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In guten wie in schlechten Zeiten

von MariaMagdalena

Kapitel 2

Jon stand neben Malcolm auf der Brücke und besprach mit ihm, wie das antriebslose Schiff wenigstens mit genügend Energie versorgt werden könnte, um eine Basispanzerung gegen Meteoriten und ähnliche Objekte aufrecht erhalten zu können. Er war es gewohnt, dass der introvertierte Brite sich zurückhaltend zeigte. Jon machte eine Bemerkung zu den Schaltplänen, die auf dem Bildschirm der Konsole dargestellt waren, und sah den taktischen Offizier an. Malcolm blickte nur einen Sekundenbruchteil lang auf und senkte sofort wieder die Lider, als er den Blick seines Captains bemerkte.

Jon lächelte in sich hinein. Er liebte sein Schiff und seine Crew mit allen ihren Eigenheiten. Jeder andere hätte vermutlich angenommen, der Brite habe etwas zu verbergen. Jon aber kannte ihn gut genug, um ihm sein Leben anzuvertrauen. Es tat gut zu wissen, dass wenigstens Malcolm immer noch der Alte war.

T’Pol trat zu ihm. „Kann ich Sie kurz sprechen, Sir?“

Jon wandte sich ihr zu. „Sicher.“

Die Vulkanierin machte eine Kopfbewegung in Richtung Bereitschaftsraum. „Nicht hier“, sagte ihr Blick.

Jon zuckte mit den Schultern und folgte ihr. „Wir reden nachher weiter“, beschied er seinem Waffenoffizier.

~*~

„Was wollten Sie mir denn nun zeigen?“, fragte Hoshi lachend.

Trip war mit ihr zum Lift gelaufen und hatte das E-Deck angewählt. Die wenigen Sekunden im Fahrstuhl hatten sie sich gegenübergestanden, und ihr erwartungsvoller Blick war auf den Commander gerichtet, der ebenso erwartungsvoll zurücksah.

Schließlich standen sie in der verglasten Observationskuppel an der Unterseite des Schiffs, die auf der Enterprise ihrem Verwendungszweck entsprechend den Spitznamen „Knutschkugel“ getragen hatte.
 
Trip sagte nichts, aber er lächelte. Er zog sie ans Fenster und deutete hinaus ins All.
 
„Und?“, fragte Hoshi. Sie wurde beim besten Willen nicht schlau aus ihrem Kollegen. Nach all den Jahren des Desinteresses, nach Tagen der beinahen Feindseligkeit, wollte er da plötzlich romantisch werden?
 
„Wir fliegen“, sagte Trip.
 
Hoshi betrachtete ihn von der Seite. „Ja. Das tun wir. Gewöhnlich.“ Hatte er getrunken?
 
Der Ingenieur gab sich sichtbar einen Ruck. Er drehte sich zu ihr um, stieß sich vom Fenster ab und sah ihr ins Gesicht. „Hören Sie zu, Hoshi. Ich bin nicht gut in so was“, sagte er mit leiser Stimme.
 
In Hoshis Bauch begann es zu kribbeln, und gleichzeitig schlug ihr das Herz in banger Erwartung bis zum Hals. Er wollte romantisch werden? Irgendwas lief hier doch völlig falsch!
 
„Ich habe versucht, vor etwas wegzulaufen, vor dem ich nicht weglaufen kann“, fuhr Trip fort. „Aber vielleicht kann ich kämpfen, oder ich kann – Hoshi, Sie sind eine wunderschöne Frau!“
 
Sie riss die Augen auf, völlig unentschlossen, ob sie sich geschmeichelt fühlte, dieses Kompliment zu bekommen, oder ob sie eher entsetzt war, ihren Kollegen so völlig neben der Spur zu sehen. Der arme Kerl musste ein massives Problem haben. Sie sollte ihn bitten, sich auf der Krankenstation durchchecken zu lassen. Oder besser noch einen Psychologen zu sehen.
 
„Ich… Ich brauche Sie, Hoshi“, sagte Trip jetzt ganz leise, nahe an ihrem Gesicht. „Sie können sich gar nicht vorstellen…“
 
Das Kribbeln in ihrem Bauch verstärkte sich. Da stand er, Trip Tucker, der begehrteste Mann der Enterprise (und vermutlich auch der Columbia), und machte ihr eindeutige Avancen. Hätte dir das nicht einen Monat früher einfallen können, dachte Hoshi.
 
Trip war jetzt ganz dicht bei ihr. Sie roch sein Aftershave und das Maschinenöl. Sie blickte auf und sah die Bartstoppeln in seinem Gesicht. „Es ist eine verfahrene Situation“, flüsterte er.
 
Vielleicht bin ich das Problem, überlegte Hoshi. Vielleicht war es von Anfang an so, wie Jon vermutete, dass Trip in mich verliebt ist. Der Gedanke an Jon versetzte ihr einen Stich.
 
Seine Hand strich federleicht über ihre Wange und ließ Kaskaden der Gänsehaut über ihren Rücken laufen. „Küss mich“, hauchte er kaum hörbar.
 
Hoshi schluckte. Jon konnte zur Hölle fahren, beschloss sie. Der wollte sie nicht. Trip wollte sie. Was gab es da zu überlegen? Trip war ihr Freund, er sah gut aus, und auch wenn er sich in der letzten Zeit seltsam benommen hatte, wusste sie, dass er im Grunde ein guter Mensch war. Sie sehnte sich so sehr nach ein bisschen Geborgenheit, nach einer Umarmung, einem Kuss.
 
Mit einem winzigen Schritt überbrückte sie die kaum vorhandene Distanz zwischen ihnen. Sie hörte, wie er erleichtert aufseufzte, als sie ihre Augen schloss und mit ihren Lippen die seinen berührte. Bevor sie sich versah, hatte er die Arme um sie geschlungen und zog sie in einen verzweifelt leidenschaftlichen Kuss. Seine Zähne schrappten über ihre Lippen, seine Hand hielt ihren Hinterkopf und drücke sie noch näher an ihn heran.

Ihr erster Impuls war, ihn erschreckt von sich zu stoßen. Dann aber setzte ihr eigenes Verlangen ein. Sie wollte diesen Kontakt, wollte noch viel mehr als das. Es war nicht fair, dass sie das eigentlich nicht von Trip wollte, doch darüber würde sie später nachdenken. Jetzt schloss sie die Arme um Trips Rücken, presste sich an ihn und erwiderte den stürmischen Kuss.
 
Trip griff in ihre Haare, brachte den streng gekämmten Pferdeschwanz durcheinander und seufzte. Er küsste sie tief, verzweifelt, Zähne trafen auf Zähne. Hoshi keuchte, rang verzweifelt nach Luft. Wieder presste sie sich an ihn, stieß ihre Zunge in seinen Mund. Es war nicht genug. Am liebsten wäre sie in ihn hineingekrochen, um diesem wahnwitzigen Verlangen zu entgehen, das nun auch von ihr Besitz ergriffen hatte.
 
„Lass uns gehen“, flüsterte sie.
 
Er stieß sie auf Armeslänge von sich, sah sie an. „Bist du sicher?“
 
Sie nickte nur. Zusammen eilten sie zurück zum Lift, wieder im Laufschritt. Nur mit äußerster Mühe konnte sie sich beherrschen, die wenigen Sekunden im Lift die Finger von ihm zu lassen. Sie hatte das Gefühl, wenn Trip sie nicht sofort wieder küsste, sie seine nackte Haut auf ihrer spürte, mit ihm schlief, würde sie auf der Stelle in Tränen ausbrechen.

Zusammen stolperten sie durch die Tür zu seinem Quartier. Noch ehe die Tür sich völlig geschlossen hatte, sirrten Reißverschlüsse, und Stoff fiel zu Boden. Schon drückte Trip sie in die Kissen, sein Körper schwer auf ihrem. Sie biss sich auf die Lippen, als er in sie eindrang. Sie wollte es, verzweifelt und unbedingt. Trip keuchte, und es klang wie ein Schluchzen, während sein Atem sich auf ihrer Wange niederschlug. Hoshi merkte, dass das Schluchzen von ihr kam und Feuchtigkeit aus ihren Augen rann. Ihre Hüften aber stemmten sich ihm entgegen, und obwohl sie kaum Vergnügen, eher einen dumpfen Schmerz empfand, fühlte sie, wie in ihrem Herzen ein reinigendes Feuer entzündet wurde. Trip fluchte leise. Sein Atem stockte, seine Bewegung erstarrte, und Hoshi spürte das rhythmische Zucken in ihrem Unterleib, als er kam.

Also scheine ich doch zu etwas zu gebrauchen zu sein, dachte sie zornig.

Zwei Sekunden lang lag Trip schwer atmend auf ihr, seine Wange an ihre gepresst. Dann stemmte er sich auf die Ellenbogen, rollte von ihr herunter und zog sie in seine Arme.

„Es tut… Hoshi, es tut mir so leid“, flüsterte er. „Ich wünschte, es wäre schöner für dich gewesen. Es ist nur…“

„Schhhh“, machte sie und lächelte durch ihren Tränenschleier. Sie wollte ihm versichern, dass alles in Ordnung war, wollte sich in seine Arme kuscheln und Jon vergessen, doch sein Gesicht wurde noch besorgter.

„Du weinst! Gott, Hoshi! Verdammt, was habe ich getan?“ Er klang ernsthaft aufgebracht, und beinahe brachte seine Stimme sie dazu, der Verzweiflung nachzugeben und offen in Tränen auszubrechen. Doch sie kämpfte dagegen an, nahm sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn.

„Es ist okay“, flüsterte sie und strich beruhigend über seinen nackten Rücken. „Es ist okay.“

Er nahm sie fest in die Arme, drückte sie an seine Brust und vergrub das Gesicht in ihrem Haar. „Es tut mir so leid“, wiederholte er, und Hoshi flüsterte ein drittes Mal: „Es ist okay.“

Wenn sie es nur oft genug sagte, vielleicht würde sich die Realität fügen.

~*~

Unglücklich ließ Malcolm sich auf der Liege der Arrestzelle nieder. Sie war so konstruiert, dass der Metallrahmen ihm beim Sitzen in die Kniekehlen schnitt. Er genoss das unangenehme Gefühl. Die Zelle war viel zu gut für ihn. Er hätte viel schlimmere Unannehmlichkeiten verdient. Captain Archer anzulügen, bei seinen fadenscheinigen Ausreden zu bleiben, selbst als ihnen beiden längst klar war, dass er log – dieses unloyale Verhalten hatte Malcolm fast körperliche Schmerzen bereitet. Mit jeder Faser seines Herzens hatte er gespürt, dass er falsch handelte. Und er hatte die tiefe Enttäuschung in Archers Augen gesehen. Der Captain hatte eine hohe Meinung von ihm gehabt. Sein Vertrauen enttäuschen zu müssen, war schier mehr, als Malcolm ertragen konnte. Das war schlimmer gewesen, als seinem Vater mitzuteilen, dass er zur Sternenflotte ging.

Am liebsten hätte er sich geohrfeigt. Stattdessen ballte er die Hände zu Fäusten und bohrte die Fingernägel in die Handflächen. In einer befreienden Fantasie liefen ihm Blutstropfen die Unterarme hinunter. Er öffnete erst die Augen, dann die Fäuste und stellte enttäuscht fest, dass sich auf seinen Handflächen lediglich dunkle Halbmonde abzeichneten. Mit zusammengebissenen Zähnen wiederholte er die Prozedur.

Ein Geräusch in der Nachbarzelle schreckte ihn auf. Der Klingone, der nicht wie einer aussah, schlug gegen die Wände und trat gegen das schmale metallene Waschbecken. Der wachhabende MACO rief ihn mit wenig Erfolg zur Ordnung.

Die Beleuchtung fiel aus, erwachte einen Augenblick später blinkend wieder zum Leben. Das Schiff ruckte.

Der Klingone schien wenig überrascht und setzte seine Randale unbeeindruckt fort.

Malcolm sah sich alarmiert um. Hess hatte ihm den Auftrag erteilt, die Enterprise aufzuhalten. Über den klingonischen Angriff war der Geheimdienst-Offizier genauso überrascht gewesen wie er, doch schien es Malcolm nur logisch, dass die Klingonen sich selbst darum kümmerten, die Fahrt des Schiffs zu verlangsamen.

Die Bilder des rigelianischen Wracks tauchten vor seinem inneren Auge auf. Das unbeherrschte Kriegervolk würde kaum davor zurückschrecken, die Enterprise zu zerstören.

Das Schiff ruckte erneut. Er fühlte, wie die Geschwindigkeit sich erhöhte. Die Erschütterung hielt an, und wieder flackerte das Licht.

Ein Gefühl innerer Beklemmung überkam Malcolm. Er wurde auf der Brücke gebraucht!

Wenig später betrat Captain Archer den Vorraum und schritt ohne einen Seitenblick zu seinem suspendierten Sicherheitsoffizier auf den gefangenen Klingonen zu. Malcolm bestürmte ihn, seine Hilfe anzunehmen, um der neuen Bedrohung Herr zu werden – vergebens. Archer nahm keinerlei Notiz von ihm, und dieses Verhalten schmerzte Malcolm noch viel mehr als die Vorwürfe und die stille Enttäuschung.

Mit grimmiger Miene verließ der Captain schließlich den Arrest-Trakt.

Unglücklicher als je zuvor kauerte sich Malcolm auf seiner Liege zusammen.

~*~

„Ich… muss zurück in den Maschinenraum“, kündigte Trip zögernd an.

Ohne ein weiteres Wort befreite sich Hoshi aus seiner Umarmung und begann sich anzuziehen.

Trip folgte ihrem Beispiel. „Wann hast du Dienstschluss?“, fragte er dann leise.

„Ich bin immer noch in der Alpha-Schicht“, flüsterte sie. „Ich müsste auch längst auf dem Weg zu meiner Konsole sein.“

Sie sah die Reue in Trips Augen. Er schien immer noch zu fürchten, etwas Falsches getan zu haben. Trotzdem fragte er: „Sehen wir uns heute Abend?“

Wollte er, dass sie ablehnte? Wollte sie ihn sehen? Alles war besser als die Leere der Einsamkeit, die sie quälte, seit sie die Enterprise verlassen hatte.

„Wir könnten uns direkt nach Dienstschluss zum Essen treffen“, schlug Trip vor.

„Okay“, stimmte Hoshi zu. Die Entscheidung, ob eine Affäre mit dem Chefingenieur für die Frau des Enterprise-Captains eine gute Idee sei, verschob sie auf später.

~*~

Ihr Herz machte einen unerwarteten Luftsprung, als die Signatur der Enterprise auf der Kommunikationskonsole der Columbia erschien. Sie informierte den Captain und stellte den Anruf auf deren Geheiß auf den großen Bildschirm.

Jon sah müde aus. Tiefe Sorgenfalten standen auf seiner Stirn. Er begrüßte Hernandez und kam sogleich zu seinem Anliegen: „Ich fürchte, ich muss mir deinen Chefingenieur noch einmal ausleihen, Erika.“

Hoshi runzelte die Stirn. Sie hatte gehört, dass Jon eine sehr enge Freundschaft mit ihrer derzeitigen Vorgesetzten verband. Der vertrauliche Ton und das beiläufige Nennen ihres Vornamens wurmten sie.

Dann erinnerte sie sich daran, dass sie gerade mit dem besten Freund ihres Mannes geschlafen hatte. Und dass ihr Mann jede nähere Beziehung zu ihr ablehnte.

Erst dann drang der Inhalt des Gespräches der beiden Befehlshaber zu ihr durch. Die Columbia würde sofort ihre Geschwindigkeit verdoppeln und ihrer älteren Schwester zur Hilfe eilen. Mit stockendem Atem lauschte Hoshi den Problemen an Bord der Enterprise und wie diese behoben werden sollten.

~*~

Die Tür der Zelle öffnete sich. Archer trat zu Malcolm.

„Was gibt es? Noch mehr Vorwürfe?“, wollte Malcolm fragen, doch er verkniff sich den Kommentar. Der Captain hatte jedes Recht, ihm ins Gewissen zu reden. Er wünschte, er könnte sich erklären. Er wünschte, er könnte sich diesem Mann anvertrauen, den er mehr schätzte als jeden anderen Menschen an Bord – vielleicht mit Ausnahme von Trip. Und der war nicht mehr an Bord, erinnerte er sich.

Er schüttelte diesen Gedanken ab und sah dem Captain fragend entgegen.

Archers Ausdruck war immer noch kalt. Die bittere Enttäuschung in seinen Augen war beinahe greifbar. „Sie sagten, sie wollen helfen“, sagte er und sah an Malcolm vorbei an die Wand der Zelle. „Sie bekommen Ihre Chance. Ihre Freunde“ – er machte eine Kopfbewegung zu dem hustenden Klingonen nebenan – „haben dafür gesorgt, dass der Warpkern bricht, sobald wir unsere Geschwindigkeit drosseln. Wir brauchen Commander Tuckers Hilfe, um den Schaden zu richten. Der Plan ist, ihn im Raumanzug über ein Verbindungsseil an Bord zu holen – bei Warp 5,2.“

Malcolms Augen wurden groß. „Das ist reiner Selbstmord!“, entfuhr es ihm.

„Es ist die einzige Chance, die wir haben“, entgegnete Archer. „Wir brauchen einen Schützen, der das Kabel zielsicher an die Shuttle-Rampe der Columbia befördert. Ich halte Sie für den am besten geeigneten Mann. Werden Sie die Aufgabe übernehmen?“

Alles in Malcolm zog sich bei dem Gedanken zusammen, Trip ohne umfangreiche Sicherung bei dieser mörderischen Geschwindigkeit durch das All klettern zu sehen. Das Seil müsste hundertprozentig sitzen.

„Ich bin froh, dass Sie mich gefragt haben“, sagte er.

Er sah Archer in die Augen und war einfach nur glücklich, dort Dankbarkeit und Erleichterung zu lesen. Es war ihm gar nicht bewusst gewesen, wie sehr er diesen Mann schätzte, wie abhängig er von seinem Wohlwollen und seiner Anerkennung geworden war.

~*~

Gemeinsam mit allen anderen Brückenoffizieren der Columbia klebten Hoshis Blicke an dem großen Bildschirm, auf den Trips waghalsiges Manöver übertragen wurde. Ihr Herz schlug ihr bis in den Hals. Wenn nur alles gut ginge!

Der Mann, der für sie so lange ein guter Freund gewesen war, dann ein irritierendes Ärgernis und zuletzt ihr Geliebter, zog sich Meter für Meter durch den luftleeren Raum. Unaufhaltsam kroch er auf die Enterprise zu, auf ihr gemeinsames Zuhause.

Trotz allem beneidete Hoshi ihn. Sie malte sich aus, wie Jon ihn an der Schleuse erwarten und ihn in wenigen Minuten in eine gutmütige Umarmung ziehen würde, während sie selbst an Bord der Columbia blieb.

~*~

Es war Malcolm, der ihn am Ende des Seils erwartete und ins Innere der Enterprise zog. Trip war darauf vorbereitet, hatte doch die Stimme seines Freundes ihn den gesamten Weltraumspaziergang über begleitet. Was ihn verwirrte, war die Distanziertheit, mit der der Brite ihn nach einem ersten erleichterten Schulterklopfen empfing – und dass er im Moment darauf von MACOs abgeführt wurde.

Stattdessen stand Jon vor ihm, den er mit Fragen bestürmte.

„Später, Trip“, beschwichtigte der ihn. „Wir haben dich wegen dringenderer Probleme rübergeholt.“

Trip nickte und besann sich. Er hatte einen Warpkern zu retten. Was mit seinem alten Freund passiert sein mochte – und was genau er dabei empfand, Jon in die Augen zu blicken, nachdem er mit dessen Frau geschlafen hatte – darüber würde er später grübeln.
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