TrekNation

Das ultimative Archiv deutscher Star Trek Fanfiction!

Die Prophezeiung

von Iska

Die Begegnung

Es war noch früh am Morgen, als Captain James T. Kirk die Brücke betrat. „Guten Morgen, Lieutenant Uhura, Mr Sulu“, begrüßte er die Kommunikationsoffizierin und den Steuermann, während er sich auf dem Kapitänssitz niederließ, von dem Uhura sich erhoben hatte. Uhura und Sulu erwiderten den Gruß.

„Irgendwelche besonderen Vorkommnisse?“ Lieutenant Uhura schüttelte den Kopf. „Nein, nichts Besonderes, Captain.“

„Sehr gut“, erwiderte Kirk und unterdrückte ein Gähnen. Er hatte letzte Nacht wieder einmal kaum Schlaf bekommen und hoffte, dass es heute ein ruhiger Tag werden würde.

Kurz nach Captain Kirk kam auch Mr. Spock, sein halbvulkanischer Erster Offizier, auf die Brücke. Er begrüßte alle mit unbeteiligter Miene, und sie nickten ihm zu. „Guten Morgen, Mr. Spock.“



Kirks Hoffnung auf einen ruhigen Tag wurde jäh zerstört, als das Schiff von einer heftigen Erschütterung erfasst wurde. Die Müdigkeit des Captains war wie weggeblasen. Die Turbulenzen waren so stark, dass er sich an seinem Sitz festklammern musste, um nicht zu Boden geschleudert zu werden. Nach einigen Minuten ließen die Erschütterungen allmählich nach, und Kirk sah sich um. Weder die Enterprise noch seine Crew schien Schaden genommen zu haben, obwohl allen – außer natürlich Mr. Spock, der wie immer ungerührt blieb - der Schreck anzumerken war. Kirk wandte sich an seinen Ersten Offizier. „Was ist passiert, Mr Spock?“

Mr Spock studierte den Schiffscomputer und zog eine Augenbraue hoch. „Ich weiß es nicht, Captain. Die Scanner zeigen nichts Auffälliges an, nur der Computer weist offensichtlich eine Fehlfunktion auf. Möglicherweise handelt es sich um einen durch Subraumanomalien bedingten temporären Kurzschluss, der auch die Erschütterung ausgelöst haben könnte.“

„Welche Art Fehlfunktion meinen Sie“, wollte der Captain wissen, und Spock antwortete: „Laut der Anzeige unseres Computers befinden wir uns im Jahr 2154. Da dies nicht zutreffend ist, lautet die logische Schlussfolgerung, dass eine Fehlfunktion des Computers vorliegen muss.“

„Wenn Sie sich da mal nicht täuschen, Mr Spock“, erwiderte Captain Kirk, während er ungläubig auf den Hauptschirm starrte.


Der Schirm zeigte ein Bild ihrer unmittelbaren Umgebung im Weltall, und dort war war wie aus dem Nichts plötzlich ein Raumschiff aufgetaucht. Captain Kirk hatte dieses Raumschiff schon unzählige Male gesehen. Als Modell im Museum für Raumfahrt, in zahllosen Unterrichtsstunden an der Akademie der Sternenflotte, auf Fotografien, in Filmen, auf Postern und Gemälden und in jeder Datenbank der Föderation. Doch er hatte nie damit gerechnet, das Schiff einmal leibhaftig zu sehen. Denn dieses Raumschiff existierte seit über 100 Jahren nicht mehr. Es war eine Legende, die Millionen von Menschen seit Generationen begeisterte: Die Enterprise NX-01, das erste Raumschiff der NX-Klasse in der irdischen Sternenflotte. Es gab sicher kaum jemanden auf der Erde, der sich nicht einmal vorgestellt hatte, auf diesem Raumschiff zu sein, mitzuerleben, wie es war, damals, als alles seinen Anfang nahm, als die Menschheit die Last des Krieges abgeschüttelt hatte und zu den Sternen aufgebrochen war. Und jetzt befand er, James T. Kirk, sich wenige Kilometer von diesem Raumschiff entfernt. Er konnte es nicht fassen.

Mr. Spock, Lieutenant Uhura und Mr Sulu starrten ebenfalls auf den Schirm. Natürlich hatten auch sie das Raumschiff erkannt. Jedes Kind kannte dieses Schiff, und ganz gewiss jedes Mitglied der Sternenflotte. Allen Crewmitgliedern stand dieselbe Frage ins Gesicht geschrieben: Konnte es sein, dass sie sich wirklich im Jahr 2154 befanden und sich der echten Enterprise NX-01 gegenübersahen? Aber wie war das möglich?

„Das kann doch nicht wirklich die“ - Lieutenant Uhura unterbrach sich. „Wir werden gerufen, Captain.“

Kirk stockte der Atem, als auf dem Schirm das Gesicht des Mannes erschien, den er seit seiner Kindheit bewundert hatte. Der der Grund war, warum er schon als kleiner Junge Captain eines Raumschiffs werden wollte. Er hatte, wenn er groß war, genauso werden wollen wie er. Captain Jonathan Archer. Und jetzt sah er ihn vor sich, den Mann, dessen Enterprise allen späteren Generationen moderner warpbetriebener Raumschiffe den Weg geebnet hatte. Ohne Pioniere wie ihn würde es auch seine, Kirks, Enterprise nicht geben.

Archer, der eine Art Blaumann trug, wie Kirk es schon in unzähligen Dokumentationen gesehen hatte, lächelte und sagte: „Ich bin Captain Jonathan Archer vom Raumschiff Enterprise. Mit wem habe ich das Vergnügen?“

Kirk schluckte. Er bekam keinen Ton heraus. Zum ersten Mal in seinem Leben fehlten ihm die Worte.


---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


Er beobachtete das Geschehen auf der Enterprise und lächelte zufrieden. Es lief alles nach Plan. Er würde es schaffen und seinen Planeten retten, wie er es seinen Kindern und Kindeskindern schuldig war. Sie würden nie so werden wie die Mitglieder dieser Föderation, so verweichlicht und schwach. Es war kein Wunder, dass die Föderation immer wieder von mächtigen Feinden wie den Klingonen angegriffen wurde. Diese Schwächlinge wussten nicht, was Stärke und was Stolz war. Sie ließen ihre Planeten von fremden Spezies unterwandern. Weiber ließen sie auf ihren Raumschiffen arbeiten und Mischlinge, die sich vom Captain besteigen ließen. Er verzog angeekelt das Gesicht. Niemals würde sein Planet Teil dieser Welt werden. Das würde er zu verhindern wissen. Er würde ihre Welt zerstören, für immer.


Rezensionen