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XIV Das Tristellarion

von Racussa

Morgendlich leuchtend

„Nerys, bitte, meine Birne, komm doch ins Bett zurück!“

Colonel Kira kleidete sich an und legte zuletzt ihren bajoranischen Ohrring an. „Meine Schicht beginnt leider in fünfzehn Minuten. Und du wirst sicher verstehen, dass die Kommandantin sich nicht einfach frei nehmen kann. Vor allem nicht heute.“

Kathryn zog die Decke über den Kopf: „Schon wieder irgendein bajoranisches Dankbarkeits-, Fruchtbarkeits-, Zerbrechlichkeits- oder Friedensfest? Ihr feiert doch immer irgendetwas. Weißt du, wie schwer es für mich ist, mich von der Erde loszueisen und einmal für eine Woche hierherzukommen?“

Kira kam mit einem Becher heißen Kaffees zum Bett, zog die Decke zurück und hielt der schmollenden Kathryn die Tasse vor die Nase. „Ich weiß, dass dir das besser schmeckt als unser Raktajino, obwohl es scheußlich riecht. Kathryn.“, sagte sie sanft, während sie über ihr linkes Ohr streichelte, „Ich werde heute zum Mittagessen schon wieder mit dir zusammen sein.“

„Ach ja? Das nennst du Zusammensein? Das ist ein formelles Mittagessen mit zwanzig Teilnehmern – die wenigsten davon sympathische Leute.“

Kira stand auf und zog ihre Stiefel an. „Muss ich dich daran erinnern, dass Du Admiral bist. Es wäre ein Affront gegen unsere ‚Nachbarn‘, wenn ich sie nicht zu einem Mittagessen mit dir einladen würde. So sehr mich diese neue Dominion-Station auch beunruhigt, sie ist ein Friedensangebot; und es hat keine Probleme mit dem Dominion gegeben, seit sie errichtet ist.“

Und als sie den zweiten Schuh fertig angezogen hatte, sagte sie mit einem Kuss auf Kathryns Stirn: „Und was verpasst du schon auf der Erde, sind doch dort jetzt sowieso alle nur mit irgendwelchen Verwaltungstätigkeiten beschäftigt. Sehnst du dich nicht nach dem Delta-Quadranten, nach Flügen ins Ungewisse oder dem Neuen, dass durch hunderte Besucher jeden Tag auf diese Station gespült wird?“

Kathryn stand ebenfalls auf und zog sich einen Morgenmantel an, der über einer Sessellehne gehangen war. „Vom Delta-Quadranten habe ich wahrlich genug gesehen. Und doch, Forschungsreisen, das wäre wieder schön.“ Sie schaute sehnsüchtig aus dem Fenster und drehte sich dann zu Kira um: „Nerys, es ist Zeit, du musst in den Dienst.“ Und als Kira schon bei der Tür war, fügte sie hinzu: „Danke für den Kaffee, ich liebe es, dass du dir so etwas gemerkt hast.“

Nachdem Kira ihr nochmals zugenickt und dann den Raum verlassen hatte, stellte Kathryn den Kaffee ab, steckte ihre Haare zurück und aktivierte das Display. „Geheimbericht, Janeway, Admiral. Die bajoranische Kommandantin der ehemaligen Föderationsstation Deep Space 9, nunmehr bajoranische Station Sulita Sumsum – übersetzt 'Aufgang der Silbernen Morgenröte' – ist wie vermutet skeptisch gegenüber der Dominionstation. Die bajoranische Regierung hat offiziell der Errichtung zugestimmt, inoffiziell gibt es große Spannungen, die möglicherweise zu Anschlägen auf die Station führen könnten. Sulita Sumsum spielt dabei eine zentrale strategische Rolle, da Angriffe durch Shuttles oder Terrorattentate durch gekaperte Schiffe nicht-bajoranischer Herkunft von hier ihren Ausgang nehmen müssten. Das Dominion würde bei aller zur Schau gestellten Freundlichkeit des Chefverhandlers, des Vorta Weyoun, jeden aggressiven Akt unmittelbar zum Anlass für neue Aggressionen nehmen. Für heute ist vormittags ein Treffen mit Commander Worf vorgesehen, der als Verbindungsoffizier der Föderation auf Sulita Sumsum verblieben ist – er ist Klingone und mit einer Trill-Wissenschaftlerin namens Jadzia Dax verheiratet, die früher ebenfalls für die Sternenflotte arbeitete, diese Funktion aber aufgegeben hat, um für das bajoranische Wurmlochforschungsteam tätig werden zu können. Ein Mittagessen mit Vertretern des Dominion, der bajoranischen Regierung und der auf der Station anwesenden Diplomaten wird mir weitere Informationen über den Sicherheitszustand im Umfeld des bajoranischen Wurmlochs verschaffen. Janeway Ende.“
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