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5x06 - Day of the Vipers

von Julian Wangler

Kapitel 2

Black Perl–Station

Commodore Chalmers Johnson war nicht ganz sicher, worum es sich bei dem eigenartigen Flaum handelte, der den unteren Teil seines Gesichts bedeckte, als er darüber strich. Der Flaum war zu lang, um stachelig zu sein, aber noch deutlich zu kurz, damit man von einem Bart sprechen konnte. Während der Turboliftfahrt strich er noch einige Male darüber und glaubte schließlich die richtige Bezeichnung gefunden zu haben: Es war Schorf.

Nein, das ist es auch nicht…, entschied er. Seiner Meinung nach geziemte es sich nicht für einen kommandierenden Offizier, derart schmuddelig herumzulaufen. Entweder glatt rasiert oder mit einem ansehnlichen Bart ausgestattet, der dann aber so groß sein musste, dass man sich gut dahinter verstecken konnte. So wie manche Frau hinter ihrer Kriegsbemalung., dachte er mit einem Schmunzeln. Dieses unwürdige Etwas, das sein Antlitz zierte, erschien ihm unwirklich. Noch nie war er – seit er in der Sternenflotte war – mit einem solchen Ding zum Dienst erschienen.

Er hätte es auch vermutlich jetzt nicht getan, aber der Ruf aus der OPS hatte ihn daran gehindert, sich heute Morgen zu rasieren – oder genügend Wachstumsgel aufzutragen, dass er das Quartier wie ein stolzes Walross hätte verlassen können.

Du spinnst doch., dachte er. Als ob Du keine anderen Sorgen hättest.

Die Transferkapsel bremste ab, rastete in die Verankerung von Decks eins, woraufhin die Türhälften beiseite glitten. Johnson machte einen Satz nach vorn.

Die OPS von Black Perl an sich war von der Größe her kaum umfangreicher als die Hauptbrücke eines Raumschiffs der NX–Klasse, allerdings mit erdrückend mehr Stationen und Kontrollen versehen, von denen sich überlagernde Geräusche und Anzeigen in den unterschiedlichsten Variationen ausgingen. Ein großer Bildschirm im vorderen Teil des Kommandozentrums stellte Io zur Schau, einen Satelliten des allenthalben von Zyklonstürmen heimgesuchten Gasriesen Jupiter, in dessen Orbit Black Perl ihre Bahnen zog. Io leuchtete im Mondhalsband des Jupiter wie ein Smaragd.

Trotzdem existierten zweifelsohne Unterschiede zu einem Schiff. So waren die Stationen nicht nur radial angeordnet, sondern erstreckten sich auf den ersten Blick kreuz und quer auf zwei Ebenen der OPS. Es existierte kein Kommandosessel. Vermutlich gingen die Erbauer solcher Stationen davon aus, dass der Befehlshaber immer etwas um die Ohren hatte, zu beschäftigt war, um in Ruhe Platz zu nehmen. Erbauer zudem, die nur zu einem Bruchteil Menschen und Sternenflottenmitglieder gewesen waren. An dieser Stelle hatte die Sternenflotte, in deren Obhut die Verwaltung von Black Perl übergegangen war, das von der zentralen Fertigungsstätte nahe Vulkan gelieferte Standardprodukt der Sensorphalanx eins zu eins übernommen, wohingegen an Instrumentarium und Crewunterbringung viel gefeilt worden war. Johnson hatte sich davon überzeugen können, indem er anlässlich eines Besuches der andorianischen, tellariten und vulkanischen Pendants einen heimlichen Vergleich zu seiner Anlage durchführte.

Und alles in allem war er doch recht stolz. Immerhin gab es außer ihm keinen militärischen Kommandanten der Vereinigten Erde, der sich einer Melange von Technologien vierer Spezies in dieser Größenordnung bedienen durfte. Im Umkehrschluss bedeutete das aber auch eine enorme Verantwortung – vor allem in Bezug auf den genuinen Auftrag der Black Perl–Station.

Dreißig Frauen und Männer mit durchgetimeten Schichtplänen arbeiteten nonstop in dieser hypertechnisierten Kommunikations- und Sensorzentrale, deren einziger Sinn es ja war, zu sondieren und zu lauschen – ein Frühwarnsystem der besonderen Sorte, dessen Radius durch die angegliederten, weit gestreuten Relaisstationen im ganzen Territorium der Vereinigten Erde beträchtlich erhöht wurde. Eines der allerersten Projekte einer Allianz, die erst noch im Kommen war, aber bereits viel versprach. Und ein Projekt auch, das seine Feuertaufe bereits hinter sich hatte, wie die vergangenen Monate eindrucksvoll belegten.

Chalmers Johnson verstand sich dahingehend als Avantgardist; jemand, der der Zukunft entgegenarbeitete. All das im Namen der Sicherheit des irdischen Sonnensystems.

„Commodore auf der Brücke!“

Unbehagen stieg in Johnson auf; er hatte diesen blödsinnigen ‚Commodore auf der Brücke!’–Ruf unlängst abgeschafft wissen wollen, doch irgendjemandem platzte er immer noch viel zu oft heraus.

Die müssen doch allmählich wissen, dass Einschleimen bei mir nichts hilft…, dachte er grimmig.

Johnson begab sich zu seinem Ersten Offizier, einer Frau namens Tetjana Lectome, im vorderen Bereich der Kommandozentrale. „Ich hoffe, Sie haben ’ne gute Ausrede, Lieutenant Commander…“

Lectome kannte seine zynische Ader gut, und sie verstand es, damit umzugehen. „Ihre Tante ist nicht gestorben,“, gab sie von sich, „aber wir haben da etwas aufgefangen, das Sie sich trotzdem ansehen sollten.“ Ihre Finger tanzten virtuos über Schaltelemente hinweg, und im Projektionsfeld des Hauptschirms vergrößerte sich ein Ausschnitt in mehreren Zoomstufen.

Johnson erkannte, dass der benachbarte Saturn anvisiert wurde. Immer mehr vertiefte sich die Telemetrik in Richtung der imposanten planetaren Ringe, bevor dann der Fokus auf den Mond Titan verengt wurde.

„Guter Schnappschuss.“, brummte der Commodore. „Also wirklich, Tetjana, Sie hätten Astrofotografin werden soll’n.“ Er war bereit, seine Stellvertreterin wieder sich selbst zu überlassen und erst einmal einen großen Pott schwarzen Kaffees irgendwo aufzutreiben. Auch gegen einen Schluck Aldebaran-Whiskey hätte er jetzt nichts einzuwenden gehabt; dummerweise befand er sich im Dienst.

Doch sie hielt ihn auf. „Sie verpassen ja das Spannendste. Seh’n Sie genau hin. Computer, Kameraspektrum modifizieren auf Ultraviolett.“

Ein Antennenwald ragte rings um den zentralen Kern der gewundenen, mit vielen Pylonen ausgestatteten Station in die kalte Nacht des Weltraums: hochempfindliche Energiedetektoren; Ortungsmodule, die über Dutzende von Lichtjahren hinweg ‚horchten’ und den Kurs von Raumschiffen verfolgten; Sensoren für alle bekannten Energieformen und Wellenlängen; Lebensindikatoren, justierbar auf beliebige physikalische, chemische oder biologische Parameter… Und nur einer dieser Hightech-Fühler veränderte jetzt seine Position und Farbe. Das hatte beträchtliche Auswirkungen auf die Telemetrie.

Über einem örtlichen Sturm in der Atmosphäre von Titan erschien ein undefinierbarer Fleck, ein wenig wabernd, bevor er rasch wieder verblasste.

„Einstellung beibehalten!“, rief Johnson und war plötzlich wie elektrisiert.

Lectome schüttelte den Kopf. „Verflixt, es ist wieder verschwunden… Haben Sie’s gesehen, Sir?“

Schlagartig war dem Commodore all sein eigentümlicher Humor im Halse stecken geblieben. „Ja. Wann ist es aufgetaucht?“

„Um ehrlich zu sein: Ich habe nicht die geringste Ahnung.“, entgegnete seine Stellvertreterin. „Es fiel mir nur zufällig auf, während einer Rekalibrierung der UV-Nahbereichsabtaster, und zwar in einer ganz bestimmten Einstellung. Selbst da krieg’ ich es nicht immer.“

Johnson verwies zum Schirm. „Was, glauben Sie, könnte das sein?“

„Meine Meinung als Expertin?“

„Nein, als Fotografin…“

Lectome verschränkte die Arme. „Also, auf rätselhafte Phänomene treffen wir immer wieder, insbesondere in den Saturnringen. Manchmal gibt es auch Ausstrahlungseffekte, die unsere Scanner beeinträchtigen. Weiß der Teufel…“

„Und was sagt die Paranoide in Ihnen, Tetjana?“

„Nach dem Rechten zu sehen, kann nicht schaden.“

„Sie haben sich soeben noch mal vor einer Zwangsversetzung bewahrt. Teleskop ausfahren.“

„Zu Befehl.“

Zehn Sekunden später lugte er durch eine futuristische Röhre. „Fluten Sie das Spektrum mit Tachyonen. Diese Koordinaten. Wir wollen seh’n, was passiert.“

„Negativ, keine Veränderung messbar.“

„Gehen Sie auf Einstellung sechs. Geben Sie etwas Infrarot hinzu.“

„Besser? Was sehen Sie, Sir? Commodore?“

Es tat sich etwas. Die Silhouette eines Objekts wurde sichtbar, zu symmetrisch, um natürlichen Ursprungs zu sein. Ein Schiff entzeichnete sich aus der allgegenwärtigen Finsternis.

„Was zur Hölle… Romulaner! Alarmstufe Rot! Sofort die Erde benachrichtigen!“

„Ich glaube, Sie haben unser Streufeld geortet.“, sagte Lactome. „Sir, die Sensoren fangen etwas auf. Ein Drohnenschiff!“

Die Hupen gellten im Kontrollzentrum, und auf vielen den Schirmen wurde der Feindkontakt abgebildet.

„Wie haben die das gemacht?“

Als der tückisch versteckte Gegner mit aktivierten Waffen Kurs auf Black Perl setzte, ahnte Johnson, er würde die Antwort auf diese Frage nicht mehr erleben…

– – –

Wenige Minuten, nachdem er seine Rede anlässlich der orbitalen Grundsteinlegung gehalten und erneuten Applaus bekommen hatte, verlief sich die Menge.

Archer ließ sich auf einen Plausch mit einer Reihe von Gästen ein, ehe er Thomas Vanderbilt in einem Winkel des Saals fand, belagert von gleich mehreren Journalisten, die ihre Headsetkameras auf ihn ausrichteten.

„Es gibt da eine Frage, die sich die Menschen auf der Erde immer wieder stellen.“, sagte eine Frau. „Die Raumfahrt – ist sie sinnvoll? Sollten wir uns nicht zurückziehen, das Universum einfach vergessen und uns nur noch um unsere eigenen Dinge kümmern?“

„Nein.“, erwiderte der festlich gekleidete Botschafter sonor und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Zweifellos kannte er seine Rolle. Archer kannte Vanderbilt mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass er nichts dem Zufall überließ, erst recht nicht seine Antworten auf Journalistenfragen. „Wir müssen die Raumfahrt erhalten und sogar fördern. Und dafür gibt es einen einfacheren Grund als das Beispiel der Xindi-Krise. Über einen Punkt sind sich alle Wissenschaftler einig: Ob es nun in tausend oder einer Million Jahren soweit ist – irgendwann wird unsere Sonne erkalten und erlöschen. Und wenn das passiert, endet nicht nur unsere Existenz als solche. Sondern es verschwinden auch die Gedanken; eines Laozi, eines Einstein, eines Morobuto, eines Platon und Aristoteles. Alles wird zerstört; die großen, genialen Ideen waren ganz umsonst, und mit ihnen das, was wir, über uns heute Lebende weit hinaus, geworden sind. Es sei denn, wir streben weiter zu den Sternen. Die Menschheit hat noch Großes vor, finden Sie nicht auch?“ Mit Sicherheit war es Vanderbilts Strategie, seine Antwort mit einer Frage zu beenden.

Ein wenig ehrfürchtig bedankten sich die Reporter für das Interview und zogen zufrieden von dannen, Kurs nehmend auf die nächsten prominenten Gestalten, derer es hier zweifellos zuhauf gab.

Archer trat näher an den betagten Diplomaten heran. Dass sein Alter über Vanderbilts wirkliche körperliche Leistungsfähigkeit hinwegtäuschte, wusste er, seit er ihm beim Boxen eine dicke Wange bescherte.

„Nanu, Sie haben mich ja gut vertreten.“

Vanderbilt betrachtete ihn nur kurz. „Verwechseln Sie nicht Interessengleichheit mit persönlicher Sympathie, Captain.“

„Wie könnte ich.“

Archer verfolgte, wie der einen Kopf größere Mann abrupt davon schritt. Er war an diese Art von Vanderbilt-Manövern in den letzten Wochen und Monaten gewöhnt worden, und doch hatte sich nach ihrer Auseinandersetzung im Sportabteil des Sternenflotten–Hauptquartiers vor einem guten halben Jahr etwas verändert. Irgendein Eis war unwiderruflich gebrochen, und Archer war sich nicht sicher, ob seine bloße Rettung Vanderbilts vor dem andorianischen Attentäter den Ausschlag dafür gegeben hatte.

Der Captain zog einen Mundwinkel hoch. Auch, wenn Du Scheißkerl viel zu arrogant bist, es zuzugeben: Irgendwo, tief in Deinem Innern, kannst Du mich ganz gut leiden.

Natürlich waren die von Vanderbilt prophezeiten Konfrontationen nicht ausgeblieben, obschon sich an ihrer Qualität etwas maßgeblich verändert hatte. Von nun an hatte es der Botschafter nicht mehr darauf angelegt, Archers Initiativen in punkto Koalitionsverhandlungen um jeden Preis zu unterminieren. Das Destruktive war ihm, trotzdem er auch weiterhin gerne nach dem Motto ‚Angriff ist die beste Verteidigung’ torpedierte, abgegangen. Das war ein Fortschritt auf ganzer Linie. Die gelegentlichen privaten Treffen in einem Restaurant mit gutem Ausblick auf San Francisco, die gemeinsamen Pokerrunden und Drinks wussten ihn eindrucksvoll zu untermauern. Keine Frage, wer zwischen den Zeilen lesen konnte, wer Gespür hatte für das Subtile, der verstand den gravierenden Wandel im persönlichen Verhältnis beider Männer. Archer wusste nicht, ob er es sich eingestehen sollte, aber inzwischen war Vanderbilt für ihn beinahe so etwas wie ein Sparringpartner, der ihn nicht immer auf angenehme Weise konfrontierte, manchmal an seinem Selbstwertgefühl kratzte, ihn aber auch auf neue Gedanken brachte.

Die Fortschritte Vanderbilt bezüglich waren durchaus wichtig. Denn die Probleme und Herausforderungen bei der Formierung der Koalition waren trotz des jüngst Erreichten nicht kleiner geworden – sie hatten sich bloß verlagert. Kaum war die Charta vereinbart und anstelle des Verhandlungsgremiums im Hauptquartier ein ständiger Koalitionsausschuss im Palais de la Concorde eingerichtet worden, knirschte es wieder unter den Alliierten. Handelsabkommen, Diskussionen zum Abbau von Zöllen oder sogar zur perspektivischen Gründung einer Zollunion, der Abbau von militärischen Befestigungen entlang der Koalitionsbinnengrenzen (Vulkanier/Andorianer, Andorianer/Tellariten), gemeinsame Flottenoperationen, das übliche politische Gezänk, bevor man in der Lage war, ein neues Kapitel aufzuschlagen…

Zwar waren es keine ostentative Krisen, die für Turbulenzen sorgten, aber bekanntlich machte Kleinvieh auch Mist, insbesondere wenn es sich summierte. Und jede Woche einen neuen Qualmherd auszutreten, konnte ganz schön an den Nerven zerren.

Aber Archer wollte sich nicht beschweren. Nein, weißgott nicht… Um ihn herum lagen immerhin die Früchte seines Erfolgs. Und diese Früchte waren nicht gerade klein. Das war es wert, einen Moment innezuhalten und sich daran zu erfreuen.

„Captain Archer?“ Ein anderer Journalist stand neben ihm. „Gestatten Sie ein kurzes Interview?“

Es ging wieder los. „Wenn ich wirklich nicht darum herumkomme.“

„Ich fürchte, nein, Sir.“ Der Mann schaltete sein Nachrichtengerät ein. „Captain Archer, die Koalition der Planeten hat immer wieder schwerwiegende innere Konflikte zu bestehen. Gerade in den vergangenen Wochen erlebten wir bei unzähligen Gelegenheiten, dass einem Kompromiss oft ein zähes Ringen vorausgeht, nicht zuletzt heftige Auseinandersetzungen und die ständige Gefahr des Scheiterns. Darum möchte ich Sie ganz unverblümt fragen: Ist die Koalition das alles wert?“

Archer straffte die Gestalt und ließ die Antwort von selbst kommen. „Ja. Ohne Wenn und Aber. Diese Allianz ist jede Anstrengung wert. Ich werde Ihnen auch sagen, wieso. Die Hauptaufgabe besteht nicht darin, Frieden zu sichern, sondern…Frieden zu schaffen. Die Koalition wurde gegründet, in der Hoffnung, dass wir gemeinsam unsere Probleme lösen können. Daher sind Streit und Konflikte legitim; sie sind gewissermaßen der Treibstoff, über den Einigungen erst möglich werden. Auseinandersetzungen sind in Ordnung. Nur kommt es darauf an, dass am Ende ein Ergebnis steht, dass uns unsere Gemeinsamkeit deutlich macht. Das war bislang immer der Fall, auch wenn es nicht immer einfach gewesen sein mag. Ich würde also sagen, der Erfolg gibt uns Recht. Für mich ist die Koalition eine beispiellose interstellare Kompromissfindungsmaschine. Kompromisse zu erringen, miteinander zu reden, das hinterlässt Spuren. Mit der Zeit haben alle Beteiligten erkannt, dass es hier nicht um Tagespolitik geht oder kleinkarierte Bevorteiligungen. Es geht um eine bessere Zukunft. Und das ist für mich das Einzige, was zählt. In der jüngsten Vergangenheit wurden wir verunsichert. Verunsichert durch den Tod von sieben Millionen Menschen, durch Rückwärtsgewandte und Ewiggestrige, die versuchten, an dunkle Zeiten anzuknüpfen…und durch so einige andere unerfreuliche Dinge. Wenn man ständig stolpert, dann blickt man nur noch auf seine Füße. Es hat viel Kraft gekostet, die Augen zu heben und auf den Horizont zu richten. Aber in Situationen wie dieser hier können wir uns daran erinnern, was unsere Vorfahren immer sagten: ‚Gib Deinem Leben einen Sinn’. Und wir müssen an die denken, die nach uns kommen werden; für die wir eine Welt schaffen wollen, in der sie leben können. Wir alle hier haben nicht nur Jobs, mit denen wir Credits verdienen…sondern eine gemeinsame Aufgabe. Die Zukunft. Dafür existiert die Sternenflotte, und dafür existiert die Koalition der Planeten.“

„Haben Sie vielen Dank, Sir. Das war fantastisch.“ Der Mann schien beinahe mitgefiebert zu haben.

„Nun verschwinden Sie schon, bevor ich irgendetwas davon wieder zurücknehme.“

„Danke, Sir.“, sagte der Journalist und wich davon.

Archers Erinnerungen kehrten zurück, zumindest teilweise. Was für ein Muffensausen hatte ihn vor seiner allerersten Ansprache, kurz nach dem Ende der Terra Prime-Krise, heimgesucht. Jetzt gehörte es beinahe zum Täglichbrot.

Archers anfängliches Tief hatte sich verflüchtigt.

Er fühlte sich wieder gut. Am richtigen Platz.

Schade, dass Du nicht geblieben bist, Trip., dachte er. Schade, dass Du mir nicht dorthin folgen kannst, wo ich hingehe…

Im Reinen mit sich, kehrte er zurück in die gut gelaunte Menge.

Noch ahnte niemand, dass ein paar Planeten weiter ein Mann namens Chalmers Johnson gerade zum letzten Mal seine Brücke betrat…
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