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Die längste Nacht

von Martina Strobelt

Kapitel 1

Das Leben wird dem Glücklichen zu kurz,
dem Leidenden nimmt die Nacht kein Ende.

(Bajoranische Weisheit)

Irgendwo heulte ein einsamer Wolf. Der Mond war hinter dichten Wolken verborgen, nur der fahle Schein der Sterne erhellte diese dunkle Nacht. Wie so oft schon zuvor dankte der große Mann, der sich fast lautlos durch das Unterholz bewegte, den Propheten, dass die bajoranischen Winter klirrende Kälte, Stürme und Wolken mit sich brachten, jene heimlichen Verbündeten, denen der Widerstand das Gelingen mehr als einer Aktion zu verdanken hatte.
Es gab nur etwas, das die Cardassianer mehr hassten als die Rebellen, und das war die eisige Kälte dieser Jahreszeit. Angeblich sollte ihre Heimat einer glühenden Wüste gleichen. Trockenheit und Hitze, daran waren sie gewöhnt, nicht jedoch an Temperaturen, die bisweilen so tief waren, dass Wasser binnen weniger Sekunden zu Eis erstarrte.
Frühere Generationen seines Volkes mochten die Kälte beklagt haben, aber unter den Schrecken der Besatzung hatten die Bajoraner gelernt, die Winter zu lieben, und sei es auch nur aus dem Grund, dass die Cardassianer ihn verabscheuten, mehr noch, ihn regelrecht fürchteten, mehr noch als den bajoranischen Widerstand.
Li Nalas erinnerte sich noch gut an das Shuttle, das in jenem Winter vor drei Jahren in den Bergen in einen Schneesturm geraten und abgestürzt war. Die Kälte hatte alle Systeme, einschließlich des Funks, lahmgelegt, und die Besatzung war innerhalb weniger Stunden kläglich erfroren, lange bevor die Rebellen das Wrack erreicht hatten. Seitdem hatte der Winter für sie an noch größerer Bedeutung gewonnen, da die Cardassianer der umherliegenden Garnisonen und Lager diese sobald der erste Frost kam nur noch im äußersten Notfall verließen, und die Rebellen hüteten sich davor, einen solchen Notfall zu provozieren. Sie beschränkten sich auf kleinere Überfälle hier und da auf cardassianische Vorratsspeicher, nichts, dass wichtig genug gewesen wäre, um ernsthafte Reaktionen herauszufordern. Sie brauchten die erzwungene Ruhe des Winters, um die Wunden zu lecken, die ihnen von Frühling bis zum Herbst geschlagen worden waren. Die wenigen Freiheitskämpferinnen, die sich in diesen schlimmen Zeiten ein Kind wünschten, richteten es so ein, dass es im Winter geboren wurde. Während draußen die eisigen Stürme tobten, wurden drinnen in den Höhlen, die Li Nalas und seiner Gruppe als Versteck dienten, die Schwachen und Kranken gepflegt, für die in den anderen Monaten zu wenig Zeit blieb.
An all das musste Li Nalas denken, während er durch den hohen Schnee stapfte, gefolgt von einigen seiner besten Leute. War es richtig, die Waffenruhe des Winters durch eine Aktion zu gefährden, die die Cardassianer nicht ungestraft hinnehmen würden? Aber mit welchem Recht hätte er diese Gelegenheit verstreichen lassen dürfen, mit einem Schlag ein Druckmittel in die Hand zu bekommen, mit dem er die Freilassung jener Kampfgenossen erzwingen konnte, die seit jenem missglückten Überfall auf ein Getreidedepot vor einigen Tagen im Kerker der Provinzhauptstadt saßen und auf ihre Hinrichtung warteten?
Es gab nur etwas, das der hiesige Gouverneur mehr als Cardassia liebte, und das war sein Sohn, den er so sorgsam vor allen möglichen Gefahren behütete, dass der Widerstand bis heute noch nicht einmal gewusst hatte, dass er sich auf Bajor befand. Aber die Quelle, aus der diese überraschende Information stammte, war absolut glaubwürdig. Wäre es anders gewesen, hätte Li Nalas das Leben seiner Leute niemals riskiert, indem er sie aus der Sicherheit der Berge hinab in die Ebene und in den Wald führte, der den stark befestigten Sitz des Gouverneurs umgab.
Hätte der Gouverneur im Entferntesten geahnt, dass sein Sohn sich der Langeweile und Enge der ihn umgebenden Mauern überdrüssig heimlich und allein aus der Garnison geschlichen hatte, um jenen schwarzen Nachtwolf zu fangen, von dem ihm die neue Gespielin seines Vaters in glühenden Farben erzählt hatte - und dass es eben dieser jungen bajoranische Dienerin, die er gegen ihren Willen in sein Bett gezwungen hatte, gelungen war, dem Widerstand diese Information zukommen zu lassen, hätte es in diesen Wäldern vor Cardassianern nur so gewimmelt...
Aber der Gouverneur glaubte seinen Sohn sicher in seinem Zimmer, mit einer Wache vor der Tür. Und so widmete er sich unbesorgt seinem neuen Spielzeug, und wenn er die ungewohnte Zufriedenheit in den dunklen bajoranischen Augen überhaupt bemerkte, so schrieb er sie seinen Fähigkeiten als Liebhaber zu ...


* * *

Man hätte meinen können, dass die klirrende Kälte jegliches Leben hier draußen gelähmt hätte, doch die Geräusche, die hier und da die Stille des Waldes durchbrachen, zeigten dem jungen Cardassianer, dass die heimische Tierwelt mit dem bajoranischen Winter offenbar keine Schwierigkeiten hatte.
Takim spürte die Kälte nicht, seine Kleidung war dick gefüttert, doch mehr noch als die wattierte Jacke und die hohen Stiefel wärmte ihn das Jagdfieber, das ihn gepackt hatte, kaum dass er die hohen Mauern der Garnison hinter sich gelassen hatte. Seit seiner Kindheit, hatte ihn die Jagd fasziniert, dabei ging es ihm weniger darum, ein Tier zu töten. Mehr als einmal hatte er seine Beute lebend gefangen - und die Freude des Siegers hatte ihn dann bewogen, den Besiegten die Freiheit zu schenken, denn es war der Kampf, der ihn reizte, nicht die Lust am Töten - das konnte jeder.
Seine Gedanken glitten zu der hübschen Bajoranerin, die ihm von dem großen schwarzen Nachtwolf erzählt hatte, der in den Nächten die Wälder rund um die Garnison durchstreifte. Sollte seine Jagd erfolgreich sein, würde er seinen Vater bitten, ihr zu erlauben, in ihr Dorf zurückzukehren, weil sie ihn auf die Fährte dieser Beute geführt hatte - ein Wolf gegen eine bajoranische Sklavin, das war ein guter Tausch ...
Ein leises Heulen ließ ihn aufhorchen, der Wolf musste sich ganz in der Nähe befinden. Zum Glück für ihn wehte der Wind entgegen seiner Richtung, ansonsten hätte er einen großen Bogen schlagen müssen, um zu verhindern, dass seine Beute ihn witterte. Mit jedem Schritt wuchs Takims Erregung, er war lediglich mit einem Messer und einem leichten Phaser bewaffnet, den er aber nur im äußersten Notfall einzusetzen gedachte. Er verachtete jene, die mit Strahlern auf die Jagd gingen. Ein Tier aus sicherer Entfernung mit einem gezielten Schuss zu töten, dazu bedurfte es keiner Tapferkeit, er hatte das nicht nötig. Sein Vater hatte größten Wert darauf gelegt, ihm trotz seiner Jugend bereits eine ausgezeichnete Ausbildung im Nahkampf zu Teil werden zu lassen, damit er sich im Ernstfall gegen bajoranische Terroristen verteidigen konnte - und wo lag der Unterschied zwischen einem Rebellen und einem Wolf? Beide waren sie reißende Tiere, bereit, einem an die Kehle zu springen und zuzubeißen.
Seine Mutter war bei einem Attentat des Widerstands ums Leben gekommen als er gerade zwölf gewesen war. Der Anschlag hatte seinem Vater gegolten, aber sie hatte sich zwischen ihn und den Schützen geworfen. Sein Vater hatte ganz Bajor nach dem Attentäter absuchen lassen und als er ihn endlich in den Händen hatte, ließ er eine Treibjagd veranstalten, die sich über mehrere Tage hinzog. Der Bajoraner hatte sich gut gehalten, aber gegen eine Meute cardassianischer Soldaten war er am Ende doch nicht angekommen. Sie hetzten ihn solange, bis er zusammenbrach - und dann hatte sein Vater sein langes Jagdmesser genommen und ihm bei lebendigem Leib die Kehle durchgeschnitten. Takim erinnerte sich noch gut an die Genugtuung, die ihn in dem Moment erfüllt hatte, als das Blut des Bajoraners nach allen Seiten davon spritzte. Damals war seine Leidenschaft zur Jagd erwacht - nur dass er sich in den folgenden Jahren auf tierische Beute beschränkte. Er hätte nicht erklären können warum, aber er brauchte einen Grund, um Jagd auf ein denkendes Wesen zu machen, mochte es auch nur ein Bajoraner sein. Und nach dem Mörder seiner Mutter hatte es nie wieder einen Bajoraner gegeben, den er ausreichend gehasst hätte, um jene Treibjagd zu wiederholen, die ihm im Alter von zwölf Jahren so viel Befriedigung verschafft hatte.
Seit dem Tod seiner Mutter lebte sein Vater in geradezu panischer Angst, dass ihn, seinem einzigen Sohn, ein ähnliches Schicksal ereilen könnte. Nur die Furcht vor seinen zahlreichen politischen Feinden in der Heimat hatte ihn davon abgehalten, Takim zurück nach Cardassia zu schicken. Stattdessen verschanzte er sich mit ihm in seiner Garnison, umgab ihn mit Wachen und verbot ihm, ohne Begleitung auch nur einen Fuß vor die Mauern zu setzen.
So ging das nun schon seit fast vier Jahren. Takim liebte und respektierte seinen Vater, doch je älter er wurde, desto erdrückender empfand er diesen goldenen Käfig, so war es nur eine Frage der Zeit gewesen, dass er seinem Vater ungehorsam wurde. Ohne dessen neue Bettgespielin und ihre Geschichten über den schwarzen Nachtwolf hätte es vielleicht einige Wochen oder Monate länger gedauert, bis er den Mut gefunden hätte, sich gegen den Befehl seines Vaters aufzulehnen. Aber da es so oder so irgendwann geschehen wäre, war diese Nacht so gut wie jede andere, um sich von den Fesseln der väterlichen Fürsorge zu befreien - mochte es auch nur für einige wenige Stunden sein...
Ein erneutes Heulen lenkte Takims Gedanken wieder zu dem Grund, weswegen er hier in der bitteren Kälte durch hohen Schnee mehr watete denn ging. Diesmal klang das Heulen so nah, dass er unwillkürlich im Schritt innehielt. Suchend glitt sein Blick vorbei an Bäumen und Sträuchern bis zu einer kleinen Lichtung. Dort, nur knapp zwanzig Meter von ihm entfernt, stand der Wolf, reglos wie eine aus Stein gemeißelte Statue. Sein dichtes schwarzes Fell glänzte im Licht der Sterne, ein prächtiges Tier und ein mehr als würdiger Gegner.
Takims sämtliches Sinnen und Trachten, seine ganze Aufmerksamkeit waren in diesem Moment ausschließlich auf seine Beute gerichtet. Daher bemerkte er die Bewegung erst, als es bereits zu spät war. Aus einem Reflex heraus versuchte er noch, dem Hieb auszuweichen und seinen Phaser zu ziehen, aber Li Nalas war schneller.
Das Letzte, das Takim bewusst wahrnahm, bevor der gezielte Schlag sein Denken auslöschte, war das laute fast triumphierende Aufheulen des schwarzen Wolfes, bevor dieser seinen Platz auf der Lichtung verließ und lautlos im Wald verschwand.

* * *

Mit gemischten Gefühlen starrte Li Nalas auf den besinnungslosen Cardassianer zu seinen Füßen. Im Wald als sie ihn überrumpelt hatten und auch später, während sie ihn durch den einsetzenden Schneeregen in die Berge transportiert hatten, war ihm gar nicht aufgefallen, wie jung ihr Gefangener war. Erst hier in der Höhle im Schein der Feuer und Fackeln hatte er erkannt, dass es sich um ein halbes Kind handelte.
Bei den Propheten, er führte doch keinen Krieg gegen Kinder ...
Offenbar war er der Einzige, der sich daran störte. Seine Mitstreiter, die zum Teil selbst nicht viel älter waren, sahen in diesem jungen Cardassianer nichts als einen verhassten Feind - den sie am liebsten in Stücke gerissen hätten, wäre dadurch die Mission nicht gefährdet worden.
Li atmete tief durch, er hatte nicht die Absicht, seinen Gefangenen zu töten, was also spielte es schon für eine Rolle, dass er noch so jung war? Wenn alles nach Plan verlief, würde dieser Junge da in wenigen Tagen unversehrt wieder bei seinem Vater sein, was mehr war als ein Bajoraner in gleicher Lage vom Gouverneur zu erwarten gehabt hätte. Er winkte einem seiner Männer zu.
„Weck ihn auf, Kyan!“
Der Angesprochene ergriff einen Eimer mit geschmolzenem Schnee, den sie für diesen Zweck bereitgestellt hatten, und schüttete dem Liegenden den Inhalt ins Gesicht.
Prustend kam Takim wieder zu sich. Instinktiv fuhr seine rechte Hand zum Gürtel. Kyan warf den Eimer zur Seite und trat ihm hart in die Rippen. Er hätte liebend gerne einen zweiten Tritt hinterher geschickt, wurde daran jedoch durch ein ungewohnt scharfes „Lass das!“ seines Anführers gehindert.
„Hilf ihm hoch, Haron!“, wandte Li sich nun an seinen alten Freund, der ihn besser kannte und besser verstand als jeder hier, den Einzigen, bei dem er sicher sein konnte, dass dieser Befehl ohne eine unnötige Misshandlung des Gefangenen ausgeführt werden würde.
Haron zog den jungen Cardassianer hoch.
Takim leistete keinen Widerstand. Er wollte seine Kräfte nicht in einer sinnlosen Aktion vergeuden, zumal er von dem erhaltenen Tritt noch benommen war. Der blonde Bajoraner, der ihn getreten hatte, kam ihm bekannt vor, aber es wollte ihm nicht einfallen, wo er dieses Gesicht mit den großen blauen Augen früher schon einmal gesehen hatte. Verstohlen blickte er sich um. Noch nie zuvor hatte er so viele Bajoraner auf einmal gesehen. In der Garnison galt es bereits als Aufruhr, wenn mehr als zwei Bajoraner beieinander standen, und hier und jetzt umringten ihn mindestens dreißig von ihnen - alle trugen Waffen und in ihren Augen las er den Wunsch, ihn zu töten. Blieb die unangenehme Frage, warum sie es nicht taten, warum sie es nicht schon im Wald getan hatten. In den Reihen der Cardassianer galt es als Schande, in Gefangenschaft zu geraten, je unbedeutender die Gegner, desto größer die Schmach - und für sein Volk standen Bajoraner nur knapp über einem Tier.
Takim fühlte die Erniedrigung - und was beinahe noch schlimmer war, er spürte Angst. Der bajoranische Widerstand machte keine Gefangenen, es sei denn, dass er sich davon Informationen erhoffte, darin glichen die Rebellen den Cardassianern, die sie so hartnäckig bekämpften. Takims Vater hatte ihn einige Male an Verhören von Bajoranern teilnehmen lassen, nur als Zuschauer, aber dies hatte ihm bereits genügt. Nicht etwa, dass er Mitleid mit den Rebellen gehabt hatte, aber der Geruch von Blut und verkohltem Fleisch, all dies hatte ihm Übelkeit bereitet. Natürlich hatte er seinem Vater damit nicht kommen können, der über so viel Weichheit ehrlich entsetzt gewesen wäre. So hatte er sich schließlich mit der Begründung gedrückt, seine Zeit lieber mit Übungen verbringen zu wollen, um ein guter Offizier zu werden als einem Folterknecht bei der Arbeit zuzusehen, eine Ausrede, die seinem Vater gefallen hatte.
Unwillkürlich fragte Takim sich, welche wichtigen Informationen die Bajoraner wohl ausgerechnet von ihm erfahren wollten - und ob sie sich genauso gut darauf verstanden, einem Gefangenen die Zunge zu lösen, wie sein Vater. Die meisten Bajoraner, die das Pech gehabt hatten, die Folterkammer des Gouverneurs kennen zu lernen, waren am Ende vor ihm auf den Knien gerutscht und hatten darum gebettelt, ihm alles verraten zu dürfen, hatten Freunde, Eltern und Geschwister für die Gnade eines schnellen Todes verkauft. Aber es hatte auch andere gegeben, deren Unbeugsamkeit und Mut Takim überrascht - ja die sogar auf seinen Vater Eindruck hinterlassen hatten, auch wenn er dies seinem Sohn, ja nicht einmal sich selbst gegenüber jemals zugegeben hätte.
Darunter war auch eine Frau gewesen, die ihren Mund nur ein einziges Mal geöffnet hatte, um auszuspucken und seinen Vater und alle Cardassianer mit ihm zu verfluchen. Danach war sie stumm geblieben, ganz gleich, was die Folterknechte ihr auch angetan hatten, kein einziger Schrei - nicht einmal ein Stöhnen - war über ihre Lippen gekommen. Drei volle Tage lang hatten die Henker seines Vaters sich vergeblich angestrengt, sie zum Sprechen zu bringen. Sie war eine schöne Frau gewesen - vorher. Nach den drei Tagen hätte sogar ihre eigene Mutter Schwierigkeiten gehabt, sie zu erkennen. Am Ende war der brennende Hass in ihren Augen das einzige Zeichen gewesen, dass sie überhaupt noch lebte. Schließlich hatte sein Vater es aufgegeben und befohlen, sie - oder besser das, was da von ihr noch übrig war - zu exekutieren. Selbst im Tod hatte der Hass noch in ihrem Blick gelegen. Ihre Augen hatten die Henker seines Vaters zum Brechen gebracht, ihr Hass jedoch war ungebrochen geblieben. Sie war die Anführerin einer kleinen Widerstandgruppe gewesen, der ihr Schweigen nicht geholfen hatte. Ihre Leute waren schließlich doch in eine Falle getappt. Sie hatte völlig umsonst gelitten, eine Närrin so wie alle Angehörigen ihres Volkes.
Und doch, der Gedanke an die Bajoranerin mit dem langen schwarzen Haar, die ihre Qualen schweigend ertragen hatte, half ihm nun, seine Furcht zu unterdrücken. Sollte er, ein Cardassianer, der Sohn eines Gouverneurs, weniger Mut besitzen als eine bajoranische Rebellin?
Li Nalas spürte die Angst des Jungen, auch wenn dieser sie hinter einer geraden Haltung und einem betont hochmütigen Gesichtsausdruck verbarg. Er hätte ihm gerne gesagt, dass er keinen Grund hatte, um sein Leben zu fürchten, unterließ es aber mit Rücksicht auf seine Gefährten, die es nicht verstanden hätten.
„Du bist der Sohn des Gouverneurs?“, vergewisserte er sich stattdessen.
Takim schwieg.
Kyan packte den Cardassianer hart an der Schulter. „Antworte gefälligst!“ Als dieser stumm blieb, holte der blonde Junge, der selbst kaum älter als der Gefangene war, aus - aber Furcht hin und her, Takim hatte nicht vor, sich widerstandslos von einem Bajoraner schlagen zu lassen, schon gar nicht, wenn andere Bajoraner dabei zusahen. Der ältere Mann, der ihm aufgeholfen hatte, hielt ihn zwar immer noch gepackt, aber es war kein besonders fester Griff. Mit einem Ruck riss Takim sich los, wich Kyans Hieb aus und rammte ihm die geballte Faust in den Unterleib. Er hätte ihm ohne Mühe das Genick brechen können, die Überraschung war auf seiner Seite gewesen und seine Ausbilder hatten ihm beigebracht, wie man mit bloßen Händen tötete. Aber er konnte es nicht mit allen aufnehmen - und was sie mit ihm tun würden, wenn er einen der ihren vor ihren Augen umbrachte - das wollte er sich lieber nicht ausmalen.
Li und Haron gingen gerade noch rechtzeitig dazwischen, bevor der Cardassianer noch einmal zuschlagen konnte - und bevor Kyans Freunde sich auf ihn stürzen konnten.
„Das solltest du besser nicht noch einmal versuchen, Takim“, sagte Li zu dem Jungen, der sich in seinem Griff aufbäumte, worauf dieser vor Überraschung vergaß, sich weiter zu wehren.
„Woher weißt du, wie ich heiße?!“
„Du bist Takim, der einzige Sohn des Gouverneurs.“ Diesmal war es eine Feststellung, keine Frage und der junge Cardassianer hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen, weil er auf einen so alten Trick hereingefallen war. Aber dafür war es nun zu spät, es blieb nur noch die Flucht nach vorn.
„Was wollt ihr von mir?“
Eine kriegerisch aussehende Bajoranerin mit langem dunklem Haar, die ihn ein wenig an die zu Tode gefolterte Widerstandsführerin erinnerte, lachte hart. „ Du hast Glück, kleiner Cardassianer, denn von dir wollen wir gar nichts ...“
„... aber dein Vater“, fuhr Haron fort, „hat uns etwas sehr Wertvolles weggenommen, das wir gerne wieder haben wollen ...“
„... und nun, da wir ihm etwas für ihn Wertvolles anbieten können, wird er sicher gerne zu einem Tausch bereit sein“, beendete Li Nalas den Satz. Doch anstelle der Erleichterung, die er erwartet hatte, drückte die Miene seines cardassianischen Gefangenen ehrliche Bestürzung aus.
„Niemals!“
Li Nalas verstand sich darauf, Cardassianer zu töten - von cardassianischen Ehrbegriffen hatte er keine Ahnung.
„Du kannst uns nicht täuschen, Junge. Dein Vater liebt dich, dein Leben gegen das Leben einer Handvoll Rebellen, ein geringer Preis für ihn, den er gerne zahlen wird. Natürlich wird er misstrauisch sein, daher wirst du ihm einen Brief schreiben, der ihn davon überzeugen wird, dass du noch lebst - und dass sich daran auch nichts ändern wird, wenn er auf unsere Forderungen eingeht.“
Auf ein knappes Nicken seines Anführers zog Haron ein Blatt aus seiner Tasche, auf der einige cardassianische Zeilen geschrieben standen.“
„Wir haben einen entsprechenden Text formuliert und übersetzen lassen“, nahm Li den Faden wieder auf, wer hätte sonst sicher sein können, was du deinem Vater tatsächlich mitteilst, fügte er in Gedanken hinzu. „Du musst nichts weiter tun, als die Worte abschreiben und unterzeichnen.“
Takim glaubte jeden Moment an dem Entsetzen, das ihn erfüllte, ersticken zu müssen. Der Bajoraner würde sein Wort halten, so wenig Hemmungen die Rebellen hatten, Cardassianer zu töten, hatten sie Geiseln immer unversehrt freigelassen, wenn man ihren Forderungen nachgegeben hatte. Sonst hätten sie ihre Glaubwürdigkeit verloren und das konnten sie sich nicht leisten.
Sein Leben würde gerettet werden, aber um welchen Preis! Sein Vater würde alles tun, um ihn zu befreien, ohne zu fragen, wieviel es ihn kosten würde. Cardassia war weit, ein Geringerer als sein Vater hätte den geforderten Preis gezahlt, seinen Sohn ob seines Leichtsinnes hart getadelt - und die Angelegenheit dann vergessen. Kein Soldat seines Kommandos, kein Zivilist, der seinem Schutz unterstand, hätte es gewagt, die Sache jemals zur Sprache zu bringen, schließlich hatte jeder seine kleinen Geheimnisse und der Gouverneur war ein mächtiger Mann, den man lieber zum Freund als zum Feind hatte.
Ja, ein anderer hätte sein Leben einfach weiterführen können - aber sein Vater gehörte einer der ältesten Familien des Reiches an, für ihn war Ehre mehr als ein hohles Wort - und die Ehre eines cardassianischen Offiziers verbot es, privaten Interessen den Vorzug vor dem Wohl des Staates zu geben. Mochte sich auch kaum einer hier auf Bajor daran halten, für seinen Vater bedeutete seine Ehre mehr als sein Leben. Ja, er würde so viele Rebellen gegen seinen Sohn austauschen, wie jene, in deren Gewalt er sich befand, von ihm fordern würden. Seinem geliebten Sohn würde er vermutlich sogar vergeben können, ihn in diese Lage gebracht zu haben - niemals aber würde er sich selbst verzeihen, seinen Eid gegenüber Cardassia gebrochen zu haben. Als Mann von Ehre würde er den Freitod wählen, um sein Versagen, seine Schande mit der einzigen Strafe zu sühnen, die dieser Feigheit, diesem Verrat angemessen war.
Einst vor so vielen Jahren war Takims Mutter für ihren Mann gestorben, hier und jetzt nun war die Reihe an ihrem Sohn, sein Leben für das seines Vaters zu geben.
Er schüttelte den Kopf. „Niemals!“, wiederholte er fest. „Schickt meinem Vater so viele Botschaften wie ihr wollt. Ich werde ihm nicht schreiben!“
Sein Vater würde alles für ihn tun, aber nur dann, wenn er wirklich überzeugt war, dass er noch nicht tot war. Er wusste dies - und die Rebellen wusste es auch ...
Die Bajoranerin mit dem langen schwarzen Haar richtete den Blick ihrer dunklen Augen auf ihren Anführer. „Überlass ihn mir, Nalas, mein Freund“, ihre rechte Hand streichelte fast liebevoll den Griff eines scharfen Messers, das in ihrem Gürtel steckte, „und ich werden ihn schneller zu diesem Brief überredet haben, als er braucht, um sich vor Angst in die Hosen seiner Uniform zu machen!“
Dröhnendes Gelächter aus bajoranischen Kehlen erfüllte die Höhle.
Kyan schüttelte Harons Hand ab und drängte sich an dem alten Mann vorbei. „Shanna hat Recht. Warum vergeuden wir unsere Zeit mit Reden, anstatt zu handeln?! Na los, Nalas, zeigen wir diesem cardassianischen Bastard, wieviel wir von seinem Volk gelernt haben!“ Mit einer schnellen Bewegung riss er sich das Hemd vom Leibe und entblößte mehrere schlecht verheilte Narben, die seine Brust überzogen. „Schau gut hin, du Hund!“, schrie er in die plötzliche Stille, die dieser Aktion folgte. „Das haben mir die Folterknechte deines Vaters angetan! Aber ich werde nicht wie er ruhig dastehen und zusehen, wie andere deine Haut mit glühenden Zangen verbrennen, oh nein, ich werde mir nicht zu fein dazu sein, mir die Hände höchstpersönlich an deinen Schuppen schmutzig zu machen, bis du mich darum anflehst, diesen Brief schreiben zu dürfen, so wie ...“ Er brach ab, von der Erinnerung an jene schreckliche Nacht überwältigt, die für ihn die längste seines Lebens gewesen war...
„... du meinen Vater angefleht hast, dich endlich zu exekutieren!“, beendete Takim an seiner Stelle den Satz. Jetzt wusste er, woher er den blonden Bajoraner kannte, er war damals zusammen mit jener schwarzhaarigen Rebellin gefangen genommen worden. Er hatte von einem Fenster aus beobachtet, wie eine Patrouille die beiden brachte. Er hatte zu ihrer Gruppe gehört - aber er war nicht so mutig wie sie gewesen. Er hatte zwar niemanden verraten, aber er hatte geschrien und um seinen Tod gebettelt. Takim war nicht dabei gewesen, aber seinen Vater hatte es so amüsiert, dass er ihm später beim Essen davon erzählt hatte. Seine Hinrichtung war ursprünglich für den nächsten Morgen geplant gewesen. Aus irgendeiner Laune heraus hatte er eine Münze gegriffen und seinem Vater eine Wette vorgeschlagen, Kopf oder Zahl - Leben oder Tod des Verurteilten. Für sie war es nichts weiter als ein Spiel gewesen, aber für den Gefangenen hatte die blanke Seite der Münze auf seinem Handrücken die Begnadigung bedeutet. Sein Vater hatte ihn in ein Arbeitslager geschickt, wo kurz darauf ein Aufstand ausgebrochen war. Er würde nie erfahren, ob dieser blonde Bajoraner da, der unter seinen Worten erbleicht war, dafür verantwortlich gewesen war, aber offenbar hatte er wie so viele andere diese günstige Gelegenheit zur Flucht genutzt.
Kein Wunder, dass er mich so hasst, dachte Takim. Ich an seiner Stelle würde es auch tun.
Kyans blaue Augen waren vor Zorn so dunkel geworden, dass sie fast schwarz wirkten. „Sein Vater hat mich foltern lassen - er hat Laila ermordet - sie abgeschlachtet wie ein Stück Vieh. Lass es mich ihm heimzahlen, Nalas!“
„Nein!“
„Aber er hat es verdient - es ist mein Recht!“
„Ich habe nein gesagt“, wiederholte Li fest. „Es waren die Taten seines Vaters - und selbst, wenn es seine gewesen wären, ich dulde nicht, dass dein Hass unsere Aktion gefährdet. Hast du mich verstanden?!“ Sein Blick hielt den Kyans fest, bis dieser seine Augen senkte.
„Und du“, Li drehte den jungen Cardassianer in seinem Griff so weit herum, so dass er ihn ansehen konnte, „wirst jetzt die Nachricht an deinen Vater schreiben!“
Takim wich dem Blick des Bajoraners nicht aus. „Niemals!“
Li musste die gemurmelten Unmutsäußerungen seiner Leute nicht hören, um zu wissen, dass sie nicht begriffen, warum er so viel Geduld an den Tag legte - dass es nur der Respekt vor ihm war, der sie davon abhielt, ihrem Unwillen ebenso laut Luft zu machen wie kurz zuvor Kyan.
Das Gelingen ihres Planes und damit die Rettung vieler Kampfgefährten hing davon ab, den Gouverneur davon zu überzeugen, dass sein Sohn noch lebte. Natürlich erwarteten sie von ihm, dass er diesen jungen Cardassianer zur Kooperation zwang, ganz gleich wie. Er war schon früher in der Situation gewesen, einen Gefangenen foltern lassen zu müssen. Die Position des Anführers brachte es mit sich, solche Entscheidungen zu treffen, wenn sie notwendig waren. So sehr er persönlich es auch verabscheute, sich solcher Mittel zu bedienen, musste er doch zugeben, dass sie sich stets als effizient erwiesen hatten. Mehr als einem Cardassianer hatten sie auf diese Weise schon wichtige Informationen entlocken können - aber es waren immer Männer gewesen. Niemals hatte er Hand an eine Frau gelegt - und schon gar nicht an ein Kind ... und nun...? Bei den Propheten, er konnte doch dieses halbe Kind da nicht quälen.
„Was soll das, Junge“, versuchte er es nochmal. „Warum stellst du dich wegen der paar Zeilen derart an, warum willst du mich wegen einiger Worte auf einem Stück Papier zwingen, dir weh zu tun? Schreib diesen Brief - und spätestens einen Tag nach der Freilassung unserer Gefährten wird dein Vater dich wieder in die Arme schließen, ich schwöre es, bei den Propheten.“
Takim spürte, dass der große Bajoraner im Gegensatz zu seinen Leuten nicht den Wunsch verspürte, ihm ein Leid zuzufügen. Dieser Li Nalas glich in nichts dem Bild des brutalen skrupellosen Terroristen, das seine cardassianischen Landsleute, sein Vater eingeschlossen, von ihm gemalt hatten. Vielleicht, wenn sie allein gewesen wären, ja vielleicht hätte er dann versucht, ihm die Gründe seines Verhaltens zu erklären, da war etwas an ihm, das ihn glauben machte, dass dieser Mann ihn verstanden hätte - aber sie waren nicht allein, so beschränkte er sich darauf, stumm den Kopf zu schütteln.
Zum ersten Mal seit er zum Anführer gewählt worden war, wusste Li nicht, was er tun sollte, was richtig und was falsch war. Über die Schulter seines Gefangenen traf sein Blick den Harons. Sein alter Freund wusste besser als alle anderen, wie sehr es Li zuwider war, einem Lebewesen mit voller Absicht Schmerzen zuzufügen, mochte es auch ein Cardassianer sein, und nun gar ein halbes Kind ...
„Sein Vater wird für jede Schramme grausame Vergeltung üben - wenn nicht an uns, dann an den Insassen der ihm unterstellten Lager“, sagte Haron ruhig.
Shanna warf ihr Haar zurück. „Was spielt das für eine Rolle, wenn er gar nicht zurückkehrt? Und das wird er nicht, wenn er seinem Vater keine Nachricht schickt! Ohne Nachricht kein Austausch - und ohne Austausch verrotten unsere Freunde im Kerker des Gouverneurs!“
„Ein guter Einwand“, gab Haron zu. „Er muss den Brief schreiben, aber ohne dass er einen Schaden erleidet - zumindest keinen dauerhaften. Daher schlage ich vor, dass wir die Natur für uns arbeiten lassen.“
„Die Natur?“, echote Shanna verständnislos, doch Li hatte längst begriffen, worauf sein Freund hinaus wollte.
„Du meinst, dass wir ihn ein wenig frieren lassen sollten?“
Wieso kam man auf das am nächsten Liegende immer zuletzt? Haron war ein alter erfahrener Fuchs - wieder einmal hatte er einen Ausweg gefunden - wieder einmal stand er in seiner Schuld.
Haron nickte. „Ein, zwei Stunden in der Kälte bringen ihn schon zur Vernunft - und wenn er sich eine Lungenentzündung holt, nun dann kriegen die Ärzte seines Vaters das schon wieder hin! - Aber ich bezweifle, dass er es so weit kommen lässt!“
Shannas Augen glitzerten. „Eine gute Idee. In den Lagern erfrieren unsere Landsleute zu Hunderten, soll er ruhig am eigenen Leibe einmal spüren, wie es ist, wenn die Glieder nach und nach zu Eis erstarren. Ich bin dafür!“
Von allen Seiten kam zustimmendes Gemurmel, und Li war viel zu erleichtert über diese verhältnismäßig sanfte Lösung, um sich dem Willen seiner Leute länger zu widersetzen.
Takim versuchte, sich sein Entsetzen nicht anmerken zu lassen. Er wehrte sich nicht, als Kyan ihm mit einem „Das wird die Sache beschleunigen!“ Jacke, Stiefel, sein Hemd und was er sonst noch am Leibe trug, abstreifte.
Wäre es nach dem jungen Bajoraner gegangen, hätte er dem Cardassianer wohl sogar die Unterhosen ausgezogen, aber Shannas höhnisches „Lass dem Kleinen ein wenig Stoff, auch wenn das, was er damit bedeckt, kaum der Rede wert ist!“, das Takim das Blut in die blassen Wangen schießen ließ, und die unwillige Falte auf der Stirn seines Anführers hielten ihn davon ab.
Nur mit seiner Unterhose bekleidet fröstelte Takim bereits in der Höhle.
Li vermied, es den Jungen anzusehen. „Wir postieren jemanden in Rufweite, bei dem du dich bemerkbar machen kannst, sobald du es dir anders überlegt hast.“
Kyan und Shanna packten den Cardassianer, um ihn hinaus zu zerren.
Takim schüttelte sie ab. „Ich kann allein gehen“, sagte er mit einer Ruhe, die er keineswegs empfand. Er war ein Cardassianer, er würde keine Schande über sein Volk bringen, indem er sich soweit erniedrigte, diesem bajoranischen Pack gegenüber Angst zu zeigen. So nahm er all seinen Mut zusammen, orientierte sich kurz, aus welcher Richtung der kühle Luftzug kam, den seine gegen Kälte so empfindliche Haut bereits hier in der Nähe der Feuer spüren konnte, dann drehte er sich um und begann langsam zum Ausgang der Höhle zu laufen.
Er rannte nicht, er hielt seinen Rücken gerade, er war ein Cardassianer, sein Vater sollte allen Grund haben, stolz auf ihn zu sein.
Verwirrt starrten Kyan und Shanna ihm nach und fragten sich, ob die Aussicht auf das, was ihn erwartete, den Cardassianer um den Verstand gebracht hatte, dann folgten sie ihm. Kurz bevor er die letzte Wärme der Höhle verließ und hinaus in die klirrende Kälte trat, hatten sie ihn eingeholt. Sie führten ihn ein Stück weg und banden ihn an einen Baum. Eigentlich war das eine überflüssige Maßnahme, aber Kyan verschaffte es Genugtuung und Shanna hatte keinen Grund, ein Argument zu suchen, das dagegen sprach.
So sah sie schweigend zu und zog die Riemen ihrer Kapuze fester. Die eisigen Winde heulten und drangen sogar durch ihre dicke Jacke. Niemand konnte es hier draußen lange aushalten, schon gar nicht, wenn er praktisch nackt und durch Fesseln zur Bewegungslosigkeit verurteilt war.
Kyan trat einige Schritte zurück und begutachtete zufrieden sein Werk. „Wegen mir kannst du dir ruhig Zeit lassen, Cardassianer! Zu schade, dass wir dich lebend brauchen! - Komm, Shanna“, wandte er sich an die Bajoranerin, als Takim nicht reagierte, „holen wir Holz für ein Feuer. Der Hund ist verstockter als ich gedacht hatte, wir sollten uns auf eine lange Nacht hier draußen einstellen.“
Shanna lachte. „Ganz gleich, wie lang sie für uns auch werden wird. Ihm“, sie deutete auf Takim, „wird sie gewiss länger vorkommen.“
„Hast du das gehört, Cardassianer?“ Kyan fiel in ihr Lachen ein. „Und weißt du was, sie hat verdammt recht. Also tu mir den Gefallen, das Bewusstsein nicht zu verlieren. Genieße jede Sekunde dieser Nacht, sie wird die längste deines Lebens sein!“
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