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Im Weltraum nur Stille

von Wolf

Kapitel 1

"Komm, iss auf du Spinner." Doctor Weiss rempelte ihren Tischnachbern, an. Sie hatte im Gegensatz zu ihm zur eine kurze Pause.
"Es schmeckt nicht." Fähnrich Logan Wolf verschränkte die Arme.
"Logan, du musst was essen", entgegnete die Ärztin wiederum.
"Auf meinen Nacken." Wolf klatschte sich selbst mit der flachen Hand ins Genick.
"Dann hole ich mal einen Trichter" , lachte Weiss und macht Anstalten aufzustehen.
"Ein medizinischen Offizier im Dienst, bitte auf Deck 7", ertönte eine Stimme über die Durchsage.
Wolf sah Weiss an.
"Ich gehe." murmelte Weiss.

Zwei Minuten später war sie an der Tür des fraglichen Labors angelangt, wo Fähnrich Chekov sie bereits erwartete.
"Bitte sein Sie vorsichtig mit ihr, Doctor."
"Verstanden."
Chekov nickte und druckte auf den Öffnungsknopf. Das Licht im Raum war gedämpft. Nur von dem Computertisch ging ein bläulicher Schein aus, der von der Sternenkarte darauf herührte. Zwischen einer Hand voll zerdepperten PADDs, auf einem Sitzsack, kauerte eine Gestalt.
Weiss ging vor ihr in die Hocke.
"Könnten Sie mir mehr Licht geben, Fähnrich?"
"Nein." Die Antwort, des Jungen war ohne jegliche Anzeichen von Ironie über seine Lippen gegangen.
Weiss fuhr herum. "Bitte?"
"Sie mag es dunkel, Doctor."
Weiss musste sich sehr beherrschen, keine aufbrausende Antwort von sich zu geben.
"Pascha, ich sagte das ich keinen Arzt hier will. Warum machst du sowas?", schluchzte die Gestalt. Sie fühlte sich verraten und betrogen.
Chekov antwortete nicht.
"Könnte ich Sie untersuchen, wäre ich davon überzeugt, dass Ihnen nichts fehlt und Sie sind mich gleich wieder los," sagte Weiss und klappte den Medikoffer auf.
Hätte sie Licht gehabt, wären ihr sofort die blutigen Ärmel aufgefallen. Die Blutung war nicht so schlimm, um lebensbedrohlich zu sein, aber dennoch groß genug, um Chekov trotzt gegen ihren Willen nach medizinischer Hilfe rufen zu lassen.
"Nein, will nicht untersucht werden."
Chekovs Bewusstsein zwang in das Licht einzuschalten, er hatte sie gerne, sie war etwas Besonderes.
Oha, dachte Weiß, als sie nun die den Notfall ausfindig gemacht.
Ihre Patientin stellte auch die Gegenwehr ein.
"Wie ist das passiert?" fragte sie, als sie sich die Schnitte genauer ansah.
Weiss erhielt keine Antwort.
"Ellen, hier wollte sich mit dem Teppichmesser umbringen." Platze es aus Chekov heraus.
"Ich werde die wunden reinigen und verbinden." Weiss sah Ellen an, welche aber jedem Augenkontakt auswich, stattdessen starrte sie auf Weiss' Mund.
Dann nickte sie zaghaft.
*
"Verdammt, warum erfahre ich erst jetzt, dass wir jemand auf dem Spektrum an Bord haben?", fauchte Weiss in Richtung des CMO, der hinter seinem Schreibtisch in ein PADD vertieft war.
"Oh Gott, was ist passiert?" Eigentlich eine gute Strategie eine Frage mit einer Frage zu beantworten, aber McCoy war plötzlich ganz hier und fast wäre er sogar aufgesprungen.
"Sie wollte sich mit einem Teppichmesser umbringen. Gottseidank waren die Schnitte nicht tief. Chekov hat sie wohl aufgehalten."
Vermutlich war Ellen McCoys Patientin.
"Haben Sie einen Grund erfahrenen?"
"Spock hat ihr wohl, in seiner unemotionalen Art eine Standpauke gehalten, weil sie heute Morgen nicht mit auf dem Observation deck war."
"Dieser Mistkerl. Ich kann mir vorstellen, dass sie die Behandlung verweigert hat."
"Ja, anfangs."
"Das Sie nicht unterrichtet worden liegt daran, dass ich nicht denke dass dies ihr besser geht, je mehr Leute davon wissen. Soweit ich weiß ist sie Genial auf ihrem Gebiet, was wohl der Grund dafür ist, dass sie mit Chekov so gut klar kommt."

[POV=Ellen]
Hier sitze ich alleine und weine. Ich gehöre hier nicht hin. Ich bin nicht für diese Leben gemacht, aber ich liebe den Weltraum. Mein rechter Arm schmerzt und es fühlt sich gut an. Das nächste Mal will ich es besser machen und es beenden. Ich liebe den Weltraum, ich liebe die Wissenschaft und doch bin ich nicht dafür gemacht. Gerade nach dieser Sacher, werden sie mich rausschmeißen und ich werde nie wieder den Sternen so nah sein und stattessen von irgendeiner Anstalt aus die den Himmel betrachten. Ich kann nirgends sonst hin.
Und was ist mit Pascha? Es fühlt sich an als hätte er mich verraten. Einfach einen Arzt zu rufen, einfach so.
Vielleicht soll es mir zeigen, dass er sich um mich sorgt. Habe ich ihn vielleicht verletzt. Was würde er sagen, wenn ich nochmals versuchen würde mich umzubringen. Niemand kann mich so verstehen wie er. Er ist so intelligent, doch hat er das Glück nur Intelligent und nicht verrückt zu sein.
Spock versteht es nicht, wie es ist mit zwanzig anderen Wissenschaftlern auf engen Raum zusammen zu stehen um sich seine Morgenansprache anzuhören. So viele Gerüche, Geräusche und blinkende Anzeigen, alles wie ein Gewitter aus Informationen, jede von gleicher Priorität. Das könnte der Grund sein, warum ich hier alleine in einem dusterem und stillem Labor sitze. Musik ist in Ordnung, solange da nur Musik ist.
Ich liebe Zahlen, in ihnen kann ich mich verlieren. Während des Studiums habe ich Tage nichts gegessen, weil ich so vertieft war. Dafür habe ich Pavel. Er ist auf einer Wellenlänge mit mir. Er versteht wie mein niemals schlafender Kopf arbeitet. Er ist oft der einzige mit dem ich eine Konversation führen muss. Er respektiert meine Grenzen, mit ihm kann man auch mal einen Film ansehen, ohne sie vor irgendetwas fürchten zu müssen.
Trotz all dem gibt mir Isolation Kraft. Ein Raumschiff ist in dieser Hinsicht eine Qual, da der logikgesteuerte Kommandant nur den Flur runter wohnt, jeder immer weiß, wo du bist und jeglicher persönlicher Freiraum fehlt. Vielleicht bin nicht einmal dafür gemacht auf einem Raumschiff durch den Weltraum zu schippern.
Man wird darauf getestet, ob man wegen der Schwärze des Weltraums durchdreht, aber nicht ob man mit seinen Crewmates durchdreht.
Vielleicht wäre für meinen Abgang etwas nerdigeres geeigneter, nicht bloß die Adern aufreißen; mehr Abenteuer. Wie wäre es mit dem Weltraum? Wie gesagt, ich liebe ihn, obwohl er gefährlich ist. Wenn ich schon nicht Raumfahrer werde, wollte ich schon immer wenigstens dort bestattet werden.

Ein Tod im Weltall ist nicht so brutal, wie in alten Science Fiction Film gezeigt. Ich bekommen den schlimmsten Sonnenbrand meines Lebens und bevor ich das Bewusstsein verliere fühle ich noch, wie der Speichel in meinem Mund zu kochen beginnt. Eine unglaubliche Ruhe. Ich liebe die Stille im Weltraum.

Danke, dass ihr es gelesen habt. Ich brenne auf eure Meinung.
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