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Sturm 9.10 - Expansion

von Gabi

Angriff

Benteen wandte sich zu den versammelten Crewmitgliedern um. „Zweiergruppen, einer Gebläse, einer Waffe. Bleiben Sie zusammen und gehen Sie kein Risiko ein. Interkom ununterbrochen auf Empfang. Chief.“ Sie nickte O’Brien zu.

Der Chefingenieur nahm eines der tragbaren Gebläse heran. „Die Teile haben wir hinten in Frachtraum zwölf gefunden. Hätte nicht gedacht, dass die noch zu irgendwas nützlich sein könnten.“ Er warf sich den Generator auf den Rücken, schlang die Schultergurte um und packte den Gebläseschlauch. „Hier oben sind die Kontrollen: blasen, ansaugen, Änderung der Konzentration. Wir haben reine Sauerstofftanks aufgesetzt, niedrigste Konzentration sollte ausreichen, um die Atmosphäre zu oxidieren.“ Er packte ein weiteres Gebläse und händigte es aus. Während ein Teil der versammelten Crewmitglieder sich die Geräte aufschnallte, marschierte Colonel Kira den Kreis ab. „Dr. Bashir wird in der Krankenstation mit einem Team in Bereitschaft sein, Ensign Redelf monitoriert die Signale der Gruppen, um sofort einen Nottransport durchführen zu können. Unser vordringlichstes Ziel ist es, die Wesen über die Verbindung zum Andockring nach Frachtraum drei zutreiben, und diesen zu versiegeln.“ Sie wechselte einen knappen Blick mit Commander Benteen, welche ihr diese friedliche Sternenflottenvorgehensweise nahegelegt hatte. „Wir schießen nur zur Verteidigung. Verstanden?“

Die Umstehenden nickten.

„Kontakt ist auf jeden Fall zu verhindern. Einem direkten Durchbiss halten die Schutzanzüge nicht stand. In diesem Fall ist das Gebläse unsere beste Waffe, der Hintermann trägt den Phaser und bleibt unter allen Umständen hinter demjenigen mit dem Sauerstofftank, Verstanden?“

Wieder erhielt sie ein kollektives Nicken zur Antwort.

„In Ordnung.“ Sie schnallte sich ihr eigenes Gerät auf den Rücken. „Gruppen eins bis fünfzehn beginnen am Durchgang zu Sektor D, Gruppen sechszehn bis dreißig an der Schnittstelle zu Sektor B. Machen Sie sich bereit, wir deaktivieren die Schutzschilde in genau fünfzehn Minuten für etwa zehn Sekunden. Auf geht’s!“

Im Laufschritt schwärmten die in Schutzanzüge gehüllten Crewmitglieder in Zweiergruppen aus.

Kurz darauf fanden sich die Teammitglieder an ihren Einsatzorten ein, je drei auf einem der fünf Level des Habitatrings. Der Nebel hatte sich bereits dermaßen verdichtet, dass die Sichtweite nur ein paar Handbreit betrug. Die Korridorbeleuchtung war größtenteils ausgefallen, so dass die Trupps mit Helmleuchten operierten. Commander Benteen nickte der hinter ihr stehenden Lieutenant Sito zu, diese gab ihr das Zeichen, dass sie bereit war. „Okay, alle Gruppen im Bereich B, los geht’s. Halten Sie die Anzeigen im Blick, damit wir uns gleichmäßig vorarbeiten. Vermeiden Sie Taschenbildungen.“ Benteen hielt den Computer an, die Frequenz zu ändern. „Colonel wir fangen an.“

„Verstanden, Commander“, erklang Kiras Antwort. Sie führte die Gruppen an, die von Sektor D aus losgingen. „Wir treffen uns am Verbindungssteg.“

Der Plan der beiden Gruppen war es, die Atmosphäre, und damit die darin befindlichen Gliedertiere aus dem Habitatring über die Verbindung zum Andockring zu treiben, wo sie dann in Frachtraum drei unter Quarantäne gestellt werden konnten. Jeweils drei der fünfzehn Teams waren einem der Level elf bis fünfzehn zugeteilt. Ein Team übernahm Korridor und Quartiere, die beiden anderen andere die links und rechts verlaufenden Versorgungsschächte.

Commander Benteen öffnete die erste Quartierstür, während Sito nach allen Seiten absicherte. Die Stirnleuchten der Schutzanzüge durchschnitten den Nebel für eine kurze Strecke und ließen darin enthaltene Aerosole aufglitzern. Dr. Bashir hatte sie insbesondere vor einem zu langen Aufenthalt in diesen Tröpfchen gewarnt, die offensichtlich eine stark ätzende und korrodierende Substanz enthielten. Benteen schwenkte nach dem Öffnen der Tür das Gebläse langsam von Seite zu Seite. Die Nebelschwaden begannen zu verwirbeln, erst träge, dann in größeren Spiralen, während die Moleküle allmählich oxidiert wurden. Eine behandschuhte Hand von Benteen wurde mit erhobenem Daumen nach oben gereckt. Sito konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Es war schön auch einmal die Reaktionen einer Normalsterblichen an der kühlen Offizierin zu erleben. Ihren Blick hielt die Bajoranerin jedoch streng auf die noch verbliebenen Schwaden gerichtet, um jede ruckartige Bewegung, die daraus hervorschnellen mochte, möglichst vorauszusehen. Als die Sicht im Quartier wieder klar war, versiegelte Benteen die Ventilationsgitter zu den Lüftungsschächten, die zwischen Quartieren und Außenhülle verliefen, um zu verhindern, dass die dort operierende Gruppe die Atmosphäre wieder zurück blies. Dann verließen sie das Quartier und wandten sich dem nächsten zu.

Nach dem fünften Quartier begann ihnen aufzugehen, dass diese Vorgehensweise einen Haken hatte. Während die Gruppen in den Versorgungsschächten zwischen den Kreuzungen einen strikt linearen Weg zurücklegen konnten und somit die reduzierte Atmosphäre stets vor sich hatten, gab die Zeit, welche Benteen und Sito in den Quartieren verbrachten, dem Nebel auf dem Korridor die Möglichkeit, sich wieder in die bereits gereinigten Bereiche auszubreiten, so dass sie bei Verlassen der Quartiere direkt in die gefährliche Umgebung traten anstatt sie vor sich her zu treiben.

„Colonel“, nahm Benteen Kontakt mit der anderen Einheit auf. „Wir benötigen mehr Trupps. Quartiere und Korridor müssen getrennt bearbeitet werden.“

Wir haben das ebenfalls bereits festgestellt“, erfolgte die Antwort ihrer Vorgesetzten. „Halten Sie Ihre Stellung, Lieutenant Nog lässt die neuen Trupps gerade ausrüsten.“

„Verstanden, Colonel.“ Benteen kontaktierte ihre Leute und wies die Korridor-Trupps an, das Vorrücken für den Moment einzustellen. Die Gruppen in den an den Quartieren gelegenen Versorgungsschächten sollten versuchen, von ihren Positionen aus die Zugänge zu den Quartieren zu versiegeln, wenn sie einen Schachtabschnitt gereinigt hatten.

„Okay, und wir warten jetzt hier“, wandte sie sich an Sito. Die Bajoranerin nickte. Gemeinsam mit Benteen, niemand in weitem Umkreis, der sie stören konnte … nur irgendwie hatte sie sich die Umgebung für dieses Zusammensein in ihren Träumen stets etwas anders vorgestellt.

„Haben Sie schon etwas vor, wenn das alles hier vorbei ist?“, fragte sie leichthin, den Blick nicht von der Nebelfront abgewandt, welche dabei war, ihre transparenten Finger erneut auf ihre Position hin auszustrecken.

Benteen schaltete das Gebläse für einen Moment an. Sie versuchte, den Sauerstofftank zu schonen und ließ die gereinigte Luft aus dem Bereich hinter ihnen ansaugen. „Gibt es keinen Moment, in welchem Sie damit aufhören können, mich auf die eine oder andere Weise anzubaggern, Lieutenant?“

„Es fällt mir schwer“, gestand Sito ein. Das breite Grinsen ließ sie die Sternenflottenoffizierin sicherheitshalber nicht sehen. Wenn diese wirklich so rein gar nichts von ihr gewollt hätte, hätte die Frau ihr das bereits deutlich gesagt. Benteen war niemand, der um den heißen Brei herumredete oder gar Anwandlungen von Nachsicht anderer Personen Gefühlen gegenüber bekam. „Ich dachte, wir gönnen uns ein leckeres Abendessen bei dem neuen Restaurant im … Was war das?“

Benteens Stirnlampe hatte zu flackern begonnen. Sito trat näher an sie heran, um das Gerät in Augenschein zu nehmen, welches außen über dem Sichtvisier angebracht war. „Das sieht so aus als wäre es korrodiert“, bemerkte sie zögernd.

„Mist! Wir sind zu lange der Atmosphäre ausgesetzt gewesen. Zurück in Richtung Anfang“, befahl Benteen. Ihre Stirnlampe flackerte noch einmal auf, dann erstarb sie. Sito verdrehte automatisch ihre Augen im Versuch, ihr eigenes Gerät zu erkennen, was aus dem Inneren des Kopfschutzes natürlich unmöglich war. „Ich hoffe, die tut es noch. Habe ich jemals erwähnt, dass ich Angst im Dunkeln habe?“

„Noch haben wir Licht, und die Verstärkung wird gleich …“

Ein langer Gliederfortsatz, halb Fühler, halb Stachel schoss aus dem Nebel vor ihnen. Zwar verfehlte er Benteen, doch er traf mit voller Wucht ihr auf den Rücken geschnalltes Gebläse.

Augenblicklich begann Sito zu schießen. Sie konnte den Rest des Körpers nicht ausmachen, doch das hielt sie nicht davon ab, ihren Phaser zu benutzen. Benteen ging neben ihr zu Boden.

„Commander!“ Sito wusste nicht, wo sie ihre Augen hin richten sollte. Der Nebel kam bedrohlich näher. „Commander … Erika! Sind Sie okay?“ Sie schoss abermals, ein hohes Kreischen teilte ihr mit, dass sie irgendetwas getroffen hatte.

Benteen rollte sich auf dem Boden in eine halb sitzende Position herum und hieb auf den Kontrollmechanismus des Gebläses.

Nichts geschah.

Mit leisem Fluchen veränderte Benteen die Einstellung in der Konzentration und versuchte es dann erneut. Wieder nichts.

„Das Biest hat das Gebläse ruiniert.“

Aus dem Nebel erklang das Klicken von verhärteten Gliedmaßen auf dem glatten Boden des Korridors. Ein formloser Schatten durchpflügte als dunkles Band in Kopfhöhe die Schwaden. Benteen rappelte sich hastig auf. Das Gewicht des Geräts auf ihrem Rücken ließ sie träger als gewohnt agieren.

Abermals waren Formen vor ihnen auszumachen.

„Ich dachte, die Viecher wären lediglich dreißig Zentimeter hoch“, fluchte sie.

„Ganz offensichtlich nicht.“ Sito steckte den Phaser weg, damit sie beide Hände frei hatte, um Benteen im Notfall beizustehen.

Der Nebel begann sie abermals zu umschließen. Benteen hatte es endlich wieder auf die Beine geschafft. Sie wollte eben ansetzen, sich im Laufschritt in Richtung des Ausgangspunkts zu bewegen, als der Schatten erneut herbei zischte. Dieses Mal war da nichts von der vorherigen Trägheit zu erkennen. Wie eine Peitsche schoss er heran. Erschrocken warf sich Sito nach vorne, um Benteen mit sich aus dem Trefferbereich des Tiers zu reißen. Ihr Körper schützte vollständig denjenigen der Sternenflottenoffizierin. Der Schlag verfehlte Benteen – nicht jedoch Sito.

Die Bajoranerin biss die Zähne zusammen, als der Stich an ihrem Oberschenkel aufflammte.

„Verdammter Mist!“, schrie sie auf, als Benteen sich auch schon unter ihrem Gewicht hervor gearbeitet hatte und nun ihrerseits an der anderen Frau zerrte.

„Kannst du aufstehen?“

Selbst durch die aufschießende Taubheit, die zwar das ärgste Stechen der Wunde nahm, dafür jedoch die Panik aufkeimen ließ, registrierte ein unerschrockener Teil von Sito mit Genugtuung, dass Commander Benteen zur persönlichen Anrede gewechselt hatte. Wenn es so war, dass erst ein lebensbedrohlicher Angriff die Mauern der Frau einreißen konnte, dann sollte es so sein.

„Ich versuch’s …“ Sito stemmte sich hoch, knickte jedoch sofort wieder ein, weil sie das getroffene Bein überhaupt nicht mehr spürte.

Benteen schlug auf den Türsensor des nächstgelegenen Quartiers. Sobald sich die Tür einen Spalt weit geöffnet hatte, riss sie die Bajoranerin mit sich in den Raum und aktivierte auf der Innenseite hastig den Schließmechanismus. Der Spalt schien sich mit unendlicher Langsamkeit zu verringern. Nebel begann wieder in das bereits gereinigte Quartier einzudringen, und mit dem Nebel kam auch der gliedrige Auswuchs.

Benteen warf sich auf die am Boden liegende Sito, zerrte deren Phaser aus dem Holster und hielt auf das zuckende Organ, bis die Tür endlich mit einem leisen Klang eingerastet war. Erst dann wagte sie sich nach ihrer Partnerin umzusehen.

Die Bajoranerin lag mit bleichem Gesicht am Boden, die Hände um den Oberschenkel geklammert, von roten Flecken überzogen.

Verdammte Scheiße, du blutest!

Benteen ging neben der anderen Frau in die Knie. Unter dem Gesichtsschutz konnte sie erkennen, wie sich die Haut bereits verfärbt hatte, wie die Schnappatmung bereits eingesetzt hatte.

„Jaxa konzentrier dich auf mich. Bleib wach. Ich hol uns jetzt hier raus. Sieh mich an – atme einfach, okay?“

Die Bajoranerin nickte tapfer, während Benteen ihren Kommunikator aktivierte und Ensign Redlef einen Nottransport auf die Krankenstation befahl.

Die Zeit zwischen dem Absetzen des Notrufs und dem Einsetzen des Transporterflimmerns erschien Benteen viel zu lange. Instinktiv hatte sie ihre Hand auf diejenige Sitos gelegt. Warnungen des Arztes schossen ihr durch den Kopf, dass sie die Kreaturen nicht berühren sollten, weil das Gift extrem stark sei. Was musste es erst anrichten, wenn es in eine offene Wunde trat? Sie wollte nicht weiter in dieser Richtung denken, doch das mittlerweile wächserne Gesicht der Bajoranerin ließ keinen anderen Schluss zu.

Kaum hatte der Rematerialisierungsprozess eingesetzt, begann sie ihre Befehle zu bellen: „Sie muss sofort in Intensivbehandlung. Vorwärts, machen Sie! Es hat sie am Bein erwischt.“

Mediziner begannen, um die beiden Frauen in Schutzanzügen auszuschwärmen. Endlich trat Dr. Bashir in ihren Sichtbereich. Er schenkte ihr einen raschen Blick, um ihr zu versichern, dass er jetzt die Kontrolle übernahm. Doch sie konnte an seinen Augen ablesen, wie es um Sito stand.

Dann war sie alleine. Die Bajoranerin war in den Intensivbereich gebracht worden. Benteen kniete noch in derselben Haltung auf dem Boden, in welcher sie vom Transporterstrahl erfasst worden war. Sie sollte Colonel Kira über die aktuellen Ereignisse unterrichten, doch sie konnte die Energie nicht in sich finden, die es benötigte, den Kommunikator zu betätigen.

Jemand trat neben sie und öffnete den Verschluss ihres Kopfschutzes. Die einströmende Stationsluft roch seltsam schal im Vergleich zu der zusatzfreien Sauerstoffmischung innerhalb des Schutzanzugs. „Seien Sie vorsichtig“, bemerkte sie schwach ohne Aufzusehen, „die Anzüge waren dem zersetzenden Aerosol ausgesetzt.“

Die medizinische Angestellte nickte lediglich. Am Rand ihres Gesichtsfelds konnte Benteen erkennen, dass sie Handschuhe trug. Natürlich, schalt sich die Offizierin, alle hier waren auf den Einsatz vorbereitet worden. Sie bekam ein wenig Gewissensbisse, dass sie so besserwisserisch geklungen hatte; vor allem, als sie wahrnahm, dass es sich bei der Assistentin um eine Bajoranerin handelte, eine mit blondem, hochgestecktem Haar.

„Trinken Sie, das wird Ihnen gut tun.“ Die Frau reichte ihr einen Becher mit einer dampfenden Flüssigkeit. Benteen rümpfte unwillkürlich die Nase, als sie den aromatischen Dampf einatmete: eine bajoranische Teemischung. „Ein Kaffee wäre mir jetzt lieber.“

„Kommt sofort.“

Benteen riss sich zusammen, schälte sich aus dem Rest ihres Anzugs, darauf bedacht, die Außenfläche nicht zu berühren, und erhob sich endlich. Ihr Blick glitt hinüber zur Tür der Intensivstation. An der Wand daneben leuchtete das rote Licht, welches den Zutritt untersagte. Sie strengte ihre Ohren an, doch natürlich war kein Laut zu vernehmen. Nach dem ersten Schluck des ihr angereichten Kaffees hatte sie sich wieder soweit unter Kontrolle, dass sie sich an ihre wichtigste Pflicht erinnerte. Sie aktivierte das Interkom in der Krankenstation, da ihr eigener Kommunikator noch am Schutzanzug steckte und erst nach einer entsprechenden Reinigung wieder verwendet werden konnte. In knappen Worten klärte sie Colonel Kira über die Lage auf, vor allem über den Umstand, dass sie es nicht mehr mit dreißig Zentimeter hohen Gliederfüßern zu tun hatten. Kira befahl ihr in der Krankenstation zu bleiben und sie über Sitos Zustand auf dem Laufenden zu halten. Die Leitung des zweiten Säuberungstrupps übertrug sie Lieutenant Nog, der mit den Verstärkungsmannschaften jetzt vor Ort war.

„Sie hat sich einfach vor mich geworfen“, bemerkte Benteen nach zwei weiteren Schlucken der lebensspendenden Flüssigkeit. Sie blickte immer noch das blinkende rote Licht an. Ihre Worte waren an niemanden Bestimmten gerichtet, sie hatte lediglich das Bedürfnis gehabt, sie laut auszusprechen. „Der Schlag war für mich gedacht.“

Die medizinische Assistentin kam in ihr Sichtfeld. Die junge Frau sah nach, ob Benteen bereits ausgetrunken hatte und eventuell Nachschub benötigte. „Sie hat ihre Pflicht getan, indem sie einen vorgesetzten Offizier beschützt hat, Commander.“

Endlich flackerte Benteens Blick fort von der geschlossenen Tür. Sie nahm die Medizinerin zum ersten Mal richtig wahr. Sie besaß keinerlei Ähnlichkeit mit Sito Jaxa, wenn man von der Haarfarbe absah. „Lieutenant Sito gehört nicht einmal der Sternenflotte an.“

Die andere Frau hob die Augenbrauen. „Glauben Sie nur nicht, dass Bajoraner nicht ebenfalls pflichtbewusst sind.“

„Nein, nein natürlich nicht … Das ist es nicht, sie …“ Benteen verstummte. Es ging die andere überhaupt nichts an, was ihr gerade durch den Kopf ging.

Die Medizinerin wartete einen Moment, ob die Offizierin weitersprechen würde. Als nichts mehr kam, bemerkte sie: „Kann ich noch etwas für Sie tun, Commander? Wenn nicht, mache ich mich wieder an meine Arbeit.“

„Ja … ja, machen sie nur.“ Benteen nahm einen weiteren Schluck, den Blick bereits wieder auf die Tür gerichtet. „Ich werde hier auf Doktor Bashir warten.“ Und mich darauf vorbereiten, wie es ist, wenn eine Person für einen gestorben ist, der man davor nicht einmal hatte sagen können, dass sie mehr war als eine Landplage.
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