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Wo man seinen Namen tanzen muss

von Harald Latus

Kapitel 2

„Computerlogbuch der U.S.S. AVIATOR, Sternzeit 52733,6, Captain Roger van Dyke.
Admiral Wellington hat uns von unserem bisherigen Auftrag abgezogen, den wir noch nicht einmal begonnen hatten. Es gibt ein Problem mit den Dilithiumlieferungen, die von Drema IV erwartet werden. Aufgrund einer Seuche die auf dem Planeten grassiert, sind viele Lieferungen ausgeblieben, auch hat man die Sternenflotte nicht darüber informiert. Wir haben den Auftrag bei einer freien Welt im Namoralis Sektor, den Gondali, eine entsprechende Lieferung zu vereinbaren. Die Wege dieser ganzen Kommunikation sind mir sehr suspekt. Ich bin mir nicht sicher, ob wir überhaupt Erfolg haben. Ich kenne die Rasse, die uns mit Informationen versorgt hat und sie stehen den Romulanern näher als der Sternenflotte. Wir werden also mit größter Vorsicht vorgehen, damit wir nicht unbedacht in eine Falle geraten. Obwohl, was hätten Sie davon ein einzelnes Schiff zu erbeuten, es würde eher schaden als dass es ihnen helfen würde.
Wir werden in wenigen Minuten ankommen. Roger van Dyke, Ende des Eintrags.“


Der Captain hatte sich die gesamte Zeit des Fluges nicht auf der Brücke sehen lassen. Er hatte sich dem Studium der Gondali gewidmet. Fast alle Informationen waren von Dritten erfasst worden nur wenige Informationen stammten von der Sternenflotte selbst. So hatte das Volk der Gondali einen ziemlich langen Weg beschritten, um sich an die neuen Erkenntnisse der Raumfahrt anzupassen. Glaubensfragen waren in Zweifel gezogen worden, Auseinandersetzung zwischen Andersdenkenden waren über einen langen Zeitraum an der Tagesordnung, bis sich die Gesellschaft in einem langsamen Prozess für die Außenweltler geöffnet hatte und selbstbestimmtes Handeln wieder möglich wurde. Inzwischen waren sie auf einem guten Weg die Raumfahrt selbst zu erlernen, die sie früher so vehement abgelehnt hatten. Aber nachdem sich gezeigt hatte, dass der Himmel niemanden verschlang der über die Atmosphäre hinauskam, hatte man sich dazu entschlossen diesen Weg zu gehen, um zu erkunden was außerhalb des Planeten lag.

Die Gondali waren eine humanoide Spezies, die dem typischen Körperbau folgten. Sie waren relativ groß, hatten lange Arme und Beine und einen Kopf der die Form eines auf die Spitze gestellten Dreiecks hatte, wobei das Gesicht fast menschlich wirkte, die beiden Ohren aber weit oben auf beiden Seiten des Kopfes die Dreiecksform bestimmten.

Der Captain hatte gerade seinen Eintrag beendet, als die Stimme des ersten Offiziers aus der Audioanlage kam.
„Captain, wir erreichen Gondali vier, Wir gehen in wenigen Sekunden unter Warp.“
Roger drehte sich um und sah aus dem Fenster. Die Warpstreifen wurden schnell kürzer und schrumpften zu Punkten, die sich kaum noch bewegten. Captain van Dyke stand auf und umrundete seinen Tisch. Mit wenigen Schritten stand er auf der Brücke und sah auf den Sichtschirm. Die Welt der Gondali wurde schnell größer nachdem sie das Zentralgestirn passiert hatten.

„Lieutenant Burges, schwenken Sie in eine Umlaufbahn ein und umkreisen Sie den Planeten ein Mal. Danach werden wir sie rufen. Ich hoffe das alles funktioniert.“
Damit trat er in die Mitte der Brücke. „Ich habe ein flaues Gefühl in der Magengegend und das ist meist kein gutes Zeichen“, ließ er den ersten Offizier noch wissen, der sich bereits aus dem Kommandostuhl erhoben hatte um dem Captain wieder Platz zu machen.
Aber Roger van Dyke hatte nicht die Absicht sich dort niederzulassen. Er war zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt. Gespannt wartete er auf den Moment, in dem das Schiff den Planeten umrundet hatte. Nach ungefähr 20 Minuten hatte das Schiff wieder den Punkt passiert, den es beim Eintreffen in den Orbit überflogen hatte.
Roger nickte Lieutenant White zu, die den Kontakt zum Boden herstellen sollte. Sofort wandte sie sich den Kontrollen zu: „Kanal ist offen, Sie können sprechen.“, informierte sie den Captain, während sie gespannt auf eine Antwort wartete. Gleichzeitig zeigte der Bildschirm vier Personen in engen Gewändern, welche die Körperformen und die Extremitäten deutlich abbildeten.
„Da keiner mit einer Begrüßungsformel begann, startete Roger van Dyke, indem er sich, sein Schiff und seinen Auftrag vorstellte.
„Ich grüße Sie in aller Form. Ich bin Captain Roger van Dyke vom Föderationsschiff AVIATOR. Wir gehören der Föderation der vereinigten Planeten an und würden gerne über einen Austausch von Waren mit Ihnen sprechen.“
Der Captain wartete einen Augenblick, aber auf der gegenüberliegenden Seite schien Unverständnis zu herrschen.
„Miss White, was ist mit dem Kanal, ist die Frequenz offen?“, hakte er beim Kommunikationsoffizier nach. Diese prüfte schnell ihre Konsole, fand aber keinen Fehler.
„Aye Captain die Trägerwelle ist stabil, das akustische Signal wird gesendet und wird auch empfangen.“
Das reichte Captain van Dyke noch nicht aus. „Xelishia?“
Die junge Bolianerin an der Operationszentrale checkte die Kommunikation durch.
„Captain, auch der Universalübersetzer arbeitet einwandfrei. Sie müssten uns also empfangen und auch verstehen können.“
Roger blickte auf den Bildschirm und sah, dass die vier Personen langsam ungeduldig darauf warteten, dass eine Kommunikation begann. Er hob entnervt die Arme und fragte mehr zu sich selbst, als zu seiner Brückenbesatzung, „Was könnten wir noch tun, um eine Verständigung in Gang zu setzen, dabei drehte er sich zu seinem ersten Offizier um, sah aber noch aus dem Augenwinkel, dass sich plötzlich alle vier Personen sehr gespannt auf ihn zu konzentrieren schienen. Er brauchte nur die Zeitspanne eines Augenblinzelns, um zu erkennen, was das bedeutete.
„Mr. Catterfield, ich brauche hier einen Spezialisten für Linguistik mit Kenntnissen in Zeichen- und Gebärdensprache auf der Brücke. Sofort!“
Der erste Offizier nickte und tippte sofort seinen Kommunikator an. „Lieutenant Morales, kommen Sie sofort auf die Brücke, sie werden dringend gebraucht.“
Der Captain hatte sich wieder zum Bildschirm gedreht und machte mit seinen Händen eine Geste die im Allgemeinen soviel bedeutete, dass man langsam machen und warten sollte.
Das schien für den Moment zu funktionieren. Und die Repräsentanten schienen zu verstehen.

Es hatte keine zwei Minuten gedauert, bis der Offizier aus dem Turbolift trat.
„Lieutenant Morales, stellen Sie sich bitte neben mich und übersetzen sie meine Worte in Gebärdensprache. Es scheint bei der Übersetzungsmatrix nicht nur auf die Sprache anzukommen. Vielleicht haben wir mit Ihrer Unterstützung etwas mehr Glück.“
Beide Männer standen vor dem Sichtschirm in dem von der Kamera erfassten Bereich und der Captain wiederholte seine Worte langsam, während Lieutenant Morales die Begriffe in Gebärden umsetzte.
Es war den Gondali anzusehen, dass sie sich schwer taten mit dem Verständnis, sicher waren diese Gesten keine, die bei den Gondali bekannt waren. Doch sie hatten eine schnelle Auffassungsgabe. Dann kamen tatsächlich auch auf der AVIATOR einige Worte aus dem Universalübersetzer. „Danke Kommen, Gruß Herzlich. Freuen hören Austausch. Einladung kommen Stadt willkommen. Danke!“ Die gesamte Kommunikation wurde ebenfalls begleitet von zahlreichen Gesten, die von verschiedenen Personen ausgeführt wurden, was dem Captain verdeutlichte, dass ein wesentlicher Teil der Übersetzungsmatrix fehlte.
Roger van Dyke erwiderte diese Worte und bedankte sich ebenfalls. Dann endete die Übertragung.

„Das war ja ein schöner Reinfall. Schlimmer hätten wir uns nicht blamieren können. Wenn man einer anderen Rasse nicht einmal halbwegs anständig antworten kann. Xelishia, kontaktieren Sie umgehend die Sternenflotte und fragen sie nach dem Rest der Übersetzungsmatrix. Es muss ein reichhaltiges Gestenprogramm geben und das muss einer auswendig lernen, wenn wir erfolgreich mit den Gondali verhandeln wollen.“
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