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USS Berlin 1x05: The two faces of a coin Part 2

von YKirk

Kapitel 2

Captain Smith setzte sich hinter den Schreibtisch in seinem Bereitschaftsraum. Vor ihm lagen PADDs mit Berichten über die zahlreichen Schäden am Schiff und wie lange es voraussichtlich dauern würde, bis eben diese wieder in Ordnung gebracht sein konnten.
Er legte das PADD mit einem resignierenden Kopfschütteln aus der Hand und nahm das Nächste auf. Mit einem leichten Druck auf die Schaltfläche rief er die Daten darauf ab und er bemerkte, wie sich ein Klos in seinem Hals bildete. Ein unangenehmes Gefühl, dass sich immer in solchen Situationen bildete, wenn man äußerst dramatische Informationen erhält, die einen persönlich betroffen machen. Es war die Liste der personellen Verluste des Schiffes.

Das Schiff hatte bei seinem zurückliegenden Einsatz viele Verwundete und auch einige Tote zu beklagen. Smith war zutiefst betrübt als er die Namen der Verstorbenen las, denn einige hatte er noch vor kurzer Zeit erst an Bord willkommen geheißen. Noch zu frisch war der Eindruck des Gesichtes, welches sich ihm zumeist mit freudiger Mine über die Versetzung gezeigt hatte.
Nach dem er die Liste Namen für Namen gelesen hatte ließ er das PADD langsam wieder sinken. Ohne es zu deaktivieren, stand er wieder auf, ging zum Fenster und sah hinaus.
Vor ihm drehte sich Deep Space Nine langsam um die eigene Achse. Zu oft schon hatte er solche Listen einer Crew gelesen die ihm unterstanden hatte.
Während John Smith diesen traurigen Gedanken nachhing und nach dem größeren Sinn für all das suchte, machte sich der Türsummer bemerkbar.

„Herein“, gab Smith die Tür frei.
Commander Adrian Müller betrat den Raum und bemerkte sofort die zurückhaltende schwere Stimmung. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, wollte er dem Kommandanten seinen Bericht persönlich übergeben.
„Captain, hier ist der aktuelle Bericht über unseren Fortschritt bei den Reparaturen.“, erklärte er und wartete auf eine Reaktion des Captains, der sich jedoch Zeit ließ.
„Danke Commander, legen Sie ihn auf meinen Tisch.“, sagte Smith ohne sich vom Fenster abzuwenden.
„Sir, ist alles in Ordnung?“
„Nein, eigentlich nicht…“, begann Smith langsam, „…Jede meiner Missionen wird immer zu einem Kampfeinsatz, dabei wollte ich die letzte Aufgabe eigentlich beenden ohne die Waffen nutzen zu müssen.“
„Das kann ich nur zu gut verstehen. Aber Sir, glauben Sie mir, Sie können nichts dafür. Die Entwicklung der Situation konnte niemand Voraussehen. Sie haben nur so reagiert, wie es Ihre Erfahrung Sie gelehrt hat. Und ich darf eins hinzufügen: Ohne Sie wären wir mit diesem Wissen vielleicht gar nicht wieder zurückgekommen.“, merkte der Chefingenieur an.
„Danke Commander.“, erwiderte der Captain, der etwas in der Stimme des Chefingenieurs festgestellt hatte, das ihm sehr bekannt vorkam, noch überlegte er was es war.

„Sir, wir haben noch viel Arbeit im Maschinenraum, wenn Sie keine Fragen ehr haben...“
„Commander,“, Smith wandte sich vom Fenster ab, „wann haben sie das letzte Mal richtig geschlafen?“
„Ehrlich gesagt Captain, das weiß ich jetzt gar nicht genau. Aber ein oder zwei Tage ist das jetzt sicher schon her.“
„Dann sehen Sie zu das Sie ins Bett kommen. Übertragen Sie die Aufgaben an Ihren Stellvertreter und schauen Sie auch den anderen Kollegen im Maschinenraum einmal kritisch in die Augen.“
„Aber Sir!“, empörte sich Adrian, der schlagartig vor seinem geistigen Auge noch all die Aufgaben sah, die zu erledigen waren. Doch sein Widerstand war nur ein leises Aufbäumen, denn innerlich wusste er, dass er schon längst total ausgebrannt war.
„Commander, das ist ein Befehl und kein freundschaftlicher Rat! Was bringt es wenn wir alle Erschöpft sind?“
„Ey, Sir.“, lenkte der Chefingenieur ein und verließ langsam den Bereitschaftsraum.



Fähnrich D´Lara, ein Mitglied der Sternenflotten Crew auf Deep Space Nine war von Colonel Kira Nerys abgestellt worden um technische Unterstützung zu leisten. Zügig machte sie sich auf den Weg von Ihrem Quartier zur Andockschleuse, an der die USS Berlin festgemacht hatte.
D´Lara hatte den Befehl der Crew der Berlin dabei zu helfen, die Schäden am Schiff zu beheben. Sie war ausgeruht und hatte diese Anweisung direkt bei Dienstbeginn erhalten, so dass sie mit Sicherheit einen guten Beitrag leisten konnte.

Während die Vulkanierin mit raschen Schritten durch die Korridore ging, kam sie an zwei Männern in schwarzer Lederkleidung vorbei. Ohne ihnen Beachtung zu schenken ging D´Lara an ihnen vorbei. Es waren sicherlich nur zwei Gäste der Station, die sich auf der Promenade umsehen oder Quarks Bar besuchen wollten. Für sie war es jedoch momentan wichtiger, dass sie die Crew des Schiffes unterstützen konnte. Sie hatte einen Plan erhalten welche Aufgaben alle noch nicht erledigt waren und die Liste schien endlos zu sein. Schnell hatte die diesen Abschnitt hinter sich gelassen und war nicht mehr weit von der Andockschleuse entfernt.

Kaum hatte D´Lara den Korridor verlassen, da öffnete einer der Männer eine Wartungsluke. Schnell war er hineingeschlüpft und machte sich zielgenau an der Lebenserhaltung zu schaffen. Er schloss ein kleines, mit einer gelben Flüssigkeit gefülltes Behältnis an die Luftzufuhr für die Sektion an und aktivierte es. Dann zog er sich zurück verschloss den Wartungsschacht wieder und ging mit seinem Begleiter wieder zurück in Richtung Promenadendeck.



Admiral Ross befand sich in seinem Quartier auf Deep Space Nine und erledigte Papierkram. Selbst weitab von seinen üblichen Aufgaben ereilten ihn hier diese Anfragen, Beurteilungen und wichtige Dinge, die zu entscheiden waren.
Manchmal dachte er sich, dass er seinen Job im Dominionkrieg zu gut gemacht hatte, so dass man nun ihn für alle möglichen Aufgaben heranzog, weil man ihn, und das war das einzig Gute, für überaus kompetent hielt.
Gerade eben erreichte ihn eine Komnachricht von der OPS.

„Admiral, man hat ihr Shuttle gestoppt. Es war kein Pilot mehr an Bord.“, erklärte der Lieutenant mit einem besorgten Unterton in der Stimme, denn er wusste, dass dies den Admiral sicherlich am allermeisten interessiert hatte.
„Hier Ross, das habe ich verstanden. Sagen Sie dem Abfangteam das man das Shuttle wieder hier her bringen lassen soll.“

Ross erhob sich, ihn wunderte es immer noch, dass man noch nicht herausgefunden hatte wer das Shuttle geflogen hatte.
Ein Blick auf seinen Computer zeigte ihm, dass sein Plan bisher genau so funktioniert hatte wie es vorgesehen war. Der Admiral entschloss sich nun dazu, sich auf die OPS zu begeben, er deaktivierte seine Computer und verließ sein Quartier.

Auf der OPS angekommen sah er, dass sich Laas im Büro von Colonel Kira befand. Jetzt durfte er sich seinen Ärger nicht anmerken lassen, Ross ging langsam die Treppe zu ihrem Büro hinauf.
Colonel Kira sah ihn heran kommen und betätigte den Schalter der die Tür öffnete.
„Admiral, was kann ich für Sie tun?“, fragte die Kommandantin der Station.
„Ich habe erfahren, dass man mein Shuttle gefunden hat, ein Pilot war nicht an Bord. Wissen Sie schon wer auf der Station oder den Schiffen fehlt?“
„Nein, wir hatten auf Grund der Schäden an der Berlin noch nicht die Möglichkeit die Crew auf Vollzähligkeit zu überprüfen.“, erwiderte Kira.
„Gut, dann werde ich warten.“, Ross wandte sich ab um zu gehen, doch dann drehte er sich noch einmal zurück.
„Ach, Laas, ich dachte Sie müssten sich wie alle Wandler nach sechzehn Stunden regenerieren?“
„Nein, Admiral, mit einer größeren Erfahrung verlängert sich die Zeit. Ich muss mich nur alle dreiundzwanzig Stunden regenerieren.“
Admiral Ross nickte Laas verstehend zu und ging durch die bereits geöffnete Tür wieder auf die OPS.

Nach dem Admiral Ross den Turbolift betreten hatte, blinkte auf einer Konsole auf der OPS eine unscheinbare Anzeige auf.
Der bajoranische Offizier welcher die Station besetzt hatte, überprüfte was diese Anzeige ihm sagen wollte. Er stellte fest, dass es sich um einen Eingriff in das Lebenserhaltungssystem handelte.
Zufällig verließen Colonel Kira und Laas genau zu diesem Zeitpunkt das Büro, und der Offizier Informierte Kira über den Vorfall.
Colonel Kira sah sofort, wo das Lebenserhaltungssystem manipuliert wurde.
„Laas, ich glaube sie hatten mal wieder Glück.“, stellte Kira fest.
„Wieso?“, wollte er wissen.
„Da ist ein oxydantes Gas in ihrem Quartier das auch Formwandler umbringen könnte.“

Kira blickte auf und sah mit Bestürzung, wie sich das Wurmloch erneut öffnete.
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