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Ist das Universum nicht schön?

von Harald Latus

Epilog

Q drehte sich zu Picard um.

„Jean-Luc, haben Sie inzwischen erkannt, dass das Schlüsselerlebnis mit den Borg der Menschheit geholfen hat einen Weg zu finden diese Bedrohung aufzuhalten?
Es war mein Entschluss Ihnen früh zu zeigen, was auf Sie zukommt, damit sie sich vorbereiten können. Nur so waren Sie und die Föderation in der Lage die Borg aufzuhalten und sich als würdiger Gegner darzustellen.“
Q hatte sich inzwischen wie immer einen besseren Platz ausgesucht, mit dem er Captain Picard noch einmal die Auswirkungen dieser Zeitlinie verdeutlichte. Die beiden standen nun in dem großen runden Raum der Astrometrie der Enterprise und konnten sich in einer dreidimensionalen Aufzeichnung ansehen, wie die beiden Quadranten durch diese Vorkommnisse sich massiv verändert hatten.
„Und nun sagen Sie mir Mon Capitan, dass diese Zeitlinie die bessere Wahl gewesen wäre, die Sie lieber durchlebt hätten?“

„Q, Sie ermüden mich mit Ihren immer neuen Spielchen. Sie wollen mir weißmachen, dass all das passiert wäre, wenn Sie die Föderation nicht auf die Borg hätten treffen lassen?“, damit machte Picard eine umfassende Handbewegung die zeigen sollte, dass er all das als irreal empfand.
„Ein wenig weit hergeholt, wenn Sie mich fragen. Es kommt für mich nicht überraschend, dass Sie sich wieder einmal als den Retter der ganzen Galaxie darstellen. Sie versuchen doch nur mich zu beeindrucken, damit ich Ihnen applaudiere. Aber das werde ich nicht. Auch nicht in dieser von Ihnen geschaffenen dystopischen Realität.“, erklärte Picard, der die letzten beiden Sätze sehr betonte um mehr Gewicht hineinzulegen.

„Schon vergessen? Sie waren derjenige der wollte, dass die von Ihnen durchlebte Realität mit den Borg nicht stattfindet, weil Sie mir immer noch misstrauen und mir diese Entscheidung anlasten. Stattdessen hat sich diese Lebenswahrheit hier entwickelt, wie Sie an den Beispielen gesehen haben. Picard, es war Ihr Wunsch diese Entscheidung abzuändern. So sieht die neue Realität aus.“, erklärte Q dem scheinbar sprachlosen Picard, der wirklich an sich halten musste, um seinem aufkommenden Ärger nicht sofort Luft zu machen.
„Ich weigere mich dies zu akzeptieren“, gab Picard nun mit voller Überzeugung zurück, denn nach seiner Ansicht war das nur ein weiteres Spielchen, welches Q mit ihm veranstaltete, denn schon viel zu oft hatte er die Launen dieses Wesens zu ertragen, dessen wahre Gestalt er sicherlich nicht kannte, da er immer wieder als Mensch in ein und derselben Form erschien.
Doch wie so oft wollte Q das nicht gelten lassen. Es schien ihm ein diebisches Vergnügen zu sein den Captain zu belehren.

„Warum? Nur weil ich es Ihnen ermöglicht habe diese andere Entwicklung zu sehen, die Ihnen jetzt doch nicht gefällt? Ich versichere Ihnen ich habe nichts damit zu tun, Sie selbst haben die Ereignisse gesehen, die dazu geführt haben, Sie selbst haben den Unterschied zu Ihrer Erinnerung erkannt. Dass die Realität einen anderen Verlauf genommen hat durch Zufall und Schicksal sind logische Folgen, die Sie mit jeder einzelnen Ihrer Entscheidungen beeinflussten. Sie haben mich beschuldigt Ihre Realität zum Nachteil verändert zu haben, dabei wollte ich der Menschheit nur helfen. Doch das wollen Sie in Ihrer einfältigen Weisheit nicht anerkennen. Von dem Moment an, in dem Sie erkannten, dass ich in der Lage bin alles zu ändern haben Sie mir kontinuierlich misstraut und all das nur weil Ihre beschränkte Vorstellungskraft die offensichtliche Wahrheit negiert.“

„Können wir uns denn darauf einigen, dass die von Ihnen durchlebte Zeitlinie immer noch besser war, als das was Sie hier gesehen haben? Habe ich nicht ein klein wenig Anerkennung dafür verdient, dass ich der Menschheit einen Dienst erwiesen habe, so dass sie sich weiterentwickeln konnte.
Wenn Sie in Ihrer Geschichte zurückgehen, dann sind Innovationen, Weiterentwicklung und Verbesserungen meist aus Katastrophen oder nach Unglücken entstanden, das lässt sich sicher nicht anzweifeln und so hat mein Handeln zumindest ein Umdenken veranlasst, was es Ihnen und Ihrem Volk ermöglicht hat sich zu Entwickeln.“, kam es von Q in versöhnlichem Ton. Doch Picard war immer noch ungehalten, womöglich weil ihn Q wieder einmal in eine Situation gesteckt hatte, nur um zu sehen, wie er sich aus diesen befreien würde.
„Ich habe Sie nicht gebeten diese Entscheidungen rückgängig zu machen. Ja, ich wünschte es wäre nicht so passiert, aber das heißt nicht, dass Sie das Recht dazu haben, das ganze Universum auf den Kopf zu stellen.“

Picard musste dennoch erkennen, dass die Realität, in welcher er seine Zeit verbracht hatte, die Bessere war, denn er und Beverly waren beide noch am Leben. Die Crew der Enterprise wurde nicht den Borg geopfert oder zerstört. Eine alte Weisheit der Vulkanier kam ihm wieder in den Sinn, die auch Q bereits bemüht hatte. „Das Wohl von vielen wiegt schwerer als das wohl von wenigen oder eines Einzelnen.“ Aus dieser Perspektive war es recht eindeutig.
Trotz allem war es Q, der dem Captain den Spiegel vorhielt und dem Picard nach wie vor misstraute.
Manchmal wünschte er sich einen Unparteiischen, der ihm sagen konnte, ob das nun der Wahrheit oder einer Fantasie dieses allmächtigen Wesens entsprach.

* * *

Jean-Luc schreckte mitten in der Nacht von seiner Schlafstatt auf. Er brauchte fast eine Minute um zu realisieren wo er war. Was für ein schlimmer Traum hatte ihn heute ereilt. Ein alter Quälgeist Namens Q, der auf der Enterprise schon sein Unwesen trieb, hatte ihn in seinen Träumen heimgesucht und ihm einen anderen Verlauf seines Schicksals gezeigt, der nicht seinen Gefallen gefunden hatte. Er tastete sich ab, so als wollte er prüfen, ob er tatsächlich anwesend und aus Fleisch und Blut war.

Für einen Moment überlegte er, ob er sich das alles nur eingebildet oder geträumt hatte, doch dann hörte er von der Seite eine Stimme die unverkennbar diejenige von Q war. Er drehte seinen Kopf, um die Quelle zu orten und sah im schwachen Licht, welches von den zwei Monden durch das Fenster fiel, eine Figur von Q mit Wackelkopf und einen erhobenen Zeigefinger. Der Kopf schüttelte sich langsam von links nach rechts in einem ständigen hin und her und dann war wieder die Stimme von Q zu hören.
„Aber Jean-Luc, Sie sollten doch wissen, dass ich Ihnen immer einen Schritt voraus bin und ja, Ich habe Sie wieder da abgesetzt, wo ich sie mitgenommen habe.
Vielleicht erkennen Sie jetzt, dass das Universum für Sie doch schön ist, so wie es sich in Ihrem Leben entwickelt hat. Leben Sie wohl!“, damit verklang die Stimme von Q und Picard ließ sich langsam in sein Kissen zurücksinken, er sah dabei die Figur auf dem Tisch an, die dieses allmächtige Wesen sicherlich hier zurückgelassen hatte.
Plötzlich fing der Kopf an zu nicken, „Vielleicht besuche ich Sie aber auch wieder einmal, ich finde Ihre Gesellschaft immer so erfrischend.“, hörte er die Stimme von Q von allen Seiten und dann klang es so als würde sich die Stimme in einem langen Gang immer weiter von ihm entfernen.
Danach hatte der Spuk endlich ein Ende und Picard fiel in einen ruhigen und erholsamen Schlaf.

ENDE

Im PDF habe ich noch ein schönes Bild von der Figur mit dem Wackelkopfhinzugefügt, was hier leider nicht geht. Aber ich denke, es ist genau diese Art von Aktion, die Q am Ende der Story noch ausführen wird.

Ich hoffe, die Geschichte hat Euch gefallen und Ihr seid gerne dazu aufgerufen ein Review abzugeben.

Vielen Dank fürs Lesen.

Harald
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