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Unter Kriegern

von Harald Latus, Kontikinx1404

Kapitel 1

Das Sternenpanorama flog Lieutenant Commander Robin Karsten mit Warp 2 entgegen.Wenn man es ohne Unterlass betrachtete, dann verlor es schnell seinen Reiz. Als Chefingenieurin der Recovery war sie immer daran interessiert, die Antriebsleistungen zu verbessern. An diesem Shuttle des Typs 6 hatte sie sich bisher allerdings die Zähne ausgebissen. Es wollte trotz umfangreicher Modifikationen einfach nicht schneller fliegen. Immerhin hatte sie es erreicht, dass sie die Warpflugdauer von 36 Stunden auf 72 Stunden erweitern und somit eine längere Distanz mit Warpgeschwindigkeit fliegen konnte.
Aus diesem Grund hatte sie sich auch dazu entschieden, die Weiterbildung in Warpantriebstechnik und Warpantriebsdesign zu besuchen, um vielleicht doch noch hinter das Geheimnis zu kommen, wie man dem Shuttleantrieb mehr Geschwindigkeit entlocken konnte. Der einwöchige Lehrgang war für sie sehr interessant gewesen und sie hatte schon einige Ideen, die sie auf der Recovery umsetzen wollte. Zudem hatte sie einige neue Kontakte geknüpft, unter anderem zu Commander Jaqueline Jefferson, der Chefingenieurin der U.S.S. Alexandria und zu Commander Spike. Der Mann hatte darauf bestanden, dass sie ihn bei seinem Spitznamen nannte, da er ohnehin auf nichts anderes mehr hören würde. Seinen tatsächlichen Namen konnte sie nicht in Erfahrung bringen, niemand schien ihn zu kennen. Er war der Chefingenieur einer alten Miranda Klasse, der U.S.S. Golden Gate. Obwohl er nie ein Wort über das eher betagte Schiff verloren hatte, war ihr zu Ohren gekommen, dass er es oft nur noch mit viel Liebe, Geduld und Spucke am Laufen halten konnte. Es war aus dem Flottenmuseum wieder in Dienst gestellt worden, da nach dem Vorfall bei Wolf 359 ein regelrechter Engpass an Schiffen entstanden war.
Der Rendezvouspunkt lag noch mehr als 24 Stunden voraus und sie hatte sich gerade entschlossen, sich noch ein wenig Ruhe zu gönnen. Denn schließlich hatte sie noch ausreichend Zeit, um nach einer Runde Schlaf all ihre Unterlagen noch einmal durchzusehen und einen umfassenden Bericht mit einer Zusammenfassung Ihrer neuen Erkenntnisse für den Captain zu erstellen.
Sie prüfte noch einmal die Einstellungen des kleinen Warpreaktors und der Plasmabeimischung, versicherte sich, dass der Kurs für den vorausberechneten Kontakt mit der Recovery passte, und begab sich dann in den hinteren Teil des Shuttles zur Ruhe.
Überhaupt waren es weniger die neuen Details, die sie zum Antrieb und den neuen Designs erfahren hatte, als vielmehr die Berichte der anderen Ingenieure, die ihre Aufmerksamkeit erregten. So wie derjenige von Jaqueline Jefferson, die den Antrieb ihres Nebula Klasse Schiffes einmal mit einer einzelnen Warpgondel auf mehr als Warp sechs beschleunigt hatte, nachdem eine der Gondeln beschädigt worden war. Oder auch die Tatsache, das Spike dem Schiff der Miranda Klasse knapp eine Warpstufe mehr entlocken konnte, bei stabilem Intermix und für mehr als 36 Stunden.
Die praktischen Erfahrungen, die hier nach Dienstschluss ausgetauscht wurden, waren fast mehr wert, als die von der Flotte im Lehrgang verbreiteten Informationen.

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Nur wenige Stunden später wurde die schlanke Frau mit den kurzen schwarzen Haaren von einem rhythmischen Piepton geweckt. Robin rieb sich den Schlaf aus ihren braunen Augen und setzte sich verschlafen auf. Ihr Blick fiel kraftlos auf den Boden. Gefühlt hatte sie sich gerade erst hingelegt. Doch ein Blick auf das Chronometer verriet ihr, dass sie zirka fünf Stunden geschlafen hatte. Die Sterne zogen immer noch als lange Streifen am Fenster vorbei, stellte sie fest, als sie nach vorne zum Cockpit schaute.
Am Kurs konnte es nicht liegen, den hatte sie sehr genau eingegeben und vorher kontrolliert. Dem Klang des Alarmtons nach könnte es sich auch um eine Fehlfunktion handeln.
Aber alles Spekulieren half ihr nicht weiter. Was immer es war, das den Alarm ausgelöst hatte, es hatte sie um ihren Schlaf gebracht. Jetzt wollte sie auch wissen, was es war. Robin raffte sich müde auf, ging nach vorne ins Cockpit und nahm im Pilotensessel platz. Als erstes stellte sie den Piepton ab und sah nach, was ihn verursachte. Die Langstreckensensoren des Shuttles hatten ein Schiff entdeckt, das sich noch am Rande des Erfassungsbereichs der Sensoren befand. Es war jedoch nicht irgendein Raumschiff, wie Robin mit plötzlich schreckensbleichem Gesicht feststellen musste. Sie spürte deutlich, wie ihr ein eiskalter Schauer den Rücken hinunterlief und sich die Nackenhaare aufstellten. Laut Computer hatte es die Merkmale eines Jem`Hadar Jägers.
Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Allein in einem Shuttle und weit entfernt vom Rendezvouspunkt war ihr klar, dass sie keine Chance hatte, egal welchen Auftrag dieses Schiff haben würde. Wenn man sie entdeckte, wäre sie geliefert.
Sie wusste, die Jem`Hadar gehörten dem Dominion an, einer Macht aus dem weit entfernten Gamma Quadranten. Sie waren eine Rasse von eiskalten, brutalen Kriegern, die nur lebten, um zu töten.
Ihre Befehle erhielten sie von den Vorta. Dies waren die Verwalter und auch Botschafter des Dominion. Ihren Anweisungen war Folge zu leisten, sonst schickten sie die Jem`Hadar, und deren Besuch war meist tödlich.
Die Vorta wiederum unterstanden den Gründern, Formwandlern, die sie als Götter verehrten. Diese waren das eigentliche Dominion und wollten ihre „Ordnung der Dinge“ auch im Alphaquadranten durchsetzen. Seit das Dominion durch das Bajoranische Wurmloch Zugang zum Alphaquadranten hatte, hatte es sich innerhalb kurzer Zeit mit den Cardassianern verbündet und führte seitdem einen Feldzug nach dem anderen gegen die Föderation und ihre Alliierten in diesem Quadranten.
Das einzelne Schiff, das Robin jetzt auf ihrem Sensorendisplay sah, war sicher nur ein Vorbote in diesem Raumsektor. Sie kannte die Sensorenreichweite des Dominionschiffes nicht, aber es wäre gut möglich, dass ihr Shuttle bald auf den Sensoren des Feindes auftauchte. Vorausgesetzt, sie wussten nicht bereits, dass sie hier war. Sie ließ den Computer des Shuttles eine Kursprojektion des Dominionschiffes durchführen. Das Ergebnis ließ erkennen, dass sich beide Kurslinien nahe kamen, jedoch nicht kreuzen würden, vorausgesetzt das Dominonschiff hielt seinen jetzigen Kurs. Würde Robin entdeckt werden, hätte dies sicher unangenehme Folgen für sie. In ihrem nur spärlich bewaffneten Shuttle wäre sie sicherlich eine leichte Beute.
Fieberhaft überlegte sie, wie sie den Kurs verändern konnte, um eine Entdeckung zu vermeiden. Möglicherweise könnte sie ihre Warpsignatur maskieren, damit sie wie ein cardassianisches Schiff aussehen würde. Das würde vielleicht ein wenig helfen, auch wenn es kein perfekter Plan war. Sie beschloss daher, ihren Kurs ein wenig zu ändern, um eine Begegnung mit dem Feind zu vermeiden. Sie würde dann zwar ein paar Stunden später zum Rendezvous mit der Recovery kommen, doch das war ihr immer noch lieber, als Bekanntschaft mit den Kriegern des Domions zu machen und möglicherweise gar nicht anzukommen.


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Robin war gerade dabei, den neuen Kurs zu berechnen, als sie feststellte, wie der gelbe Punkt, der das Dominionschiff darstellte, auf dem Sensorendisplay seine Richtung änderte. Es waren keine großen Navigationskenntnisse erforderlich, um zu erkennen, dass es einen Abfangkurs einschlug.
„Verdammt, muss das gerade mir passieren?“, fluchte Robin leise vor sich hin. Vermutlich war das ein Späher des Dominions, der sicher gehen wollte, dass seine Anwesenheit in diesem Sektor unentdeckt blieb. Ein Föderationsshuttle, das eine Nachricht über seine Entdeckung verschickt, wäre da nur hinderlich.
Robin war Chefingenieurin und kein taktischer Offizier, aber selbst ihr war klar, dass sie mit dem Shuttle keine Chance hatte, einen Kampf zu gewinnen und selbst eine Flucht war wohl kaum Erfolg versprechend. Sie deaktivierte sofort den Autopiloten und programmierte einen Fluchtkurs. Doch die Geschwindigkeit des Gegners war um einiges höher als ihre eigene. Einer plötzlichen Eingebung folgend rief sie sich die Sternenkarten dieses Sektors auf den Bildschirm. Vielleicht würde sie ein geeignetes Versteck finden. In ihr keimte die Hoffnung auf, dass das Dominion sie dann nicht finden würde und vielleicht aufgab.
Ganz in der Nähe gab es ein unbewohntes Sonnensystem namens „Xani“. Die meisten Planeten hatten eine für Menschen giftige Atmosphäre.
Xani IV war jedoch ein Klasse L Planet mit Stickstoff- Sauerstoff-Atmosphäre und kam daher als Versteck in Frage. Der kritische Faktor war dabei die Zeit. Bei der derzeitigen Entfernung zum Planeten hätte sie das Feindschiff erreicht, bevor sie den Planeten erreichen würde. Irgendwie müsste sie für eine Ablenkung sorgen oder etwas Zeit gewinnen, und zwar schnell. Robin überlegte fieberhaft, wie sie das bewerkstelligen konnte. Währenddessen kam der gelbe Punkt auf dem Sensorendisplay immer näher.
Als ihr Blick abermals auf die Sternenkarte fiel, kam ihr die rettende Idee. Sie nahm nochmals eine Kursänderung vor und steuerte auf ihr neues Ziel zu.

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Das Dominionschiff kam unaufhaltsam und bedrohlich näher, wie die Abrissbirne auf eine alte Wand. Robin saß im Pilotensitz des kleinen Typ 6 Shuttles und versuchte verbissen, aus dem Warpantrieb das letzte bisschen an Leistung heraus zu holen. Weit war es nicht mehr. Ihr Ziel war schon in Sichtweite, was aber auch für das feindliche Raumschiff galt. Robins Augen klebten förmlich an der Sensorenanzeige. Jeden Moment würde das Feindschiff in Waffenreichweite kommen. Sie bereitete sich schon darauf vor, ein schnelles Ausweichmanöver zu fliegen, als die Sensoren des Shuttles das Laden der feindlichen Waffensysteme meldeten. Ein weiteres Piepen an ihrer Konsole signalisierte, dass sie an ihrem Ziel angekommen war.
Robin deaktivierte den Warpantrieb so knapp wie möglich und ließ das Shuttle mit dem Restschwung in den Indigonebel fliegen. Aber der Verfolger hatte sie genau beobachtet und war ebenfalls unter Warp gefallen. Gleichzeitig löste sich vom Dominionschiff ein Polaronstrahl in ihre Richtung. Schnell zog sie das Shuttle nach Backbord und konnte somit einen Treffer vermeiden. Im nächsten Moment wurden sämtliche
Sensorenanzeigen sehr undeutlich und verschwommen. Erleichtert, diese erste Hürde genommen zu haben, flog sie noch ein Stück weiter. Robin hatte sich in dem Indigonebel versteckt. Ein kleiner unbedeutender Nebel, der fast auf dem Weg nach Xani IV lag. Er hatte die Eigenschaft, alle Sensoren eines Raumschiffes stark zu stören.
Seinen Namen verdankte er seiner indigoblauen Farbe.

Aber an Rettung konnte Robin nicht denken, wenn es ihr nicht gelang, den Gegner los zu werden. Trotz besserem Wissen, führte sie einen Sensorscan durch. Sie musste einfach wissen, wo der Gegner war. Wie erwartet waren die Sensorenergebnisse bestenfalls vage. Eine metallische Masse wurde außerhalb des Nebels als schwaches Sensorenecho angezeigt. Normalerweise würde sie solche Anzeigen als unzuverlässig ignorieren. Aber in Anbetracht der herrschenden Umstände wusste Robin,
dass dies das feindliche Raumschiff war. Nur die Tatsache, dass deren Sensoren genau so nutzlos waren wie ihre, beruhigte Robin ein wenig. Ihr war klar, dass sie nicht ewig in diesem Nebel verweilen konnte, und ihr Gegner wusste das auch. Würde sie den Nebel verlassen, wäre ihr Schicksal besiegelt. Die einzige Idee, die ihr einfiel, war dem Gegner irgendwie vorzugaukeln, noch im Nebel zu sein, obwohl sie ihn schon längst verlassen hatte. Momentan war sie hier relativ sicher. Das konnte sich jedoch jeden Moment ändern. Robin hatte plötzlich eine Idee, wie sie eventuell etwas Zeit für einen ausreichenden Vorsprung gewinnen konnte, um sicher nach Xani IV zu kommen. Sie verließ den Pilotensessel und begann im hinteren Bereich des Shuttles, die Ausrüstung und die vorhandenen Ersatzteile zu durchsuchen. Schnell hatte sie das Gesuchte gefunden.
Eine mobile Energiezelle und zwei Trikorder. Sie wollte gerade beides verbinden, als das Shuttle von einer Druckwelle herum geworfen wurde. „Verdammt, der Gegner schießt blind“, schoss es ihr durch den Kopf. Dies war ein alter Trick, um sie aus dem Nebel zu treiben und ein Zeichen, sich weiter zu beeilen. Robin schloss die beiden Trikorder an die mobile Energiezelle an.
Schnell rekonfigurierte sie beide Trikorder so, dass sie ein starkes Sensorenecho erzeugten. Mit ein wenig Klebeband wurden die Trikorder am Gehäuse der Energiezelle befestigt und das Ganze eingeschaltet. Robins Plan war, ihre Anwesenheit im Nebel vorzutäuschen, obwohl sie schon längst weg war. Ihre Konstruktion beamte sie mit Hilfe des Notfalltransporters nach draußen in den Nebel. Ihr war klar, dass sich die
Energiezelle schnell erschöpfen würde, wenn die Trikorder so ein starkes Sensorenecho erzeugen würden. Auch die beiden Trikorder waren bald überlastet und würden schnell den Geist aufgeben. Aber eine andere Idee fiel ihr auf die Schnelle nicht ein. Die restlichen Trikorder lagen noch im Ausrüstungsfach. So etwas könnte sie, falls nötig noch einmal bauen, aber der Feind würde wohl kein zweites Mal darauf herein fallen. Vorsichtig flog sie das Shuttle zum anderen Ende des kleinen Nebels, in der Hoffnung dass ihr Trick funktionierte.
Nach wie vor waren die Ergebnisse der Sensorenscans sehr schlecht. Das Dominionschiff schien aber seine Position zu halten. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte sie den Rand des Nebels. Sofort aktivierte Robin den Warpantrieb und flog mit höchstmöglicher Geschwindigkeit Richtung Xani IV. Ein schneller Scan nach kurzer Zeit bestätigte ihr, dass das feindliche Raumschiff noch immer seine Position vor dem Nebel hielt. Ein schadenfrohes Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht, sollten die doch vor dem Nebel warten, bis sie schwarz wurden.

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Robins Schadenfreude hielt jedoch nicht so lange an, wie sie gehofft hatte. Bald nach ihrem Abflug hatten die Jem´Hadar an Bord des Dominionschiffes ihren Trick durchschaut und die Verfolgung wieder aufgenommen. Nun war Robin erneut in Bedrängnis. Ihr Vorsprung war fast groß genug um den Planeten Xani IV zu erreichen.
Ursprünglich hatte sie vorgehabt unentdeckt auf dem Planeten zu landen, ein paar Stunden zu warten und dann weiter zu fliegen. Der Verfolger hatte sich inzwischen aber fast bis auf Waffenreichweite angenähert. Um auf dem Planeten zu landen, musste sie jedoch unter Warp gehen und dann möglichst schnell in die Atmosphäre des Planeten eintauchen.
Angeblich konnten die Jem`Hadar Jäger nicht in der Atmosphäre eines Planeten manövrieren, hatte sie aus zuverlässiger Quelle gehört. Das einzige, was ihr Kopfzerbrechen bereitete, war die Tatsache, dass der Abstand zum Verfolger erheblich zusammenschrumpfte, sobald sie unter Warp ging und sie somit zum leichten Ziel wurde. Ihr blieb jedoch keine Wahl. Sie hatte gerade den Planeten erreicht und musste die Geschwindigkeit reduzieren , um nicht in der Atmosphäre zu verglühen.
So knapp wie möglich fiel das Shuttle unter Warp, nur um sofort den Sinkflug in die Atmosphäre zu starten. Wie erwartet eröffnete der Gegner sofort das Feuer auf das kleine Raumgefährt. Mit Mühe schaffte Robin es den Polaronstrahlen auszuweichen, die der Gegner auf sie abschoss.
Ihre fliegerischen Fähigkeiten waren bei weitem nicht so gut wie die eines routinierten Piloten. Mit plötzlichen Haken versuchte sie unvorhersehbar zu fliegen. Doch bis sie tiefer in die Atmosphäre eintauchen konnte, musste sie noch ein wenig durchhalten. Das war auch nötig, um den richtigen Eintrittswinkel in die Atmosphäre einzuhalten.
Andernfalls bräuchte sie keinen Gegner mehr, der sie eliminierte. Unerbittlich feuerte der Gegner in Richtung des Shuttles. Ein plötzlicher Streifschuss brachte das Shuttle in eine unkontrollierte Rotation. Im Pilotensitz hatte Robin alle Mühe, das kleine Gefährt wieder unter Kontrolle zu bringen. Für die plötzlich aufleuchtenden Alarme hatte sie nicht die geringste Zeit. Sie sah nur, dass die Schilde nur noch fünfundzwanzig Prozent Leistung hatten. Der nächste Treffer würde sie erledigen. So sehr sich Robin auch bemühte, sie bekam das Shuttle nicht mehr unter Kontrolle. Sie wusste nur eines, sie musste raus aus dem Shuttle, denn sie war jetzt ein leichtes Ziel. Robin verließ den Pilotensitz, ging in den hinteren Teil des Shuttles und nahm hastig aus den Ausrüstungsfächern, was ihr gerade in die Finger kam. Sie packte es in eine Tasche, die sie sich über die Schultern hängte.
Zum Auswählen hatte sie keine Zeit. Jede Sekunde konnte der Gegner erneut feuern, was ihr Ende wäre. Schnell machte sie sich am Notfalltransporter zu schaffen. Sie glaubte kurz Vegetation an den Zielkoordinaten zu sehen. Für eine genaue Zielbestimmung war jetzt keine Zeit. Robin drückte schnell auf die „aktivieren“ Taste. Sie entmaterialisierte und hoffte heil auf dem Planeten anzukommen.
Nur Sekunden später traf ein Polaronstrahl das trudelnde Shuttle und zerstörte es.

Für eine Weile verharrte das Raumschiff des Dominion in diesem System, um sicherzustellen, dass sie die mögliche Gefahr gebannt hatten. Den Transporterstrahl, der kurz vor der Zerstörung auf den Planeten gerichtet war, hatten sie scheinbar übersehen, denn sie entfernten sich aus dem System, um ihren eigentlichen Auftrag wieder aufzunehmen.
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