TrekNation

Das ultimative Archiv deutscher Star Trek Fanfiction!

Der nächste Schritt

von Kontikinx1404

Prolog


Verärgert blickte Jackie auf ihren Desktop Viewer. Die gerade angekommene Nachricht von Admiral Meyers besagte, der nächste geplante Test der zweiten Ausbaustufe des Transwarpantriebs wurde ohne Angabe von Gründen abgesagt.
Auch für weitere Tests und Forschungen am Transwarpantrieb würden künftig keine Mittel zur Verfügung stehen. Durch den sich abzeichneten Konflikt mit dem Dominion wurde die Forschung in dieser Richtung als nicht Kriegswichtig
eingestuft und vorübergehend eingestellt.
Eine folgenschwere Fehlentscheidung wie Jackie fand, denn gerade bei sich abzeichnenden Konflikten musste man jeden Vorteil nutzen, der sich einem bot.
Jackie war maßlos frustriert und enttäuscht, Sie verstand die Welt nicht mehr. Am liebsten hätte sie ihren Desktopviewer durch ihren Bereitschaftsraum geworfen, nur um ihre Wut zum Ausdruck zu bringen.
Stattdessen lehnte sie sich in ihrem Sessel zurück und atmete dreimal tief durch.

Jackie teilte absolut nicht die Meinung des Admirals. Ein schnelles Raumschiff konnte auch im Krisenfall ein wichtiges Element sein. Erst recht wenn es über einen Antrieb verfügt den der Gegner nicht hat und somit
über einen größeren Aktionsradius verfügte. In zwei Tagen hätte der Test auf der Alphaone stattfinden sollen. Geplant war ein mehrstündiger Flug mit Transwarp, bei dem neue Antriebsparameter getestet werden sollten.
Die vergangenen Wochen in denen sie mit Mr. Sesol daran gearbeitet hatte, die von Utopia Planitia vorgegebenen Parameter an den Antrieb hier auf der Alphaone anzupassen wären dann völlig umsonst gewesen.
Sie weigerte sich dies einfach so hinzunehmen, nicht bevor sie alle Möglichkeiten ausgeschöpft hatte. Das konnte doch nur ein schlechter Scherz, oder ein Missverständnis sein. Daher zögerte Jackie nicht
lange und stellte eine Subraumfunkverbindung zu Admiral Meyers auf Utopia Planitia her. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte sie schließlich die Sekretärin des Admirals, eine gut aussehende Frau vom Planeten Trill,
auf dem Schirm. Nachdem sie ihr Anliegen vorgetragen hatte und dessen Dringlichkeit unterstrich, erschien nach wenigen Augenblicken das Gesicht von Admiral Meyers auf ihrem Desktopviewer. Sorgenfalten zeichneten sich
auf seinem runden Gesicht ab.
„Captain Jones, welche Überraschung Sie zu sehen“, begrüßte er sie, was verschafft mir denn die Ehre?
Jackie war sich sicher ihr Anruf war für den Admiral keine Überraschung. Sie beschloss zunächst auf sein Spiel einzugehen und gab sich unwissend.
„Guten Tag Sir“, begann sie freundlich, „auch ich habe vor kurzem eine Überraschung erlebt.“
„So. Welche denn?“, gab sich Meyers erstaunt.
„Ich war sehr überrascht als ich eine Nachricht erhielt in der es hieß der bevorstehende
Antriebstest sei abgesagt worden. Als ich ihren Namen darunter las, fiel mir die Kinnlade herunter. Meine Frage lautet nun: Warum? Und damit meine ich nicht die Dinge die im Bericht stehen.“
Jackie konnte den Admiral auf dem Bildschirm sehen, wie er mit sich rang und scheinbar
einen inneren Konflikt austrug, während sie auf eine Antwort wartete.
Admiral Meyers atmete einmal tief durch, bevor er begann: „Captain Jones, ich will ehrlich zu ihnen sein. Es hat sich schon längere Zeit abgezeichnet, dass es Probleme gibt was die Unterstützung und die Mittel
für das Transwarpprojekt betrifft.“ Jetzt wurde Jackie hellhörig. Von solchen Problemen hörte sie jetzt zum ersten Mal, ließ jedoch den Admiral weitererzählen.
„Die zweite Ausbaustufe des Transwarpantriebs konnte zwar realisiert werden, aber der sich abzeichnente Konflikt mit dem Dominion und die ausbleibenden Fortschritte ließen bei
vielen Admirälen im Sternenflottenkommando Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Projekts aufkommen.“
„Admiral, ich bin mir sicher mit dem bevorstehenden Test können wir erfolgreich beweisen das wir Fortschritte gemacht haben und die zweite Ausbaustufe sehr wohl eine gute Investition ist. Vielleicht bekommen wir
dann auch wieder Mittel um den Antrieb bis zur Serienreife weiter zu entwickeln.“
„Das ist nicht alles, in der Forschungsabteilung gab es einen Führungswechsel“, fuhr Meyers fort, „im Sternenflottenkommando ist man der Meinung man solle mehr Mittel in die Verteidigung stecken als, Zitat; in ein
Projekt welches zum Scheitern verurteilt ist, wie der Erste Versuch vor ca. 80 Jahren eindrucksvoll bewiesen hat.“
Jackie war verärgert darüber, erst so spät von der bevorstehenden Katastrophe erfahren zu haben. Mit etwas mehr Zeit hätte sie vielleicht die ein oder andere Person überzeugen können, das Projekt fort zu führen.
Auch der Admiral hätte sie früher davon in Kenntnis setzen können. Etwas selbstkritisch musste sie zugeben, mit dem Admiral nicht immer einer Meinung zu sein. In der Vergangenheit hatte es schon die ein oder andere
leidenschaftliche Diskussion um gewisse Details mit ihm gegeben.
Sie hatte aber nie den Eindruck gehabt der Admiral würde nicht auf ihrer Seite stehen oder hätte das Projekt aufgegeben, schließlich hatten sie immer eine für beide Seiten gute Lösung gefunden.

„Das ist Unsinn, Admiral“, entgegnete Jackie, die dieses Zitat als ungerecht empfand, „die Sternenflotte ist technologisch viel weiter als zu Ende des 23. Jahrhunderts. Seit die Alphaone und ihr Schwesterschiff, die
Recovery in Dienst sind, hatten wir Fortschritte erzielt die vor 80 Jahren kaum denkbar waren.“
„Aber die Zeit ist leider gegen uns, Captain. Im Sternenflottenkommando ist man der Meinung das schon mehr als genug Zeit und Ressourcen in den Transwarpantrieb investiert wurden. Und leider gehen mir langsam die guten
Argumente aus“, sagte Meyers resignierend.
„Das hört sich an als hätten Sie bereits aufgegeben“, sagte Jackie entsetzt, „wer ist ihr neuer Vorgesetzter?“
„Ich weiß was Sie vorhaben, Captain. Schlagen Sie sich das gleich wieder aus dem Kopf“, sagte der Admiral streng, der Jackie inzwischen gut genug kannte und befürchtete, sie würde ihn vor seinem neuen Vorgesetzten blamieren.
„Morgen Mittag kommt mein neuer Vorgesetzter, nach Utopia Planitia, damit wir gemeinsam, besprechen welchen Entwicklungen wir künftig Priorität geben“, fuhr Meyers nach einer kurzen Pause fort, „aber ohne ein Wunder sehe ich
keine Möglichkeit die Arbeiten am Transwarpantrieb fort zu führen.“
„Aber Admiral, Sie können doch nicht einfach so aufgegeben, ich kann nicht verstehen warum Sie auf einmal nicht mehr vom Konzept des Transwarpantriebs überzeugt sind“ , sagte Jackie fast flehentlich.
„Es tut mir leid Captain, mehr kann ich nicht tun“, sagte der Admiral bedauernd, „Sie werden in Kürze neue Befehle erhalten, halten Sie sich bereit. Sternenflotte Ende.“
Damit verschwand Admiral Meyers vom Bildschirm und die Kommunikation war beendet.

Dieses Gespräch war absolut nicht nach Jackies Geschmack verlaufen. Aber jetzt Aufgeben kam nicht in Frage. Sie würde für den Transwarpantrieb kämpfen, da es sich ihrer Meinung nach auch lohnte und längst nicht alle Mittel
ausgeschöpft waren. Was sie zu tun hatte wusste sie. Schließlich hatte man sie gerade wegen Ihres Wissens um den Antrieb zum Captain dieses Schiffes befördert und sie mit der Weiterführung des Projektes betraut. Mit neuer
Energie schaltete sie ihren Desktopviewer wieder ein um bestimmte Leute zu kontaktieren.
In die Welt der Lametta Träger, so nannte sie insgeheim die Admiralität wegen ihrer vielen goldenen Verzierungen an der Uniform, hatte sie nur wenige Beziehungen umso wichtiger war es, sie gut zu nutzen.
Rezensionen