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The Enemy Within

von Jem2398

Prolog

Gedimmtes Licht erhellte den kleinen Raum. Leise spielte der Computer ein klassisches Musikstück ab. Der Bewohner des Quartiers lag mit hinter dem Kopf verschränkten Armen und geschlossenen Augen entspannt im Bett, dämmerte vor sich hin und lauschte den Tönen. Auf seinem Bauch ruhte ein aufgeschlagenes Buch, dass er eben noch gelesen hatte. Langsam glitt er in den Schlaf.

 

Da gab der Computer einen anderen Laut von sich. Unwillkürlich zuckte er zusammen und das Buch fiel zu Boden. Jetzt war er wieder aufgeschreckt und wach. Noch im Liegen tastete er den Boden ächzend nach dem Buch ab und hoffte innerlich, dass es keine Einbildung war, die ihn geweckt hatte. Erneut ertönte das Rufsignal und er setzte sich ein wenig unwillig auf. „Computer – Pause.“, murmelte er, stand auf, legte das Buch auf dem Bord über dem Bett ab, streckte sich etwas und ging seufzend an seinen Schreibtisch. An seinem Computer leuchtete ein grünes Lämpchen.

 

Er rieb sich mit den Händen über das Gesicht, damit es ja nicht verschlafen aussah. Nach einer entsperrenden Tastenkombination erschien das Gesicht von Kommunikationsoffizier Hoshi Sato.

„Lieutenant? Ich hoffe, ich habe Sie nicht geweckt.“, meinte sie freundlich.

„Nein nein.“, winkte er schnell ab. Hatte anscheinend doch nicht so viel gebracht…

„Ihre Schwester ist am anderen Ende der Leitung. Sie meint es sei dringend.“, erklärte Hoshi ihre Störung und betonte bewusst das Wort dringend.

Der Mann am anderen Ende runzelte beunruhigt die Stirn. Wenn sie sich so spät meldete, was sie eigentlich vermied, musste es wirklich dringend sein.

„Danke. Stellen Sie sie durch.“, bat er die Asiatin. Sie nickte und dann änderte sich das Bild. Malcolm setzte sich an den Tisch. Seine Schwester saß vor dem heimischen Computer und ihr Bruder musterte aufmerksam ihr Gesicht. Sie sah mehr als unglücklich aus.

„Maddy, was ist passiert?“, fragte er gleich.

 

# # # # #

 

Jonathan war vom Frühstück direkt in sein Büro gegangen. Nachdem die Enterprise erstmal im Orbit der Erde gewartet wurde, kam er endlich dazu sich dem Stapel Berichte auf seinem Schreibtisch zu widmen, sie durchzulesen und zu unterzeichnen.

 

Der Großteil der Crew nutzte die Gelegenheit und war auf der Erde um die Zeit mit Familie und Freunden zu nutzen. Trip hatte T'Pol nach Vulkan begleitet. Sie würden dort ihre Tochter begraben und vulkanische Rituale für sie durchführen.

Von seinen Führungsoffizieren waren nur Hoshi, Malcolm, Phlox und Travis geblieben. Der einzige Unterschied zwischen den vieren war, dass Hoshi Travis, dem Weltraumnomaden, und Phlox an einigen der Tage, die sie hier waren, besondere Plätze auf der Erde zeigen wollte. Sie hatte schon alles minutiös geplant, als wäre es ihre eigentliche Bestimmung Reiseleiterin zu sein. Nur Malcolm schien gar kein Verlangen danach zu haben jemanden zu sehen und hatte keinen Urlaub beantragt. Der Mann war für Archer immer noch undurchschaubar.

 

Die Tür gab ihr Signal. „Herein.“, meinte er.

Archer musste grinsen, als er das Gesicht seines Waffenoffiziers erkannte. ‚Wenn man vom Teufel spricht…‘, dachte er sich, obgleich er den Briten nicht als Teufel personifizieren wollte.

Porthos fing aus einer dunklen Ecke an zu fiepen. Malcolm zog überrascht eine Braue hoch.

„Ich dachte, ich nehme ihn mal mit zur Arbeit. Merkt ja keiner.“, versuchte Archer zu scherzen.

Malcolm steifes Lächeln wirkte noch erzwungener als sonst, so dass der Captain ihn genauer musterte. Sein Offizier schien nicht gut, wenn überhaupt, geschlafen zu haben.

„Lieutenant, Sie machen ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter.“, kaum hatte er es ausgesprochen, biss er sich auf die Zunge. Wie flach war das denn?

„Sir, wie Sie wissen, habe ich bisher keinen Urlaub beantragt. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich das jetzt nachholen.“, meinte der schüchterne Mann nur.

„Kein Problem.“, meinte Archer freundlich, „Ab wann? Wie lange?“

„Wenn möglich, Sir, ab sofort. Höchstens ein paar Tage.“, bat Reed.

„Sie bekommen meinetwegen auch die ganze Woche. Ist etwas passiert?“, wollte er interessiert wissen.

„Ich muss was erledigen.“, wand Malcolm sich aus dem Gespräch.

Archer nickte nur, dann holte er kurz hörbar Luft, „Ich weiß Sie reden weder gerne noch viel, aber wenn ich etwas für Sie tun kann…“

„Danke, Sir.“, meinte Malcolm und entfernte sich wieder.

Archer sah ihm leicht kopfschüttelnd nach. Irgendwas machte seinem taktischen Offizier zu schaffen und das es ihm nicht gelang das wie sonst hinter seiner ruhigen, gefassten Fassade zu verstecken, war ungewöhnlich.

 

# # # # #

 

Er atmete tief ein.

Das war reine, frische Morgenluft. Es war etwas ganz anderes, als das wiederaufbereitete Luftgemisch auf der Enterprise. Und es roch so wie es immer gerochen hatte. Leicester. Mit diesem Park verbanden sich so viele Erinnerungen.

Er war mit Absicht hier angekommen, denn er wollte sich noch eine Viertelstunde Fußweg, bis zu dem Haus, in dem er aufgewachsen war, gönnen. In Erinnerungen schwelgen und sich mental auf das vorbereiten, was ihn erwartete.


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