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Ein Stück Kindheit

von Wolf

Kapitel 1

2240, Weimar, Deutschland, Erde

Grillen zirpten im hohen Gras. Die alten Bahnschienen waren bedeckt mit wilden Brombeeren. Joan liebte diesen Ort, weil er so abgeschieden lag und perfekt dafür geeignet war, Dinge aus dem Krimskrams zu bauen, der hier noch herumlag. Hier auf einem verlassenen Gelände. Es war Teil des alten Schlachthofes gewesen. Jahrhunderte waren vergangen, seitdem die letzten Wagons mit Vieh diese Schienen entlang gerollt waren.

Heute nahm Joan eine alte Waschmaschine auseinander, die sie in den Büschen gefunden hatte. Es war zwar ziemlich schwer dieses Teil ohne das passende Werkzeug zu zerlegen, aber äußerst interessant zu sehen, wie solch ein großer Apparat funktioniert haben müssen.

Von der Straße her hörte Joan ein Auto. Es war ihre Mutter. Sie ließ alles stehen und liegen und rannte über das Gelände zu dem Loch im Zaun. Dem Zaum zwischen dem Gelände und dem Spielplatz. Sie betrat den Spielplatz und setze sich auf die Schaukel.

Sie wollte nicht, dass ihre Mutter von ihrem keine Hobby erfuhr. Ihre Mutter war über Blindgänger und andere gefährliche Dinge besorgt, die noch von Dritten Weltkrieg übriggeblieben waren.

Joan wartete. Es dauerte eine Weile, bis ihre Mutter ein Parklücke gefunden hatte, also würde Joan keine Verdacht erregen.

„Hanna!“ Es war ihre Mutter am Tor des Spielplatzes.

Joan verließ die Schaukel und lief zu ihr.

“Sag, mein Schatz, was hast du Tolles gemacht?”, fragte Joans Mutter, während sie mit ihrer Tochter nach Hause fuhr.

Joan log darüber und erzählte ihr, sie habe mit ein paar Jungs aus Weimar-West gespielt.

“And you, Mum?“, fragte Joan auf Englisch.

Lisa, ihre Mutter, räusperte sich.

„Ich meine, und du, Mama?“, fragte Joan erneut. Diesmal auf Deutsch.

Auf diese Frage folgte ein Unterhaltung über einen neuen Laden, der mit außerirdischen Früchten handelte.
Später an diesem Tag bereitete Lisa das Abendessen vor. Großmutter half Joan bei den Schulaufgaben, als das Telefon klingelte. Joan nahm ab und erkannte sofort die Stimme.

“Papa!“, strahlte ihre helle Stimme.

“Hey Jo, how are you doing?“

“Good, I guess. But where are you, I thought you would come.”


Joans Vati war bei der Sternenflotte in Hamburg beschäftigt und arbeiten tat er eine Menge. Deshalb verbrachte er nur wenig Zeit zuhause.

“I’m sorry, sweetheart, but I told Mike to drop a present for you on the doorstep.”

“Really,”
fragte Joan fröhlich und ging nach draußen um nachzusehen.

“Pa!“, rief sie.

“Jo!“, antwortet er per Telefon und von Angesicht zu Angesicht.

“Oh dad, that was not nice,“ sie lachte während sie ihn umarmte.

Lisa, die den Radau gehört hatte, stand in der Küchentür und lächelte.

“So no present?“, fragte Joan.

“Am I not good enough?“

“You are …“, Joan kicherte und vergrub ihr Gesicht in seiner Uniform.

“Okay, here you are!“ Er gab ihr eine Täschchen aus Filz, das ziemlich schwer war.

“What is it?”

“I think you have to wait until after dinner. It looks like your mum is impatient.”


Joan drehte sich um, um nach ihr zu sehen. Er hatte recht, aber Joan selbst war auch ungeduldig.
„Oki.“ Sie lachte ihn an.

„Mensch, Markus. Na kommt rein und kein Englisch mehr“, sagte Lisa in einem kommandierenden Tonfall.

Gott wusste, was ihr Problem mit der englischen Sprache war, aber sie bestand auf Deutsch. Auch wenn das Markus nicht sonderlich gefiel.

„Jawohl Ma’am“, antwortet er mit einem leicht genervten Unterton. Er hob Joan hoch und schloss die Tür hinter sich. Er trug sie bis in die Küche, wo er sie auf einem Stuhl absetze.
Joans Meinung nach war das Essen „durchschnittlich“.
Nach dem Essen ging Markus in sein Zimmer um noch zu arbeiten. Joan war es, wie immer erlaubt, ihm Gesellschaft zu leisten. Das war auch ihre Chance endlich das Geschenk anzusehen. Es war ein Haufen Werkzeuge, wie Schraubenzieher in verschiedenen Größen und Schraubenschlüssel. Es war die perfekte Ausrüstung um die Waschmaschine fertig zu machen. Auch kam ihr in den Sinn etwas im Haus zu zerlegen, möglichst ohne Ärger mit ihren Eltern oder Großeltern zu bekommen.

„Na dann ihr zwei, ich mach dann mal los“, rief Lisa die Treppen hinauf nur um sich zur Arbeit abzumelden.

Markus antwortet ihr mit einem fröhlichen „Okay“.

"Sie ist fort“, sagte Joan, wieder auf Englisch und legte das Werkzeug auf den Fußboden, um nachzusehen, was ihr Vati gerade tat. "Darf ich auf deinen Schoß?“

Er saß an seinem Schreibtisch mit einen PADD in den Händen.
"Was hast du denn letzte Woche neues gelernt?“, fragte er, auch auf Englisch.

Joan starrte auf sein PADD. "Brüche in Mathe und Strahlenoptik in Wissenschaft.“

"Brüche sind wichtig, sogar fürs Backen.“ Markus schien froh darüber zu sein, Zeit mit seiner Tochter verbringen zu können.

"Das hat Mama auch gesagt.“ Joan zeigte mit dem Finger auf das PADD. "Sind das Brüche?“

"So was in der Art. Schau, später in Mathe wirst du kein Geteilt-Zeichen mehr verwenden. Du wirst stattdessen die Nummer, die du teilen möchtest über den Bruchstricht schreiben und die durch die geteilt wird, schreibst du drunter.“
Er öffnete eine neue Seite im PADD. "Schau, was ist 35 geteilt durch 5?“ Er schreib es auf.

"Sieben.“

"Korrekt. Und schau, was herauskommt, wenn ich hier fünfunddreißig Fünftel reinschreibe?“

"Immer noch sieben.“

"Und das Beste ist“
, er wechselte zurück zu seiner Arbeit. „Es ist nicht nur kürzer, sondern auch übersichtlicher, wenn du mit langen Gleichungen mit Klammern und allem arbeitest.“

Joan nickte. "Klingt ja kompliziert.“

"Keine Sorger, da wächst man rein.“
Glaubte man es oder nicht, im Hause Weiss war es nicht immer so heiter. Markus war oft erschöpft von der Arbeit, wenn er nachhause kam. Mit der Erschöpfung kam ein hitziges Gemüt, welches wiederum der Auslöser für Streit war. Dann hatte er auch keine Nerv mehr, etwas mit Joan zu unternehmen. Auch war Lisa oft genervt, weil Markus haufenweise Arbeit mit nach Hause brachte und immerzu am Arbeiten war.

*

2233

„Markus, kannst du bitte mal kurz das PADD weglegen? Johanna hat eine volle Windel.“
Lisas Stimme zerstörte die Ruhe im Haus.

„Moment!“, war die Antwort.

Aber aus dem Moment wurden Minuten und Baby-Joan weinte. Lisa wurde sauer, damit hatten sie ihren ersten richtigen Streit, in fünf Jahren Ehe. Markus ging wieder nach Hamburg und in den nächsten Monaten hatten sie sich wieder versöhnt.

*

Bis 2242 gab es zehn dieser Auseinandersetzung. Joan mochte es nicht, wenn ihre Eltern stritten. Manchmal fühlte sie sich auch, als wäre es ihre Schuld, weil ihre Mutter immer mit „du kümmerst dich nicht genug“ argumentierte und meistens war das „kümmern“ auf Joan bezogen.

Markus hatte auch an diesem Tag ein Gefecht mit seiner Frau ausgetragen und ging frustriert zu Arbeit. Aber es war dieser Tag, der viel beeinflussen würde, von der Einstellung seiner Frau zur Welt bis hin zu der Berufswahl seiner Tochter.

Einer seiner Kollegen war nicht aufmerksam genug gewesen, einer der Reaktoren war überhitzt und hatte eine Explosion verursacht, die dreiundfünfzig Menschen tötete, Joans Vater eingeschlossen.
Lisa bereute für immer, das Gespräch beendet zuhaben, ohne zuvor den Konflikt gelöst zu haben.
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