TrekNation

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Acht Charaktere und zwanzig besondere Begegnungen

von Seveny

Kapitel 2

12.  Aufgabe:   Nr. 5 (Tom) & Nr. 8 (das MHN) müssen gemeinsam ein IKEA-Regal (z.B. Billy) zusammenbauen und haben die Anleitung verloren. Wie lange brauchen sie und wer bringt wen zuerst um?



Aufgebaut!

 

Auf der Krankenstation

 

 

 

Wütend stürmte Tom auf die Krankenstation und trat gegen das Diagnose-Bett. 

 

„Verdammter Mist!"

 

„Mister Paris, ich muss doch sehr bitten! Schonen Sie das Inventar! Hatten Sie Streit mit Ihrer Frau oder warum kommen Sie schon wieder zu spät zum Dienst?", fragte das MHN ungehalten.

 

Tom Paris stützte sich mit beiden Armen am Diagnose-Bett ab, ließ für einen Moment den Kopf hängen und versuchte sich zu beruhigen.

 

„Billy!", presste er schließlich grimmig hervor. „Ist alles ganz einfach, HA! Wenn Sie jemals Patienten mit Ermüdungserscheinungen oder niedrigem Blutdruck haben, dann verordnen Sie in Zukunft Billy!"

 

Verständnislos sah ihn der Doktor an.  „Wer ist bitte Billy?"

 

Doch Paris antwortete nicht, sondern schlug unruhig die geballte Faust in die offene Handfläche.

 

„Ist Billy ein neues Crewmitglied?", ließ der Doktor nicht locker.

 

 „Billy ist ein Retro-Regal eines Möbelherstellers aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Es sollte ein Geschenk zum vierzigsten Geburtstag des Captains werden."

 

„Und wo ist das Problem?"

 

„Das Ding gibt es nur als Bausatz ohne Anleitung! Das einzige, was beiliegt, ist ein Zettel mit Herzlichen-Glückwunsch-Sie-werden-viel-Freude-an-Ihrem-Billy-Regal-haben-der-Aufbau-ist-kinderleicht! Verdammt! Welcher Mensch baut denn heutzutage noch Einzelteile zusammen? Die Hälfte aller Teile ist überflüssig und die andere Hälfte passt nicht. Mittlerweile laufen schon die ersten Wetten, ob ich es überhaupt schaffe ... verdammt!", wiederholte er und schlug mit der flachen Hand auf das Biobett.

 

Wetten waren ja grundsätzlich ganz in Ordnung, aber dieses Mal hatte er nicht nur die Wette angestiftet. Tom seufzte.  Wenn diese Nummer schiefging ...

 

 „Und? Schaffen Sie es?"

 

 „Fragen Sie nicht, Doktor ..."

 

 „Haben Sie schon in Betracht gezogen, dass es Ihnen an Logik mangelt? Wahrscheinlich bräuchten Sie nur jemanden, der Ihnen diesbezüglich etwas hilft - Ihre Frau zum Beispiel! Ich habe schon immer gesagt: Hoffentlich hat Ihre Tochter den Charme ihres Vaters und die Logik ihrer Mutter geerbt. Fatal, wenn es anders herum wäre!" 

 

 „B´Elanna kann nicht helfen, sie hat Dienst."  Und es ist gesünder für mich, wenn sie nichts davon erfährt, setzte er in Gedanken kleinlaut hinzu.

 

 „Nun ... ich will mich ja nicht selbst loben", der Doktor straffte sich aufwendig und legte selbstsicher den Kopf in den Nacken, „aber mit meinen überragend logischen Fähigkeiten, sollte ein schlichtes handwerkliches Problem ein Kinderspiel sein. Allerdings ...", er spitzte den Mund und betrachtete beiläufig seine Fingernägel, „... wären meine Bemühungen nicht ganz umsonst: Ich möchte auf der Geburtstagsfeier des Captains eine meiner Arien singen. Als Geburtstagsgeschenk sozusagen." Auffordernd sah er den Lieutenant an.

 

Paris verdrehte die Augen. „Na schön ... aber nur, wenn die Arie nicht länger als fünf Minuten dauert!"

 

Ein breites Grinsen machte sich auf dem Gesicht des MHN breit, doch dann stutzte er. „Ein Retro-Regal? Sind Sie sicher, dass Sie nach dem Geschenk noch Pilot der USS Voyager sind? Der Captain ist vielleicht schon ausreichend möbliert und Retro ist nicht jedermanns Sache ..."

 

„Jetzt fangen Sie auch schon so an." Genervt verzog Paris den Mund. „Die ganze Crew spottet über meine Idee, aber ich habe es genau recherchiert: Es wird ihr gefallen!"

 

 „Und wenn wir Billy nicht aufgebaut bekommen? Was schenkt die Crew ihrem Captain dann?"

 

 „Die anderen haben jede Menge Kleinigkeiten für sie. Harry hat ein Stück für seine Combo komponiert, mit Seven als Sängerin. Es gibt einen Bildband von den Außenmissionen und so weiter", zählte Tom gelangweilt auf, bevor er den Doc eindringlich am Arm fasste. „Aber mein Geschenk ist etwas wirklich Persönliches. Ich habe wochenlang Replikator-Einheiten aufgespart ... es ist etwas ganz Besonderes. Vertrauen Sie mir!"

 

Der Doktor zog die Stirn in Falten als habe er Zweifel am Geisteszustand seines Gegenübers. „Ein Retro-Regal namens Billy ...?"

 

 „Ein Retro-Regal namens Billy!"

 

„Na schön, Mister Paris. Nach Dienstschluss werde ich mir den halbtoten Patienten mal ansehen. Wäre doch gelacht, wenn wir Billy nicht zum Leben erwecken könnten!"

 

Paris nickte aufatmend. Kurz dachte er an Harrys grinsendes Gesicht und seinen Wetteinsatz, doch dann schob er den Gedanken schnell zur Seite.

 

Wird schon schiefgehen!

 

 

 

 

 

 

Nach Dienstschluss in Tom und B'Elannas Quartier

 

 

 

 

 

„Kommen Sie rein, Doktor. Ich habe schon alles vorbereitet!"

 

Der Doktor trat ein und sah sich entsetzt um. Im ganzen Zimmer lagen wahllos Bretter, Paneele, Dübel und Schrauben verstreut, als hätte jemand einen großen Baukasten umgekippt. 

 

„Was soll das Chaos?" Angewidert nahm er ein verkohltes Stück Einlegeboden hoch, drehte es hin und her, bevor er es achtlos fallen ließ. „Wo kommen denn die ganzen verbrannten Teile her? Sie glauben doch nicht, dass wir in diesem ...", der Doktor rang nach Worte, während er auf Zehenspitzen durch die Kleinteile balancierte, „... drunter und drüber irgendetwas zusammenbauen können?"

 

„Das sieht chaotischer aus als es ist", versicherte Tom. „Ich habe im ersten Durchgang einige Teile größentechnisch mit dem Phaser anpassen müssen. Das Endergebnis hatte ... irgendwie ... zu wenige rechte Winkel und ist kurz später zusammengeklappt."

 

„Dann sind wir mal froh, dass Sie hier nur Pilot sind und nicht der Möbeldesigner! Ich müsste sonst meine Patienten auf den windschiefen Diagnose-Betten festbinden."

 

Der Türsummer beendete die Diskussion und Tom klatschte sich vor die Stirn. Samantha Wildman! Die habe ich ganz vergessen! Eilig lief er zur Tür und öffnete.

 

„Es ist bereits halb sechs! Wir hatten ausgemacht, dass Sie Miral um 17.00 Uhr abholen", stellte Lieutenant Wildman verärgert fest und drückte ihm das kleine Mädchen in die Arme.

 

„Entschuldigen Sie, Miss Wildman, ich habe die Zeit aus den Augen verloren."

 

Doch Wildman hatte auf dem Absatz kehrtgemacht und lief zügig den Gang hinunter. Tom reckte den Hals aus der Tür. „Es tut mir leid!", rief er ihr hinterher, aber sie war schon weg.

 

Seufzend kam er mit Miral auf dem Arm ins Quartier zurück. Jetzt musste er auch noch auf die Kleine aufpassen! Sie hatten nur noch eine Stunde Zeit, bis B´Elanna Dienstschluss hatte.

 

Als Miral die vielen Teile auf dem Boden sah, strahlte sie und fing an zu zappeln. Genervt setzte Tom seine Tochter einfach mitten im Chaos ab, woraufhin Miral freudig gluckste. Lachend griff sie sich einige kleine Teile und warf sie im hohen Bogen durch das Zimmer.

 

 „Nein, Miral ... nein, Schätzchen", versuchte er seine Tochter davon abzubringen, noch mehr Chaos anzurichten. „Leg das schön wieder hin." Aufwändig versuchte er ihre kleine feste Faust zu öffnen, aber das Mädchen dachte gar nicht daran ihre Beute wieder loszulassen.

 

„Hoffentlich fehlt nachher nicht die Hälfte!", kommentierte das MHN nur trocken Paris´ Bemühungen. „Haben Sie einen Hammer und einen Schraubenzieher?"

 

„Einen was?"

 

„Na, Werkzeug ... um die Holzstopfen - auch Dübel genannt - in die dafür vorgesehenen Löcher zu schlagen und später dann die Schrauben festzuziehen. Wenn Sie schon solche Museumsmöbel replizieren, dann sollten Sie auch das archaische Werkzeug dazu besitzen", rügte der Doktor kopfschüttelnd und begann die Teile zu sichten.

 

„Also ... die zwei-vier-sechs-acht Winkelstecker." Sorgfältig legte das MHN die Winkel zur Seite und nahm dann die großen Regalwände und Zwischenplatten in Augenschein. „Das dürften die Zwischenablagen sein und das ... VORSICHT!", brüllte das MHN und Tom zuckte zusammen. Dabei machte er unbewusst noch einen Schritt rückwärts, bevor er stolperte und geräuschvoll zu Boden ging.

 

Verdammt, das hatte der Doc gemeint! Betreten sah Tom auf den Boden unter ihm. Die Zierleiste, die unglücklich schräg auf einem Einlegeboden gelegen hatte, war unter seinem Gewicht in der Mitte auseinandergebrochen.

 

„Na prima!", resümierte das MHN und zog wütend die holographische Stirn zusammen.  „Die eine Hälfte der Böden müssen wir neu replizieren, weil sie mit dem Phaser ‚zugeschnitten‘ worden sind, die Zierleiste können wir höchstens zum Feuermachen verwenden und Werkzeug fehlt uns auch! Wieviel Replikator-Einheiten besitzen Sie noch?"

 

Tom schloss kurz die Augen, als ihm durch den Kopf ging, was auf dem Spiel stand, dann seufzte er. „Sind alle für den Bausatz draufgegangen."

 

„Dann nehmen Sie eine Anleihe auf den nächsten Monat."

 

Tom sah betreten zu Boden. „Die Replikator-Einheiten für nächsten Monat habe ich gegen Harry und ein paar andere Jungs verwettet. Wenn das Regal morgen nicht steht, muss ich sie auszahlen."

 

„Sie haben was? Haben Sie eine Ahnung, was Captain Janeway mit Ihnen macht, wenn sie herausbekommt, dass Sie wieder ein Glücksspiel veranstalten? Und Ihre Frau? Was wird sie dazu sagen, wenn sie erfährt, dass ihr spielsüchtiger Götter-Gatte die Monats-Einheit verwettet hat?"

 

„Harry, Dalby und Baxter mit ins Boot zu holen, war die einzige Möglichkeit die vielen Einheiten zusammenzubekommen. Erst als ich großspurig behauptet habe, ich schaffe den Aufbau alleine, kam die Wette zustande. Könnten wir es vielleicht auf die Krankenstation schreiben lassen?", bat Tom kleinlaut. „Wenn wir es schaffen das Regal aufzubauen, wird niemand etwas erfahren."

 

Das MHN verengte die Augen und bedachte ihn sekundenlang mit einem eisigen Blick, bevor er sich wieder stumm der Sichtung widmete.

 

„Das sind die Unterlegscheiben für die Schrauben ...", murmelte er und fischte die Metallplättchen aus dem Chaos. „Und das sind die Dübel für die Regalwände." Still zählte er die kleinen Holzteile, die er im ganzen Raum zusammensuchte. „Da fehlt eines!", stellte er verärgert fest und sah Tom dabei an, als vermute er Unterschlagung.

 

„Ich habe nichts weggenommen!", versicherte Tom und hob wie zum Beweis die Hände. Im gleichen Augenblick fing Miral an zu würgen. Entsetzt drehte sich Tom um. Er hatte Miral doch nur für einige Sekunden aus den Augen gelassen!

 

„Doktor! Miral hat etwas verschluckt!"

 

Hektisch kam das MHN heran, klopfte dem Mädchen kräftig zwischen die Schulterblätter, doch nichts half. Miral würgte und hustete ununterbrochen, bis ihre Gesichtsfarbe ins Dunkelrote ging.

 

 „Ich brauche meinen medizinischen Tricorder! Ort-zu-Ort Transport, drei Personen auf die Krankenstation", befahl der Doktor mit verstörtem Gesicht, während Tom panisch seine würgende Tochter auf den Arm nahm.

 

Mein Gott, was wird B´Elanna sagen? Das ist alles meine Schuld!

 

 

 

Eine Stunde später auf der Krankenstation

 

 

 

„Tom, was ist passiert? Warum hast du nicht gesagt, dass etwas mit Miral ist?"

 

„Es ist alles in Ordnung. Ich wollte dich nicht beunruhigen", sagte er und hoffte mit einer beschwichtigenden Geste das überschäumende Temperament seiner Frau zu besänftigen.

 

„Du wolltest mich nicht beunruhigen?", polterte B´Elanna los. „Was ist mit Miral? Wo ist sie?"

 

Im gleichen Augenblick schritt das MHN mit Miral auf dem Arm aus dem Nebenraum. „Es ist alles in Ordnung, Lieutenant Torres. Ich habe diesen kleinen, bösen Holzdübel wieder herausbekommen, nicht wahr, Miral?" Vorsichtig übergab er das Kind an B´Elanna.

 

„Holzdübel?", wiederholte sie fassungslos. „Was hattest du nur vor, Tom? Wolltest du im Quartier Feuer machen? Die ganzen Latten, der Dreck und überall verbranntes Holz ...  es sah aus wie nach einem Überfall. Ich habe erstmal alles in den Replikator zum Recyceln geschoben und dann habe ich  deine Nachricht gelesen."

 

Toms Gesichtszüge wurden fahl. „Du hast was getan?"

 

„Es war ein unheimliches Durcheinander", verteidigte sich B´Elanna und tätschelte ihrer Tochter die Wange. „Ich musste Ordnung schaffen!"

 

Tom schloss entsetzt die Augen. Oh, nein - Billy!

 

 

 

Einen Tag später auf dem Holodeck

 

 

 

Schweigsam betrat Tom das festlich geschmückte Holodeck. Die Mannschaft hatte sich viel Mühe gegeben und ein Buffet sowie einen Geschenke-Tisch vorbereitet. Dutzende schön verpackter Päckchen warteten auf den großen Moment.

 

Toms Blick blieb an einem größeren Packet hängen. Es war alles so gut geplant gewesen! Seit Wochen hatte er Replikator-Einheiten gespart und dann noch Baxter, Dalby und Harry dazu überredet, jeweils einen Teil dazu zu zahlen. Hätte er es nur dabei belassen und nicht auch noch gewettet!

 

Nachdenklich spielte er mit dem Datenträger auf dem die Einheiten gespeichert waren, bis er schließlich zu Boden fiel. Hastig hob er ihn wieder auf und spürte dabei, dass jemand direkt an ihn herangetreten war.

 

Harry! Tom schlug die Augen nieder. Er konnte das grinsende Gesicht seines Freundes nicht ertragen, drückte ihm wortlos den Chip in die Hand und ging.

 

Er brauchte seinen Spott und sein hämisches Grinsen nicht! Schon jetzt konnte er die Schadenfreude der Jungs deutlich spüren - auch ohne dass er irgendjemanden ansah. Wahrscheinlich hatte die verlorene Wette in Rekordzeit ihre Runde über alle Decks gemacht und für Spott und allgemeine Erheiterung gesorgt. Er atmete hörbar aus. Fragt sich nur, wie ich das B´Elanna erkläre.

 

Tom stellte sich ans andere Ende des Halbkreises, gleich neben Samantha Wildman und sah betreten zu Boden. Der unvermeidliche Augenblick rückte näher. Er würde Janeway gratulieren, aber, im Gegensatz zu den anderen Brückenoffizieren der Alpha-Schicht, kein Geschenk für sie haben.

 

Die Schotts öffneten sich und die Köpfe der Mannschaft gingen kollektiv in eine Richtung. Eine strahlende Janeway betrat am Arm des Ersten Offiziers das Holodeck und sofort steuerte Neelix mit einem Tablett voller Sektgläser auf das Führungsduo zu. Lachend und scherzend bedienten sich beide, bevor das Räuspern des MHNs die Mannschaft aufhorchen ließ.

 

Der Doktor war in die Mitte des Raumes getreten und drehte sich elegant zu allen Seiten, als könne er so das allgemeine Interesse einfangen. 

 

 „Darf ich kurz um Ihre Aufmerksamkeit bitten?"

 

Ruhe kehrte ein und der Doktor wandte sich freudestrahlend Janeway zu.

 

 „Ich wünsche Ihnen, im Namen der gesamten Mannschaft zum runden Geburtstag alles Gute, Captain! Die Crew hat sich sehr viele Gedanken gemacht, um Ihnen etwas Besonderes zu schenken, und ich darf behaupten: Wir haben etwas gefunden! Das Geschenk ist von der gesamten Mannschaft, aber Lieutenant Paris, Lieutenant Baxter, Lieutenant Dalby, Ensign Harry, Lieutenant Torres und ich haben dieses Geschenk letztlich möglich gemacht!"

 

Tom klappte sprachlos der Mund auf. Was ging hier vor sich? Was hatte B´Elanna damit zu tun?

 

Freundlich winkte der Doktor die einzelnen Crewmen heran, doch Tom blieb wie angewurzelt auf seinem Platz stehen. Erst als Wildman ihn auffordernd anstupste, ging er zögerlich vor und stellte sich neben Harry. Sein Freund empfing ihn mit einem breiten Grinsen und als er endlich dicht genug neben ihm stand, knuffte er ihn kumpelhaft in die Seite, um dann seine Aufmerksamkeit wieder auf den Doktor zu lenken.

 

„Wir haben alle zusammengelegt, um Ihnen das hier zu schenken!" Strahlend wies das MHN auf den Eingang. Tuvok und Lieutenant Ayala fuhren ein großes Paket mit riesiger Schleife auf einem Rollbrett in den Raum und blieben vor dem Captain stehen. Neugierig löste Janeway das Geschenkpapier, um schon nach der Hälfte sprachlos in die Geburtstagsrunde zu schauen.

 

„Woher haben Sie das nur gewusst? Genau dieses Regal hatte ich in meinem Jugendzimmer in Bloomingthon! Meine Eltern waren überzeugte Traditionalisten und haben viel Wert auf typische Möbel aus dem zwanzigsten Jahrhundert gelegt. Wie konnten Sie das wissen? Das war garantiert eine Idee von Ihnen, Lieutenant Paris!" 

 

Strahlend blickte sie sich nach ihrem Navigator um, dessen Gesicht spontan die Farbe wechselte. Sie ging auf ihn zu, nahm seine Hand und zog ihn dicht zu sich heran. „Danke, Tom! Das ist wirklich etwas ganz Besonderes. Ich verbinde so viele schöne Jugenderinnerungen damit!"

 

Tom nickte mit schlechtem Gewissen. Eigentlich hatte er doch gar nichts beigetragen und wenn man es genau nahm, hatte er mit der Wette sogar gegen ihren ausdrücklichen Befehl verstoßen! Doch Janeway strahlte glücklich und wandte sich wieder ihrem Geschenk zu.

 

Unterdessen war B´Elanna leise von hinten an Tom herangetreten und hielt ihm einen Daten-Stick vors Gesicht. „Der Doktor hat mir alles erzählt! Ich bin gestern noch bei Harry, Baxter und Dalby vorbeigegangen und habe um Replikator-Einheiten gebeten, damit das Geschenk zustande kommt. Wir haben es in der Nacht alle zusammen aufgebaut und außerdem geben sie dir den Stick zurück. Du hast verdammt gute Freunde, Tom!", sagte sie und drückte ihm lächelnd den Datenträger in die Hand. „Und eine kluge Frau."  


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