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UNITY ONE: 2.02 Terror auf Unity One

von Belar

Kapitel 1

Spacekomplex „Unity One“
Sternzeit : 58001.02
Location : Besprechungsraum 458


Durch eine jähe Erschütterung wurden die Offiziere, die gerade noch die Beförderung des jungen Operationsoffiziers Asakura feierten, wieder zurück in die Wirklichkeit geholt. Die Erschütterung war kaum zu spüren. Lediglich eine Sektflasche fiel von einem Tisch und ergoss ihren sprudelnden Inhalt auf dem Teppich des Besprechungsraums.
Synchron mit der Erschütterung aktivierte sich der Rote Alarm und alle ehemaligen Offiziere des Raumschiffs Escort sahen sich fragend an und stellten bereits Mutmaßungen an. Waren es etwa ein paar überlebende Gorn? Könnte die strukturelle Integrität bei dem Selbstmordangriff der Gorn doch mehr gelitten haben, als angenommen?
Belar entschied sich dagegen, sinnlose Ratespiele zu spielen und betätigte seinen Communicator, während er sein Sektglas auf den Glastisch stellte.
“Belar an OPS. Bericht!” Sagte er in die offene Verbindung. “Eine Explosion in den Quartieren der neutralen Völker. Ebene 42 Sektor 2.” Antwortete ihm Tarell. “Wissen sie schon genaueres? War es Sabotage, Ein Unfall oder Materialschwäche aufgrund des Selbstmordangriffs?” Fragte Belar. “Das können wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sagen Sir. Aber ich denke, Materialschwäche können wir ausschließen, da sich das Loch des Angriffs, auf deranderen Seite der Station und 15 Ebenen oberhalb befindet. Im Moment sind die Ärzte und die Schadenkontrollteams vor Ort, um den Sektor zu sichern danach beginnen meine Sicherheitsleute und ich mit der Spurensicherung.” Antwortete der Romulaner.

Belar dachte einen Moment über die Situation nach.
“Ich komme mit Commander Ro'Shell und Captain O'Connor auf die OPS.” Entschied Belar und beendete die Verbindung.
Er drehte sich zu den beiden Frauen um und bedeutete ihnen mit einem Blick, ihm zu folgen. Bevor die drei gehen konnten, trat ihnen Dr. McNamara in den Weg.“Ich werde mich zur Ebene 42 begeben und den Ärzten helfen.” Sagte sie.

Belar nickte zustimmend. “Machen sie das. Aber sein sie vorsichtig. Der Sektor ist noch nicht sicher.” Sagte Belar besorgt. Die Ärztin nickte und verließ zusammen mit den drei anderen Offizieren den Besprechungsraum. McNamara ging links den Gang hinunter und verschwand hinter einer Biegung, während Belar, Ro'Shell und O'Connor sich zu einem Turbolift begaben, um auf die OPS zu gelangen.

Spacekomplex „Unity One“
Sternzeit : 58001.02
Location : OPS


Auf der OPS versuchte Tarell mit Hilfe der internen Sensoren erste Anhaltspunkte für die Ursache der Explosion zu finden, als sich die Türen des Turbolifts öffneten und die drei Offiziere die OPS betraten. Belar stellte sich Augenblicklich an den Lagetisch und betrachtete die Anzeigen, während Lieutenant Commander Ro'Shell und Fleetcaptain O'Connor sich die Anzeigen an den beiden Kopfenden des Tisches vornahmen. “Haben sie bereits etwas herausfinden können?” Fragte Belar. “Ich vermute, daß der Explosionsherd in einem der Quartiere war. Man erkennt an der Gegenüberliegenden Wand der Quartiertür stärkere Rußflächen als an anderen Stellen. Außerdem ist die Tür nach außen verbogen, was darauf schließen lässt, daß die Explosion in dem Quartier stattgefunden hat.” Sagte Tarell und blickte zu Belar.

Belar erwiderte seinen Blick und nickte zustimmend. “Genaueres weiß ich allerdings erst, wenn ich den Tatort selbst examiniert habe.” Fuhr der Romulaner fort. “Ich möchte, daß ihnen Commander Ro'Shell bei den Ermittlungen zur Hand geht. Als Chef der Stationssicherheit untersteht sie natürlich ihrem Kommando.” Sagte Belar und wollte sich bereits abwenden, als das Licht auf der OPS erlosch und die Notfallenergiesysteme, die Notbeleuchtung aktivierte. Auf dem Hauptschirm konnte man ein Symbol erkennen, welches an das Symbol der ehemaligen cardassianischen Union erinnerte. Unter dem Symbol stand in cardassianischer Schrift: “Front Dominiontreuer Cardassianer.”

Belar drehte sich zu O'Connor, Ro'Shell und Tarell um, die ebenso überrascht wirkten, wie Belar und gebannt, auf den Hauptschirm starrten.

Das Symbol auf dem Bildschirm wich nun dem Antlitz eines Cardassianers. Belar glaubte einen Legaten des 9. Ordens zu erkennen. Offensichtlich wurde der Hintergrund entfernt, was eventuell Rückschlüsse auf den Ursprungsort der Nachricht zugelassen hätte. Auf der OPS herrschte nun absolute Stille, als der Cardassianer anfing zu sprechen.

“Mein Name ist Legat Jovat. Ich bin Führer der FDC. Wir bekennen uns zu dem Anschlag auf ihrer Station. Wir werden so lange Anschläge auf ihre Einrichtung durchführen, bis sie wie die Klingonen und die Romulaner unseren Raum verlassen haben und die Station aufgegeben haben und sie uns überlassen. Desweiteren fordern wir, die Beendigung der Besatzung Cardassias durch die Föderation, die Entfernung der Föderationsmarionetten im Detapa Rat und die Vollständige Wiederherstellung unseres Status als Mitgleider des Dominion. Sie haben 12 Stunden, bis zur Erfüllung dieser Bedingungen. Falls sie diese 12 Stunden ohne eine Reaktion verstreichen lassen, werden wir den Raumkomplex Unity One mit allen Besatzungsmitgliedern und Zivilisten vernichten. Versuchen sie nicht unsere Agenten an Bord ihrer Station zu finden, es sind zu viele.” Sagte der Cardassianer siegessicher und die Nachricht brach ab.

Eine lange Stille folgte auf das Ultimatum der Terroristen. Jeder im Kontrollraum der riesigen Raumstation hielt die Luft an, bis Belar das Wort ergriff und versuchte die Situation einzuschätzen. “Commander Ro'Shell, verbinden sie mich nacheinander mit dem Sternenflottenkommando und Premierminister Garak!” Befahl er Tailany, die sich sofort an die Arbeit machte. “Tarell, fordern sie alle Zivilisten auf, in ihre Quartiere zu gehen und untersuchen sie dann zusammen mit Ro'Shell den Tatort!” Sagte Belar und schritt die Treppe zu seinem Büro hinauf. “Captain O'Connor, begleiten sie mich bitte.” Sagte Belar über die Schulter hinweg und trat in das Büro. Renee folgte ihm. Die Tür schloss sich hinter den beiden.

Belar nahm hinter seinem Schreibtisch platz und seine Miene zeigte eine Mischung aus Wut und Frustration. Schließlich ließ er sein Gesicht in die Hände sinken und atmete lautsark aus. Als er sich wieder gefasst hatte, blickte er mit neuer Willenskraft Renee in die Augen.
“Ich werde auf keinen Fall die Station aufgeben.” Stellte er entschlossen fest und Renee nickte zustimmend. “Das wäre ein großer Fehler. Wenn die FDC die Raumstation in die Hände bekäme, wäre sie eine viel zu mächtige Waffe, die sie sicher gegen die Föderation einsetzen würden.” Sagte O'Connor. “Langsam wächst uns alles über den Kopf.” Fuhr Belar fort. “Die klingonischen und romulanischen Flotten verlassen die Station, die Allianz nimmt ein System der Klingonen und Romulaner nach dem anderen ein und jetzt auch noch die FDC. Ich könnte wetten, daß diese Fanatiker von der Allianz unterstützt werden.” Erklärte der Admiral die Situation. O'Connor blieb nichts anderes übrig, als ihm zuzustimmen.
“Wir hätten das FDC Problem wahrscheinlich bereits vor Wochen lösen können, als die Escort von ihrer Aufklärungsmission abgezogen wurde, die geheime Basis der Terroristen zu finden, um die I.K.C. Morak aufzuspüren.” Stellte O'Connor fest.

“Da haben sie vollkommen Recht, es war ein Fehler, diese Mission so lange aufzuschieben. Aber die Invasion an drei Fronten schien wichtiger. Ich Idiot habe diese Cardassianer völlig unterschätzt. Die ganze Zeit haben sie ja nur Anschläge mit geringem Erfolg auf Cardassia gegen Föderationseinrichtungen durchgeführt.” Führte Belar die Sache weiter aus.
“Welche Schiffe sind im Moment verfügbar und einsatzbereit?” Fragte er O'Connor.
Diese dachte kurz nach und ging im Geiste die Liste der unbeschädigten Schiffe durch.
“Die Scoparius ist voll einsatzbereit, die Protector, die Venezuela und die Anaximander. Leider wird die Lightbrigade noch repariert. Ich hätte Captain Ronsfield gerne dabei.”

Sagte sie. Belar schlug sich mit der Faust in die Flache Hand. “Ausgezeichnet, soweit ich weiß, hat die Venezuela noch keinen Captain. Sie übernehmen dort das Kommando. Nehmen sie die 3 anderen Schiffe als Unterstützung mit und suchen sie die Raumstation. Wenn sie sie gefunden haben, vernichten sie sie. Die Lightbrigade wird sicher noch ein paar Tage brauchen, bis sie wieder voll einsatzbereit ist.” Sagte Belar.

Renee stand aus dem Sessel vor dem Schreibtisch auf und begann eine unruhige Wanderung durch das Büro des Admirals.

“Laut den Informationen des Geheimdienstes, handelt es sich um eine cardassianische Werftstation, welche immer sehr gut bewaffnet sind. Als Peripherschutz haben sie meistens eine Staffel der Galorklasse und mindestens sechs schwere Kreuzer der Keldonklasse. Und da wir davon ausgehen können, daß sich viele Guls und Legaten der FDC angeschlossen haben, als Cardassia fiel, werden es sicher mehr sein.” Dachte O'Connor laut nach.
“Einverstanden, nehmen sie so viele Schiffe, wie sie brauchen. Sorgen sie dafür, daß uns diese Station entweder in die Hände fällt, oder sie vernichtet wird. Wenn möglich, nehmen sie Jovat gefangen.” Lenkte Belar ein.

Renee beendete ihre Wanderung und nickte. “Verstanden Sir.” Bestätigte sie die Befehle und salutierte.
Belar stand auf und salutierte ebenfalls. “Gute Jagd Captain.” Sagte er und lächelte. Er hatte der FDC soeben den Krieg erklärt und die Hunde losgelassen. Ein gutes Gefühl, wenn man etwas tun konnte.

Die Befehle des Sternenflottenkommandos für diese Raumstation im Nebel lauteten zwar, daß sie eingenommen werden sollte, aber dies war Belar ziemlich egal. Diese Raumstation stellte eine direkte Gefahr für Cardassia und Unity One dar und musste unter allen Umständen neutralisiert werden.

Als sich die Tür hinter O'Connor geschlossen hatte, nahm der Admiral wieder in seinem Sessel platz und bemerkte auf dem Bildschirm seines Tischterminals, daß eine verschlüsselte Verbindung mit dem Sternenflottenkommando auf ihn wartete. Er straffte sich und gab seinen Kommandocode ein, welcher die Verbindung dechiffrierte.
Auf dem Bildschirm erschien das Symbol des Sternenflottenkommandos, welches gleich darauf dem Antlitz von Vizeadmiral Kathryn Janeway aus der Operationsabteilung der Sternenflotte wich. Als sie Belar erkannte lächelte sie. Janeway und Belar kannten sich bereits seit Jahren und beide verband eine enge Freundschaft. Obwohl Joran eigentlich ihr Vorgesetzter war, schätzte er dennoch ihren Rat und ihre Handlungsweise.
“Hallo Joran. Wie läufts da draußen?” Fragte Janeway, um das Eis zu brechen. Belar machte einen verkniffenes Gesicht und Janeway wusste sofort, daß sie einen wunden Punkt erwischt hatte. “Um ehrlich zu sein Kathy, beschissen!” Sagte Belar mit einem Schulterzucken. “ Was ist denn bei euch los? Die Invasion von Cardassia konnte doch zurückgeschlagen werden. Ich habe den Bericht gelesen, gute Arbeit übrigens.” Sagte Janeway anerkennend. “Danke, aber das ist im Moment nicht das Problem. Auf Unity One ist eine Bombe hochgegangen und hat eine halbe Ebene eingeäschert.” Erklärte Belar. “Weißt du schon, wer dafür verantwortlich ist?” Fragte Kathryn interessiert. “Die FDC hat sich dazu bekannt und droht mit der völligen Vernichtung der Station, wenn wir nicht aus dem cardassianischen Raum verschwinden und ihnen die Basis überlassen.” Sagte Belar.
Janeway nickte verständnisvoll. “Von denen habe ich unlängst ein Dosier gelesen. Aber der Geheimdienst der Sternenflotte stuft sie als relativ ungefährlich ein, da sie zwar über eine Werftstation verfügen, sie aber nicht voll nutzen können. Natürlich vorausgesetzt, sie werden nicht durch dritte unterstützt. Sie haben sich meines Wissens die letzte Zeit ziemlich bedeckt gehalten und davor nur vereinzelte Anschläge gegen Föderationseinrichtungen auf Cardassia unternommen, die fast alle vereitelt wurden.” Sagte die Admiralin.
Belar stimmte zu. “Anscheinend haben sie sich so bedeckt gehalten, weil sie einen großangelegten Terroranschlag gegen Unity One vorbereitet haben. Die vereinzelten Anschläge, sollten wahrscheinlich nur als Ablenkung dienen.” Mutmaßte Belar.
“Das könnte stimmen. Wie kann ich dir helfen?” Fragte Janeway. “Du könntest deine Kontakte zum Geheimdienst nutzen und für mich herausfinden, wer dieser Legat Jovat ist und ob eventuell die Möglichkeit besteht, daß die FDC von der Allianz finanziert und gefördert wurde.” Sagte Belar.

Katryn Janeway nickte zustimmend. “Ich werde sehen, was ich tun kann. Der ein oder andere schuldet mir noch einen Gefallen. Ich werde dir dann die Files schicken, sobald ich sie habe.” Sagte sie mit einem verschwörerischen Augenzwinkern.

Belar bedankte sich bei ihr und beendete die Verbindung. Er wollte sich gerade etwas in seinem Sessel entspannen, als er auf dem Bildschirm eine weitere offene Verbindung zum Büro des Premierministers von Cardassia entdeckte. Er seufzte laut auf und nahm das Gespräch entgegen. Die nächste halbe Stunde verbrachte er damit Katz und Maus mit einem ehemaligen Agenten des Obsidianischen Ordens zu spielen.

Spacekomplex „Unity One“
Sternzeit : 58001.02
Location : Ebene 42 Sektor 2 / Zivilistenquartiere neutraler Völker
Einige Zeit später


Als sich die Andorianerin Tailany Ro'Shell und der Romulaner Subcommander Tarell einen Weg durch die Trümmer bahnten, bot sich ihnen ein Bild der Verwüstung und desChaos. Überall lagen Leichen oder Leichenteile. Die Luft war erfüllt vom Gestank von verkohltem Fleisch und Haaren. Der gesamte Bereich schien in einem gewaltigen Feuersturm gestanden zu haben. Welche Waffe konnte so eine gewaltige Explosion hervorrufen und dennoch so präzise einsetzbar sein? Die umliegenden Sektoren der Ebene 42 hatten kaum einen Schaden davongetragen und die Bewohner kamen mit einem Schrecken davon. Vor zehn Minuten wurde Sektor 2, welcher 25 Quartiere enthielt, vom Leiter des Schadenskontrollteams zur Besichtigung freigegeben. Man hatte die Decke abgestützt und die größeren Trümmerteile entfernt. Desweiteren hat man die Energiezufuhr in diesem Bereich gekappt, da zu befürchten war, daß die Leitungen durch die Explosion porös geworden sein könnten. Die medizinischen Einheiten waren noch immer mit der Stabilisierung einiger Verletzter beschäftigt, um sie sicher auf die Krankenstation transportieren zu können.

Tailany und Tarell entdeckten auf ihrem Weg, Dr. McNamara, die gerade mit einem medizinischen Tricorder über einem jungen tendaranischen Mädchen saß, dessen Haut vollkommen verbrannt war und ein Arm fehlte. Das Mädchen lag ruhig da. Offensichtlichhatte die Ärztin es mit Beruhigungsmitteln ruhiggestellt. Der Schock tat offensichtlich seinübriges. Um die Ärztin und die neben ihr sitzende bolianische Krankenschwester nicht bei ihrer Arbeit zu stören, hielten sich die beiden Ermittler im Hintergrund und warteten geduldig.

Plötzlich begann der medizinische Tricorder der Ärztin hektisch zu piepsen. Das Kind bäumte sich, durchzuckt von Krämpfen, auf und schien wie besessen. Beherzt drückte die Ärztin das Kind auf den Boden zurück. “Sie hat einen neuralen Schock. Geben sie ihr 20mg Inoprovalin.” Befahl die Ärztin der Krankenschwester, die sofort ein Hypospray mit der entsprechenden Dosis lud und daskleine Gerät der Ärztin reichte. Commander McNamara drückte den Injektor an den Hals des Mädchens und betätigte den Auslöser. Ein Zischen ertönte, als sich der Inhalt der Ampulle in die Hauptschlagader des kleinen Kindes ergoss. Doch das Kind beruhigte sich nicht. Dem akustischen Alarm des Tricorders fügte sich noch ein weiterer hinzu. “Kammerflimmern.” Sagte sie und heftete einen Stimulator auf die Brust des Mädchens. Als sie den Auslöser betätigte, entlud sich der Stimulator und sandte einen niedrigfequenten Energieimpuls an das Herz des Mädchens, um es wieder zu einem regelmäßigen Schlagen zu bewegen. Die beiden darauffolgenden Impulse auf einem höheren energetischen Niveau zeigten ebenfalls keine Wirkung, bis der Tricorder einen langezogenen Pfeifton von sich gab.

Nun lag das Kind regungslos da und starrte an die Decke. Die Ärztin schloss den Tricorder und die Augen des kleinen Mädchens und stand auf. Sie wischte sich den Schweiß undden Ruß mit ihrem Ärmel von der Stirn und steckte den Tricorder in das Halfter an ihrem Gürtel. Danach wandte sie sich an die beiden Sicherheitsoffiziere.

Als die beiden auf sie zutraten, bedeutete sie ihnen, noch einen Moment zu warten und wandte sich an die bolianische Schwester. “Schwester Rexx, vermerken sie im Logbuch, daß zu Stationszeit 16:43 der tot des Mädchens eingetreten ist und veranlassen sie den Transport in die Pathologie. Ich möchte eine Autopsie durchführen.” Befahl sie und wandte sich wieder an die Ermittler.

“Was kann ich für sie tun?” Fragte sie, obwohl sie genau wusste, daß die beiden einen Bericht von ihr erwarteten. “Wie sieht es aus Doc?” Ergriff Tailany das Wort. McNamara schüttelte resigniert und müde den Kopf. Mit einem lauten seufzer begann sie ihren Bericht: “Das was immer passiert, wenn verschiedene Ideologien aufeinander treffen. Wir haben hier 25 Tote, 45 leicht- bis schwerverletzte. Verbrennungen 2 – 4 Grades, Knochenbrüche, Platzwunden, Schürfwunden. Und ach ja, wir haben perforierte Lungen, Herzen, Schädel und was man sonst noch so alles durchlöschern kann.” Sagte sie gereizt und frustriert, weil sie die Fragen nicht ertragen konnte. Sie wusste natürlich, daß die beiden diese Fragen stellen mussten, aber im Moment war sie einfach nicht in der Lage ihre Wut hinter einer professionellen Mauer zu verbergen. Sie hatte schon viele solcher Szenarien erlebt. Im Dominionkrieg war sie bereits auf der Escort stationiert und erlebte Raumschlachten und Bodenkämpfe aus der Sicht eines Feldchirurgen. Das war schon schlimm. Aber ein unschuldiges, kleines Mädchen, das niemandem etwas getan hatte und nur zur falschen Zeit am falschen Ort war, musste sterben, weil Fanatiker meinten ihrem Standpunkt durch das legen einer Bombe mehr Geltung verschaffen zu müssen.

“Vielen dank Doktor. Sie können jetzt gehen.” Sagte Tailany verständnisvoll “Gerngeschehen, wenn sie mich brauchen, sie finden mich in der pathologischen Abteilung.” Sagte sie und verließ das Trümmerfeld.

Tailany und Tarell zückten nun ihrerseits die Tricorder und machten sich an die Spurensuche. Ihr Ziel war das Quartier, welches der offensichtliche Ausgangspunkt der Explosion gewesen ist. Auf dem Weg dorthin befragten sie noch den Leiter des Schadenkontrollteams, der ihnen noch keine genauen Informationen geben konnte.

Spacekomplex „Unity One“
Sternzeit : 58001.02 Location :
Ebene 70 Sektor 1 / Hilfsreaktorkontrollraum
Zur selben Zeit.


Unbemerkt von seinen Kollegen und dem Sicherheitspersonal, schlich ein vulkanischer Ingenieur durch den Kontrollraum und näherte sich einem der vier kleineren Antimateriereaktoren der Station, welche für die Notenergieversorgung zuständig waren. Im Moment waren diese Reaktoren deaktiviert. Sie wurden nur benötigt, wenn zusätzliche Energie gebraucht wurde. Der Dienst in dieser Sektion der Raumstation war so langweilig, daß sich die Ingenieure der Station, bei der Wartung, Kontrolle und Überwachung abwechselten.

Der Vulkanier näherte sich dem Kühlmittelaggregat 8 und beugte sich über die Kontrollen. Er öffnete das Ventil, damit die Kühlflüssigkeit in den abgeschalteten Reaktor laufen konnte. Danach platzierte er einen flachen, silbrigen Gegenstand von der Form einer Münze im Kerngehäuse und aktivierte es.

“Was machen sie da!” Fragte ein hinter ihm stehender Sicherheitsoffizier mit vorgehaltenem Phaser. “Gehen sie da weg!” Befahl er barsch.
Der Vulkanier hob die Hände und entfernte sich von dem noch offenen Kerngehäuse. Er hob eine Augenbraue und setzte zu einer Erklärung an.
“Ich wurde vom Hauptmaschinenraum hergeschickt, um die Beschichtung der Reaktorgehäuse zu überprüfen.” Sagte er in stoischer Ruhe und ging zwei Schritte auf den Sicherheitsoffizier zu.

“Bleiben sie stehen.” Befahl der Sicherheitsoffizier erneut. Seine Nervosität konnte er nur mit Mühe verbergen, was dem Vulkanier nicht entging.
Blitzschnell warf der Vulkanier sich auf die Seite und zog einen Miniphaser und feuerte. Bevor der Offizier reagieren konnte, wurde er bereits aufgelöst und verging in einem gleißenden Blitz. Augenblicklich aktivierte sich der Alarm, der einen unerlaubten Phaserschuss signalisierte, los. Die anderen beiden Wachen, welche im Reaktorraum stationiert waren, schwärmten aus und suchten nach dem Ursprung des Schusses. Bei den Kühlaggregaten angekommen, sahen sie nur noch einen kleinen Haufen Schlacke auf dem Boden. Einer der beiden Offiziere hob die Hand zu seinem Kommunikator und aktivierte ihn.
“Crewman Mitchell an Sicherheit. Wir haben im Hilfsreakorraum einen Sicherheitsbruch. Ein Phaser wurde abgefeuert. Schicken sie Verst.......”

Weiter kam er nicht, als ihn ein Strahl traf und ihn ebenso wie seinen Kollegen vaporisierte. Der letzte verbliebene Sicherheitsoffizier rollte sich über die Schluter ab und landete hinter einem der Reaktoren, wo er Deckung suchte. Seine Augen suchten die oberen Laufstege ab, um den Schützen ausfindig zu machen. Vergeblich. Es musste sich um einen Geist handeln. Er deckte die Laufstege mit einem Sperrfeuer ein, um den Terrorist hinter seiner Deckung zu halten und aktivierte seinen Kommunikator.

“Franklin an Sicherheit. Wir brauchen hier unten Verstärkung. Russ und Mitchell sind Tot.”
Sagte er in die offene Verbindung und feuerte weiter.
“Verstanden, ich bin unterwegs zu ihnen.” Sagte Tailanys Stimme und beendete die Verbindung.

Spacekomplex „Unity One“
Sternzeit : 58001.02
Location : Ebene 42 Sektor 2 / Zivilistenquartiere neutraler Völker


Tailany beendete die Verbindung und holte sich von Tarell die Erlaubnis ein, das Quartier des Cardassianers zu verlassen. Dieser nickte nur bestätigend und widmete sich dann wieder den Anzeigen seines Tricorders. Schnellen Schrittes verließ Tailany das Quartier und zückte ihren Phaser. Schließlich begann sie zu rennen. Während des kurzen Spurts aktivierte sie abermals ihren Kommunikator und öffnete eine Verbindung zu Franklin.
“Ro'Shell an Franklin. Sagen sie mir, von wo der Beschuss kommt.” Befahl sie. Die Antwort ließ einen Moment auf sich warten. Anscheinend hatte Franklin alle Hände voll zu tun, das gegnerische Feuer zu erwidern.

“Er befindet sich auf dem Laufsteg hinter Kontrollkonsole 24A. Ich habe kein freies Schussfeld und kann ihn nicht sehen. Auf jeden Fall feuert er wie ein wilder.” Sagte Franklin und feuerte abermals. “Verstanden. Ich bin gleich bei ihnen. Halten sie die Stellung.” Befahl die Andorianerin und beschleunigte ihren Schritt abermals. Nachdem sie einige Offiziere und Zivilisten angerempelt hatte und einige Biegungen genommen hatte, erreichte sie Transporterraum 22 und betrat ihn. Schwer atmend, wies sie den Transporterchief an, sie auf den oberen Laufsteg im Hilfsreaktorkontrollraum, 2 Meter neben die Konsole 24A zu beamen.

Der Transporterchief hämmerte die Koordinaten und Befehle in seine Konsole, während Tailany auf die Plattform stiegt. Als der Chief fertig war, nickte sie, um ihm zu signalisieren, daß sie bereit sei und löste sich Sekunden später in einem blauen Flirren in ihre Bestandteile auf.

Einige Sekunden später materialisierte sie auf dem oberen Laufsteg. Sie brauchte einige Millisekunden, bis sie sich orientiert hatte, aber als dies geschehen war, war sie sofort wieder Herrin der Lage. Dort hinter der Konsole hockte ein vulkanischer Ingenieur und feuerte nach unten auf einen der Reaktoren. Sein Feuer wurde ungezielt erwidert. Tailany musste aufpassen, daß Franklin nicht versehentlich auf sie schoss.
Mit vorgehaltener Waffe lief sie auf den Vulkanier zu, der sie nicht zu bemerken schien, was sie sehr erstaunte. Als sie nahe genug war, richtete sie ihren Phaser auf den Ingenieur.
“Keine Bewegung!” Rief sie.

Der Vulkanier stellte das Feur ein und richtete sich auf. Mit unverholenem Hass blickte er sie an.

“Franklin. Feuer einstellen. Geben sie mir von unten Deckung.” Rief Lieutenant Commander Ro'Shell nach unten, ohne diesen seltsamen Vulkanier aus den Augen zu lassen, der seinen Phaser nun auf sie richtete. Franklin kam hinter dem Reaktor hervor und legte auf den Ingenieur an.

“Hab ihn!” Rief er nach oben und zielte sorgfältig auf den Kopf des Vulkaniers.
Tailany hob die linke Hand zu einer beruhigenden Geste und kam einen Schritt auf den Vulkanier zu. “Lassen sie jetzt ganz langsam den Phaser fallen und nehmen sie die Hände hinter den Kopf.” Befahl sie ihm ruhig. “Sie haben keine Chance zu entkommen.” Fuhr sie fort.

Die Augen des Vulkaniers suchten einen Ausweg. Als sie keinen fanden hob er blitzschnell den Phaser um Tailany zu erschiessen.
“Freiheit für Cardassia!” Brüllte er hasserfüllt und feuerte. Geistesgegenwärtig ließ sich Tailany nach hinten fallen und rollte sich in einer Rückwärtsrolle ab. Sie konnte die Hitze des roten Phaserstrahls fühlen und sie konnte das erhitzte Ozon riechen. Hätte der Vulkanier getroffen, wäre sie tot.

Sie kam in eine hockende Position und feuerte ihrerseits. Ihr Phaser war zwar auf töten eingestellt, aber nicht auf verdampfen. Der Strahl traf den Vulkanier mitten ins Herz. Mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck ließ er seine Waffe fallen, sank in die Knie und fiel kopfvor auf den Laufsteg. Die Austrittswunde auf seinem Rücken qualmte noch.

Tailany kam hoch und lief der Leiche des Ingenieurs entgegen, als sie die Überreste erreicht hatte, trat sie den Phaser über den Laufsteg nach unten, damit der Vulkanier keine Gelegenheit mehr hatte, auf sie zu feuern. Sie kniete sich neben die Leiche und befühlte die Halsschlageader. Zufrieden stellte sie fest, daß ihr Kontrahent tot war. Lebend wäre allerdings besser gewesen, damit man ihn verhören konnte. Vielleicht ergab die Autopsie einige Hinweise und Ergebnisse.

Tailany ließ den Leichnam in die Pathologische Abteilung beamen und untersuchte dann den Raum nach Hinweisen. Nach einer längeren Suche fand sie mithilfe ihres Tricorders die kleine, münzenähnliche Vorrichtung, auf der Innenseite des Reaktorgehäuses. Anscheinend handelte es sich dabei um einen Sprengsatz. Sie begutachtete das kleine Gerät genau und fand schließlich die Deaktivierungsvorrichtung. Nun, da die Waffe ungefährlich war, steckte sie sie in die Hosentasche und verließ den Reaktorraum, um zu einem Turbolift und der OPS zu gelangen. Auf dem Weg zum nächsten Turbolift, tippte sie auf ihren Kommunikator und stellte eine Verbindung zu Tarell her.

“Ro'Shell an Tarell. Ich habe den zweiten Attentäter neutralisiert und bin auf dem Weg zur OPS, um dem Admiral Bericht zu erstatten. Wie sieht es bei ihnen aus?” Fragte sie.
“Ich habe einige interessante Dinge gefunden, ich komme auch auf die OPS.” Sagte der Romulaner aufgeregt.

“Verstanden, wir sehen uns dann dort.” Sagte Tailany, tippte abermals auf ihren Kommunikator, stieg in die Turbokapsel und gab als Ziel die OPS an.
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