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Das erste Kommando

von Harald Latus, Kontikinx1404

Kapitel 3

Jackie saß im Wartebereich des Büros von Admiral Meyers und war ein wenig nervös. Sie hatte sich vorgenommen nachzufragen, was aus ihrer Bewerbung geworden war und ob sie damit rechnen durfte, berücksichtigt zu werden. Schließlich hatte sie nach all der Arbeit und ihrem unermüdlichen Einsatz wenigstens eine Antwort verdient. So zumindest war ihre Auffassung. Sie machte sich keine Gedanken darum, was es werden würde, es gab viel zu viele Möglichkeiten, aber fürs erste war es ihr gleich, ob es ein Frachter, ein kleines Schiff mit Wissenschaftsaufgaben oder ein Kolonieschiff werden würde. Ihr war wichtig zu beweisen, dass auch Techniker erfolgreich ein eigenes Kommando führen konnten. Ob sie dies mit einem kleinen Schiff oder einem riesigen Kreuzer unter Beweis stellte, war ihr gleich. Sie rechnete ohnehin nicht damit, eines der neueren Schiffe befehligen zu dürfen.

Auf dem Monitor der Adjutantin erschien die kurze Nachricht, dass Admiral Meyers nun bereit war, Jacqueline Jones zu empfangen. Die Adjutantin hob den Kopf und machte eine Bewegung zur Tür des Admirals. Den Wink hatte Jackie sofort verstanden. Sie erhob sich und ging gemäßigten Schrittes zur großen Edelholztür, obwohl sie nichts lieber getan hätte, als zu rennen, so aufgeregt war sie, dass sie diese innere Unruhe einfach nicht mehr aushalten konnte.
Meyers empfing Jacqueline schon auf halbem Weg in den Raum und wies auf die Sitzgruppe. Er wollte dem Gespräch keinen allzu dienstlichen Charakter verleihen. Ihm war klar, warum sie gekommen war, denn bislang hatte sie nichts über ihre Anfrage erfahren können, und so war es nur logisch, dass sie sich nun erkundigen wollte.

„Captain Jones, herzlich willkommen, ich kann mir gut vorstellen warum Sie um einen Termin ersucht haben und um der Wahrheit die Ehre zu geben, wenn Sie es nicht getan hätten, dann wäre ich auf Sie zugekommen. Mir liegt der Abschlussbericht über die Alphaone vor. Ich muss sagen, das war eine erstklassige Arbeit. Besonders beeindruckt bin ich von der Tatsache, dass Sie die erforderlichen Tests so zügig hinter sich gebracht haben, dass Sie ganze zwei Tage früher fertig waren. Üblicherweise haben wir es meist mit Verspätungen von mehreren Tagen zu tun.“ Dabei wies er ihr einen Platz auf dem Sofa zu und setzte sich in den Sessel, der seitlich stand.
„Wir wissen sehr zu schätzen, was wir an Ihnen haben, Jacqueline, das können Sie mir glauben. Sie leisten hervorragende Arbeit und das schon seit vielen Jahren. Wussten Sie, dass wir auch hier im Zentrum der Planetenwerft wichtige Herausforderungen zu bewältigen haben?
Ich wäre froh und glücklich, wenn Sie uns hier erhalten bleiben, aber ich kann natürlich auch verstehen, wenn Sie Ihre Bestimmung da draußen sehen.“ Damit deutete er auf das Fenster.
Jacqueline wurde es flau im Magen, wollte der Admiral damit etwa sagen, dass er ihren Antrag auf ein Kommando nicht unterstützen wollte? Aber es kam noch schlimmer, als der Admiral das Thema wieder aufnahm.
„Wir haben hier viele Captains, die mit jahrelanger Erfahrung aufwarten können und nur wenige Schiffe, die zu vergeben sind. Manche Captains warten jahrelang auf ein eigenes Kommando, oder haben nicht die richtige Befähigung und charakterliche Eignung für ein Kommando oder einen besonderen Schiffstyp.
Damit möchte ich in keinem Falle sagen, dass dies in Ihrem Fall so ist, sondern dass Sie sich nicht an eine bestimmte Idee klammern sollten.
Vize Admiral Franklin und meine Wenigkeit haben beschlossen, Sie von Ihren derzeitigen Pflichten zu entbinden, weil andere wichtige Aufgaben zu erledigen sind, die keinen Aufschub dulden.
Ich habe mir die Freiheit genommen, bereits alles für Sie zu erledigen“
Admiral Meyers schob ein PADD über den Tisch, das Jackie aufnahm und einschaltete.
Es war nur ein kurzer Text, der sie darüber informierte, dass Sie sich bereits am nächsten Tag um 0800 in Shuttlerampe 17 zu melden hatte, um eine neue Aufgabe mit dem Projektnamen „Neustart“ zu beginnen. Kein Wort über ihren Wunsch des eigenen Kommandos, keine Angabe, um was es überhaupt ging und keinen Zeitplan.
„Am besten, Sie packen schon mal Ihre Tasche, Sie werden eine Weile unterwegs sein. Das ist alles Captain, vielen Dank“
Damit erhob sich der Admiral und deutete damit an, dass die Besprechung bereits beendet war.
Das wollte sich Jacqueline allerdings nicht bieten lassen und versuchte, ihre Einwände in Worte zu fassen.
„Aber Admiral, ich habe noch immer nicht…“ Doch Walter Meyers schnitt ihr das Wort ab.
„Hören Sie Captain, das war keineswegs meine erste Wahl, aber es gab einfach keine bessere Option, also akzeptieren Sie ihr Schicksal und geben Sie Ihr Bestes. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.“
Auch wenn Jacqueline eine Kämpfernatur war, wusste sie, wann es besser war zurück zu stecken. Es hatte keinen Sinn das jetzt auszudiskutieren. Sie musste jetzt das Beste daraus machen, egal was auf sie zukommen würde.
Enttäuscht gab sie dem Admiral höflich die Hand obwohl sie ihn für seine Worte am liebsten geohrfeigt hätte wie einen untreuen Mann. Mit schnellen Schritten verließ sie den Verwaltungstrakt und fragte sich bereits, wie Tim diese Sache aufnehmen würde.
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