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Der Dilithiumplanet

von leni1983

Eine ungewöhnliche Bitte

„Logbuch des Captains: Sternzeit 5523 Komma 6. Wir befinden uns im Sonnensystem JB 113. Das System liegt am äußersten Rand der Galaxie nahe dem romulanischen Hoheitsgebiet und wurde bisher noch nicht erforscht. Sechs Planeten umkreisen einen ziemlich heißen Stern der Klasse B. Jene Sonne ist mindestens doppelt, wenn nicht gar dreimal so heiß wie die Sonne der Erde. Unsere Sensoren zeigen vielversprechende geologische Daten an, möglicherweise ein großes Vorkommen an Dilithium, vor allem auf dem vierten Planeten des Systems, in dessen Umlaufbahn wir uns derzeit befinden. Aus diesem Grund habe ich vor, einen Landetrupp zu entsenden. Er soll die Messungen der Sensoren vor Ort zu überprüfen. Aufgrund der Nähe zur romulanischen neutralen Zone ist äußerste Wachsamkeit geboten.“

James Kirk beendete seinen vorläufigen Bericht, indem er etwas unsanft auf eine Taste seines Kommandosessels drückte. Anschließend drehte er seinen Sessel, um zur Station seines Wissenschaftsoffiziers sehen zu können. „Mister Spock, was gibt es über unseren Planeten hier zu sagen? Hat er intelligentes Leben hervorgebracht? Müssen wir gegebenenfalls um Schürfrechte verhandeln?“

Mister Spock, der die Daten der Schiffssensoren an der wissenschaftlichen Station studiert hatte, richtete sich auf und legte seine Hände in der für ihn typischen Weise auf den Rücken. „Der vierte Planet gehört zur Klasse L mit leichten Tendenzen zur Klasse M. Er verfügt über eine stabile Sauerstoff-Stickstoff-Atmosphäre mit einem hohen Kohlendioxidanteil. Weitere Bestandteile der Luft sind außerdem einige Edelgase. Der Anteil an Radon in der Atmosphäre ist allerdings höher als auf vergleichbaren Planeten. Es gibt in ausreichenden Mengen Süß- und Salzwasser, teilweise in Form von Eis. Eine stellenweise recht karge Vegetation ist ebenfalls vorhanden, dazu viele Gebirge, Felsen und Höhlensysteme. Der Planet ist als vierter Himmelskörper des Systems verhältnismäßig weit vom Zentralgestirn entfernt, JB 113 strahlt allerdings heiß genug, um theoretisch humanoides Leben auf ihm zu ermöglichen, wenn die Durchschnittstemperatur auf dem Planeten auch nur bei 7 Grad Celsius liegt. Die höchste, in der Atmosphäre gemessene Temperatur beträgt 30 Grad Celsius, die niedrigste liegt bei minus 150 Grad Celsius, allerdings nur in den eisbedeckten Polarregionen. Bisher konnten die Sensoren keine Anzeichen von humanoiden Lebensformen entdecken. Die ersten drei Planeten sind zu nah an der Sonne und damit zu heiß, um höher entwickeltes Leben zu ermöglichen. Der fünfte Planet ist zu klein und zu weit entfernt, er verfügt nicht über eine Atmosphäre, ist aber laut der Sensoren ebenfalls reich an Dilithium und anderen nützlichen Erzen.“

„Danke für diese ausführlichen Informationen, Mister Spock. Stellt die erhöhte Radonkonzentration in der Atmosphäre eine mögliche Gefahr für den Landetrupp dar?“ Kirk war mittlerweile aus seinem Sessel aufgestanden und kam nun an Spocks Station hinüber, um selbst einen Blick auf die Daten zu werfen. Der Captain war immer sehr neugierig, wenn es um das Entdecken unbekannter Welten ging. Obwohl es ihn grundsätzlich reizte, die Außeneinsätze selbst zu leiten, hatte er dieses Mal beschlossen auf der Brücke der Enterprise zu bleiben. Sie waren einfach zu nah an romulanischem Gebiet.

Erwartungsvoll blickte Jim zu Spock auf, der seine Frage nun ebenso gründlich und detailliert beantwortete, wie er zuvor die Daten über den Planeten und das Sonnensystem zusammengefasst hatte.
„Das Gas an sich stellt keine Gefahr dar, sondern die radioaktiven Isotope, die es bildet. Da es auf dem Planeten viele unterirdische Gänge und Höhlen gibt und der Anteil an Granit im Felsgestein stellenweise sehr hoch ist, mag die Gefahr einer Schädigung durch Alphastrahlung an solchen Orten mit hoher Isotopenkonzentration gegeben sein. Die Sensoren unserer Tricorder sollten uns aber rechtzeitig darauf hinweisen. Doktor McCoy kann Ihnen sicher noch mehr zu den Risiken sagen“, endete Spock und erkundigte sich anschließend: „Captain, welche Offiziere werden am Außeneinsatz teilnehmen?“

Bevor der Captain antworten konnte, war Lieutenant Nyota Uhura ebenso überraschend wie elegant aus ihrem Sitz aufgestanden und wandte sich dem Captain und dem Ersten Offizier zu. „Captain, ich habe eine etwas ungewöhnliche Bitte. Ich möchte dem Landetrupp dieses Mal gerne angehören.“

Spock wölbte eine Braue und der Captain sah etwas überrumpelt aus. Jim überlegte einen Moment, ehe er antwortete: „Ich würde Ihrer Bitte ja entsprechen, aber in Anbetracht der Nähe der Neutralen Zone hätte ich Sie gerne auf der Brücke, Uhura. Falls wir romulanische Funksprüche auffangen, sind Sie mit den romulanischen Dialekten und den Geheimcodes vertraut. Wahrscheinlich kennt niemand an Bord sie so gut wie Sie. Ich möchte jemanden an der Kommunikationsstation haben, auf den in mich auch in einer Krisensituation absolut verlassen kann.“

Nyota lächelte. „Danke für das Lob, Sir. Aber in einer Hinsicht irren Sie sich. Es gibt noch ein paar weitere Personen an Bord, die sich mit den romulanischen Sprachen und Codierungen ebenso gut auskennen wie ich - mindestens Eine kennt sie vielleicht sogar besser.

Während Kirk sie verwundert ansah und noch überlegte, wen Uhura denn meinte, fragte Spock bereits: „Beziehen Sie sich auf Fähnrich Ashanti Hafsa, Lieutenant?“

Kirk hatte plötzlich ein Bild vor Augen, als er den Namen hörte. „Moment mal, ist das nicht die junge Dame, die erst vor etwa zwei Wochen auf der letzten Sternenbasis zu uns versetzt wurde?“, fragte er und ärgerte sich, dass er - wie so häufig - noch nicht dazugekommen war, die entsprechende Personalakte genauer anzuschauen.

Uhura nickte zustimmend. „Das ist sie. Sie ist ganz wundervoll, Captain. Und was die Kenntnisse über Romulaner betrifft, ist Fähnrich Hafsa eine Koryphäe, die romulanische Kultur ist eines ihrer Hobbies. Sie können sich absolut auf sie verlassen“, berichtete sie begeistert von ihrer Kollegin.

„Lieutenant, kennen Sie sich schon länger?“, fragte Kirk, der über Uhuras Euphorie schon etwas verwundert war.

Uhura errötete leicht verlegen. „Ich habe ihr empfohlen, sich für den Dienst auf der Enterprise zu bewerben. Ich kenne ihre Abschlussarbeit „Kultur und Religion der Rihannsu – Auswirkungen auf die romulanische Sprache“ Ich habe für sie beim Hauptquartier eine Empfehlung ausgesprochen.“

„Ah, bisher ich dachte immer, dass ich einen gewissen Einfluss darauf habe, wer sich meiner Crew anschließt“, sagte Kirk mit einem Schmunzeln, ehe er fragte: „Woher kennen Sie beide sich denn?“

„Sie ist die Tochter einer sehr guten, langjährigen Freundin“, gestand Uhura erneut etwas verlegen. „Ich hab sie aus der Ferne praktisch aufwachsen sehen. Ashanti und ich, wir haben uns über die Jahre ebenfalls angefreundet, auch wenn wir uns nur selten persönlich treffen konnten."

Jim grinste. „Nun, wahrscheinlich sind Sie ein Vorbild für sie." Nach einer kurzen Pause fuhr er ernster fort: „Nun, da sich in den sprachlichen Fähigkeiten ja dann wirklich keine Probleme ergeben sollten... Wie sieht es mit Stress aus? Wie reagiert Fähnrich Hafsa auf möglicherweise gefährliche Situationen? Wie verhält Sie sich bei Zeitdruck, wenn schnelles Handeln und Reagieren geboten ist, Lieutenant?“

Uhura konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „So ähnlich wie Sie, Captain. Sie sucht geradezu nach solchen Herausforderungen. Unter Stress läuft sie zur Höchstform auf. Sie ist niemand, der in kritischen Situationen in Panik verfällt. Aber außer Fähnrich Hafsa gibt es noch viele kompetente Kolleginnen und Kollegen. Falls Sie alternative Vorschläge wünschen...“

„Schon gut, schon gut“, unterbrach Kirk sie lächelnd. „Ich habe es schon verstanden. Sie wollen dieses Mal wohl wirklich unter allen Umständen das Schiff verlassen. Gibt es einen bestimmten Grund, warum Sie ausgerechnet auf diesen Planeten mitkommen möchten, Lieutenant?“
Kirk war neugierig. Was gab es an diesem nur spärlich bewachsenen Felsbrocken, der den Sensoren nach zu urteilen noch nicht mal eine Zivilisation hervorgebracht hatte, das seinen Kommunikationsoffizier so sehr fesselte, dass sie unbedingt zum Landekommando gehören wollte?

Uhura wirkte einen Moment nachdenklich, ehe sie antwortete: „Eigentlich hat es weniger mit diesem speziellen Planeten zu tun, als mit meinem Wunsch, mal die Kommunikationsstation zu verlassen und meinen Horizont zu erweitern. Und falls es dort unten wider Erwarten doch intelligentes Leben geben sollte, dann sind meine Fähigkeiten vielleicht von Nutzen.“
Sie straffte ihre Gestalt und musterte ihren Captain gespannt. „Wie lautet Ihre Entscheidung, Sir?“

Jim wechselte einen Blick mit seinem Ersten Offizier, der eine Augenbraue hob.
„Also gut, Lieutenant", sagte Kirk schließlich. „Sie werden zusammen Mister Spock auf den Planeten beamen. Melden Sie sich in 30 Minuten im Transporterraum. Denken Sie an die niedrigeren Temperaturen. Bevor Sie die Brücke verlassen, informieren Sie bitte noch Doktor McCoy, den Geologen Karl Jäger und ein Sicherheitsteam, dass sie sich ebenfalls im Transportraum einfinden sollen, Uhura.“

„Aye, Sir. Und danke.“ Die junge Frau machte sich sofort an die Arbeit. Nachdem sie die Mitglieder des Landetrupps verständigt hatte, bat sie Ashanti Hafsa zu ihrer Ablösung auf die Brücke. So hatten der Captain und die junge Frau schon mal die Gelegenheit sich kennenzulernen. Normalerweise gehörte Fähnrich Hafsa zu einer anderen Schicht.

Genau 26 Minuten und 53 Sekunden später standen alle angeforderten sechs Personen auf den Plattformen des Transporters. Jedes Crewmitglied trug sicherheitshalber atmungsaktive Thermokleidung, falls es zu einem nächtlichen oder wetterbedingten Temperatursturz kommen sollte. Außerdem hatten sie die Standardausrüstung der Sternenflotte bei einem Außeneinsatz dabei: Tricorder, Phaser und einen Kommunikator. Spocks Thermokleidung war sogar die winterfeste Version. Aus diesem Grund wirkte der Vulkanier, als ob er sich auf eine arktische Expedition begeben würde. Für ihn war das wahrscheinlich auch tatsächlich so ähnlich.
Doktor McCoy hatte natürlich zusätzlich zur Standardausrüstung noch sein Medikit dabei. Leise brummelte der Arzt etwas über das Verstreuen seiner Moleküle im Universum.
Die Abneigung des Schiffsarztes gegen das Beamen war auf dem ganzen Schiff bekannt.
Lieutenant Karl Jäger, der einen für Gesteinsproben vorgesehenen Behälter trug, wandte sich McCoy zu. „Sie werden sich nie daran gewöhnen, oder Doktor?“
Der Arzt schüttelte den Kopf. „Nein, ich fürchte nicht“, gab er zu.

Nyota Uhura warf McCoy ein mitfühlendes Lächeln zu und es gelang ihr so tatsächlich, dass die Stimmung des guten Doktors sich ein wenig aufhellte. Er erwiderte ihr Lächeln und sagte dann: „Ich bin angenehm überrascht, dass Sie uns begleiten, Lieutenant. Wie ich hörte, konnten die Schiffssensoren bisher kein humanoides Leben auf dem Planeten feststellen. Verstehen Sie das jetzt bitte nicht falsch, aber wieso begleiten ausgerechnet Sie uns heute, Uhura?“

„Kurz gesagt, es war mein eigener Wunsch, Doktor. Ich brauchte mal eine Art Tapetenwechsel“, erklärte Uhura.

„Was sagte der Captain dazu?“, wollte McCoy wissen.

„Ich bin hier, oder?“, grinste die Afrikanerin.

Während Uhura McCoy kurz beschrieb, wie sie den Captain überredet hatte, sie mitkommen zu lassen, überprüfte Mister Spock nochmal sicherheitshalber all seine Ausrüstungsgegenstände auf ordnungsgemäße Funktion. Lieutenant Commander Giotto und Fähnrich Garrovick, die beiden Mitglieder der Sicherheitsabteilung folgten umgehend seinem Beispiel.

Inzwischen waren die Gespräche verstummt. Spock musterte jeden Einzelnen seines Landetrupps und entschied dann, dass alle bereit waren. „Energie“, befahl er und Sekunden später waren die sechs Crewmitglieder in Form von schimmernden Säulen verschwunden.

McCoy konnte das Beamen wirklich nicht leiden. Es verursachte ihm Schweißausbrüche und Gänsehaut zur gleichen Zeit. Jedes Mal befürchtete er, dass seine Moleküle nicht mehr so zusammengesetzt werden würden, wie sie eigentlich gehörten. Oder - was noch schlimmer war - dass sie vielleicht überhaupt nicht mehr zusammengesetzt werden würden.
Als er nach einer gefühlten Ewigkeit wieder materialisierte, war das Erste, was er vom vierten Planeten des JB-113-Systems spürte, ein kalter, schneidender Wind. Trotz seiner warmen Kleidung fröstelte er unwillkürlich und die Böen trieben ihm die Tränen in die Augen.
Leonard blinzelte, hielt eine Hand schützend vor seine Augen und sah sich um. Es war kaum Vegetation vorhanden, nur hier und da bogen sich spärliche Gräser und Farne im Wind. Richtige Bäume gab es zumindest in Sichtweite ihrer Ankunftskoordinaten überhaupt keine, zusätzlich zu den Gräsern und Farnen gab es nur noch einige niedrig wachsenden Büsche und Hecken. Die gesamte für das Landeteam sichtbare Flora war von bräunlich-olivgrüner Farbe und alle Pflanzen sahen aus, als würden sie mit nur wenig Wasser auskommen müssen. Der Boden unter McCoys Füßen war trocken und hart.
In der Ferne waren höhere Berge auszumachen. Schon von ihrer derzeitigen Position aus waren größere steinerne Felsenhügel zu erkennen, deren dunkle Schatten Eingänge zu unterirdischen Höhlen oder gar Tunneln vermuten ließen.

Spock und das Sicherheitspersonal hatten sich nur Sekunden nach dem Transport instinktiv den Rücken zugewandt, um keine Angriffsfläche zu bieten und die übrigen Mitglieder schlossen sich dem an. So formte die Landegruppe einen Kreis. Natürlich hatten sie auch McCoy mit eingebunden, der in die Betrachtung der öden Landschaft versunken war. Da nach kurzer Zeit klar war, dass keine akute Gefahr drohte, begann das Team auszuschwärmen, um sich genauer umzusehen. Spock zog jedoch zunächst seinen Kommunikator hervor.
„ Spock an Enterprise.“

„Hier Kirk. Sprechen Sie, Mister Spock.“

„Captain, wir sind an den vorgesehenen Koordinaten eingetroffen und werden jetzt die nähere Umgebung erkunden. Bisher keine Zwischenfälle.“

„Verstanden, Spock. Weitermachen. Kirk Ende.“

„Aye, Sir. Spock Ende.“

Während Fähnrich Garrovick in Spocks und Uhuras Nähe blieb, wachte Lieutenant Commander Giotto über McCoy und Jäger. Die Sicherheitsoffiziere nahmen ihren Job besonders ernst, von ihrer Aufmerksamkeit waren alle anderen abhängig. Eine kleine Nachlässigkeit, nur eine winzige Unaufmerksamkeit oder das kleinste Zögern konnte den Unterschied zwischen Leben und Tod für jeden Einzelnen von ihnen bedeuten.

Der Geologe Karl Jäger war ebenfalls in seinem Element. Mit professioneller Begeisterung betrachtete er die felsige Umgebung und sammelte hier und da Steine und pulverige Erdkrümel auf, die er in unterschiedlichen Fächern seiner Transportkiste verstaute. Die gefüllten Bereiche versah er sofort mit einer Notiz, die Angaben zum Fundort enthielt. Das Farbspektrum der Felsen und Berge in der Umgebung reichte von sandfarben bis rostrot und Jäger erkannte sofort, dass es sich um unterschiedliche Arten von Granit handeln musste. Sein Tricorder bestätigte die Analysen der Schiffsensoren einige Sekunden später. Der Geologe fand es ungewöhnlich und gleichzeitig faszinierend, dass so unterschiedliche Granitarten so nah beieinander auftraten. Die Zusammensetzung des hier vorkommenden Granits war ähnlich wie auf der Erde. Auf der Erde war Granit ein Tiefengestein und setzte sich aus 50-70% Orthoklas-Feldspat, sowie 0-30% Plagioglas-Feldspat und 10-40% Quarz zusammen. Hier war es ähnlich, allerdings kamen Granitformen mit Biotid oder Muskovit hier gar nicht vor. Das Granit auf der Erde war zwischen 60 und 400 Millionen Jahren alt und durch unter der Erdoberfläche erkaltetes Magma entstanden. Die Messungen von Jägers Tricorder deuteten hier auf eine ähnliche Zeitspanne an. Allerdings gab es mindestens zwei unbekannte Elemente im Gestein, mit denen der Tricorder nichts anfangen konnte. Der Geologe freute sich schon darauf, diese Materialien im Labor aus dem Gestein zu extrahieren und die Eigenschaften dieser Stoffe herauszufinden.

Unabhängig voneinander scannten Commander Spock und Doktor McCoy zunächst die Konzentration von Radonisotopen in ihrer näheren Umgebung. Doch aufgrund des starken Windes bestand derzeit in dieser Hinsicht keinerlei Gefahr und solange das Team an der Oberfläche des Planeten blieb, würde das vermutlich auch so bleiben. Kritisch konnte es nur werden, wenn sie die zahlreichen vorhandenen Höhlen und Stollen erforschen würden.

Der Schiffarzt wanderte in der näheren Umgebung umher und suchte nun mit Hilfe des Tricorders nach Lebensformen. Überrascht stellte er bei den Scans fest, dass es in der näheren Umgebung gar nicht so kalt war, wie er zunächst angenommen hatte. Die Temperatur betrug plus 7 Grad Celsius. Es musste am Wind liegen, dass es ihm kälter vorgekommen war. Während er sich umsah, entdeckte er ein paar kleine und größere Käfer und auch zahlreiche Spinnen mit zehn oder gar mehr Beinen. In einer Felsspalte saß ein skorpionähnliches Tier und drohte ihm mit seinen vier Zangen. McCoy beobachtete auch einige mausähnliche Nagetiere, die zwischen den Felsen und Steinen herum flitzten, wo sie vermutlich ihre Schlupflöcher hatten. Weiter entfernt konnte er einige Vögel ausmachen, die im Wind segelten, doch für einen Analyse des Tricorders waren sie zu weit entfernt.
Jäger war noch immer mit geologischen Analysen beschäftigt und Giotto und Garrovick besahen sich das Gelände vom taktischen Standpunkt aus, falls unerwartet ein Angriff auf das Team stattfinden sollte.

Spock hatte sämtliche Standardanalysen mit dem Tricorder durchgeführt und war die üblichen Erkundungsprozeduren für die nähere Umgebung alle durchgegangen.
Der Planet erinnerte ihn in gewisser Weise an seine Heimat Vulkan, die Farben der Steine und Felsen und auch der starke Wind, der beständig Staub- und Sandkörnchen aufwirbelte.
Allerdings war Vulkan um einiges wärmer. Spock war insgeheim froh, dass er sich für die winterfeste Kleidung entschieden hatte. Seinen Kollegen mochte hier normale Thermokleidung reichen, doch Spock fröstelte schon bei weitaus höheren Temperaturen, bei denen ein Mensch sich noch wohl fühlte. Tatsächlich war ihm die Temperatur auf der Enterprise ebenfalls ein wenig zu kalt, was er natürlich nicht zugegeben hätte. Doch er gönnte sich den Luxus, in seiner Kabine eine höhere Temperatur und zumindest zeitweise auch höhere Gravitation herrschen zu lassen.

Spock rief erneut über den Kommunikator die Enterprise und gab Captain Kirk den aktuellen Stand der Lage durch: „Wir haben inzwischen einige Proben gesammelt, Captain. Doktor McCoy hat auch ein paar Insekten und kleinere Säugetiere entdeckt. Derzeit besteht durch Radonisotope für die Landegruppe keinerlei Gefahr. Hier herrschen ohnehin starke Oberflächenwinde, so dass jegliche Konzentrationen sofort verweht werden würden.“

„Spock, wegen dieser Winde.... Es kann sein, dass Sie bald zum Schiff zurückkehren müssen oder Sie müssen sich auf dem Planeten einen Unterschlupf suchen. Laut unseren Sensoren steht in ihrem Aufenthaltsgebiet in Kürze ein Monsun mit starkem Regen bevor.“

Spock sah sich um. „Die Landschaft hier ist sehr trocken. Aber möglicherweise tritt Regen hier nur periodisch auf. Wir werden verstärkt auf Wetterveränderungen achten, Captain.“

„Seien Sie vorsichtig, Spock.“

„Aye, Sir.“

„Denken Sie daran: Sollte die Enterprise angegriffen werden, können wir Sie nicht zurückbeamen, solange die Schilde des Schiffes oben sind.“

„Diese Fakten sind mir bekannt. Wie ist die derzeitige Lage an Bord, Sir?“

„Bis jetzt ist alles ruhig, Spock. Keine besonderen Vorkommnisse. Ich erwarte ihre Berichte. Kirk Ende.“

„Aye, Captain. Spock Ende“, antwortete Spock und klappte den Kommunikator zu.

Gerade als er ihn wieder an seinen Gürtel klemmen wollte, rief Uhura laut: „Mister Spock! Würden Sie sich das bitte mal ansehen? Ich glaube, ich habe etwas gefunden!“
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