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QISmaS Sor quv

von Emony

Kapitel 1

Jadzia glaubte ihren Ohren nicht trauen zu können, als sie an diesem Dezembermorgen in ihrem Bett auf DS9 erwachte und lautstark Worfs unvergleichliche Bassbaritonstimme aus dem Badezimmer an ihre Ohren dringen hörte. Er sang sehr gerne unter der Dusche, wenn er sich ungestört fühlte und vor allem, wenn er sich ungehört glaubte. Und Jadzia hatte ihm immer schon gerne heimlich dabei zugehört.

Allerdings verwunderte sie das Lied doch sehr, da ihr der Text durchaus vertraut war. Ben, Julian und Miles hatten im letzten Jahr dasselbe Lied gesungen, wenn auch nicht auf Klingonisch. Umso mehr wunderte es die Trill, dass es davon offenbar eine Übersetzung gab.

So viel also dazu, dass Klingonen kein Weihnachten feierten! Sie feierten ganz bestimmt anders als Menschen, aber sie feierten es nichtsdestotrotz! Das brachte Jadzia auf eine kleine Idee. Als Worf einige Minuten später aus dem Badezimmer ins Schlafzimmer kam, um sich seine Uniform anzuziehen, tat die Trill so als würde sie noch schlafen.

***

An Heiligabend fand in Quarks Etablissement die geplante Weihnachtsfeier statt. Im ersten Jahr hatte sich der Ferengi noch weigern wollen, seine Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Als er jedoch erkannte, dass sich sein Profit mehr als verdoppelte und die Holosuiten über Wochen ausgebucht waren, da er spezielle Winterprogramme anbot, änderte er seine Meinung.

Und so hatte es sich etabliert, dass sie alle Weihnachten gemeinsam im Quarks feierten. Die O’Briens spielten Weihnachtsmann und Elfe und beschenkten die Kinder der Station. Jeder war willkommen, nicht nur die Menschen. Und so fanden auch die Bajoraner, Trill, Klingonen und alle anderen zunehmend Gefallen an dem Fest.

Worf allerdings saß an dem großen Tisch, den sie für die Familie reserviert hatten, und machte ein missmutiges Gesicht. Für Jadzia sah er im Grunde aus wie immer, aber Worfs Mutter schien ein wenig traurig über seinen Gemütszustand. Er war auch nicht allzu gesprächig und dementsprechend ungesellig. Jadzia unterhielt sich gerne mit ihrer künftigen Schwiegermutter, keine Frage, aber sie sah der Frau an, dass sie gerne mehr von ihrem Sohn hätte. Dem einzigen, der ihr noch geblieben war.

„Ich bin gleich wieder da“, meldete sich Jadzia eine halbe Stunde nach dem Essen ab und steuerte direkt auf die Bar zu. Quark nickte ihr zu, sobald sie am Tresen stand. „Ich brauche Ihre Hilfe, Quark.“

„Wobei?“, fragte der Ferengi misstrauisch. Jadzia lehnte sich über die Bar und flüsterte dem Bartender ihr Vorhaben ins Ohr. Quark schmunzelte zunächst und fing dann schallend an zu lachen. Ein paar Tische entfernt konnte er Worfs düsteren Blick erkennen, der ihm galt. „Er denkt bestimmt, Sie flirten mit mir. Wenn Blicke töten könnten …“

Jadzia folgte seinem Blick zurück zum Tisch der Familie, dann warf sie dem Klingonen eine Kusshand zu. Worf verdrehte nur die Augen und ließ sich von Alexander ablenken, der ihn ansprach und offenbar nichts von alledem bemerkt hatte. Sie kehrte schließlich wieder an ihren Tisch zurück und setzte sich neben Worf als wäre nichts geschehen.

Worf hatte den Moment der Eifersucht überwunden und war nun voll und ganz von seinem Sohn abgelenkt, als ein recht greller Lichtstrahl ihn erfasste. Aus Richtung der Bar, ertönte Quarks Stimme: „Ladys und Gentlemen, ich präsentiere Ihnen den begnadeten Commander Worf.“

Der arme Klingone verstand gar nicht, was da eben geschah. Er sah verwirrt von Quark zu Jadzia und schließlich in die Gesichter seiner Familie.

„Kommen Sie, Worf. Nicht so schüchtern …“

Ein Klingone ist niemals schüchtern, wollte Worf erwidern, aber ihm fehlten die Worte.

„Na los, Worf. Wir sind alle sehr gespannt auf Ihre gesangliche Darbietung in diesem Jahr“, flötete Quark weiter. Allerdings weniger aus Vorfreude auf den Gesang als vielmehr aus reiner Schadenfreude.

Ohne den Ferengi auch nur eines Blickes zu würdigen, wandte Worf den Blick auf Jadzia. „Was hast du diesmal ausgeheckt?“

„Ich?“, gab sich Jadzia so unschuldig, dass es ihr jeder im Raum abgekauft hätte – abgesehen von Worf. Sein Blick war dermaßen fest, dass sie nach einigen Sekunden doch nachgab. „Ich habe dich heute früh singen gehört, Worf. Du solltest dieses bezaubernde Lied unbedingt vorsingen.“

Es folgte ein Anblick, den man höchst selten in klingonischen Gesichtern fand und schon gar nicht in Worfs. Seine Augen weiteten sich vor Schrecken und er schüttelte fassungslos den Kopf. „Garantiert singe ich kein Weihnachtslied!“

Quark zettelte daraufhin einen Anfeuerungsruf an, in dem er „Worf!“ rief und auffordernd in die Hände klatschte. Jadzia fiel sofort grinsend in die Anfeuerung mit ein, Alexander und Worfs Eltern folgten, schließlich auch Julian Bashir und Elim Garak, die ganz in der Nähe der O’Briens saßen und ebenfalls laut verlangten, dass Worf singen solle.

Worfs Blick wanderte durch das Etablissement und einfach alle schienen zu erwarten, dass er für sie sang. Das durfte doch nicht wahr sein! „Warum stellst du mir so bloß?“, fragte er seine Frau über den Lärm der Anfeuerungsrufe hinweg.

„Du hast so eine tolle Stimme. Und ich finde, du könntest ruhig mal andere daran teilhaben lassen.“ Sie legte ihm versöhnlich eine Hand auf den muskulösen Oberarm, während sie ihm ein zuversichtliches Lächeln schenkte. „Bitte Worf sing ihnen das Lied vor, das du heute früh unter der Dusche gesungen hast.“

„Aber …“

„Die Band weiß, welche Melodie sie spielen muss. Bitte“, wiederholte sie mit etwas mehr Nachdruck.

Irgendwie würde er ihr das zurückzahlen. Er wusste noch nicht wann oder wie, aber dafür würde er sich irgendwie an ihr rächen. Worf erhob sich, stolzen Hauptes, schließlich kniff ein wahrhafter Klingone nicht, egal welche Herausforderung auf ihn wartete. Er ging festen Schrittes hinüber zu der Band, die den Abend über mit weihnachtlicher Musik unterhielt, ließ sich ein Mikrofon geben und gab ihnen ein Zeichen. Dann begann er, in einer unvergleichlichen Stimme, die niemand ihm zugetraut hätte ‚Oh Tannenbaum‘ auf Klingonisch zu singen und die Anfeuerungsrufe verstummten. Die Aufmerksamkeit aller Feiernden lag ganz und gar auf Worfs Gesang.

Nachdem schließlich auch der letzte Ton des Liedes verklungen war, tobten die Feiernden vor Begeisterung und verlangten nach einer Zugabe …

Klingonische Übersetzung zu Oh Tannenbaum

@ QIb vestai yabHuj

QISmaS Sor quv, QISmaS Sor quv,
choHbe'taH pormeylIj matlh.
qaStaHvIS DIS poH tuj, reH SuD,
SuDtaH bIrDI' 'ej peDDI' muD.
QISmaS Sor quv, QISmaS Sor quv,
choHbe'taH pormeylIj matlh.

QISmaS Sor quv, QISmaS Sor quv,
SoH 'IH law' Hoch Sor 'IH puS.
Hoch DIS chobelqu'moH net Sov,
DuwovmoHchu' Hoch ram maSwov.
QISmaS Sor quv, QISmaS Sor quv,
SoH 'IH law' Hoch Sor 'IH puS

QISmaS Sor quv, QISmaS Sor quv,
jIH mughojmoH je pormey.
jItullaH 'ej jImatlhlaH 'ej
jISaHlaH 'e' mughojmoHbej.
QISmaS Sor quv, QISmaS Sor quv,
jIH mughojmoH je pormey.



Vielen Dank an http://www.kriegerimperium.de für die Lyrics!

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