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Ist das Universum nicht schön?

von Harald Latus

Kapitel 8

Picard fand sich wieder in einer reinweißen Umgebung, die außer ihm leer zu sein schien. Das hatte erschon einmal erlebt, auch mit Q. Außer ihm war nichts und niemand an diesem Ort. Er versuchte sich zu erinnern, was er als Letztes getan hatte.
Langsam kam seine Erinnerung wieder. Q hatte Ihn auf der verbesserten Enterprise abgesetzt, mit der er zwei Begegnungen mit den Borg erlebt hatte. Bei Io konnte er durch die neue Technik einen Kubus zerstören im vulkanischen Sektor war das vom vulkanischen Sicherheitsrat als unfehlbar erachtete Experiment fehlgeschlagen, die Borg bei Assimilation durch vulkanische Willensstärke und Disziplin im Hivebewusstsein zu kontrollieren. Auch diesen Borg Kubus konnte er erfolgreich stoppen, doch die nachrückenden Kuben waren zu viel für die Enterprise D, denn die Hauptwaffe verlangte eine gerade Positionierung des Schiffes. Dazu kam, dass nur ein einzelner Punkt im Schiff diese verheerende Wirkung auslöste. Bei mehreren Angreifern konnte die Enterprise sich nicht schnell genug drehen, um ein neues Ziel aufzunehmen. Die vielen Treffer, die sie dabei einsteckte brachen ihr letztendlich das Genick. Das Letzte was er bewusst wahrnahm war, dass die Brücke durch verschiedene Treffer regelrecht aufgerissen worden war. Danach hatte er keine Erinnerung mehr.

Plötzlich hörte er das langsame Klatschen einer einzelnen Person die von hinten auf ihn zukam. Picard fuhr herum und sah Q der ihm in einer weißen bodenlangen Robe Beifall spendete.
„Meinen Glückwunsch Captain. Haben Sie es wieder einmal geschafft zu sterben. Sie werden nie müde mir zu zeigen wie unfähig ihre Rasse ist, in der Not die richtigen Entscheidungen zu treffen. Sie hätten sich rechtzeitig zurückziehen müssen. Dann hätten Sie auch Ihr Leben, das von Beverly und ihrer ganzen Mannschaft retten können.“
Picard hatte das Gefühl, als würde sein Herz für einen Moment stehen bleiben. An Beverly hatte er überhaupt nicht gedacht. In dieser Zeitlinie hatte er sie geehelicht und sicherlich war sie ebenfalls auf der Enterprise. Eine Gelegenheit sie noch einmal als Ehemann wiederzusehen hatte er versäumt.
„Ich hatte meine Befehle.“, gab Picard bitter zurück.
„Oh ja, Befehle. Als ob Sie sich im Dienst immer an die Vorgaben gehalten hätten. Eine Ausrede, um zu verschleiern, dass Sie nicht das getan haben, was notwendig und angebracht gewesen wäre.“, stieg Q darauf ein.
„Mir ist klar, dass Ihnen Ehre und Pflichterfüllung nichts bedeuten. Es sind Werte die in Ihrem Kontinuum nicht existieren, aber sie sind die Leitlinien und die Basis für unser Handeln.“, gab Picard zu bedenken.

„Wie auch immer Mon Capitan wollen Sie sehen, wie es endet? Schauen sie her.“ Q ließ in der reinweißen Umgebung einen Bereich erscheinen, in dem man wie durch ein Fenster die Ereignisse mitverfolgen konnte. Bilder von der Erde, Vulkan, Andor und Tellar wischten vorbei. Sie alle waren von den Borg assimiliert worden und diese drangen immer weiter vor. Nun folgte ein Bildausschnitt mit einem Bereich, der scheinbar das tiefe All zeigte. Plötzlich öffnete sich wie die Iris eines Fotoapparates eine blaue Wolke und heraus strömten einige Schiffe. Picard erkannte sie sofort, es waren Jem’Hadar Jäger.
„Nicht dass Sie glauben, das bajoranische Wumloch hätte es nie gegeben, nur in dieser Zeitlinie hat es aus dem Alphaquadranten niemand entdeckt. Wohl aber aus dem Gamma Quadranten.“
Plötzlich standen sie auf der Brücke eines der Jäger. Der Erste hatte sein Headset auf und prüfte die Schiffsbewegungen im Sektor. Ein großes würfelförmiges Schiff fiel ihm auf. Die Jägerstaffel steuerte darauf zu und hatte es schnell erreicht.
Die üblichen Kontakte mit den Borg folgten, doch die Jem’Hadar waren durch das Cetracel White so furchtlos, dass Sie keine Gnade kannten. Die ersten Borg, die sich auf ihr Schiff beamten schlachteten sie umgehend ab, nachdem ihnen klar wurde, dass sie feindliche Absichten hatten. Doch die Borg schickten weitere Drohnen und irgendwann konnten Sie die ersten durch ihre Assimilationsröhrchen außer Gefecht setzen. Innerhalb von wenigen Minuten hatten die Borg das Schiff der Jem’Hadar infiltriert. Jeder Raum wurde inspiziert und hinter einer Tür verbarg sich ein weiteres Individuum.
Picard erkannte die Gestalt eines Vorta, der nun aufstand und auf den Borg zuging.
Der Borg setzte seine Assimilationsröhrchen am Hals an und injizierte seine Nanosonden. Doch ohne Erfolg, denn das Individuum vor ihm schien nicht darauf zu reagieren. Unbeirrt versuchte der Borg seinen Auftrag erneut auszuführen, doch der Erfolg blieb ihm verwehrt.
Anscheinend hatte der Vorta inzwischen festgestellt, dass der Borg wie ein Roboter nur einem festen Programmablauf folgte. Es war anhand der Implantate kaum zu übersehen, dass ein humanoider Körper mit umfassender Technik versehen worden war und scheinbar wie durch eine Fernsteuerung nur Befehle ausführte. Plötzlich und ohne Vorwarnung verflüssigte sich der Vorta in eine goldene Substanz, die den Borg wie einen flüssigen Mantel umgab. Innerhalb von Sekunden war die Flüssigkeit in die Drohne eingedrungen, die plötzlich ihre Funktionen nicht mehr kontrollieren konnte. Zahlreiche Kurzschlüsse waren durch Funkensprühen zu erkennen, dann lief die goldene Flüssigkeit an den Stiefeln wieder aus der Drohne heraus, die nun stocksteif dastand und keine erkennbare Funktion mehr hatte. Die Pfütze am Boden erhob sich und formte sich wieder zu einem Vorta. Er warf die Drohne einfach um und ging zur Brücke. Die zu Drohnen umfunktionierten Jem’Hadar waren verschwunden und der Vorta nahm das Ersatzdisplay und setzte es auf. Schnell hatte er einen Kurs eingegeben und war durch das Wurmloch wieder in den Gamma Quadranten verschwunden.
Auf dem Rückweg prüfte er noch einmal sein Schiff. Die Drohne lag noch immer Bewegungslos in seinem Quartier. Er hatte wohl mit dem Kurzschluss auch den Kortikalknoten zerstört, so dass die Borg diese Drohne nicht mehr orten konnten.

Picard und Q waren wieder in der reinweißen umgebung und Picard sah auf das Fenster.
Schon kurz darauf kamen erneut Schiffe durch das Wurmloch in den Alpha Quadranten, die sofort Kurs auf die bewohnten Welten setzten. In einigen Einstellungen konnte Picard erkennen, dass die Schiffe des Dominion Jagd machten auf die Borg Kuben, die sich nach einigen Niederlagen eilends zurückzogen. Währenddessen breitete sich das Dominion vom Wurmloch aus auch in den Alpha Quadranten aus. Sie stießen dabei auf wenig Widerstand, was dem gänzlichen Fehlen von starken Gegnern geschuldet war. Kaum ein Hoheitsgebiet, sei es von den Klingonen über die Romulaner oder die Cardassianer hatten noch ausreichende Verbände, um einen weiteren Aggressor in die Knie zu zwingen und das Dominion beließ es wenigstens bei einer Veränderung, die individuelle Ziele nicht ausschloss. Ob dies so bleiben konnte, angesichts der Bedrohung durch die Borg vermochte Picard nicht zu sagen, doch es sah ganz danach aus, dass es zumindest eine Pattsituation gab, da beide neuen Kräfte im Alpha Quadranten auf Augenhöhe waren.

Im weiteren Verlauf schien es dabei zu bleiben, jeder Versuch der Borg, die Gründer zu assimilieren schlug fehl und endete für die Borg in einer Situation, die keinen zusätzlichen Gewinn brachte. Schließlich sahen die Gründer nur aus wie Solids, sie hatten aber keine feste Statur und konnten zudem auch jedwede Gestalt annehmen, ob sie nun ein Stuhl, ein Koffer oder eine Wand darstellten, sie hatten keinen Aufbau, mit dem die Borg etwas anfangen konnten. Die Nanosonden wurden einfach wieder aus der Gründersubstanz ausgeschieden und waren damit nutzlos.

„So endet es“, war nun Q’s Stimme zu hören, „dabei haben wir noch nicht einmal das Zeitalter erreicht, bei dem ich Sie aus ihrer wohlgefälligen Weltordnung herausgeholt habe.“, sagte Q gönnerhaft.

Q und Picard sahen die letzten Auswirkungen des Konflikts an, die sich zu einer Chancengleichheit entwickelten, da keiner die Oberhand gewinnen konnte. Zwar waren die Gründer tatsächlich in der Lage die Drohnen zu zerstören, doch es gab inzwischen so viele davon, dass es kaum möglich erschien, sie alle einzeln außer Funktion zu setzen, zudem war noch nicht sicher, ob sie sich eines Tages nicht doch anpassen würden, um den Vorteil den die Formwandler hatten ebenfalls zu egalisieren. Für die vielen Rassen im Alpha Quadrant wurde es zunehmend eng, denn es gab kaum noch Raum um sich zurück zu ziehen.
Letzten Endes wendeten sich Q und Picard von dem Geschehen ab.

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