TrekNation

Das ultimative Archiv deutscher Star Trek Fanfiction!

In space nobody hears you scream

von Janora

Will I stand



McCoy würde es nie zugeben, aber er lebte sich auf der ISS Enterprise schneller ein, als er gedacht hätte.
Vielleicht lag es daran, dass er neben seinen Forschungen wieder Arbeit zu erledigen hatte. Richtige Arbeit, die ihn forderte, und nicht nur kleine Wehwehchen von schmutzigen Arbeitern.
Vielleicht lag es aber auch daran, dass das Schiff mit der neusten Technik des gesamten Empires ausgestattet war und dies seinen persönlichen Experimenten, die er natürlich wieder aufnahm, sehr zu gute kam.

Unter Kirks Kommando hatte er zumindest eine Menge zu tun. Der Captain kam übrigens gerne mal auf die Krankenstation herunter und sah selbst nach dem rechten.
Zwar war Leonards Ausgangssperre aufgehoben und er konnte sich, auch wenn er die Handschellenarmreife nicht endgültig losgeworden war, frei auf dem Schiff bewegen, doch sah der Arzt keinen Grund dafür. Hier auf seiner Station hatte er alles, was er brauchte. Es war sein kleines Reich, ein Stück Unabhängigkeit gegenüber Kirk. Denn auch wenn dieser der Captain war, so musste er sich hier doch vorsehen, ob sich nicht das ein oder andere Gerücht, das um den Doktor aufgekommen war, als wahr herausstellte.

„Einen schönen guten Abend, Bones“, begrüßte Kirk ihn, als er gerade wieder einmal durch die Tür der Krankenstation schritt.

„Im Weltall gibt es keine Tageszeiten.“ Leonard blickte nur kurz von seiner Arbeit auf und wischte sich über die Stirn, wobei seine Finger eine feuchte, rote Spur hinterließen. Sie waren in Blut getränkt, was ihn aber nicht daran hinderte die Bauchdecke seines Patienten seelenruhig fertig zuzunähen.
Auf dem Tisch neben ihm lagen eine Anzahl an blutigen Skalpellen, Messern und anderen Operationswerkzeugen. Manche Dinge erledigte er eben immer noch lieber auf die altmodische Art.
Das gedrückte Atmen des Mannes auf dem Tisch verriet, dass das Anästhetikum nicht annähernd so stark war, wie dieser es sich wohl gewünscht hätte.

Unbeeindruckt von diesem Anblick oder der Antwort wartete Kirk, bis der Arzt seine Arbeit vollendet hatte.
Derweil trat er an ein nahes Regal und betrachtete sein Inhalt gelangweilt, wobei er auf ein Glas mit einem eingelegten Herz deutete, von dem er wusste, dass es vor ein paar Wochen noch nicht dort gestanden hatte.
„Ich hab gehört, dass das hier dem letzten Besatzungsmitglied gehörte, das dir Widerworte gegeben hat.“

„Die Leute erzählen gerne Geschichten“, erwiderte McCoy bloß und schnitt den Faden ab.

Kirk ersparte sich eine Antwort darauf. Er hatte zuverlässige Quellen auf dem gesamten Schiff und wusste, was er glauben durfte.
„Du hast es dir hier ja recht gemütlich gemacht.“

„Ich bin Arzt, dies ist eine Krankenstation. Wo soll ich es mir sonst gemütlich machen?“ McCoy wischte sich seine Hände an einem Tuch sauber und schickte Chapel eine Nachricht, dass sie sich um den Patienten kümmern sollte, sobald dieser vollständig erwachte.
Kirk verschränkte die Arme.
„Sieh dich vor, Bones. Eines Tages werde ich nicht so gut gelaunt sein. Dann könnte dich deine Unverschämtheit den Kopf kosten“, warnte er ihn mit ernster Stimme.
Doch der Arzt erwiderte den Blick mit zusammengezogenen Brauen.
„Sieh du dich vor, Jim, dass dieser Tag nicht zufällig hier unten eintritt.“ Er deutete in den Raum und ließ die unausgesprochene Drohung im selbigen stehen.
Es entstand eine Pause, in der sich die beiden taxierten. Aber es war Leonard, der sich als erster abwandte und auch wieder das Wort ergriff.
„Du bist doch bestimmt nicht hergekommen, um Höflichkeiten mit mir auszutauschen, oder?“

„Stimmt.“ Der Captain klatschte in die Hände und erinnerte sich an den eigentlich Grund seines Besuchs. „Wir sind in der Umlaufbahn von B7 des Druna Systems. Ich dachte mir, du hättest vielleicht Lust den Landungstrupp zu begleiten. Es ist bereits eine Weile her seit du die Sonne gesehen hast, könntest ein wenig Farbe vertragen, Bones. Und wir haben hier gleich zwei Sonnen.“

Ein wenig überrascht über das Angebot, drehte Leonard den Kopf. Das wäre das erste mal in seinem halben Jahr hier, dass er das Schiff verlassen würde.
Aber dennoch …
„Nein, Danke. Wenn du mir die Wahl lässt- …“
„Tu ich nicht“, unterbrach ihn Kirk. „Ich erwarte dich in einer halben Stunde beambereit im Transporterraum.“

So viel dazu.
Der Arzt packte seine Tasche und machte sich dann auf den Weg.
Im Transporterraum selbst traf er, wie es nicht anders zu erwarten war, auf Montgomery Scott, den Chefingenieur der ISS Enterprise.
McCoy hatte den Schotten vor einigen Wochen kennengelernt. Zum ersten Mal hier auf dem Schiff von ihm gehört hatte er aber bereits zuvor, nämlich als er das Opfer eines ‘Unfalls‘ auf seinem Op-Tisch liegen hatte. Außer einer verkohlten Leiche war zugegebenermaßen nicht mehr viel übrig gewesen. Er erfuhr von dem offenen Geheimnis, dass Scotty, wie der Ingenieur genannt wurde, einen Faible dafür hatte, Geräte – vor allem Waffen – zu manipulieren. Und es war wohl nicht das erste mal gewesen, dass er einen Phaser so modifiziert hatte, dass dieser langsamer arbeitete. Anstatt auf der Stelle zu töten, verbrannte er sein Ziel bei lebendigen Leibe.
Leonard gab zu, dass er sich mit diesem Mann lieber nicht anlegen wollte, wenn es sich vermeiden ließ. Allerdings schien der Ingenieur ihn aus irgendeinem ihm unerfindlichen Grund gut leiden zu können. Vielleicht weil er seine Leute in Rot immer wieder zusammenflickte. Zumindest meistens.

Der Schotte grinste ihn breit an, als er durch die Tür trat. McCoy beließ es bei einem Nicken.
Doch bevor einer von beiden sinnlosen Smalltalk anfangen konnte, betrat der Captain mit seinem ersten Offizier den Raum.
Sofort sank Leonards Laune. Hatte er den Vulkanier bei seiner Ankunft schon nicht leiden können, weil er seiner Meinung nach der verdammte Grund war, weshalb er sich an Bord befand, so hatte er geradezu eine Abneigung gegen ihn entwickelt, als er ihn bei Bewusstsein erlebt hatte. Solch neunmalkluge Personen sollten verboten werden.
Als Spock ihm dann auch noch einen Vorschlag zur korrekten Handhabung von vulkanischen Patienten gemacht hatte, hatte McCoy ihm kurzerhand einfach ein Schlafmittel gespritzt, dass ihn verstummen ließ.
Leider konnte er das nicht immer machen, wenn der Commander den Mund öffnete. Erst recht nicht, seit er die Krankenstation verlassen hatte und auf seinen Posten zurückgekehrt war.

Jetzt schienen sie jedenfalls zusammen mit zwei Männern vom Sicherheitsteam den Landungstrupp zu stellen.
Leonard erkannte einen Mann in Rot als ‘Cupcake‘, der zu Kirks persönlicher Leibgarde gehörte und eigentlich Hendorff hieß. Niemand wusste so genau, was zwischen den beiden vorgefallen war, dass Kirk sich erlauben durfte, ihn in aller Öffentlichkeit bei einem solch lächerlichen Spitznamen zu rufen. Aber es war ganz offenbar eine größere Geschichte.
Angeblich hatte Hendorff schon einigen beachtlichen Bestechungsversuchen widerstanden und den Anbietern zusätzlich seine Meinung dazu gesagt. Aber natürlich war keine dieser Geschichten offiziell belegt.

Alle vier stiegen sie nun auf die Plattform und einen kurzen Beamvorgang später standen sie auf dem fremden Planeten. Das wirklich aggressive Sonnenlicht stach McCoy, der nur noch die künstliche Beleuchtung des Schiffes gewöhnt war, in die Augen, und er brauchte einen Moment, bis er sich umsehen konnte.
Karg wäre als Beschreibung noch untertrieben; es gab einen wüstenartigen, aber festen Boden, Sand und hellbraunes bis ockerfarbenes Gestein. Und davon jede Menge.

„Das Empire hat hier vor einiger Zeit einen alten Funkspruch einer unbekannten Spezies aufgegriffen“, erklärte Spock ihre Mission. „Scans des Planeten haben nichts ergeben, also werden wir dem selbst auf die Spur gehen.“

McCoy hob die Hand. „Und warum bin ich dafür hier?“

„Wo bleibt dein Sinn für Abenteuerlust, Bones?“, fragte Kirk ihn und schlug ihm auf die Schulter, ehe er sich in Bewegung setzte. Die anderen folgten dem Captain und so musste auch Leonard nachkommen, wenn er nicht zurückgelassen werden wollte. Und das wollte er garantiert nicht.

Nach einer guten Stunde hatte Leonard genug von den Sonnen.
Sie hatten sich zumeist schweigend fortbewegt. Laufend und kletternd gingen Kirk und Spock voraus, wobei der Vulkanier seine Augen zumeist auf einen Tricorder geheftet hatte. Bisher hatte dieser aber noch keine interessanten Werte ausgespuckt.
Die Landschaft veränderte sich nur dahingehend, dass sie bergiger wurde. Ansonsten gab es aber keine Anzeichen irgendeiner Kultur, die Funksprüche ins All schickte.
Plötzlich fing der Boden unter ihnen an zu beben und eine vibrierende Erschütterung erfasste sie, riss sie von den Füßen und brachte sie ins Stolpern. Es war ein unangenehmes Gefühl, wenn der Grund unter sich einen nicht mehr tragen wollte.
Die vier drückten sich an eine hohe Steinwand, an der sie seit einiger Zeit entlang gelaufen waren, und sie hoben die Hände, um sich vor herabfallenden Geröll zu schützen.
Dann hörte das Beben auch schon wieder auf.
„Puh“, machte Leonard, um seinem Schock Ausdruck zu verleihen.
„Eine kleine Vorwarnung wäre nett gewesen, Spock“, brummte Kirk, der sich den Staub von seiner Uniform klopfte.

„Der Tricorder erfasst keine seismographischen Aktivitäten.“ Der Vulkanier starrte auf sein Gerät, als würde er es persönlich für das eben Geschehene verantwortlich machen. Dann änderte sich seine Miene aber. „Captain, ich empfange ein organisches Lebewesen ganz in der Nähe.“

Die anderen horchten auf.
„Wo lang?“, fragte Kirk.
Spock deutete in eine Richtung und auf einen Wink des Blonden hin, führte er die kleine Gruppe an. Glücklicherweise hatte niemand mehr als ein paar Kratzer abbekommen. Es blieb also nur zu hoffen, dass dem ersten Beben kein zweites folgte.

Während sie sich weiter an der Felswand entlang ihren Weg über Steine und Geröll bahnten, blickte Spock immer wieder auf die Anzeige seines Gerätes, um sich zu vergewissern, dass sie richtig waren.
Der Sand sah ehrlich gesagt überall gleich aus und noch deutete keine Veränderung auf Leben hin. Aber sie wussten ja auch nicht, womit sie es zu tun hatten.
Der Felsen machte einen Knick und als sie um die Ecke bogen, standen sie am Eingang einer schmalen, aber hohen Höhle. Sie lag auf der von den Sonnen abgewandten Seite und daher ziemlich im Schatten. Bereits wenige Meter in die Höhle hinein schien es stockfinster zu werden.
Noch bevor der Vulkanier den Arm hob, war allen klar, wohin sie ihr Weg als nächstes führen würde.
„Dort hinein.“
„Scan“, forderte der Captain Spock auf.

Hendorff hatte derweil die Augen zusammengekniffen und schaute angestrengt in die Dunkelheit.
„Ich glaube, ich sehe etwas“, ließ er verlauten, wobei er seinen Phaser zog.
McCoy folgte seinem Blick und meinte ebenfalls eine Bewegung wahrzunehmen.
Spock trat einen Schritt zurück. „Es kommt auf uns zu …“
Kirk griff nun ebenfalls nach seiner Waffe.
Dann trat es hervor, erst zwei große Klauen, dann der Kopf und anschließend ein lang gezogener Körper. Kirk und Hendorff warteten gar nicht erst, bis der riesige Skorpion komplett im Tageslicht stand, sondern feuerten. Die Phaserschüsse prallten ohne Wirkung ab. Stattdessen schien es ihn einfach nur zu ärgern, denn er schlug mit seiner Schere nach Hendorff, der ihm am nächsten stand. Der Rothemd konnte ausweichen und schoss erneut. Wieder brachte es nichts, außer, dass das Tier jetzt vollständig zum Angriff überging.

„Shit!“
Sie drehten sich um und rannten. Irgendwie schafften sie es beisammen zu bleiben. Wahrscheinlich aus Mangel an Ortskenntnissen lief jeder dem anderen einfach nach. Sie sprangen über Steine, kletterten jeden kleineren Felsvorsprung hinauf, der ihnen den Weg versperrte, versuchten einfach, so viel Abstand wie möglich zwischen sich und das riesige Spinnentier zu bringen. Leider war es erstaunlich geländegängig.
McCoy hatte gewusst, dass es eine miese Idee gewesen war auf diesen Planeten zu kommen. Er wünschte, er hätte etwas dabei, das er gegen ihren Verfolger einsetzen könnte; aber mit einem Hypospray würde er wohl nicht weit kommen. Selbst wenn es ein Nervengift enthielt, das stark genug wäre, würde ihn die Klauen zweiteilen, bevor er an den harten Panzer, der die Haut bildete, überhaupt heran käme. Und dieser wäre dann das nächste Problem.
Er bemerkte, dass er die anderen aus den Augen verloren hatte, hörte sie aber nicht weit entfernt etwas rufen. Den Stimmen folgend, bog er um die nächste Felsformation und fiel dann plötzlich in einen Felsspalt, den er zu spät sah.
Alles ging viel zu schnell. Seine Haut und Kleidung wurden stark in Mitleidenschaft gezogen, als er am Gestein entlang schrammte. Instinktiv zog er die Beine an den Körper, um weniger Angriffsfläche zu bieten; sein Kopf streifte hat eine spitze Stelle, die irgendwo herausragte.
Dann kam er auch schon unten auf, prallte mit dem Rücken an der abgeschrägten Wand ab, dass ihm die Luft aus der Lunge gepresst wurde, und rollte dann ein Stück den Boden entlang.
Nach Luft schnappend lag er im ersten Moment da und starrte in die Dunkelheit.

Erst als das Adrenalin nachließ, bekam er wieder ein Gefühl für seinen Körper. Irgendwas drückte ihm in die Schulter und ins Kreuz. Sein ganzer Körper schmerzte, insbesondere sein Kopf und wenn er wetten müsste, würde er sagen, dass er auch mindestens dort blutete.
Der Stein unter seinem Kreuz fing an sich zu bewegen und versetzte ihn erneut in Alarmbereitschaft.
„Sie liegen auf meinem Bein, Doc.“
Ein Licht leuchtete auf und blendete Leonard kurz ins Gesicht, bevor dieser sich in eine aufrechte Position manövrierte. Dann erkannte er, dass es Hendorff gewesen war. Dieser erhob sich nun selbst, allerdings auch nicht ohne Keuchen und Schnaufen.

Ein weiteres Licht tauchte auf.
„Können alle noch laufen?“, fragte Kirk, seinen Phaser entweder wieder oder immer noch in der Hand. In seinem Gesicht klebte Blut und sein Oberteil war zerrissen. McCoys Prognose war, dass Kirks Fall ihm ebenfalls stark zugesetzt haben musste.
„Ich glaube, mein Arm ist gebrochen“, fluchte Hendorff schmerzhaft und tastete seinen linken Unterarm ab.
Der Captain verdrehte die Augen. „Läufst du etwa mit deinen Händen?“ Der andere schüttelte den Kopf und Kirk drehte sich zu McCoy. „Was ist mit dir?“
„Bin in Ordnung“, erwiderte Leonard ohne zu wissen, ob das überhaupt stimmte.
„Gut.“ Kirk steckte den Phaser weg. „Wäre eine echt Verschwendung gewesen. Kommt, wir gehen weiter.“
Leonard bewegte sich probehalber und bemerkte, dass ihm zwar sämtliche Muskeln weh taten, ihm aber sonst wirklich nichts weiter zu fehlen schien. Im Gegensatz zu Hendorff, der hörbar die Zähne zusammenbiss, hatte er wohl noch mal Glück gehabt.

Der Arzt holte seine eigene Lampe aus seiner Ausrüstung und folgte Kirks Richtung.
Die Felsspalte, in die sie gefallen waren, führte in einen Gang, der hoch und breit genug war, dass er darin aufrecht stehen und sich bewegen konnte. Allerdings war der Boden nicht besonders eben und er musste immer wieder darauf achten, dass er nicht gegen spitze Kanten aus Stein stieß.

Nach einigen Meter sah er, dass Spock ebenfalls hier unten war. Der Vulkanier hatte es dazu noch geschafft, außer einer Ladung Staub und Sand nicht abzubekommen.
Verdammtes Spitzohr.

Hintereinander liefen sie also Kurve um Kurve den geschlängelten Gang entlang, der sich langsam verbreiterte, bis er irgendwann in einer riesigen Höhle mündete.
Vor ihnen erstreckte sich eine halb von Sand verschüttete, unterirdische Stadt. Die quadratischen Bauten lagen verlassen da und alles war in eine unheimliche Stille getaucht.
Spock nahm seinen Tricorder, der das ganze Abenteuer bisher irgendwie überstanden hatte, zur Hand und scannte die Umgebung.
„Die Kultur hier scheint schon vor langer Zeit untergegangen zu sein, Captain“, interpretierte er die Werte.
Kirk zuckte mit den Schultern. „Dann waren sie den Aufwand wohl nicht wert. Für uns wird es hier nichts weiter von Bedeutung geben.“
Trotz seiner Worte bog er in eine nahe Straße ein, um sich ein wenig umzusehen; die anderen folgten ihm durch den hohen Sand. Doch schnell sahen sie ein, dass seine Worte stimmten und außer den Gebäuden nichts mehr hier war. Schließlich zückte Kirk seinen Kommunikator, hielt jedoch inne.
Die anderen hörten es auch: irgendwo, gar nicht so weit entfernt, ertönte ein ‘Klack, Klack, Klack‘, ganz so, als würden lange, schwere Beine auf den Sandstein der Häuser treffen.
Keiner der vier hatte noch groß Lust herauszufinden, welch Ungetüm von Arachnida sie dieses Mal vorfinden würden.

„Scotty, vier zum hochbeamen.“

~~

Kirk stand am großen Fenster des Aussichtsdecks der ISS Enterprise und betrachtete die Sterne. Es war ein Anblick, der ihm gefiel und ein Grinsen lag auf seinen Lippen.
Dieses Universum wartete nur darauf, von ihm erobert zu werden. Er konnte es kaum erwarten.

Die Türen des Decks öffneten sich und McCoy kam heraus, sah sich kurz um, bemerkte aber, dass außer ihnen beiden niemand anwesend war. Er trat zum Captain, der ihm gespannt entgegen sah.
„Bones, welch seltener Begebenheit dich hier oben zu sehen.“

„Ich bin kein Freund der Aussicht“, gab der Arzt zu, woraufhin Jim nur den Kopf schütteln und seinen Kopf wieder zum Glas drehte.

„Hast du es dir denn je genauer angesehen?“ Der Blonde deutete in die unendlichen Weiten. „Diese Nacht da draußen, das ist der Ursprungszustand allen Seins. Die Tage auf der Erde sind verblendet. Aber hier draußen sieht man die Wahrheit.“

Leonard schaute nicht auf die Sterne, sondern auf Kirk. Dessen Blick hatte etwas manisches, ja beinahe schon wahnsinniges angenommen. Und er hatte das Gefühl jetzt zu verstehen, wie Kirk an die Spitze des Flaggschiffs des Terranischen Empires gelangen konnte, warum für ihn gar nichts anderes in Frage käme.
Es war kein beruhigendes Gefühl.

„Dieser Ausflug heute“, wechselte Leonard dann das Thema zu dem eigentlichen Grund seines Kommens. Es gab da nämlich noch etwas, das an ihm nagte.

„Ah, ja“, griff Kirk sofort auf. „Hat dir unser kleiner Spaziergang gefallen?“

Leonard schnaubte. Ihm würden einige Worte für die Bodenmission einfallen, aber ‘Spaziergang‘ wäre gewiss nicht darunter.

„Es war eine Gelegenheit“, fuhr Kirk unaufgefordert fort „Der Captain, sein erster Offizier, Doktor und der persönliche Wachhund von Bord …“

„Du wolltest prüfen, ob jemand Pläne gegen dich schmiedet?“

Kirk lachte. „Ich wollte sehen, wie weit sie bereits sind. Ich bin nicht naiv, Bones. Es gibt immer welche, die glauben, sie könnten es schaffen ihre Vorgesetzten auszustechen. Das liegt in unserer Natur.“
Das stimmte natürlich. Vor allem für jemanden wie in Kirks Position war es also klug, wenn man gewisse Vorkehrungen traf und die Situation unter seine Kontrolle brachte.
Jetzt brannte allerdings eine neue Frage auf Leonards Zunge.
„Was macht dich so sicher, dass ich nicht auch zu jenen gehöre?“

Erstmals wandte sich Kirk vom Fenster ab und blickte ihn direkt in die Augen.
„Nichts, aber du weißt ja, was man sagt.“ Er klopfte McCoy auf die Schulter. „Halte deinen Freund nah, aber deinen Feind noch näher.“

Rezensionen