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Winter

von Kattay

Kapitel 1

Die Voyager befindet sich im Orbit eines Klasse M Planeten, da die Sensoren eine große Menge an Dilithium anzeigten.
Sie brauchten dringend neue Vorräte, da der Warp-Antrieb bereits außer Funktion war.



„Das ist wirklich interessant, Seven!“
Captain Janeway stand in der Astrometrie und ließ sich von Seven of Nine die Beschaffenheit des Planeten erklären.
„Und Sie sagen, es ist beinahe wie bei uns auf der Erde?“
„Ja, Captain. Dieser Planet verfügt über Jahreszeiten. Auf der nördlichen Hälfte ist aktuell eine Art Winter. Die Temperatur beträgt Minus 2 Grad Celsius und das Land ist von einer Schneeschicht bedeckt.“
Captain Janeway hörte ihr gespannt zu. Die Bilder, die Seven ihr zeigte, erinnerten sie an die Winter zu Hause.
„Auf der südlichen Hälfte des Planeten scheint es Frühling oder ein milder Sommer zu sein. Die Temperatur beträgt 15 Grad und die Bäume und Pflanzen scheinen gut zu gedeihen. Dazu muss man bedenken, dass dort grade Nacht ist. Am Tage werden die Temperaturen mit Sicherheit noch ein wenig ansteigen.“
„Erstaunlich!“ rief Janeway begeistert aus.
„Können Sie mir etwas genauer sagen, wo sich auf diesem Planeten das Dilithium befindet?“
„Es ist nicht zu 100 % möglich, aber ich denke, ich kann den Radius auf etwa 2 - 3 Kilometer eingrenzen.“

Seven gab einige Daten in ihre Konsole ein und auf dem Bildschirm erschienen die neu ermittelten Koordinaten.
„So wie es aussieht, befinden sich die größten Vorräte auf der nördlichen Hälfte des Planeten.“
„Also sozusagen im Winter“ warf Janeway ein.
„Richtig Captain. Bei diesen Koordinaten hier würde ein Außenteam auf einen recht großen Vorrat stoßen. Es wäre möglich, dass der Vorrat innerhalb weniger Stunden wieder aufgefüllt ist, sodass Lt. Torres mit der Instandsetzung des Warp-Kernes beginnen kann.“
„Das sind bisher die besten Nachrichten des Tages, Seven. Und Sie sind sich wirklich sicher, dass es dort unten keine Lebensformen gibt?“
„Ganz recht, Captain. Ich habe verschiedene Scans und Test durchgeführt. Alle sind negativ verlaufen.“
„Das ist ja wirklich beinahe so, als wären wir die ersten, die sich mal etwas näher dort umschauen wollen.“
„Möglich“ gab Seven trocken zurück.
„Ich werde die Offiziere zusammen rufen und ein Außenteam bereitstellen. Sie überwachen den Planeten weiterhin und informieren mich, wenn es etwas Neues gibt.“
„Aye, Captain!“
Janeway schaute noch einmal auf den großen Bildschirm und verließ mit einem guten Gefühl die Astrometrie.

„Janeway an Chakotay.“
„Sprechen Sie.“
„Rufen Sie die Offiziere im Besprechungsraum zusammen. Ich bin auf dem Weg!“
„Aye Captain.“
„Danke, Janeway Ende“

Im Besprechungsraum angekommen, öffnete sie die aktuellen Daten über den Planeten auf dem Bildschirm und wandte sich ihren Offizieren zu. Sie waren gespannt, was der Captain über ihn zu berichten hatte.
„Das hier ist der Klasse M Planet über dem wir uns grade befinden.“
Sie drehte und zoomte das Bild, damit sich jeder einen Rundumblick verschaffen konnte.
„Das besondere an ihm ist, dass er unserer Erde recht ähnlich zu sein schient.“
„Ähnlich?“ warf Tom Paris ein.
„Dieser Planet hat Jahreszeiten. Genau wie die Erden. Seven konnte leider nicht bestimmen, ob, wann und wie sich diese ändern, allerdings ist aktuell hier im Norden den Planeten Winter. Es scheint ein milder Winter zu sein, denn nachts liegen die Temperaturen nur knapp unter 0 Grad Celsius.“
Alle Offiziere hörten ihr aufmerksam zu.
„Hier im Süden haben wir eine Mischung aus Frühling und Sommer. Die Vegetation sieht sehr gut aus und die Temperaturen liegen um die 15 Grad Celsius.“
Beim letzten Satz von Captain Janeway spitze ganz besonders Neelix seine Ohren.
„Lebensformen haben wir auf dem gesamten Planeten nicht entdecken können.“
„Vielleicht sollten wir ein Schild aufstellen. ‚Wir waren zu erst hier‘“, scherzte Tom,
doch B’Elanna stupste ihm sanft mit dem Ellenbogen in die Rippen.
„Tom!“ ermahnte sie ihn.

„Die größten Dilithium-Vorräte finden sich hier im Norden. Ein Außenteam wird hinunter beamen und so viel wie möglich einsammeln. Bei den Mengen da unten sollte dies relativ zügig von statten gehen.“
Neelix holte tief Luft und wollte grade zu einem ‚Aber‘ ansetzen, als Janeway die Hand hob.
„Neelix, ich weiß, was Sie sagen wollen.“
Sie trat vom Bildschirm zurück, stellte sich neben Chakotay und stützte ihren linken Arm auf der Rückenlehne seines Stuhls ab.
„Sobald wir unser Dilithium aufgefüllt haben und alles wieder einwandfrei funktioniert, schauen wir uns die Südhälfte ein wenig genauer an. Ich denke, da ist mit Sicherheit etwas dabei, was Sie gut gebrauchen können.“
Janeway schmunzelte.
„Damit machen Sie mich wunschlos glücklich, Captain!“ Neelix nickte zufrieden.
„Kommen wir nun zu unserer bevorstehenden Außenmission.“
Ohne, dass es beabsichtigt war, legte sie Chakotay die Hand auf seine Schulter.
Chakotay lächelte innerlich. Er liebte diese Momente in denen sie ihn unbewusst berührte.
„Ich werde das Außenteam anführen und Chakotay und B’Elanna werden mich begleiten.“
B’Elanna verzog einen Mundwinkel, doch auch damit hatte Janeway gerechnet.
„B’Elanna ich weiß, dass Sie die Kälte nicht sonderlich mögen. Aber da die Temperaturen nur knapp um den Gefrierpunkt liegen, sollten wir in unseren Anzügen nicht wirklich etwas davon spüren.“
„Kein Problem, Captain. Ich habe gelernt, mit solchen Situationen umzugehen.“
„Schön zu hören. Wir starten pünktlich um 19:00 Uhr. Wenn es sonst keine Fragen gibt?“ Sie blickte in die Runde. Keiner sagte etwas.
„Wegtreten!“ befahl sie ihren Offizieren.

Alle Offiziere hatten den Besprechungsraum verlassen, doch Chakotay saß noch immer entspannt in seinem Stuhl.
„Commander?“ fragte Janeway verblüfft und setzte sich auf den Stuhl neben ihm.
„Ist noch irgendetwas?“
„Captain, sind Sie sicher, dass Sie mitkommen wollen? Ich bin sicher, Harry oder Tuvok hätten mit den Temperaturen auch keine Probleme. Einer von uns sollte auf der Brücke bleiben.“
„Ich bin mir sicher, Tuvok wird hier alles im Griff haben! Im Übrigen denke ich, dass ich definitiv die wenigsten Probleme mit den Temperaturen haben werde. Es klingt fast so, als würden Sie mir den Spaß dieser Mission nicht gönnen?“
„Spaß? Ich verstehe nicht ganz.“
„Ich liebe den Winter, Chakotay. Kalte und klirrende Temperaturen, Schnee und Eis. Das hab ich schon immer gemocht.“ Sie lehnte sich zurück und schwelgte in Erinnerungen.
„Es gibt nichts schöneres, als einen Spaziergang im Schnee. Für mich wirkt dann alles so friedlich und unberührt.“
Chakotay lächelte. „Ich bin noch nie so ein großer Freund des Winters gewesen aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.“
„Sofern wir Zeit dafür finden, werde ich versuchen Ihnen den Winter ein wenig schmackhafter zu machen.“
„Ich nehme Sie beim Wort!“
Sie lachten beide und schauten sich tief in die Augen. Da war sie wieder. Diese Magie zwischen ihnen. Beide spürten sie doch keiner sagte etwas. Sie versanken in den Augen des anderen und gestatten sich einen Moment alles um sich herum zu vergessen.
Doch Captain Janeway wäre nicht Captain Janeway, wenn sie nicht nach kurzer Zeit wieder in die Realität zurück finden würde. Sie räusperte sich verlegen und senkte ihren Blick etwas.
„Gibt es sonst noch was?“ fragte sie mit rotem Kopf.
„Nein, danke. Wir sehen uns um 19:00 Uhr.“
Chakotay stand auf und verließ den Bereitschaftsraum.

Janeway seufzte und schloss noch einen Moment die Augen.
Sie dachte daran, wie es wäre, mit Chakotay einen Spaziergang im Schnee zu machen.
Sie stellte sich vor, wie sie eng umschlungen der Kälte trotzen würden und wie er sie an sich drücken würde.
Tief in ihrem Herzen wusste sie, dass sie die Gefühle für ihn niemals abstellen könnte. Eingestehen würde sie sich diese aber genau so wenig.
Nach all den Jahren mit ihm im Deltaquadranten konnte sie sich keinen Tag mehr ohne ihn vorstellen. Jede Außenmission auf die sie ihn schickte barg Risiken. Er könnte verletzt oder gar getötet werden aber sie durfte ihn nicht bevorzugen. Alle Crewmitglieder sollten gleich behandelt werden. Natürlich wussten die meisten, dass Captain Janeway und Commander Chakotay gute Freunde waren, doch sie bewunderten den Captain dafür, dass sie diesbezüglich keine Unterschiede machte.
Sie führte sich die heutige Mission vor Augen. Egal, was passieren würde, sie wären zusammen und insgeheim freute sie sich sehr darauf.
Sie öffnete die Augen und schüttelte lächelnd den Kopf.
„Los jetzt Captain, Du hast eine Mission zu leiten.“ sagte sie zu sich selbst.
Sie verließ ihren Besprechungsraum und ging auf die Brücke.
„Tuvok, Sie haben die Brücke. Meine Herren!“ sie nickte und verließ die Brücke, um zu ihrem Quartier zu gehen.

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