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Return from Dead - Reise ins Leben

von Colina

Der Raumschifffriedhof

Krankenstation

Kathryn Janeways Wanderung durchs Schiff führte sie auch an der Krankenstation vorbei. Unschlüssig blieb sie vor den geschlossenen Schotts stehen. Sollte sie dem MHN einen kleinen Anstandsbesuch abhalten? Die Entscheidung wurde ihr abgenommen, als die Schotts sich öffneten und Icheb heraustrat.
„Ma’am.“, begrüßte er sie.
„Icheb. Ist mit Ihnen alles in Ordnung?“, fragte Kathryn besorgt. Der junge Mann nickte.
„Ja, Captain. Nur die Routineuntersuchungen.“, erklärte er.
„Um vier Uhr morgens?“ Kathryn hob eine Augenbraue.
„Der Doktor machte den Vorschlag und ich habe zugestimmt, Captain. Es ist die geeignetste Zeit.“
„Geeignetste Zeit? Sie sind ein junger Mensch, Icheb. Sie brauchen Ihre Regenerationsphasen!“ Kathryn war angefressen. Dass der Doktor so unverantwortlich handelte, konnte sie kaum glauben!
„Regenerieren Sie sich zu ende, Icheb. Ich werde das mit dem Doktor besprechen.“ Icheb, der nicht ganz verstand, nickte.
„Aye, Captain. Guten Morgen.“ Kathryn musste lachen.
„Ihnen auch einen guten Morgen, Icheb.“ Typisch Borg. Immer korrekt, zu jeder Zeit. Der junge Mann nickte und steuerte den Frachtraum an, um sich dort mit Seven of Nine zu regenerieren. Die Kommandantin allerdings betrat empört die Krankenstation.
„Doktor!“ Das MHN, das an einem Terminal stand, drehte sich um.
„Captain, was verschafft mir diese überaus frühe Ehre?“, wollte es wissen.
„Mir ist gerade Icheb auf dem Gang begegnet. Doktor, wieso ist der Junge um diese Zeit zu einer Routineuntersuchung bei Ihnen?“ Das MHN kratzte sich am Kopf.
„Nun, ich habe …“ Doch Kathryn ließ ihn nicht aussprechen. Ihre Müdigkeit machte sie ungeduldig.
„Das wird nicht wieder vorkommen, Doktor! Der Junge hat nachts in seinem Alkoven zu stehen und sich zu regenerieren, verstanden!?“ Dem völlig überrumpelte Doktor blieb nichts anderes übrig, als zustimmend zu nicken.
„Natürlich, Captain.“ Er hatte keine Chance, sich zu erklären – oder dass der Regenerationszyklus des jungen Borg genau um kurz vor vier endete und der Junge ihn dann zuerst aufsuchte.
„Weswegen ich eigentlich hier bin …“, fing sie an. Das MHN musterte die Frau vor ihm genauer. Sie sah müde aus, abgekämpft und einfach nicht in guter Verfassung.
„Brücke an Janeway.“ Kathryn brach ab und betätigte ihren Kommunikator.
„Janeway hier.“
„Es tut mir leid, Sie zu stören, Ma’am, aber wir haben hier etwas Interessantes auf dem Schirm.“
„Ich komme, Mr. Ayala. Janeway Ende!“
„Captain …?“, fing das MHN an, doch die Kommandantin winkte ab.
„Ich habe keine Zeit, Doktor. Schon gut.“ Sie verließ eilends die Krankenstation.


Brücke

„Captain!“ Lieutenant Ayala stand aus ihrem Sessel auf und Captain Janeway nahm platz. Bald würde die Schicht des Alphateam beginnen in genau … 3 ½ Stunden! Kathryn versuchte sich die Überraschung nicht anmerken zu lassen. Sie hatte durch diese Schlafprobleme ihr sonst so gutes Time Management verloren! Noch ein Punkt der negativen Auswirkungen auf der langen Liste.
„Was gibt es, Lieutenant Ayala?“, forderte Kathryn von dem Sicherheitsoffizier.
„Die Sensoren haben eine riesige Fläche voller Metalle und anderer Stoffe gefunden. Dilithium ist ebenfalls darunter. Wenn ich mich nicht irre, dürfte hier ganz in der Nähe ein Friedhof sein.“
„Ein Friedhof?“, wiederholte die Kommandantin ungläubig, bis sie verstand, was der junge Mann meinte.
„Ein Raumschifffriedhof?“
„Positiv, Ma’am.“, bestätigte Fähnrich Vorik von der taktischen Station aus.
„Entfernung?“, wollte sie wissen.
„Ungefähr 3 Lichtjahre!“, meldete der Offizier an der OPS-Station.
„Gut. Steuermann, gehen Sie auf einen ¾ Impuls. Wir müssen vorsichtig sein. Nicht, dass jemand den Friedhof für sich beansprucht und wir da hineinrauschen.“
„Aye, Ma’am!“ Kathryn lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und schloss die Augen. Sie war so unsagbar müde …
„Captain?“ Lieutenant Ayala stand neben der Kommandantin und sah sie besorgt an.
„Äh, ja, Lieutenant?“ Kathryn fuhr aus ihrem Dämmerschlaf auf.
„Sie sollten sich hinlegen, Ma’am. Sie sehen todmüde aus!“ Kathryn richtete sich auf und straffte die Schultern.
„Alles in Ordnung, Lieutenant. Gehen Sie auf Ihren Posten!“, befahl sie knapp und bemüht freundlich. Der Lieutenant zog es vor, zu gehorchen und verschwand an seinem Pult. Kathryn hingegen zog es vor, in ihren Bereitschaftsraum zu verschwinden. Dort setzte sie sich auf die Couch.
>Nur ein paar Minuten die Augen schließen
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