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Day of Confession (Teil 1)

von Julian Wangler

Kapitel 3

Er hatte erwogen, den Computer nach Worfs Aufenthaltsort zu fragen. Aber als Commander Martin Madden das laute Nießen aus einer nicht einsehbaren Ecke der Enterprise–Offiziersmesse hörte, wusste er, dass er mit seiner Vermutung richtig gelegen hatte.

Er befand sich erst seit einigen Tagen an Bord, und doch hatte er die Gewohnheiten mancher Crewmitglieder bereits genau beobachtet und verinnerlicht. Zu den Faibles des Klingonen schien es zu gehören, zu den unmenschlichsten Zeit im Gesellschaftsraum über einem Glas Pflaumensaft zu brüten und dabei die Sterne zu beobachten. Madden war zwar im Laufe seiner bisherigen Karriere nur wenig mit Klingonen in Berührung gekommen, doch bezweifelte er, dass Worf im Hinblick auf seine Vorlieben viel mit seinem Volk gemein hatte.

Zu diesem Zeitpunkt war das Zehn Vorne wie ausgestorben. Auf der Enterprise herrschte Mitternacht. Es war die Zeit der Gamma–Schicht. Nur Captain Picard, Commander LaForge und das Außenteam machte auf dem Planeten durch. Er kannte seinen neuen Kommandanten erst seit kurzem, doch glaubte Madden, auch bei ihm eine Begeisterungsfähigkeit ausfindig gemacht zu haben. Sie hing mit der toten Stadt auf Deneb IV zusammen, auf die sie eher zufällig im Rahmen von Kartographierungsmaßnahmen gestoßen waren.

Madden bahnte sich seinen Weg durch die Messe und staunte nach wie vor über die Größe dieses Schiffes. Die meiste Zeit seines bisherigen Dienstes hatte er auf kleinen Fregatten verbracht. Allein die Ausmaße des Zehn Vorne hatten ein halbes Deck auf seinem früheren Raumer eingenommen. Die Enterprise war geräumig wie ein intergalaktisches Luxushotel. Es bedeutete eine echte Umstellung für ihn, nicht mehr allenthalben darauf zu achten, dass er irgendwo mit dem Kopf anstieß.

Überhaupt war seine Versetzung einem Wunder gleichgekommen. Er hatte sich symbolisch auf der Enterprise beworben, hatte sich keinerlei Chancen eingeräumt. Außerdem war der entsprechende Posten zum Zeitpunkt seiner Bewerbung so gut wie bereits vergeben. Dann waren die Dinge anders gekommen, und er erhielt eine Benachrichtigung von der Sternenflotte, sich unverzüglich auf die Enterprise zu begeben, die bis letzte Woche in der San–Francisco–Orbitalwerft von ihrer Schlacht im Bassen–Graben repariert worden war.

Trotz seiner Freude über die ausgesprochene Ehre, auf dem Flaggschiff der Flotte Dienst zu tun, in deren Genuss nur die Wenigsten kamen, fremdelte Madden noch ein wenig mit den Umständen seines Hierseins. Manchmal fühlte es sich seltsam an. Die Crew war darauf eingestellt gewesen, dass Commander Data den Platz von Picards Stellvertreter einnehmen würde, wenn Riker das Schiff verließ, um selbst Captain zu werden. Hier und da kam sich Madden vor, als würde er die Mannschaft durch seine bloße Anwesenheit an ihren schmerzlichen Verlust erinnern. Das Ganze verkomplizierte sich weiter dadurch, dass Data zwar als offiziell im Dienst gefallen geführt wurde, aber nicht wirklich tot schien, sondern gewissermaßen quicklebendig in seinem Quartier herumlief. Zumindest sein gleich aussehender Abkömmling. Dieser B–4 hatte wiederum seine Erinnerungen erhalten, und hatte es zunächst noch danach ausgesehen, als würden sie sich nicht durchsetzen, war mittlerweile offenbar ein gegenteiliger Effekt eingetreten.

Was da wirklich vor sich ging, verstand Madden immer noch nicht. Das eine Abendessen in Picards Quartier hatte jedenfalls nicht ausgereicht, um ihn völlig auf den Stand der Dinge zu bringen. Diese Crew hatte sich zwar teilweise voneinander getrennt, aber die persönlichen Bindungen aneinander und die Geschichte, die sie mit dem Schiff verband, wirkten nach. Es wäre schon so eine echte Herausforderung gewesen, die Schuhe eines Ersten Offiziers auszufüllen, der für Picard mehr gewesen war als seine bloße rechte Hand. Bis er sich das Prädikat ‚Nummer Eins‘ – so, hatte er gehört, nannte Picard William Riker – verdiente, würde mit Sicherheit eine Weile ins Land ziehen.

Zurzeit bedrückte Madden die Sache mit Data definitiv am meisten. War Martin Madden also ein XO auf Abruf? Jeden Morgen setzte er sich in seinem Quartier vor sein Terminal und schaute auf seine Befehle. Doch, es war eine feste Versetzung gewesen, und niemand gab ihm bewusst den Eindruck, bloß eine Verlegenheitslösung zu sein. Und trotzdem kam er sich vor, als wäre er noch nicht richtig auf der Enterprise angekommen.

Madden erschrak, als Worf in einem wahren Donnergrollen wieder Bakterien durch die Luft blies, etwas Unverständliches fluchte und sich dann ein neues Taschentuch aus dem Spender schnappte. Nachdem er sich geschnäuzt hatte, warf er das zerknüllte Tuch auf den ansehnlichen Haufen vor sich.

Bemüht, aus der Schusslinie zu bleiben, kam er neben dem Klingonen zum Stillstand. „Gesundheit, Commander. Und guten Abend.“

Worf rümpfte die ansehnliche Nase mit den Zacken darauf, in der es allem Anschein nach grauenhaft kribbeln musste. „Wah,“, machte er und klang verschnupft, „ich wäre lieber Fek‘Ihr persönlich zum Fraß vorgeworfen worden.“

„Fek‘Ihr?“, wiederholte Madden. „Ist das nicht der klingonische Teufel?“

„Etwas in der Art.“

„Dann müssen Sie einiges durchmachen.“, mutmaßte er. „Bei unserem medizinischen Standard heutzutage kommen Erkältungen ja nicht mehr sehr häufig vor.“

„Es ist keine Erkältung.“

‚Worf‘ muss eine Abkürzung für irgendwas mit ‚wortkarg‘ sein., dachte Madden. Dem Typen muss man ja alles im wahrsten Wortsinn aus der Nase ziehen. „Hört sich aber genauso an. Was könnte Sie sonst so bestialisch zum Nießen bringen?“

„Katzenhaare.“

Einen Augenblick stand Madden die Kinnlade offen. Dann schloss er sie und fand die Eröffnung gar nicht mehr so überraschend. Im Gegensatz zu anderen Sternenflotten–Schiffen – wie zum Beispiel Rikers Titan – dominierten auf der Enterprise immer noch menschliche Besatzungsmitglieder. Aber das einzige Haustier, von dem er bislang gehört hatte, war Datas Katze. Was macht ein Klingone mit einer Katze? Hab‘ ich ‘was verpasst? „Und dagegen kann man nichts tun? Waren Sie schon auf der Krankenstation bei Doktor Murphy?“

Worf winkte ab, während er schniefte. „Nur sehr wenige Klingonen werden gezwungen, mit diesen schnurrenden irdischen Kreaturen in einem Raum zu sein.“

Madden riss die Augen auf. „Gezwungen? Commander, ich –…“

„Schon gut.“, unterbrach ihn der Andere. „Sie wollten mich sprechen?“

„Ja. Ja.“ Madden verschränkte die Arme hinterm Rücken. „Wie Sie ohne Zweifel wissen, hat der Captain bald Geburtstag. Also, ich würde ihm gern eine kleine Freude machen. Daher wollte ich Sie fragen, was Sie ihm schenken werden?“

Worf schob die buschigen Brauen einen Millimeter zusammen. „Ich schenke ihm nichts.“

„Nichts? Hm.“ Warum tust Du auch so verwundert, Martin?

Im Gefolge einiger Sekunden sagte Worf: „Unter Klingonen gibt es ein Sprichwort: ‚Nur ein Vernul schenkt seinem Vorgesetzten etwas zum Geburtstag.“

„Was ähm…ist ein Vernul?“

„Es gibt keine genaue Übersetzung. Aber das ist jemand, der vorhat, sich Ansehen zu erschleichen.“

„Ah, sehr witzig.“ Madden fühlte sich wie ein begossener Pudel und erzeugte ein künstliches Gelächter, das er selbst fürchterlich fand. „Sie sind wirklich sehr witzig, Commander.“ Ohne mit der Wimper zu zucken oder einen Muskel in seinem Gesicht zu bewegen, schaute Worf finster zu ihm auf. Es bewirkte, dass Madden für einen Moment verstummte. „Nun, auf der Erde ist es ein Akt der Höflichkeit, mit einer Kleinigkeit an jemandes Geburtstag zu denken. Zumindest, als ich das letzte Mal hinsah. Bei der heutigen Vermischung von Sitten in der Glo…ähm Galaktisierung…kann man ja nie wissen.“ Wieder ächzte er ein Lachen der Verunsicherung hinterher.

Worf maß ihn mit nach wie vor ausdruckslosem Gesicht. „Schenken Sie ihm nichts. Ich tue es auch nicht. Hatschiieeee!“

Madden war rechtzeitig ausgewichen und reichte Worf nun ein Taschentuch, das er sogleich annahm und seine gereizte Nase auf ein weiteres Mal entlud wie eine Waffe. „Könnten Sie mir ähm… vielleicht trotzdem sagen, für was er sich interessiert? Sie kennen ihn ja nun eine Weile.“

Worf legte das Papierknäuel zur Seite. „Früher hatte er mal einen Fisch. Der Fisch hieß Livingston.“

„Das ist ja interessant.“, täuschte Madden vor, innerlich der Verzweiflung nahe. „Und sonst? Irgendetwas?“

„Nein, sonst nichts.“

Es war vermutlich ein Fehler, ihn zu fragen. Noch einmal setzte er sich seine beste Miene auf. „Kommen Sie, ein kultivierter Mann wie Captain Picard? Das kann ich mir nicht –…“

„Schenken Sie ihm Wein.“

„Wein?“, echote Madden überrascht. „Aber welchen denn?“

„Rot sollte er sein.“

„Oh nein, nein. Ich kenne mich nicht aus. Vielleicht treffe ich die falsche Wahl. Nein, nein, das geht nicht gut.“

Worfs Expression veränderte sich jäh. Er schien einen Geistesblitz zu haben. Dann lächelte er dünn und schien zum ersten Mal wirklich an der Konversation beteiligt. „Das ist es. In meinem Quartier müsste ich noch ein paar Flaschen haben.“ Im nächsten Moment erhob er sich von seinem Stuhl und schien neue Kraft zu schöpfen. „Kommen Sie, ich werde Ihnen behilflich sein.“

„Wohin gehen wir?“

„Wir machen jetzt eine Weinprobe. Das ist ein edler Tropfen. Ich habe ihn von Kanzler Martok geliefert bekommen.“

Madden starrte den stämmigen Außerirdischen perplex an. „Kanzler Martok schätzt Rotwein?“

„Und wie er das tut.“, erzählte Worf, als sie gemeinsam aus der Messe schritten. „Aber das ist nicht das Beste an ihm.“

„Sondern?“

„Er tötet Tribbles und jede Allergie. Martok und ich haben immer eine Flasche aufgemacht, als es noch hieß: ‚Heute ist ein guter Tag zum Sterben‘. Hatschiieeee!“



Schließlich war Beverly Crusher der Müdigkeit anheim gefallen. In ihren traumlosen Halbschlaf versunken, hörte sie zunächst nicht das Summen des Türmelders. Erst, als sich das Geräusch zum zweiten oder gar dritten Mal wiederholte, kam sie wieder zu sich.

Sie stöhnte leise und hob den Kopf mit dem ebenholzfarbenen, braunen Haar von den Armen, ehe sie sich hinter dem gewundenen Glastisch eines eleganten Büros aufrichtete. Der Raum war so frisch bezogen, dass es hier noch nach Reinigungsmitteln roch. Eine Flagge mit dem stilisierten Blattdiadem der Föderation dekorierte die rechte, das hypokratische Logo die linke Wand. Durch das große Fenster erhielt man einen wunderbaren Ausblick auf die japanischen Gärten des Akademiecampus und die Bucht von San Francisco.

Sie befand sich im Herzen der medizinischen Sternenflotten–Abteilung, seit einer Woche nunmehr. Und jeder Tag hatte es mit sich gebracht, dass sie mehr und mehr gefordert wurde. In ihren Jahren auf der Enterprise hatte sie unterschiedliche Konjunkturen der Nachfrage nach ärztlichen Diensten erlebt. Hier und da gab es Situationen, in denen sie nicht allzu viel zu tun gehabt hatte. Hier war das nie der Fall. Angeschlossen an das Hauptquartier, herrschte im medizinischen Zentrum tagein, tagaus Hochbetrieb. Durch die glänzend weißen Gänge waren nicht nur Antigravbahren mit Patienten unterwegs, sondern tummelten sich auch wissenschaftliche Koryphäen aus der ganzen Föderation. Es war kaum möglich, ein Mittagessen in der Kantine des Gebäudes einzunehmen, ohne dabei zufällig einem medizinischen Experten gegenüber zu sitzen, der einen ansprach und prompt in eine fachsimpelnde Debatte verstrickte. Was Erkrankungen und Unfälle anbelangte, wurden hier oftmals die ungewöhnlichsten Therapien vorgenommen, was dazu führte, dass ein Arzt mit halbwegs gesundem Wissensdurst sich kaum vor Erkenntnissen retten konnte, die tagtäglich die Medizin ein kleinwenig revolutionierten. Hinzu kam, dass die technologischen Möglichkeiten im medizinischen Zentrum ihresgleichen suchten und die Grenzen der Enterprise–Krankenstation bei weitem sprengten.

An alle diese Vorzüge gewöhnte man sich schnell, und doch glaubte Beverly, etwas zu schnell mit den Details des gigantischen Komplexes konfrontiert worden zu sein. Diese Reizüberflutung hatte jüngst dazu geführt, dass sie ihren alten Schlafrhythmus umstellen musste. Da es durchaus normal war, dass sie bis spät in den Abend arbeitete, verlagerte sie ihre Ruhepausen zusehends in die weniger geschäftigen Stunden, die sie nutzte, um sich in ihr Büro zurückzuziehen. Lieutenant Helfer, ihre persönliche Assistentin, hatte ihr versprochen, sie werde sich in den kommenden Tagen darum kümmern, dass sie ein Sofa erhielt, auf dem sie sich ausstrecken konnte. Nickte man am Schreibtisch ein, bekam man fürchterliche Nackenverspannungen.

So wie jetzt. Beverly massierte mit einer Hand die schmerzende Schulter. Wahrscheinlich hatte sie sich einen Nerv eingeklemmt. Das war die Ironie der Geschichte: Um selbst einer Wunderfabrik der modernen Medizin vorzustehen, die schier jedes Leiden heilen konnte, musste man selber manchmal ein bisschen leiden. Das war es aber wert.

Erneut erklang das Klingeln.

Sie drückte auf die KOM–Taste. „Bist Du das, Wesley?“

Ihr Sohn, frisch zum Lieutenant befördert, hatte angekündigt, er wollte heute während der Mittagspause bei ihr vorbeischauen. Beverly freute sich darauf, nicht zuletzt, weil Wesley das Talent seines Vaters geerbt hatte, mit seinen Händen akute Nackenverkrampfungen zu lösen.

Zu ihrer Überraschung antwortete nicht die Stimme ihres Jungen: [Bin ich nicht. Aber dürfte ich trotzdem ‘reinkommen?]

Am Pult ihres Schreibtisches drückte sie den Knopf, der die Zimmertür zur Seite gleiten ließ. Sie beobachtete, wie ein groß gewachsener, dunkelhaariger Mann mit markantem Kinn und Kittel eintrat und in der Mitte des Raums stehen blieb. Um die Augen herum hatte er leicht asiatische Züge.

„Ich wusste, dass ich stören würde.“

„Wie kommen Sie drauf?“, fragte sie ahnungslos.

Seine blauen Augen weiteten sich ein wenig. „Na ja, Sie… Nehmen Sie’s mir nicht übel, aber Sie sehen etwas zerzaust aus.“

Beverly betrachtete ihr Spiegelbild im deaktivierten Monitor ihres Tischterminals – und stellte fest, dass er Recht hatte. Ihr launenhaftes Haar war schon immer anfällig für Verwüstungen gewesen, aber wie sie es geschafft hatte, sich die Frisur beim Dösen auf ihrem Schreibtisch derart zu verunstalten, war ihr ein Rätsel. Eilig strich sie sich mit den Händen das leicht gelockte Haar zurecht und entfernte sich die Strähnen aus Gesicht und Stirn.

„Entschuldigen Sie, ich hatte nur wenig Schlaf letzte Nacht. Besser?“

„Also, aus meiner Sicht waren Sie auch zuvor wunderschön, Captain Crusher.“

Ihre Mundwinkel wuchsen in die Breite.

„Und wenn Sie lächeln, sind Sie noch schöner.“

Beverly befeuchtete ihre Lippen. „Sind Sie nur hergekommen, um den namenlosen Schmeichler zu machen, oder wollen Sie sich auch vorstellen?“

Der Mann kam auf sie zu. „Pardon. Ich bin Charlie Poes, Leiter der Xenoanästhesie.“

Beverly ließ sich von ihm die Hand reichen. „Wir kennen uns nicht, oder?“

„Wie man’s nimmt.“, entgegnete er jovial. „Abgesehen von unserem gemeinsamen Eingriff letzten Donnerstag an dem LT–kranken Ullianer wohl eher nicht.“

In einem Affekt hielt sie sich die Hand gegen die Schläfe. „Verzeihen Sie. Zurzeit werde ich der Flut von neuen Gesichtern nicht mehr Herr. Auf der Enterprise umfasste mein medizinischer Stab gerade einmal zwei Dutzend Personen. Das war etwas überschaubarer.“

Poes legte den Kopf an. „Aber Sie waren doch schon mal hier, oder irre ich mich?“

„Schon.“, gab sie zu. „Das war vor vierzehn Jahren. Seitdem hat sich eine Menge geändert. Dieses Haus ist quasi neu erdacht worden. Jetzt leite ich diesen ganzen Laden und habe das Gefühl, ich kenne mich am schlechtesten von allen aus.“

„Na dann…“ Poes’ knabenhaftes Grinsen kündigte an, dass er auf eine solche Gelegenheit gewartet hatte. „Lassen Sie mich Ihnen helfen. Ich werde Ihnen alles zeigen, was Sie wissen müssen. Und danach werden Sie sich nie wieder verirren…geschweige denn ein Gesicht nicht auf Anhieb einem Namen zuordnen. Na, wie wäre das?“

„Das wäre sehr nett.“

„Prima.“ Er erübrigte eine flotte, auffordernde Geste. „Dann machen Sie heute etwas früher Schluss, und ich führe Sie herum. Wäre zwanzig Uhr okay?“

Sie betrachtete Poes, und erwartungsvoll, wie er war, musste er ihrem Mustern standhalten. Das tat er. Komisch, das letzte Mal hab’ ich diese Taktik bewusst bei Jack eingesetzt. „Einverstanden.“, sagte sie zuletzt.

Ein Strahlen sprach aus seinem Blick. „Gut, ich hole Sie hier ab. Kann ich Sie auch für ein Essen im Anschluss interessieren?“

Wenn Du Dich für die Taktiererin halten willst, musst Du noch an Dir arbeiten., tadelte sie sich. Warum hatte sie einen solchen Verlauf der Unterhaltung nicht kommen sehen? War sie zu naiv geworden? Oder hatte sie sich daran gewöhnt, dass die meisten Männer aufregendere, temperamentvollere Frauen als sie bevorzugten? Erneut prüfte sie ihn. „Vielleicht ein bisschen mit der Tür ins Haus.“ Sie lächelte sanft, fast dankbar. „Ich hab‘ nichts vor. Aber nur unter einer Bedingung: Der Mann kocht.“

„Etwas anderes hätte ich auch nicht gelten lassen.“

„Ich auch nicht, denn ich bin eine wirklich schlechte Köchin.“

„Fein.“, hielt er fest. „Dann sehen wir uns später, Captain.“ Poes wandte sich zum Gehen um.

„Halt. Wollten Sie nicht noch irgendetwas Spezielles?“

Er breitete die Arme aus und verneigte sich flach. „Alle Wünsche wurden befriedigt.“

Wie gekommen, war er auch schon wieder verschwunden.

Hier geht alles hektischer zu als auf der Enterprise., dachte sie und musste schmunzeln. Ich werde meine zwischenmenschliche Interaktionsgeschwindigkeit wohl anpassen müssen. So hätte es Data formuliert, oder?

Fakt war: Kaum hatte sie sich versehen, hatte sie ein Date.
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