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Blind

von Tharin

Kapitel 1

Chakotay saß in seiner Kabine und starrte hinaus auf die vorbeiziehenden Sterne.

Wie konnte ich nur so blind sein?!

Er hatte ein kurzes Gespräch mit Tuvok geführt. Er erklärte dem Vulkanier er fühle sich besser, nachdem er erfahren hatte, dass Seska nicht nur ihn getäuscht hatte.

Tuvoks Reaktion war typisch vulkanisch: „Ich verstehe nicht. Wie kann mein Versagen, plus Ihrem eigenen, dazu führen das Sie sich besser fühlen?“

Seine Antwort war einfach gewesen: „Geteiltes Leid ist halbes Leid, Tuvok.“

Teilweise stimmte das ja auch. Wenn selbst Tuvok ihr Spiel nicht durchschaut hatte, war sie wirklich gut.

Aber das half ihm nicht wirklich.

Tuvok war nicht so lange mit ihr zusammen wie ich.

Und er hat sie nicht geliebt.

Wie konnte ich nur so blind sein?!

Eine Cardassianerin. Die Verkörperung all dessen, gegen das er gekämpft hatte.

Wahrscheinlich gehört sie sogar zum Obsidianischen Orden.

Ihm wurde schlecht, wenn er nur daran dachte.

Der Feind.

Und ich habe sie in mein Bett geholt.

Wie konnte ich nur so blind sein?!

Als Tuvok ihm zuerst von diesem Verdacht erzählt hatte, konnte er es nicht glauben.

Wollte es nicht glauben.

Und so hatte er einen Witz daraus gemacht: „Sie haben für die Föderation gearbeitet und Seska für die Cardassianer. Hat überhaupt jemand an Bord für mich gearbeitet?“

Das war nicht fair gegenüber B'Elanna, Ayala und den anderen.

Aber so fühlte er sich jetzt:

Betrogen, verraten, benutzt.

Wie viele von ihren Leuten hatten die Cardassianer durch Seska in eine Falle locken können?

Für wie viele Tote war sie verantwortlich?

Für wie viele Tote bin ich verantwortlich, weil ich sie nicht durchschaut haben?

Seskas Gesicht kam ihm immer wieder vor Augen. Ihr Lächeln, ihre Freude über eine gelungene Mission, ihre gemeinsame Zeit, ihre Leidenschaft –

Dabei war das alles nur vorgetäuscht.

Nichts von all dem war real.

Sie sieht in Wirklichkeit sogar ganz anders aus!

Nichts als Lügen.

Erst Tuvok, dann Seska.

Bin ich denn so leicht zu täuschen?!

Er fand keine Antwort. Vielleicht gab es keine.

Chakotay saß in seiner Kabine und starrte hinaus auf die vorbeiziehenden Sterne.

Wie konnte ich nur so blind sein?!

Ende

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