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Unerwartete Begegnungen

von Kontikinx1404

Kapitel 2

Dunkelheit umgab Thomas als er auf dem unbekannten Raumschiff materialisierte. Muffige, abgestandene Luft empfing ihn, ein Zeichen dafür das schon lange niemand mehr hier war.
Er schaltete seine Handlampe ein und ein schmaler Lichtkegel durchdrang die Dunkelheit. Sein Begleiter Coris Rixen tat es ihm gleich. Thomas erfasste im Schein seiner Handlampe
blaue Wände in denen Monitore und Bedienkonsolen eingelassen waren. Doch sie schienen außer Funktion zu sein als er versuchte ein paar Tasten zu drücken. Als er seine Lampe etwas
herum schwenkte erkannte er auch Stühle. Er war genau an dem Ort, an den er hinwollte.
Coris Rixen, der Betazoid stand bereits vor einer Konsole und gab etwas in seinen altmodischen Übersetzer ein. Thomas ging zu ihm hinüber und fragte: „Können Sie die Schriftzeichen
übersetzen? Es wäre schön, wenn wir wenigstens das Licht einschalten können.“ Coris Rixen schaute auf seinen Übersetzer und schien zu überlegen bevor er antwortete: „Ja, das sollte
funktionieren.“ Er betätigte ein paar Tasten an einer der fremden Konsolen. Schließlich flackerte die Notbeleuchtung auf und tauchte die fremde Brücke in ein dämmriges Licht. Nun
konnte Thomas auch mehr Details der Brücke erkennen. In der Mitte des Raumes befand sich ein Kommandosessel während sich an den Seitenwänden zahlreiche Konsolen mit Stühlen davor
befanden. Thomas ging umher und betrachtete sich die Brücke genauer. Erst jetzt fiel ihm auf dass die Raumhöhe der Brücke ungewöhnlich hoch war. Auch die beiden Türen im hinteren
Bereich waren ein ganzes Stück höher als auf der Merced. Stühle und Konsolen waren auch etwas größer und höher als üblich. Das ganze Raumschiff war wohl für Wesen gebaut, die um
einiges größer waren als Menschen. Die Wände der Brücke waren in dem gleichen Blauton gehalten wie die Außenhülle des Raumschiffes. Sogar die Stühle waren in Blau gehalten, wenn auch
in einem helleren Farbton als die Wände. Die Spezies, die dieses Raumschiff gebaut hatte, musste eine Vorliebe für Blautöne haben.
Ein Piepen an seinem Ausrüstungsgürtel zog Thomas Aufmerksamkeit auf sich. Er nahm den kleinen altmodischen Kommunikator von seinem Gürtel, klappte ihn auf und drückte die Sprechtaste.
„Chapin hier“, meldete er sich. „Daniel Dean hier, Captain. Wir sind im Maschinenraum des Schiffes. Hier ist fast alles abgeschaltet oder im Bereitschaftsmodus.“ Daniel Dean und Brian
Farrell gehörten dem zweiten Erkundungsteam an, das von der Merced zum unbekannten Raumschiff gebeamt wurde. Deren Aufgabe war es zu prüfen in welchem Zustand es sich befand und ob es
sich lohnte, es zu bergen.
„Können Sie die Schiffssysteme wieder in Betrieb nehmen?“, erkundigte sich Thomas.
„Ja sicher, das meiste hier scheint in gutem Zustand zu sein“, sagte Daniel, während er seinen Blick durch den Maschinenraum schweifen ließ, „Aber ich bräuchte mehr Leute von der Merced
und eine Hand voll Übersetzer. Die Schrift hier kann nämlich niemand lesen. Und noch etwas Captain, ich habe hier nichts von der ehemaligen Besatzung des Schiffes gesehen, keine Leichen
oder sterbliche Überreste.“ Jetzt wo Mr. Dean es sagte, fiel es auch Thomas auf. Von der Besatzung dieses Schiffes fehlte jede Spur. „Ist mir auch schon aufgefallen“, antwortete Thomas
ein wenig überrascht, „ich schicke so viel Leute zu ihnen wie ich auf der Merced entbehren kann.“ Insgeheim war Thomas froh hier keine sterblichen Überreste oder ähnliches entdeckt zu
haben. Was aber mit der Besatzung des fremden Raumschiffes passierte, blieb vorerst ein Rätsel.


***


Mit einem sanften gleichmäßigen Pochen nahm der große Hauptreaktor wieder seinen Betrieb auf. Endlich konnte sich Daniel Dean zufrieden in dem viel zu großen Stuhl vor der
Maschinenkontrolle zurücklehnen. Es hatte ihn Stunden gekostet die Hauptenergie wieder zu aktivieren, viel länger als er eigentlich geplant hatte. Als er vor Stunden dem Captain sagte
das meiste sei in gutem Zustand, hatte er zwar recht, er hatte aber die Zeit, welche die Übersetzung der fremden Schrift benötigte völlig falsch eingeschätzt.
Wie versprochen bekam er die Übersetzungsgeräte. Trotzdem lief alles sehr schleppend. Die Bedienung der Maschinen war nicht einfach, vieles funktionierte anders oder war nach menschlichen
Maßstäben umständlich zu bedienen. Er kam sich vor wie ein blutiger Anfänger, bis er bemerkte das es den anderen Besatzungsmitgliedern ähnlich erging.
Ein aufdringliches Piepen an der Konsole vor ihm ließ ihn an seiner Zufriedenheit zweifeln.
Hoffentlich war es keine plötzlich aufgetretene Fehlfunktion. Seufzend beugte er sich über die Maschinenkontrolle, um zu sehen was die Ursache für den Alarm war. Nach kurzem drücken der
Tasten wusste er mehr, war aber nicht wirklich schlauer. Laut den Anzeigen hatte sich ein unbekanntes Gerät aktiviert das Energie direkt vom Hauptreaktor in einen Energiespeicher leitete.
Er verfolgte die Energieleitung des unbekannten Gerätes auf dem Display und sah das sie irgendwo im Schiffsinnern endete. Dies machte ihn neugierig und er beschloss sich
das mal aus der Nähe anzusehen. Er konnte ja nicht zulassen das die Hauptenergie zu einem nicht bekannten Gerät umgeleitet wurde, von dem niemand wusste wofür es eigentlich gut war.
Er übergab den Maschinenraum an seinen Stellvertreter, schnappte sich seine Werkzeugtasche und machte sich auf den Weg dahin. Der kürzeste Weg führte durch die Jeffriesröhren des Schiffes.
Da die Erbauer des Schiffes größer als Menschen sein mussten, waren auch die Jeffriesröhren entsprechend größer, für einen Menschen fast schon gut begehbar. Daniel kam gut voran und erreichte
nach kurzer Zeit ein geschlossenes Schott, auf dem unbekannte rote Schriftzeichen prangten.
Er nahm seine Werkzeugtasche von den Schultern und setzte sich erst einmal auf den Boden vor diese Luke. Aufrecht stehen konnte er nicht da die Jeffriesröhren nur ca. 1,20 Meter hoch waren.
Laut seinem Universalübersetzer war die Aufschrift eine Warnung vor Strahlung. Ein Scan mit seinem Tricorder zeigte keine Strahlung an, so das Daniel beschloss das Schott zu öffnen. Daneben
befand sich ein kleines Bedienfeld das zweifellos den Türöffner darstellte.
Nachdem Daniel ein paar Knöpfe gedrückt hatte, wurde ein Code zum Öffnen verlangt. Daniel kannte diesen Code natürlich nicht. Aufgeben war für ihn keine Option, er hatte schon öfters Schlösser
wie dieses geknackt, dies hier würde ihn sicher nicht aufhalten. Zuversichtlich suchte er aus seiner Werkzeugtasche die passenden Werkzeuge und begann damit das Bedienfeld abzunehmen.
Wenige Minuten später fuhr das Schott mit einem schabenden Geräusch zur Seite und blieb offen. „Na bitte, geht doch“, sagte Daniel mehr zu sich selbst als zu der widerspenstigen Luke.
Schnell räumte er sein Werkzeug zusammen und krabbelte aus der Jeffriesröhre in den dahinter liegenden Raum. Dieser wurde von der Notbeleuchtung nur spärlich erhellt so das Daniel einen Moment
benötigte bis sich seine Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten. Ein seltsam pulsierendes Geräusch drang an seine Ohren, so als ob Energie durch eine Leitung floss.
Er sah sich um konnte jedoch nicht viel erkennen, lediglich ein bläuliches Glimmen das wohl zu einer Bedienkonsole gehörte. Vorsichtig ging er darauf zu. Als er näher kam sah er das es sich
tatsächlich um eine Konsole handelte. Jetzt entdeckte er auch ein schwaches pulsierendes Licht.
Vorsichtig berührte er eine Taste der Konsole. Sofort flammte die normale Raumbeleuchtung auf. Geblendet schloss Daniel seine Augen. Als er sie kurz darauf wieder öffnete und sie sich an die
Helligkeit gewöhnt hatte, konnte er kaum glauben was er sah. Er stand vor einer Bedienkonsole, die vor einer Glaswand stand. Hinter der Glaswand befand sich ein ca. drei Meter hoher, schwarzer
Zylinder der langsam um seine eigene Achse rotierte. An dem Sockel, auf dem der Zylinder stand, waren unzählige Kabel und Energieleitungen angeschlossen.
Jetzt da es in dem Raum etwas heller war konnte sich Daniel umsehen. Es gab mehrere Computerterminals sowie einen Schrank mit fremden Diagnosegeräten. Daniel entdeckte, etwas versteckt auch
eine Tür wie sie jeder Raum hatte. Das hieß, das nächste Mal musste er nicht durch die Jeffriesröhren kriechen.


***


Die letzten paar Tage waren sehr anstrengend für die Besatzung der Merced doch allmählich wurde sie in der Bedienung der Schiffssysteme des Raumschiffes immer sicherer.
Coris Rixen hatte was die Übersetzung der fremden Schrift betraf gute Arbeit geleistet. Zusammen mit den anderen Crewmitgliedern hatte er Übersetzungsblätter mit den wichtigsten Symbolen
angefertigt und diese unter der Besatzung verteilt. Diese Methode schien im 24. Jahrhundert veraltet und sogar etwas lächerlich, aber es funktionierte. Thomas wusste das es nicht genug
Universalübersetzer gab und es an wichtigen Dingen mangelte. Er als ehemaliger Sternenflottenoffizier träumte von einer vernünftigen wissenschaftlichen Ausrüstung, leider blieb dies an Bord
eines Maquisschiffes ein Wunschtraum. Hier musste man fast jeden Tag improvisieren. Auch das mysteriöse Gerät das Daniel in den Eingeweiden des Schiffes gefunden hatte, bereitete Thomas Sorgen.
Von Zeit zu Zeit schien es sich aufzuladen, jedoch verschwand die aufgenommene Energie irgendwo hin, ohne dass jemand davon einen Nutzen hatte. Das Gerät einfach abschalten war auch nicht ohne
Weiteres möglich, da es direkt an der Hauptenergieversorgung des Schiffes hing. Daher beschloss Thomas es einfach zu ignorieren, solange es keine Probleme verursachte.

Seit Stunden schon saß Thomas vor dem Computerterminal auf der Brücke des blauen Raumschiffes und versuchte zusammen mit Coris Rixen heraus zu finden wie es in die Badlands kam. Was für ihn aber
viel wichtiger war, war das Logbuch des Schiffes zu finden. Doch hier schienen sie sich die Zähne auszubeißen. Was sie auch taten sie bekamen keinen Zugriff darauf. Auch nicht auf die technischen
Daten oder die Crewliste. Alles wurde von einem zwanzigstelligen Code geschützt, den er nicht knacken konnte. Vermutlich wären sie dazu erst auf einem Stützpunkt in der Lage. Dies war einer der Momente,
wo sich der Wissenschaftler in Thomas Gehör verschaffte, einmal mehr wünschte er sich eine gute Sternenflottenausrüstung, die ihm dabei half, die Geheimnisse, die dieses Schiff zweifellos in sich
barg zu entschlüsseln. Doch langsam ging auch seine Geduld zu Ende. Es wurde Zeit herauszufinden was dieses Schiff wirklich konnte und die Crew damit vertraut zu machen. Er ging in die Mitte der
Brücke zum zentralen Stuhl und richtete seine Worte an seine Besatzungsmitglieder.
„Alle mal hergehört, es wird Zeit das wir dieses Baby hier“, er machte eine Geste mit der er das ganze Schiff umschloss, „einmal ausgiebig testen und es kennen lernen als wäre es unser eigen Fleisch
und Blut. Damit wir den Cardis damit so richtig in den Hintern treten können. Was haltet ihr davon?“
„Hört sich gut an“, rief Opek Mendis und nahm im viel zu großen Stuhl der Schiffsteuerung Platz. Die anderen klatschten Beifall.
„Dann auf eure Stationen“, ordnete Thomas an und nahm im Kommandostuhl Platz. Dann, als wären sie schon Jahre auf diesem Raumschiff, ging jeder an seine Station. Jeder kannte seine Fähigkeiten und
nahm die Position ein, die ihm vertraut war. Die paar Tage Einarbeitungszeit hatten sich gelohnt, stellte Thomas fest. Es war gut ein eingespieltes Team auf der Brücke zu haben, im Gefecht mit den
Cardis war dies überlebenswichtig. „Wir fangen mit ein paar einfachen Flugübungen an“, wandte er sich an Opek Mendis.


***


In Sekundenschnelle verdampften die Plasmastrahlwaffen den einzelnen Asteroiden, der einsam durch das Weltall trieb. Zurück blieb nichts was noch einer Erwähnung wert gewesen wäre. Zufrieden sah Thomas
Chapin sich das Schauspiel auf dem Hauptschirm an. So würde es künftig jedem cardassianischen Schiff gehen, das sich mit ihm anlegte, so hoffte er. Die letzten drei Tage hatte er seine Crew in der
Handhabung des blauen Raumschiffes trainiert, sie hatten schnelle Flugmanöver und Ausweichmuster geübt. Dabei hatte das Raumschiff gar nicht so schlecht abgeschnitten, wie er befürchtete. Unter gewissen
Bedingungen war es sogar ganz gut. Anfangs glaubte Thomas das Verteidigungssystem des Schiffes sei wenig leistungsfähig und veraltet. Doch er ließ sich eines Besseren belehren. Mit seinen Gefechtstürmen
an der Außenseite der Hülle und den altertümlich anmutenden Plasmakanonen wirkte es auch genau so. Doch der Abschuss einer dieser Plasmakanonen war unerwartet stark, um einiges stärker als die Waffen der
Merced. Lediglich die Bedienung der Waffen war etwas umständlich. Auch gab es an Bord kein Waffensystem das mit Photonentorpedos vergleichbar war. Dies war aber etwas das sich längerfristig lösen ließ.
Es würde sich zeigen wie effektiv die Waffen gegen die Cardis waren. Das einzige was Thomas noch große Sorgen bereitete war dieses unbekannte Gerät, welches an die Hauptenergie angeschlossen war. Von
Zeit zu Zeit verursachte es Schwankungen im Energienetz, was sich auf alle Schiffssysteme auswirkte indem sie zeitweise ausfielen. Laut Daniel, konnte das Gerät nicht so einfach ausgebaut werden, da sie
nicht die richtige Ausrüstung an Bord hatten. Auch unter der Besatzung hatte sich herumgesprochen was für die unerwarteten Energieschwankungen verantwortlich war. Die Spekulationen welche Funktion das
Gerät hatte waren teilweise haarsträubend. Sie reichten von einem Wurmlochgenerator bis hin zu einer Superwaffe. Auch Daniel der das Gerät eingehend untersucht hatte, soweit dies hier möglich war, hielt
es am wahrscheinlichsten für eine Transportvorrichtung die mit Hochenergie arbeitete.
Doch damit stand er bisher allein da. Auch die Datenbank des Schiffes konnte er dazu nicht befragen, da sie noch immer mit einem Code gesperrt war.




Auf dem cardassianischen Raumschiff Rakona lief alles seinen geregelten Gang. Die eintönige Routine des Patrouillendienstes hatte von der Besatzung Besitz ergriffen. Jeder ging seiner Beschäftigung nach.
Die Kommandoübergabe erfolgte professionell wie gewohnt als Gul Ranul die Brücke betrat.
Bisher war nichts Ungewöhnliches auf den Schiffssensoren aufgetaucht. Abgesehen von Schmugglern und Piraten trieb sich höchstens noch der Maquis in der Nähe der Badlands herum. Wobei der Maquis der Grund
war warum die Rakona hier Patrouille flog.
Ranul nahm im Kommandostuhl Platz und begann sich den Bericht der letzten Schicht durchzulesen. Gelegentlich bemerkte er bei der Besatzung etwas das über Routine hinaus ging. Man könnte es fast Trägheit
nennen. Doch Trägheit konnte gefährlich sein hier draußen. Etwas dem er unbedingt entgegen wirken musste, vielleicht mit einer unerwarteten Alarmübung um die Besatzung wieder auf Trab zu bringen.
„Gul, gerade ist ein Raumschiff in Reichweite gekommen“, unterbrach der Sensoroffizier Gul Ranuls Gedanken.
„Föderation, oder Maquis?“, erkundigte sich Ranul.
„Weder das eine noch das andere. Diese Bauart ist nicht in unseren Datenbanken verzeichnet“, antwortete der Sensoroffizier.
Ein Schiff dessen Bauweise nicht in der Datenbank verzeichnet war, kam selten vor, bot aber eine interessante Abwechslung. Meist waren es umgebaute Schmugglerschiffe, deren Captains zwielichtiger Herkunft
waren und hofften ihre Waren ungesehen durch die Grenze zu schmuggeln. Um ihren Weiterflug zu gewährleisten waren die meisten bereit eine kleine „Gebühr“ zu bezahlen.
„Setzen Sie einen Abfangkurs“, wies Ranul den Piloten an. „Taktische Analyse. Wie ist das Schiff bewaffnet?“
„Sir das fremde Raumschiff verfügt über altmodische Geschütztürme deren Leistung eher gering ist. Keine Gefahr für uns.“
Genau das Richtige. Ranul witterte schon fette Beute als er dies vernahm.
„Schilde und Waffen aktivieren und das Raumschiff auf den Sichtschirm legen“, wies er seine Untergebenen an. Er staunte allerdings nicht schlecht, als er dieses ungewöhnliche Raumschiff erblickte.
So eine Konstruktion hatte er noch nie gesehen, äußerst atypisch für ein Schmugglerschiff, vor allem die blaue Farbe. Das kam bestimmt nicht aus der unmittelbaren Nachbarschaft.
„Das Schiff kommt in Reichweite und aktiviert seine Schutzschilde“, meldete der Waffenoffizier.
„Stoppen Sie in seiner Flugbahn und rufen sie es“, wies Gul Ranul seine Offiziere an. Im Weltraum standen sich nun zwei Raumschiffe gegenüber wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Ein Raumschiff
der Galorklasse das einer scheinbar altmodischen Rakete gegenüberstand. Es dauerte einen Moment bis der Kommunikationsoffizier meldete: „Sie antworten.“
Gul Ranul hatte nicht die Zeit etwas zu sagen, bevor die Hölle über die Brücke hereinzubrechen begann. Als wäre das Schiff von einem übergroßen Hammer getroffen worden hob sich das gesamte Deck plötzlich an.
Stehende Besatzungsmitglieder wurden zu Boden geworfen. Er selbst hatte Mühe sich im Kommandosessel zu halten. Alarmsirenen begannen zu heulen. Sofort begriff er, dass er angegriffen wurde.
„Das Feuer erwidern“, rief er zu seinem Waffenoffizier.
Es dauerte einige Sekunden bis er eine Antwort erhielt. „Waffen sind ausgefallen, Gul. Die wussten genau wo sie uns treffen mussten.“ Verdammt, da steckte sicher der Maquis dahinter, war sich Ranul sicher.
Woher sollten Fremde die Schwachstellen eines Cardassianischen Raumschiffes kennen? Schon lange war er nicht mehr so überrumpelt worden. Das fremde Raumschiff war stärker bewaffnet als er vermutete.
„Sie feuern erneut“, rief der Waffenoffizier über den Lärm hinweg.
Schon im nächsten Augenblick hob sich das Deck erneut. Eine Brückenkonsole explodierte und verletzte ihren Bediener schwer. Wieder mussten sich alle irgendwo festhalten, um nicht zu Boden geworfen zu werden.
Die Wucht, mit der die fremden Waffen einschlugen war unglaublich stark.
„Schilde und Warpantrieb sind ausgefallen, Hüllenbruch auf Deck 7“, meldete der Waffenoffizier.
Der nächste Treffer würde die Rakona zerlegen, das war Gul Ranul klar.
„Bringen Sie uns hier weg, volle Impulskraft“, rief Ranul zum Piloten als er erkannte das ihm nur noch der Rückzug blieb, wollte er nicht zerstört werden. Dieser führte den Befehl sofort aus und die Rakona
entfernte sich so schnell wie möglich von dem blauen Raumschiff.
„Werden wir verfolgt?“, erkundigte sich Ranul. „Negativ, das fremde Raumschiff scheint sich ebenfalls zu entfernen“, antwortete der Waffenoffizier. Ein seltsames Verhalten, fand Gul Ranul, der Gegner hätte
ihn Problemlos verfolgen und zerstören können. Statt dessen brach er den Angriff ab und flog davon. Auch wenn dies kein typisches Verhalten des Maquis war, blieb Ranul skeptisch.
Vermutlich hatte doch der Maquis seine Finger im Spiel. Er wandte sich an seinen Sensoroffizier. „Haben Sie irgendwelche Sensordaten während des Angriffs aufgezeichnet, die uns bei einem erneuten
Zusammentreffen hilfreich sein könnten oder die darauf hindeuten warum der Gegner seinen Angriff plötzlich abbrach?“
„Für ausgiebige Scans war leider wenig Zeit, aber ein paar Daten habe ich erhalten können“, antwortete der Sensoroffizier. „Fassen Sie die Daten zusammen und senden Sie sie mit einem Prioritätsvermerk,
an das Zentralkommando. Danach analysieren Sie die Daten und geben mir einen Bericht. Ich möchte wissen, warum der Gegner plötzlich aufgab“, ordnete Gul Ranul an. Sein Untergebener bestätigte mit einem
Kopfnicken und machte sich an die Arbeit. Mit der Übermittlung an das Zentralkommando, sollte auch eine Übermittlung an die Sternenflotte erfolgen. Doch Gul Ranul befürchtete, dass dies zu lange dauerte
und sich der Maquis bis dahin versteckte. Eine direktere Übermittlung wäre hier sehr von Vorteil.

***

Innerlich freute sich Thomas Chapin als er sah wie die zweite Salve von Plasmastrahlen das cardassianische Raumschiff traf. Ein wirklich guter Schuss. Der nächste würde das
Schicksal des cardassianischen Raumschiffs besiegeln und sie weiter schwächen. Ein Raumschiff weniger das Ärger machte. Sein Plan sich als unschuldiges fremdes Raumschiff auszugeben war aufgegangen.
Der Cardassianer hatte sie wirklich für harmlos gehalten. Thomas war klar, dass dies nicht lange so funktionierte, zu auffällig war dieses Raumschiff mit seiner blauen Hülle, in diesem Sektor des Weltalls.
„Ihre Schilde und der Warpantrieb sind ausgefallen“, meldete Brian Farrell von der taktischen Station aus. Thomas nahm dies mit Genugtuung zur Kenntnis. Er hatte auch nicht vor Gnade walten zu lassen.
Zu viel Leid hatten die Cardassianer den Kolonien in der EMZ zugefügt.
„Bereite die nächste Salve vor“, ordnete er an. Noch während Farrell sich an seiner Konsole darum bemühte die Waffen erneut zu laden meldete sich Daniel Dean, der die Maschinen überwachte.
„Hier geschieht gerade etwas Seltsames. Alle Energie wird zu dem unbekannten Gerät umgeleitet.“
„Was! Das hat niemand angeordnet“, rief Thomas, der seinen Plan schon in Gefahr sah.
„Das ist irgendein Programm in diesem Schiff, welches diese Einstellungen automatisch
durchführt“, erklärte Daniel, „die Energie wird auch in den Deflektor geleitet.“
Thomas warf einen fragenden Blick zu Brian Farrell, und hoffte das wenigstens noch die Waffen Energie hatten. Doch dieser schüttelte den Kopf. „Die Waffen haben auch keine Energie mehr.“
„Verdammt!“, fluchte er, „versucht die Waffen wieder unter Energie zu setzen.“
„Versuche ich ja, aber ich werde vom Computer ausgesperrt. Er verlangt dauernd irgendwelche Passwörter und Codes“, erklärte Daniel Dean, während er hektisch auf seiner Konsole verschiedene Einstellungen
ausprobierte.
„Es sind die gleichen Codes, die uns schon die ganze Zeit Probleme machen“, stellte Coris Rixen fest. Seinen Plan konnte Thomas vergessen, da ihm das Schiff einen Strich durch die Rechnung machte.
Es wurde Zeit sich zurückzuziehen, bevor die Cardis Verstärkung bekamen. Er hasste es Dinge unvollendet zurückzulassen.
„Bring uns hier weg“, wandte er sich verärgert an den Piloten, der seinen Befehl sofort ausführte. Während das cardassianische Raumschiff langsam aus dem großen Sichtschirm verschwand warf er ihm nochmals
ein verächtlichen Blick hinterher und dachte; Da habt ihr noch einmal Glück gehabt, ihr Schweinehunde.
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