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Escape ago life

von Colina

Party auf dem Holodeck

Holodeck 2

Die Schotts glitten auseinander und gaben den Blick auf das Holodeck frei. Mr. Paris hatte sich scheinbar alle Mühe gegeben. In der Ferne konnte man das Meer mitsamt Strand erkennen. Die Party fand an einem Strand statt. Links vom Eingang war eine Bar aufgebaut hinter der Neelix stand und Cocktails mischte. Rechts vom Eingang waren mehrere Standhocker und Standtische, an denen man sich unterhalten konnte und die Getränke abstellen. Und in der Mitte die große Tanzfläche.
„Hübsch.“, kommentierte Kathryn und nagte an ihrer Lippe herum. Der Commander zog sie hinüber zu Neelix an der Bar. Dem Talaxianer war die Überraschung bei dem Anblick der Kommandantin nur für einige Sekunden anzumerken, ehe er sie professionell begrüßte.
„Captain, Commander. Schön Sie zu sehen.“, meinte der kleine farbenfrohe Mann überschwänglich.
„Sie sehen bezaubernd aus, Captain.“, machte er ihr ein Kompliment und diese, so meinte Chakotay, wurde leicht rot.
„Danke, Neelix.“ Kathryn Janeway räusperte sich.
„Bekommt man bei Ihnen etwas zu trinken?“
„Aber natürlich.“ Neelix drückte den beiden ein Glas Cocktail in die Hand.
„Kommen Sie, Chakotay. Suchen wir und einen Tisch.“, beschloss die zierliche Frau und ging voraus.


Chakotay folgte der rothaarigen Kommandantin zu einen der Stehtische gegenüber der Bar. Sein Blick klebte an dem Kleid, dass ihre zarte Figur betonte und hin und her schwang, mal mehr, mal weniger von ihren langen Beinen preisgab. Chakotay riss seinen Blick von ihr los und holte auf.
„Kommen Sie, Kathryn.“ Chakotay führte seinen Captain zu einem 6-er Tische.
„Commander, ist der Tisch nicht etwas zu groß für zwei Personen?“, wollte diese stirnrunzelnd wissen, als ihr Erster Offizier auf dem Barhocken platz nahm und seinen Cocktail abstellte. Chakotay lächelte smart.
„Nein, Kathryn. Wir werden nicht lange allein bleiben.“, prophezeite er ihr. Sie lachte trocken.
„Chakotay, eine Party und ein Captain passt nicht zusammen. Wie sollen die Offiziere feiern, wenn ihr Captain keine zwei Meter von ihnen …“
„Captain. Commander.“ Strahlend kam Tom Paris auf die beiden Führungsoffiziere zu, im Schlepptau folgten B’Elanna Torres und Harry Kim. Während Paris und Kim in Khaki-Hosen und Hawaiihemden umherliefen, trug B’Elanna Torres ein trägerloses, cremefarbenes Kleid, dass bis zu den Knien ging.
„Mr. Paris.“, begrüßte Kathryn den Piloten mit zuckersüßem Lächeln. Paris grinste frech.
„Chic, Captain.“, meinte Tom und setzte sich neben Chakotay.
„Finden Sie nicht auch, Chakotay?“ Der Erste Offizier der Voyager würde dem Piloten am liebsten den Hals umdrehen.
„Natürlich. Das Kleid steht Ihnen, Captain.“, sagte er notgedrungen, wenngleich er am liebsten gesagt hätte, dass das Kleid die hübsche Figur seiner Vorgesetzten noch besser zur Geltung brachte und er sie am Liebsten ohne Kleid erkundet hätte.
„Danke, Commander.“, räusperte sich Kathryn Janeway und warf Tom einen mörderischen Blick zu.
„Sie sehen auch gut aus, meine Herren!“
„Danke, Captain.“, kam es unisono von den drei Offizieren zurück. B’Elanna setzte sich zu Kathryns rechten und stellte ihr Glas ab.





Zwei Stunden später

Der Tisch der Kommandooffiziere war brechend voll. Zu Kathryn Janeway, Chakotay, B’Elanna Torres, Harry Kim und Tom Paris hatten sich Kes, Seven, Itcheb, der Doktor, Samantha Wildman und Neelix gesellt. Neelix hatte die Bar an Lieutenant Ayala abgegeben und sahs mit einem kunterbunten Cocktail zwischen Kes und Seven. Nachdem der Tisch beinahe aus allen Nähten geplatzt war, hatten Chakotay und Tom einen weiteren Tisch hinzugeholt.


Kathryn Janeway trank ihren dritten Cocktail aus und lauschte der Musik von der Tanzfläche. Ihre Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln. In dieser Atmosphäre, bei dieser Musik und in dieser Umgebung fühlte sie sich in ihre Jugendzeit zurückversetzt.
„Wenn ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten dürfte!“ Tom Paris Stimme riss Kathryn aus ihren Gedanken und widerwillig öffnete sie die Augen und lauschte den Worten des Piloten, wie die restlichen Partygäste.
„Wenn wir schon mal das Glück haben, den Commander und den Captain hier zu haben, sollten wir das nutzen und die beiden auf die Tanzfläche bitten.“ Kathryn Janeway verschluckte sich an ihren Cocktail und hustete. Tom Paris wartete.
„Captain. Commander. Bitte auf die Tanzfläche!“, wiederholte er seinen Aufruf.
„Das ist wohl ein Scherz, Mr. Paris!“, sagte Kathryn Janeway wütend. Doch das war es ganz und gar nicht.
„Ich weiß doch, dass Sie eine leidenschaftliche Tänzerin sind. Von früher.“ Der Pilot zwinkerte seiner ehemaligen Nachbarin zu. Diese seufzte entnervt, als sie aber die ersten Takte des Liedes Time of my life hörte, wurde sie schwach.
„Na schön.“ Sie lächelte Chakotay an.


Chakotay nahm die ausgestreckte Hand des Captains und zog sie von ihrem Barhocker hoch. Er führte sie zur Tanzfläche und sah ihr in die Augen. Kathryn lächelte aufmunternd. Er legte seine rechte Hand auf ihre Taille und nahm ihre rechte Hand in seine linke. Dann begannen sie, sich den Takten der Musik anzupassen. Zuerst zögerte Chakotay, die willensstarke Frau zu führen, denn das war so ganz gegen ihren Charakter. Doch dann merkte er, wie sie sich kaum merklich seinem Kommando anpasste und er wurde mutiger. Er zeigte ihr entschlossen, was sie tun sollte und sie tat es. Immer noch dem Takt der Musik folgend wirbelte er sie einmal herum. Sie lachte und ließ ihn führen. Ihr Rock schraubte sich in die Höhe und gab den Blick auf lange, gerade Beine frei. Einige der männlichen Offiziere hoben die Blicke und setzten sich gerade hin, um einen besseren Blick zu erhaschen. B’Elanna verschränkte grinsend die Hände vor der Brust und stand neben ihrem Ehemann und Harry Kim.
„Da scheint’s ja allerhand zu sehen zu geben.“, bemerkte sie. Tom lachte und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
„Weißt du, Lanna, der Captain ist nicht so unschuldig wie alle immer meinen. Nicht auf diesem Gebiet." Die Halbklingonin musterte ihren Ehemann.
„Wie meinst du das, Tom?“, wollte B’Elanna sofort wissen und auch Harry spitzte die Ohren.
„Ich kenn den Captain ja schon seit wir Kinder sind …“
„Du tust was?“, fragten B’Elanna und Harry aus einem Mund. Tom kratzte sich am Kopf.
„Ihr wusstet das nicht?“
„NEIN!“ Tom hob abwehrend die Hände.
„Ja ja! Reißt mir nicht den Kopf ab! Ich erzähl’s euch ja!“ Der Pilot nahm einen Schluck Gin.
„Also, mein Dad und ihr Vater, Admiral Edward Janeway, waren die besten Freunde und die beiden Häuser liegen nebeneinander. Wir sind quasi als Sandkastenfreunde großgeworden, okay?“ Die Chefingenieurin und der OPS-Fähnrich starrten ihn an.
„Kein Wunder, dass du dir da so einige Frechheiten leisten kannst!“, bemerkte Harry grinsend. Tom lachte.
„Sagen wir’s einmal so; als Admiralskinder muss man zusammenhalten. Außerdem ist sie gerade mal 2 Jahre älter.“
„Und ich dachte am Anfang …“
„Was dachtest du denn, Lanna?“, wollte Tom wissen. B’Elanna wurde leicht rot und senkte den Kopf.
„Ich dachte, dass sie nur so freizügig dir gegenüber ist, weil du was mit ihr hattest.“ Tom und Harry starrten sie an.
„Du hast gedacht, ich habe was???“ Tom schrie beinahe und einige umherstehende Offiziere wurden aufmerksam.
„Scht!“, zischte B’Elanna.
„Ja, dachte ich anfangs. Aber mal ehrlich – woher sollte ich das wissen?“ Tom und Harry prusteten los, dann wandten sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Führungsduo, das in der Mitte des Saales tanzte.
„Ich finde, Chakotay passt besser zum Captain als ich.“, merkte Tom lässig an.


Kathryn keuchte. Nachdem Chakotay seine anfängliche Scheu überwunden hatte, merkte sie, was für ein fordernder Tänzer er war. Er war schnell, forderte all ihr wissen heraus und all ihr Taktgefühl! Langsam kam sie wirklich ins Schwitzen. Aber es machte ihr auch Spaß. Ihre sonstigen Tanzpartner waren hochrangige, betagte Admiral, die den Spross eines der ihren gern zu einem Tänzchen für das Image aufforderten oder andere Admiralskinder, allerdings mit 20 Jahre unterschied. Und all ihre Dates? Die waren keine begnadeten Tänzer, nicht wie Chakotay!


Chakotay lächelte Kathryn freundlich an und wirbelte sie einmal um ihre eigene Achse. Er hatte ihren beschleunigten Atem bemerkte, auch seine Lungen sehnten sich immer schneller nach frischer Luft. Seine Hände wurden feucht und er erneuerte seinen Griff um ihre Taille. Die letzten Takte des Liedes verklangen und beide blieben stehen. Kathryns Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
„Ich wusste gar nicht, dass sie so ein wunderbarer Tänzer sind.“, merkte sie an und beide ließen ihre ineinandergreifenden Hände sinken. Chakotay strich ihr, ohne nachzudenken, eine Strähne aus dem Gesicht. Kathryn lächelte und als die Strähnte in ihr Gesicht zurückfiel, pustete sie sie fort.
„Sie sind ebenfalls eine ausgezeichnete Tänzerin, Captain.“ Sie lachte.
„Wenn man den richtigen Partner hat.“, gab sie charmant das Kompliment zurück, dann wich sie einem Lieutenant aus, der einen Fähnrich zur Tanzfläche führte. Inzwischen drängten sich immer mehr Crewmitglieder der Voyager auf die Tanzfläche. Kathryn zog es vor, dem Gedränge zu entgehen und witschte zwischen den Tanzenden hindurch zurück zu den Tischen. Sie nahm ihr Sektglas zwischen die Lippen und trank den gesamten Inhalt auf einem Zug aus.
„Ich wusste doch, dass Sie das Tanzen nicht verlernt haben, Captain.“, flötete Tom. Ihr berühmter Todesblick traf ihn und er grinste.
„Aber dass Sie so gut tanzen, wusste ich nicht, Commander.“
„Ich hab’s dir doch gesagt, Tom!“, meinte B’Elanna triumphierend. Kathryn stemmte die Hände in die Hüften.
„Mr. Paris – war das eine Ihrer Wetten?“, wollte sie wissen. Tom wand sich.
„Neeein, natürlich nicht!“, beteuerte er – und die Umherstehenden lachten.
„Natürlich, Tom. Das glauben wir ja alle.“, meinte Kathryn schmunzelnd und griff nach einem Kräcker. Tom spielte den Beleidigten und entführte B’Elanna auf die Tanzfläche.
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