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Familiäre Fesseln

von Harald Latus

Epilog

„Captain Wikland, die Alexandria ruft uns“, war die Stimme von Xelishia an der OPS zu hören.
„Auf den Schirm“, wies der Captain die Bolianerin an und sofort zeigte der Bildschirm die Brücke der Nebula Klasse an.
Im ersten Moment war Captain Wikland verwirrt. Im Stuhl des Captains hatte er fraglos Roger van Dyke erwartet, doch dort saß sein erster Offizier, Commander Rebecca Carlisle, die aus dem Sessel aufstand und zwei Schritte nach vorne trat. „Captain, die Alexandria wird in wenigen Minuten Ihren Standort erreichen, damit Sie das Kommando wieder übernehmen können.
Die Flotte hat uns inzwischen darüber informiert, dass der Flottencaptain Ihres Verbandes, John Devero, derzeit über kein Schiff verfügt und eine Dringlichkeitsanfrage zur Übernahme der Aviator gestellt hat, auf der er derzeit untergebracht ist.“
Captain Wikland verlor fast die Fassung, als er das hörte. Es war ihm schon klar, dass dieser Captain alle Hebel in Bewegung setzte, um an ein neues Schiff zu kommen, aber die Aviator, das Schiff seines Freundes und ehemaligen ersten Offiziers wollte er ihm nicht kampflos überlassen. „Ich betrachte diesen Captain derzeit nicht als befähigt einen Flottenverband zu führen, zumal er sich in einer solchen Situation nicht mit Ruhm bekleckert hat.“, gab Wikland zur Antwort. An seinem Blick konnte man regelrecht ablesen, dass er sich um Captain van Dyke Sorgen machte. In genau diesem Moment stoppte die Alexandria direkt neben der Aviator.
„Ich Schicke ein Shuttle um Sie abzuholen Captain, Alexandria Ende.“ Damit verschwand die Kommunikation vom Bildschirm und dieser wechselte wieder auf die Außenansicht.
Wikland, der eigentlich wissen wollte wie es denn um Captain van Dyke stand, hatte wohl zu lange gezögert um seine Frage zu stellen.
Er wies Thomas Catterfield den ersten Offizier der Aviator an, die Brückenaufsicht zu übernehmen und verschwand im Turbolift.
Schnell hatte er die wenigen Decks überwunden und war im Hangar noch bevor das Beiboot der Alexandria aufsetzte. Durch die Frontscheibe konnte er Commander Jefferson sehen, die das Shuttle pilotierte. Es setzte auf und die Triebwerke entließen zischend überschüssige Gase in die Atmosphäre. Commander Jefferson kam nach dem Öffnen der Türen heraus. „Captain“, grüßte sie, „wir wären dann bereit zum Abflug, wenn…“
Wikland kam mit einer fragenden Geste auf seine Chefingenieurin zu, „Commander, wenn was?“
Jaqueline Jefferson setzte ein breites Grinsen auf, „Wenn Sie Ihren Schreck verdaut haben und Captain Devero endlich abreisebereit ist. Wir sollen ihn auf Sternenbasis 491 absetzen, dort will man prüfen, ob er ein neues Schiff übernehmen kann.“
In diesem Moment trat Roger van Dyke aus dem Shuttle, eine kleine Reisetasche mit persönlichen Dingen in der rechten Hand und schaute Captain Wikland belustigt an.
„Ich hätte niemals gedacht, dass Sie sich solche Sorgen um mich machen Captain“, feixte er, “Sie hatten mich doch ermuntert mir eine Lösung einfallen zu lassen. Nun, hier bin ich wieder und ich bin gekommen, um zu bleiben.“ Von Wikland fiel eine schwere Last ab. Er hatte tatsächlich für einen kurzen Moment befürchtet, dass man Captain van Dyke sein Kommando wegnehmen und diesen unfähigen Captain auf diesem besonderen Schiff einsetzen würde. Er verglich es innerlich mit einer wenig schmeichelhaften Redewendung, die etwas mit Fremdkörpern in schalenartigen Meerestieren und einem Mastvierbeiner zu tun hatten, der viele Jahrhundertelang als Nahrungsquelle der Menschen gedient hatte.

Nachdem Sie sich die Hände geschüttelt hatten, sagte van Dyke: „Sie haben immer noch die beste Crew, die man finden kann, und ihr neuer erster Offizier ist ein wirklich cleveres Mädchen. Sie sollten darüber nachdenken ihr uneingeschränktes Vertrauen zu schenken, vielleicht nachdem sie mit J.J. gesprochen haben. Ihr sind einige unerklärliche Dinge aufgefallen. Bevor sie auf dumme Gedanken kommt, wäre es sicher von Vorteil ihr reinen Wein einzuschenken.“
Wikland nickte.
„Das Lob kann ich nur zurückgeben. Ich habe mich hier gefühlt, als wäre ich auf meinem eigenen Schiff. Ihre Crew arbeitet ebenfalls Hand in Hand und eine Romulanerin an Bord zu nehmen ist sicherlich ein großes Risiko. Sie ist zwar sehr reserviert, aber sie hat Potenzial. Fördern sie ihre Fähigkeiten und versuchen Sie ihr Vertrauen zu gewinnen, das kann Ihnen nur zum Vorteil gereichen.“

Inzwischen hatte man Captain Devero unterrichtet, der aus dem Turbolift kam, mit grimmiger Mine an den beiden Captains vorbeischritt und umgehend im Shuttle verschwand.
Zweifellos hatte er gehofft, dass man ihn auf diesem Schiff als Captain bestätigen würde, wo dieser doch auf so merkwürdige Weise abberufen wurde. Dass er nun doch wieder hier an Bord kam war ihm ein Rätsel. Aber auf der Sternenbasis würde sicherlich ein neues Kommando auf ihn warten, denn auf seine Erfahrung, so schätzte er es ein, konnte die Flotte auf keinen Fall verzichten.

Captain Wikland gab Roger van Dyke die Hand. Ein Crewman hatte inzwischen die wenigen privaten Dinge der beiden Captains ins Shuttle bringen lassen. Mit den besten Wünschen verabschiedeten sie sich voneinander und wenige Augenblicke später hob das Shuttle ab und ließ Roger van Dyke allein im Hangar zurück.
„Captain an Commander Catterfield, bereiten Sie ein Meeting mit allen Stationen im Konferenzraum vor, ich möchte mich auf den neuesten Stand bringen lassen.“ Die Antwort des ersten Offiziers kam umgehend. „Das ist schon längst in die Wege geleitet, wir stehen schon bereit für Sie. Willkommen an Bord.“
Mit einem Lächeln schulterte Roger seine Tragetasche und machte sich auf den Weg zur Brücke,



ENDE




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