TrekNation

Das ultimative Archiv deutscher Star Trek Fanfiction!

Verlorene Welten

von Harald Latus

Kapitel 1

Was bisher geschah:

Die U.S.S. ALEXANDRIA hatte einen neuen Auftrag erhalten und entgegen seiner Gewohnheit hatte Wikland seinen ersten Offizier, der sich auf der Erde im Urlaub befand, wieder aufs Schiff beordert. Normalerweise hasste es Wikland seine Leute aus der wohlverdienten Ruhe zurückzuholen. Jeder hatte ein Recht auf Entspannung, die gerade bei Schiffen, die lange Reisen im All absolvierten, selten genug stattfinden konnten.
Doch dies war eine besondere Situation. Wikland hatte Befehle und Koordinaten erhalten, die ihm sehr suspekt erschienen. Etwas war faul an der Sache und er wollte auf dieser Reise nicht auf das Urteil und die Gabe seines ersten Offiziers verzichten.

Wie sich herausstellte, hatte er damit genau die richtige Entscheidung getroffen, denn nach einigen Verwirrspielchen endlich am Zielpunkt angekommen, musste er feststellen, dass ausgerechnet die Romulaner eine wichtige Botschaft mit der Sternenflotte teilen wollten. Sicherlich nicht um der Sternenflotte einen Gefallen zu tun, sondern viel eher, um ihre eigenen Interessen voran zu bringen.
Es war nicht leicht diese Delegation von drei Personen mit beschränktem Zugang auf dem Schiff unterzubringen, aber der Captain fand eine Lösung. Leider wurden seine redlichen Bemühungen durch den plötzlichen Tod des romulanischen Konsuls sehr stark überschattet. Nun hatte der Captain nicht nur die Aufgabe die Gesandten zu den Gesprächen auf der Sternenflottenbasis zu eskortieren, sondern musste auch noch eine Untersuchung anstrengen, die klären sollte, ob dies möglicherweise ein gewaltsamer Tod war.

Trotz aller Bemühungen konnte diese Frage nicht bis zur Ankunft auf der Basis beantwortet werden. Aber es ergaben sich andere Hinweise, die eine Verwicklung in eine viel weitreichendere Angelegenheit aufzeigten.
Wikland konnte die Verantwortlichen dazu bringen, ihn an den Verhandlungen teilnehmen zu lassen, während sich seine Crew in der Nähe der Sternenbasis mit technischen Problemen auseinandersetzen musste.
Die romulanischen Repräsentanten boten Informationen über die Trümmer eines Schiffes an, welches vor einigen Jahren im Devolin System im Sektor 1607 verschollen ging.
Schnell hatte Admiral Erik Pressman ein Schott wieder erkannt von dem er glaubte, dass es wie der Rest des Schiffes beim Test einer neuen Technologie verloren gegangen war.
Aber auch wenn dies stimmen sollte, das war nur ein Vorwand gewesen, um ein ganz anderes Ziel zu erreichen. Die Romulaner wollten Zugang zum bajoranischen Wurmloch, um selbst in den Gamma Quadranten gelangen zu können.
Während Captain Wikland versuchte, herauszufinden, was die Romulaner im Schilde führten, machten seine Offiziere auf der ALEXANDRIA eine folgenschwere Entdeckung. Drei Warbirds waren ihnen mit neuer Tarntechnologie gefolgt, um herauszufinden ob diese geortet werden konnte, denn bei einer Absage der Durchfluggenehmigung der Sternenflotte, mit der sie ohnehin rechneten, wollten sie das Gebiet der Föderation unbehelligt passieren können, um zum Wurmloch zu gelangen.

Doch Wikland konnte diesen besonderen Plan mithilfe seiner Crew durchkreuzen und so traf man zunächst die Übereinkunft, dass die ALEXANDRIA den hohen Würdenträger, Senator Varkal, seines Zeichens Oberbefehlshaber des Tal Shiar, zurück nach Romulus geleiten sollte.
Auf der Brücke der ALEXANDRIA kehrte inzwischen geschäftige Betriebsamkeit ein.
Die Hauptsysteme wurden wieder zum Leben erweckt und die üblichen Überprüfungen, die man vor einem solchen Neustart durchführte, waren abgeschlossen.
Die U.S.S. CRAZY HORSE war an der Sternenbasis eingetroffen und Carah Pehl die Kommunikationsoffizierin hatte im Funkverkehr zwischen der Basis und dem ankommenden Schiff erfahren, dass die CRAZY HORSE Admiral Pressman an Bord nehmen sollte, der scheinbar einen wichtigen Auftrag erhalten hatte.
Innerhalb weniger Minuten war das Schiff der Excelsior Klasse wieder in der Unendlichkeit des Raumes verschwunden, genau so schnell, wie es zuvor aus dem Warptransfer aufgetaucht war.
Captain Wikland wartete inzwischen nur noch auf die Ankunft des Senators, der ihn hatte informieren lassen, dass er und drei weitere Offiziere in Kürze an Bord beamen würden.
Kelvar und Pradok waren bereits gemeinsam mit dem Captain an Bord gekommen, und Ihnen wurden wieder die entsprechenden Quartiere zugewiesen.
Um keine Empörung auszulösen hatte Wikland darauf verzichtet, das Quartier von Prokonsul Selak neu zu belegen. Allerdings waren damit auch alle Quartiere auf Deck zwei vollständig belegt.
Wikland hatte Anweisung gegeben, dass man abwarten würde, bis die Romulaner ihre Warbirds abziehen, um dann mit gleicher Geschwindigkeit hinterher zu fliegen, so dass man sie unauffällig im Auge behalten konnte.
Roger hatte dafür extra eine der Wissenschaftsstationen im Maschinenraum gemeinsam mit Jaqueline Jefferson umgebaut, damit man direkt von dort, die entsprechenden Maßnahmen treffen konnte, um die Position der Romulaner festzustellen.
Ein erster Versuch versprach guten Erfolg und so wartete der Captain nur noch auf die Ankunft des Senators.
Im Bereitschaftsraum des Captains ertönte das Signal dafür, dass jemand Einlass begehrte und der Captain rief deutlich „Herein!“
Roger van Dyke kam durch die Tür, drehte den Stuhl herum, setzte sich breitbeinig darauf und legte seine Arme auf die hohe Lehne vor ihm.
„Es ist soweit, alles bereit Captain, wir konnten die entsprechenden Routinen im Maschinenraum etablieren. Egal, welchen Befehl Sie auch auf der Brücke in Anwesenheit des Senators geben, er wird im Maschinenraum so umgesetzt, dass man die Warbirds nicht überholt.“
„Gut!“, brummte Wikland, der missmutig auf seinen Tischcomputer starrte und scheinbar eine Eintragung der Sternenflotte ansah.
„Haben Sie das schon gesehen Commander, die Sternenflotte hat uns angemahnt. Wir sollten bereits vor acht Wochen eine Beurteilung über das neue Brückenmodul abgeben. Als wenn wir nicht schon genug zu tun hätten. Ständige Berichte, Prüfungen, Einschätzungen, Empfehlungen und als wenn das nicht schon genug wäre, jetzt wollen Sie auch noch, dass wir einen Tragetest für neue Uniformen durchführen. Ich komme mir schon jetzt vor, wie auf einer Modenschau“, grummelte er, „wir haben schließlich wichtigere Dinge zu tun.“
Roger drehte das Display zu sich herum und sah die beiden Anweisungen.
Bei der Uniformanfrage war eine Abbildung zu sehen, die einen Offizier in der neuen Uniform darstellte. Man konnte die Abbildung für jedwede Gelegenheit und Person per Tastendruck ändern. Sowohl normale Kombinationen von Hose und Jacke, wie auch komplette Anzüge waren vorgesehen.
Inzwischen trug man eine einfache schwarze Hose, einen Pulli mit den Farben der Fachgruppe und eine schwarze Jacke, die im oberen Bereich grau abgesetzt waren. Dazu gab es eine Weste für die Herren und weiße Galauniformen in Jackenform.

„Naja, sehen wir es mal so. Wir werden wenigstens unsere Kleider nicht mehr tragen müssen.“, gab Roger belustigt zurück. Damit meinte er selbstverständlich die überlangen Uniformteile für offizielle Anlässe, die halb Jacke, halb Kleid waren und auch fast etwas von einem Mantel hatten.
„Das ist halt der Preis, wenn man der Captain auf einem Technologieträger der Sternenflotte ist!“, sagte der erste Offizier.
„Ja, ja.“, gab Wikland dem Commander zur Antwort.
„Aber es wird immer unübersichtlicher. Vor wenigen Tagen tauchte da plötzlich dieser Doktor auf, dieser… Dr. Zimmermann, beziehungsweise sein Programm.
Ich habe überhaupt nicht gewusst, dass es auf meinem Schiff installiert wurde und dann fängt dieses Hologramm auch noch an mir Vorträge zu halten. Stellen Sie sich das mal vor. Ein Hologramm will mir erzählen was ich zu tun habe. Da hört sich doch wirklich alles auf oder?“
Roger sah, dass dem Captain diese Aufgaben wirklich ein Dorn im Auge waren und machte daher einen Vorschlag.
„Wie wäre es, wenn ich mich darum kümmere und Sie konzentrieren sich auf den bevorstehenden Besuch des Senators.“ Wikland nickte. Zu mehr war er im Moment nicht fähig.
Zu viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Er überlegte, ob es wirklich ein so cleverer Schachzug gewesen war, dem Senator so die Stirn zu bieten.
Nun hatte er die Retourkutsche erhalten und musste den Senator zurückbringen. Natürlich, es war mit Sicherheit ein großer Vertrauensbeweis, aber letztendlich hatte er wieder die Verantwortung für den sicheren Aufenthalt von Romulanern übernommen, bei dessen erster Gelegenheit er so kläglich versagt hatte, was in ihm erneut die Frage aufwarf, was er nun mit dem Klingonen machen sollte, der immer noch in der Sicherheitszelle saß. Aber Wikland schien noch ein ganz anderes Thema zu beschäftigen, welches ihm scheinbar zu Recht Sorgen machte.
„Ich hoffe man kann dem Senator soweit vertrauen, denn schließlich ist er der höchstgestellte Romulaner des TalShiar. Er macht eigentlich einen integeren Eindruck, fast schon zu friedliebend für eine solche Position.“, erklärte Wikland.
„Heißt dass vielleicht…“ Roger ließ den Satz offen, denn er wagte es nicht ihn offen auszusprechen. Aber der Captain nickte langsam.
„Ja Commander, genau so ist es, wir werden Ihn zur neutralen Zone begleiten und wahrscheinlich sogar bis Romulus, so lautete unsere Abmachung.“


Rezensionen