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Eierkuchen und andere Sachen

von Floonmoon

Kapitel 2

Janeway, Chakotay und Tuvok hatten unterdessen die Berge erreicht und begannen hinaufzusteigen. „Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl dabei", murmelte Janeway. „Wie meinen Sie das?" fragte Chakotay sie. „Ich weiß nicht. Vielleicht bin ich auch nur nervös. Wir wissen bis jetzt nicht, was uns erwarten wird." „Stimmt", entgegnete Tuvok, „der kovuranische Botschafter hatte sich sehr bedeckt gehalten." - „Es gibt keinen Grund, ihm nicht zu trauen", sagte der erste Offizier bestimmt. „Ich bin sicher, er hat brauchbare Daten für dieses Phänomen."
Wenige Stunden zuvor hatte die Voyager eine Anomalie festgestellt, die sie auf direktem Kurs zu kreuzen im Stande war. Es hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Wurmloch, dennoch war es ihnen fremd. Selbst Seven hatte ein derartiges Phänomen noch nie zu Gesicht bekommen. Es schien aus zwei sich kreuzenden Achsen zu bestehen, um welche rotfarbener Nebel angeordnet war.
Die astronomischen Scans zeigten, dass es aus einer Art Osmiumlegierung bestehen musste, was noch nicht das Seltsamste war. Allen Untersuchungen zufolge, befand sich ein weiteres Element in dieser Anomalie. Eines, das den Offizieren unbekannt war und offenbar aus 156 Protonen und Elektronen bestand. Dennoch schien es relativ stabil zu sein.
Die Voyager hatte Kontakt mit einem näherkommenden kovuranischen Schiff aufgenommen, um sich über diese Anomalie zu informieren und gleichzeitig um mehr über dieses Volk zu erfahren. Doch der Captain dieses Schiffes traute offenbar der modernen Technik nicht und forderte die Besatzung auf, ein paar ihrer Leute herunter zu beamen, mit denen er die Angelegenheit erörtern wolle. Was er allerdings versprach, war, dass dieses Phänomen, welches er Astron-Felge nannte, in verschiedene Teile des Universums führe. Und natürlich konnte es sich Janeway nicht nehmen lassen, persönlich auf den Planeten, auf dem die Kovuraner lebten, hinunter zu beamen.
Doch damit nicht genug mit den Ungeklärtheiten. Sie wurden angewiesen, 3 Meilen westlich der Kommandozentrale runter zu beamen, da die Kovuraner ein Kraftfeld errichtet hatten, um die Zentrale vor möglichen Angriffen zu schützen. Wahrscheinlich waren sie ein sehr vorschichtiges Volk, welches auch die Unbequemlichkeit des Fußmarsches in Kauf nahm, wenn sie Kontakt mit anderen Spezies führten. Inzwischen verfügten die meisten ihrer Schiffe allerdings über eine speziell dem Kraftfeld angepasste Schildmodifikation, die ihnen erlaubte, durch jenes zu fliegen.
Als das Außenteam den höchsten Punkt des Berges erreicht hatte, erblickten sie das Gelände, auf dem sich die Kommandozentrale befand. Zwei moderne und anmutende Gebäude aus hellem Material standen nur ein paar hundert Meter entfernt auf der anderen Seite der Bergkette.
Sie waren schnell gegangen und hatten das Kraftfeld bereits nach weniger als 20 Minuten erreicht. Ein Kovuraner schien sie schon zu erwarten und führte sie zu einer Art Shuttelrampe, bei welcher er einen Teil des Eindämmungsfeldes deaktivierte, so dass sie hindurchgehen konnten. Durch einen breiten Gang gelangten sie in eine Halle, in der sich mehrere Kovuraner befanden. Einige nahmen Speisen zu sich, andere schienen zu arbeiten, wieder andere unterhielten sich. Die Offiziere der Voyager schienen die einzigen zu sein, die nicht kovuranisch waren.
Sobald sie den Raum betreten hatten, kamen zwei Konvuraner auf sie zu, unter denen sich auch der Botschafter Oregg befand.
„Herzlich Willkommen in unserer Kommandozentrale, Captain Janeway", begrüßte er sie. „Ich bin Botschafter Oregg. Dies ist mein Stellvertreter und Begleiter Serkh." Der Botschafter deutete mit der Hand auf den anderen Konvuraner, der neben ihm stand. „Es freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen. Ich bin Captain Janeway. Das sind Commander Chakotay und Commander Tuvok." Oregg nickte ihr freundlich zu und erwiderte: „Bitte folgen Sie mir."
Froh, die förmliche Vorstellung hinter sich gebracht zu haben, ging Janeway hinter dem Botschafter gefolgt von ihren beiden Offizieren in einen angrenzenden Raum und sie nahmen an einem Konferenztisch Platz.
„Ich nehme an, Sie sind hungrig?", fragte der Oregg, jedoch wartete er die Antwort nicht ab, sondern replizierte mit ein paar Tastenkombinationen eine den Gästen unbekannte Speise. „Probieren Sie. Fantuh. Eine kuvanische Spezialität", sagte er lächelnd. „Ich werde Sie nach dem Essen in ihre Zimmer führen." - „Unsere Zimmer?", fragte Janeway erstaunt. Sie hatte geplant, gegen Abend wieder auf die Voyager zurückzukehren, doch anscheinend schien der Botschafter es ernst gemeint zu haben, als er von einem 2-Tage Besuch sprach. „Ja, es gibt viel zu lernen, über dieses Phänomen und wir brennen darauf, etwas über Ihr Volk zu erfahren, Captain", sagte Oregg lächelnd. „Wenn das so ist, bleiben wir natürlich gern", antwortete Janeway. Der Botschafter nickte erneut und verließ mit seinem Begleiter den Raum.
„Was glauben Sie, was das ist?", frage Chakotay Janeway und deutete auf den Teller, der vor ihm stand. „Ich habe keine Ahnung", erwiderte Janeway mit einem Grinsen, „aber vielleicht probieren Sie es und wenn sie innerhalb von zwei Stunden noch am Leben sind, werden Tuvok und ich eventuell auch davon essen." Chakotay und Janeway lachten sich an und begannen zu essen.
„Gar nicht mal so übel...es schmeckt wie, etwas, was ich kenne", murmelte Janeway. „Eierkuchen", antwortete ihr Tuvok. Sein kühler Gesichtsausdruck zu diesem Wort war unbestechlich und Chakotay musste Grinsen, als er es bemerkte. „Was ist los, Commander?", fragte sie ihn, doch Chakotay entgegnete mit einem vorsichtigen Blick zu Tuvok: „Das erkläre ich Ihnen vielleicht später, Captain."
Nachdem sie gegessen hatten, wurden sie zu ihren Quartieren geführt. Alle drei waren komfortabel eingerichtet und dem Stil der Voyager angepasst. Dies verblüffte Janewa und sie fragte: „Sie haben nie unsere Schiff von innen gesehen, woher wusste Sie, wie unsere Quartiere dort gestaltet sind?" - „Der Captain des Schiffs, auf das Sie gestern trafen, hat einen Blick auf Ihre Brücke geworfen, als Sie einen Kanal offen hatten. Aus diesen Informationen heraus entstand das Design der Quartiere", erklärte Botschafter Oregg. „Faszinierend", fand Tuvok und zog eine Augenbraue hoch. „In der Tat", entgegnete Chakotay, wobei er versuchte, den gleichen Gesichtsausdruck wie Tuvok zu machen. Janeway, die es bemerkte, sah ihn verwundert an und versuchte nicht zu lachen. Tuvok sah großzügig darüber hinweg.
Es war Abend geworden auf der Voyager und die Schichten hatten gewechselt. Nur Tom saß noch immer auf dem Sessel auf der Brücke. Er schien sich zu langweilen und tippte auf seinen Kommunikator: „Lt. Paris an Seven of Nine. Haben Sie irgendwelche Fortschritte gemacht?" - „Nein, Lieutanent. Ich kann die Koordinaten der Crew noch immer nicht lokalisieren. Dafür bin ich mir nun ziemlich sicher, dass es sich bei dem Bild zuvor um eine offensichtliche Täuschung handelt." - „Aus welchen Gründen sollte uns jemand auf diese Weise täuschen sollen?", fragte Tom. - „Keine Ahnung", antwortete Seven und damit war das Gespräch beendet.
Die Umlaufbahn des Planeten, welche nun schon seit Stunden auf dem Schirm zu sehen war, war alles andere als interessant und Tom stand auf und lief auf der Brücke hin und her. Schließlich übergab er Fähnrich Bassel das Kommando und ging in den Bereitschaftsraum. Tom Paris stellte sich vor dem Replikator auf und sagte in der typischen Art von Janeway: „Kaffee. Schwarz." Der Replikator zauberte eine Tasse mit lauwarmen Kaffee auf die Ablage, wie er es immer getan hatte. Tom starrte die Tasse einige Minuten starr an und sagte dann: "Recyceln." Der Replikator gehorchte und die Tasse verschwand mit einem kurzen Piepen. Er seufzte. Eigentlich hatte er sich diese Mission ein wenig spannender vorgestellt. Jetzt konnte er nur warten und hoffen, dass die Kovuraner ihren Teil der Abmachung erfüllen würden. Und das würden sie nicht vor morgen früh tun.
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