Archiv deutscher Star Trek Fanfiction!

Schlaflos auf Vanguard

von Emony

Kapitel 1

Vanguards Korridore waren zu dieser späten Stunde vollkommen leer. Die wenigen Offiziere, die um diese Zeit noch auf den Beinen waren, hatten die Nachtschicht und alle übrigen schliefen. Nun ja, nicht alle. T’Prynn hatte nicht einschlafen können, was höchst ungewöhnlich für sie war, da ihr die abendliche Meditation meist zu einem freien Geist verhalf und einem ruhigen Schlaf. In dieser Nacht jedoch wollte es ihr nicht gelingen einzuschlafen.

Sie hatte einige Stunden wach in ihrem Bett gelegen und an die Decke ihres Quartiers gestarrt. Sie hatte versucht sich mit Arbeit und etwas Lektüre die Gedanken abzulenken. Aber Anna wollte ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen.

Ihre Affäre ging noch keinen Monat und an so etwas wie Liebe wollte T’Prynn im Zusammenhang mit einer klingonischen Spionin bei Weitem nicht denken. Aber ihr gefiel die menschliche Gestalt sehr, mit der sich Lurqual derzeit tarnte. Ihr schöner, nahezu perfekter Körper, das sanft duftende Haar, ihre Augen und dieser sinnliche Mund.

Letztlich hatte die Vulkanierin es aufgegeben in jener Nacht an Schlaf zu denken und stattdessen beschlossen, ihrer Geliebten Anna Sandesjo einen kleinen Besuch abzustatten.

Es war nicht schwer in das Quartier einzudringen, doch ganz anders als erwartet, schlief Anna keineswegs. Wie auch bei der Beschallung, die T’Prynn entgegen schlug, kaum dass sie ins Quartier gelangte?

Laute Musik, wenn man es denn so nennen konnte, ließ so manche Ader im empfindlichen Gehörgang der Vulkanierin platzen. Sie presste sich sofort die Hände an die spitzen Ohren und ging hinüber zum Schlafbereich.

Dort lag Anna vollkommen gelassen – und halb nackt, lediglich ein dünnes Nachtkleidchen tragend – mit geschlossenen Augen und schien dem Krach, den T’Prynn schließlich als klingonische Opern identifizierte, genüsslich zu lauschen.

Nur gut, dass die Schallisolierung dieser Station so absolut perfekt war. Ansonsten wäre es ein Alptraum direkt neben einer Klingonin wohnen zu müssen, die eine solche Kakophonie als Musik deklarierte und obendrein auch noch zu genießen schien. Für jemanden wie T’Prynn, die mit Hingabe Piano spielte, eine wahre Zumutung.

Wie von Sinnen, ob es Lärms, der ihre Gedanken überlagerte, schritt T’Prynn direkt an Annas Bett heran und berührte die junge Frau an ihrem nackten Fußgelenk. Mit einem Satz war Anna auf den Beinen, klingonischer Zorn loderte in ihren menschlichen Augen auf, und presste T’Prynn ein D'k tahg an den Hals.

Die Vulkanierin spürte das leichte Brennen an ihrer Haut, als die Klinge durch die Epidermis glitt, zuckte jedoch nicht einmal, ganz im Gegensatz zu Anna, die erschrocken die Waffe zu Boden fallen ließ. „Ich hätte dich umbringen können!“, schrie ihr die rotblonde Schönheit entgegen und versetzte ihr einen frustrierten Schubs.

„Könntest du diesen Krach ausschalten?“, rief die Vulkanierin ungerührt, anstatt auf Annas Vorwurf einzugehen.

Die Klingonin kam dem Wunsch sofort nach und schaltete die Musik aus. „Was willst du hier?“, fragte sie brüsk. „Ist dir nicht klar, dass ich dich hätte töten können?“

„Hast du aber nicht“, war T’Prynn stoische Antwort.

Anna fixierte sie einen sehr langen Moment, dann ließ sie ihren Blick hinab auf T’Prynns Hals sinken, wo die Klinge sie verletzt hatte. „Du blutest …“

Für eine Klingonin war Anna erstaunlich sensibel. Vielleicht war es genau das, was T’Prynn so sehr an ihrer Geliebten schätzte. Sie hatte das Feuer und die Leidenschaft und manchmal auch den Zorn der Klingonen, aber ebenso die Sanftmut der Menschen und dies obgleich sie kein Mensch war.

„Dann solltest du das Blut ablecken, ehe es meine Uniform ruiniert“, raunte T’Prynn sinnlich, schlang einen Arm um Anna und zog sie an der Hüfte zu sich heran, bis ihre Oberkörper sich berührten und sie die harten Nippel der anderen Frau an ihren eigenen Brüsten spüren konnte.

Anna lächelte diabolisch, löste sich so weit nötig und senkte den Kopf. Zunächst schnupperte sie am Hals der Vulkanierin, ehe sie sanft mit der Zungenspitze über die kleine Verletzung leckte und T’Prynns Geschmack in sich aufnahm.

Wohlwollend nahm T’Prynn zur Kenntnis, wie Anna ihre Beherrschung verlor und sich die Vulkanierin zu eigen machte. Mit einem Ruck riss sie ihrer Geliebten das rote Uniformkleid auf und über die Schultern. Ihre Nägel bohrten sich in T’Prynns Schultern. Annas animalische Leidenschaft gewann gänzlich die Oberhand, die Klingonin in ihr war erneut erwacht.

T’Prynn griff grob in das rotblonde Haar der anderen Frau, riss ihren Kopf herum und bedeckte ihren Hals mit feuchten heißen Küssen. Sie hatte versucht ihr eigenes Verhalten zu analysieren, um herauszufinden, weshalb sie sich ausgerechnet zu einer Klingonin hingezogen fühlte. Doch es gab keine logische Erklärung für das, was in ihr und mit ihr geschah, wenn sie bei Anna war. Sie wusste nur, dass sie nicht genug davon bekommen konnte.

Das bisschen Stoff, dass Anna als Nachtkleid getragen hatte, fiel neben T’Prynns Uniform auf den Boden, ehe die beiden im Taumel der Leidenschaft hinüber zum Bett strauchelten, um sich einer weiteren leidenschaftlichen Begegnung hinzugeben.

Als T’Prynn später erschöpft in Annas Armen dabei war einzuschlafen, war ihr letzter Gedanke der, dass sie dringend mit ihrer Geliebten über deren höchst fragwürdigen Musikgeschmack reden musste. Doch das hatte noch Zeit …
Rezensionen