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Der nächste Schritt

von Kontikinx1404

Kapitel 1


„Meine Herren, wir haben ein Problem“, sagte Jackie zu Lieutenant Commander Sesol und
Commander Larsen in ernstem Tonfall. Sie stand vor ihrem Schreibtisch und ihr gegenüber, auf der Couch,
saßen ihre zwei wichtigsten Offiziere auf dem Schiff. Nachdem ihre Nachforschungen in der Welt der Lametta
Träger nur wenig ergiebiges zu Tage gefördert hatten, fasste Jackie einen Entschluss der mit ein wenig Glück das Ende des
Transwarpprojekts verhindern konnte. Allerdings benötigte sie die Unterstützung ihres Chefingenieurs und Commander
Larsen sollte als Erster Offizier auch Kenntnis von ihrem Vorhaben besitzen.

Nachdem sie die fragenden Gesichter der beiden sah, schilderte Jackie ihnen das Gespräch mit Admiral Meyers. Sie endete mit dem Satz:
„Es liegt an uns das Sternenflottenkommando zu überzeugen den Antrieb bis zur Serienreife zu Entwickeln.“
„Das Ganze hört sich gar nicht gut an. Offenbar gab es einen radikalen Kurswechsel was das Transwarpprojekt betrifft“,kommentierte Sesol, „mich
würde nur interessieren wer dafür verantwortlich ist.“
Für Jackie war sonnenklar wer die Verantwortlichen waren und wen sie überzeugen musste. Commander Larsen, der sich bisher alles schweigend
angehört hatte meldete sich auch zu Wort: „Das ist eine schwierige Situation, Captain. Aber so wie ich Sie kenne haben Sie bestimmt schon einen Plan.“
„Genau“, sagte Jackie mit einem schelmischen Grinsen, „und zwar habe ich folgendes vor...“

Während Jackie die beiden Offiziere in ihren Plan einweihte, nahm sie deren Einwände zur Kenntnis, was zu einem besseren Plan führte. Nach einer viertel Stunde
nahm der ausgeheckte Plan Gestalt an und wurde von allen dreien beschlossen. Commander Larsen und Mr. Sesol verließen den Bereitschaftsraum des Captains um zu
ihren Stationen zu gehen. Jackie war zufrieden mit der ausgearbeiteten Vorgehensweise. Vor allem die Zeit war ein wichtiger Faktor bei diesem Vorhaben. Der Rest
würde sich ergeben. Die einzige Unsicherheit die blieb, war aus ihrer Sichtweise der neue Vorgesetzte von Admiral Meyers. Jackie konnte in Erfahrung bringen, dass es
sich bei ihm um Vize Admiral Gaff von Tellar handelte, mehr leider nicht.
Wenn sie ihn überzeugen konnte, hätte sie schon viel gewonnen. Tellariten galten im Allgemeinen als unhöflich, aufbrausend und streitsüchtig. Menschliche Höflichkeiten
wurden von ihnen als Beleidigung angesehen.
Nicht gerade eine Kombination mit der sie bisher viel Erfahrung hatte.
Aber darum würde sie sich später kümmern, jetzt verließ Jackie gut gelaunt ihren Bereitschaftsraum um Mr. Sesol, wie abgesprochen, im Maschinenraum zu unterstützen.
Sie nutzte den Anlass endlich mal wieder ihre technischen Fähigkeiten einzusetzen. Viel zu selten hatte sie im normalen Dienst dazu die Gelegenheit.

???


Im Maschinenraum der Alphaone war wieder etwas Ruhe eingekehrt seit sie einigermaßen
stabil mit Transwarpgeschwindigkeit flog. Der Captain hatte es sich nicht nehmen lassen,
die Antriebsparameter von der Brücke aus zu überwachen. Daher konnte sich
Lieutenant Commander Sesol Zeit nehmen um die verschiedenen Antriebsparameter des Transwarpantriebs zusammen zu fassen. Denn noch immer war ein Einsatz nur über einen
zeitlich begrenzten Zeitraum möglich. In seinem Büro, welches sich direkt neben dem Warpkern befand, fasste er die Daten für eine Übermittlung nach Utopia Planitia zusammen.
Dort sollten sie schon mal von seinen Kollegen bis zu seiner Ankunft analysiert werden. Außerdem wollte er die Gelegenheit nutzen um seinen Kollegen persönlich zu instruieren
und um etwas zu überprüfen. Taban Sesol nahm seinen
Desktopviewer und stellte eine Subraumverbindung zu Utopia Planitia her. Nach einer nur kurzen Zeit hatte er Lieutenant Commander Miller auf dem Schirm. Miller war der Mann,
der sich in Sesols Abwesenheit um den Großrechner kümmerte und die Antriebsdaten
analysierte. Ein Mann der über vieles auf Utopia Planitia Bescheid wusste.
„Guten Tag Commander“, grüßte Sesol, wobei er sein Gegenüber auf dem Bildschirm
genau im Auge behielt.
„Commander Sesol, mit Ihnen hätte ich jetzt nicht gerechnet“, antwortete Miller
überrascht, „hat denn die Alphaone schon alle Testflüge durchgeführt, die wir veranschlagt
hatten?“
Sesol verneinte. „Captain Jones ist unterwegs zum Mars, scheinbar steht das Transwarpprojekt auf der Kippe.“
„Was?“, rief Miller erstaunt aus, „das kann ich mir kaum vorstellen. Das kommt bestimmt von oben. Wenn ich euch irgendwie helfen kann lasst es mich nur wissen.“
„Danke für das Angebot, ich schicke Ihnen noch ein paar Antriebsparameter. Lassen Sie
die bitte so schnell wie möglich durch den Computer laufen.“
Miller nahm das mit einem Nicken zur Kenntnis.
„Da wäre noch etwas“, sagte Sesol bevor er die Verbindung beenden wollte.
„Ja?“, fragte Miller.
„Wir haben zurzeit ein kleines Problem mit dem Frequenzmodulator der Schutzschilde. Bei gewissen Schildfrequenzen verweigert er den Dienst.“
„Ohh verstehe, üble Sache“, antwortete Miller, „wie kann ich denn da behilflich sein.“
„Gab es früher nicht einmal ein ähnliches Problem mit dem Sicherheitsschild von
Utopia Planitia?“, fragte Sesol, der sich dunkel an ein Ereignis zu erinnern glaubte.
Auch Miller setzte ein nachdenkliches Gesicht auf. Scheinbar war Ihm so ein Ereignis
bekannt.
„Ja richtig, da war doch etwas. Ist schon ein paar Jahre her, aber ich kann mich noch erinnern“, sinnierte Miller, „der alte Commander Fritzius ließ damals neue Schildmodulatoren einbauen,
die ein breiteres Spektrum an Frequenzen nutzen können.
Aber standardmäßig sind sie wohl noch immer auf 365,8 Megahertz eingestellt. Versuchen sie es mal damit.“
Sesol hatte gerade die Information erhalten, die er benötigte.
„Das werde ich auf jeden Fall tun. Vielen Dank, Sie haben mir sehr geholfen.“
„Keine Ursache und wegen der Antriebsparameter brauchen Sie sich keine Sorgen zu
machen. Ich erledige es so schnell wie möglich“, sagte Miller, froh darüber einem Kollegen
geholfen zu haben.
„Dann sehen wir uns, wenn ich auf Utopia Planitia bin“, verabschiedete sich Sesol und
beendete die Kommunikation.


???

Captain Jones stand konzentriert an der technischen Station auf der Brücke der Alphaone und überwachte den Transwarpantrieb. Bei dieser hohen Belastung genügte es einfach nicht die Werte des Transwarptunnels,
in welchem sich die Alphaone fortbewegte, zu überwachen.
Immer wieder musste der ein oder andere Wert manuell ein wenig nachjustiert werden um einen ruhigen und sicheren Flug zu gewährleisten. Die zweite Ausbaustufe des Transwarpantriebes, war weit aus leistungsfähiger,
aber gleichzeitig auch schwieriger zu kontrollieren,
als die erste Ausbaustufe. Außerdem hatte Jackie dafür gesorgt das während des Fluges alle Messwerte aufgezeichnet wurden. Somit würde sie verwertbare Daten bekommen, um den Antrieb für künftige Testflüge besser einstellen zu können.
„Wir erreichen in Kürze den Mars“, meldete der Steuermann.
„Gehen Sie unter Transwarp und bringen Sie uns in einen Orbit über dem Hauptverwaltungsgebäude von Utopia Planitia“, ordnete Commander Larsen an.
Nachdem schließlich die rote Kugel des Mars auf dem großen Bildschirm der Brücke erschien konnte sich Jackie ein wenig entspannen. Auch die Uhrzeit die das Chronometer darüber anzeigte, stimmte. Sie war nicht zu spät dran.
Auf Utopia Planitia war es gerade 13.10 Uhr Ortszeit.
Also genau richtig.
Dieser Testflug war beendet und zum Glück war alles einigermaßen reibungslos abgelaufen. Da er eigentlich nicht genehmigt war, lag die Verantwortung dafür allein in ihrer Hand. Wäre etwas schief gelaufen musste Jackie als
kommandierender Offizier ihren Kopf dafür hinhalten.
Schnell überspielte Jackie die Messdaten auf ein PADD, welches sie mitnahm. Dann ging sie in den vorderen Bereich der Brücke, wo Mr. Larsen gerade einen Lebenszeichenscan des Verwaltungskomplexes anordnete um
festzustellen wer bei Admiral Meyers im Büro war.
„Bisher ist ja alles gut gelaufen“, sagte er optimistisch.
Jackie warf ihm einen skeptischen Blick zu: „Der schwierige Teil kommt erst jetzt.“
„Captain, Commander“, ließ Mr. Sokar verlauten, „die Ergebnisse des Scans, haben gezeigt das sich ein Tellarit im Büro von Admiral Meyers befindet.“ „Senden Sie die
Koordinaten an den Transporterraum“, ordnete Jackie an und ging in Richtung Turbolift.
„Sie haben die Brücke“, sagte sie zu Commander Larsen bevor sie im Lift verschwand.



???

Admiral Walter Meyers saß in seinem Büro, an dem Eichenholzschreibtisch. Ihm gegenüber saß sein neuer Vorgesetzter, Vizeadmiral Gaff von Tellar. Das Treffen der beiden fand statt um den weiteren Verlauf des Transwarprojektes zu besprechen, oder besser gesagt dessen Ende.
Mit der Übernahme seines neuen Amtes hatte Vizeadmiral Gaff erst einmal die Weiterentwicklung des Transwarpantriebes gestoppt. Seiner Ansicht nach gab es zu wenig Fortschritte in einer zu langen Zeit. In den vergangenen 15 Minuten hatte Meyers, bisher erfolglos, versucht
seinem Gegenüber mit vielen ruhigen Worten die Komplexität eines Transwarpantriebes zu erklären. Er war geduldig geblieben und immer sehr höflich, doch Vizeadmiral Gaff schien mit jedem Wort das er sagte verstimmter zu werden und warf ihm schon ganz böse Blicke zu.
Ein Zeichen von Verständnis zeigte er nach seiner Ansicht bisher nicht.

Walter war der Verzweiflung nahe, als ein Sirren erklang das nicht hierhin gehörte. Er warf einen fragenden Blick zu Vizeadmiral Gaff, der es auch zu hören schien und sich irritiert umsah. Schließlich sahen beide wie eine Energiesäule im Büro erschien. Ein Transportvorgang
war im Gange, jemand beamte sich unautorisiert direkt in den Raum. Alarmiert erhoben sich die beiden Admiräle von ihren Stühlen.
Nachdem Admiral Meyers mit dem verblassen der Energiesäule erkannte, wer sich hier materialisiert hatte, schoss ihm der Gedanke „Das hat mir gerade noch gefehlt“ durch den Kopf. Er konnte nicht glauben wer da gerade erschienen war.
„Captain Jones, was machen Sie denn hier“, fragte er völlig aus dem Konzept gerissen, wobei er seine Überraschung kaum verbergen konnte, „was soll denn dieser Auftritt? Können Sie nicht die Tür nehmen?“

„Verzeihen Sie bitte, ich hatte es eilig“, erwiderte Jackie kurz angebunden und sah sich im Büro um. Sogleich erkannte sie in der anderen Person, die außer Admiral Meyers noch
hier anwesend war, Vizeadmiral Gaff. Er entsprach dem typischen Bild eines
Tellariten. Er war nicht besonders groß, etwas korpulent und trug einen hellbraunen Vollbart.
Sein gleichfarbiges Haar war zurückgekämmt und reichte bis auf die Schultern. Zwei
kleine Augen blickten ihr aus dem faltigen Gesicht mit der Schweineähnlichen Nase grimmig entgegen. Über seine augenblickliche Stimmung konnte Jackie nur spekulieren. Aber soweit sie wusste schauten Tellariten aber immer etwas grimmig.
Im nächsten Augenblick kamen zwei bewaffnete Wachposten von der Gebäudesicherheit durch die Tür ins Büro gestürmt. Durch den unautorisierten Transportvorgang war bei ihnen ein Alarm ausgelöst worden und sie waren auf schnellstem Wege hierhergekommen. Mit knappen Worten gab
ihnen Admiral Meyers zu verstehen, es handle sich um einen Fehlalarm und sie zogen wieder von dannen.
Schnell hatte Jackie ihr Ziel gefunden und sprach den Tellariten auch sofort in derbem Ton an: „Sie müssen Vizeadmiral Gaff sein, Admiral Meyers neuer Vorgesetzter. Das Foto ihrer Personalakte wird ihnen nicht gerecht. In Wirklichkeit sind Sie viel hässlicher!“
Der Tellarit gab lediglich ein Grunzen von sich, wurde aber von Meyers unterbrochen als er etwas entgegnen wollte: „Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Admiral Gaff.“, und in Jackies Richtung raunte Meyers warnend: „Captain, benehmen Sie sich.“
Jackie beobachtete indes genau die Reaktion Gaffs, der Meyers einen bösen Blick zu warf und sie musterte. Anscheinend wusste er sie noch nicht richtig einzuschätzen. Zeit für sie und die richtige Gelegenheit um nachzulegen um sich ein wenig Respekt zu verschaffen.
„Sie sind also Captain Jones vom derzeit schnellsten Raumschiff der Flotte“, wandte sich der Tellarit an Jackie, „ich hielt ihr Schiff immer für klein und wenig bedeutsam.“

„Komisch, das gleiche dachte ich auch über Sie“, konterte Jackie, „aber ihre abgrundtiefe Dummheit übersteigt noch ihre jämmerliche Erscheinung!“
„Ich muss doch sehr bitten Captain“, donnerte Admiral Meyers, dem langsam die Geduld auszugehen schien, „wenn Sie sich nicht benehmen können dann verlassen Sie den Raum. Sie platzen völlig respektlos hier herein und verbreiten schlechte Stimmung...“
„Ruhe jetzt“, rief Admiral Gaff, „Captain Jones ist die einzige hier die mir etwas Respekt entgegenbringt seit ich hier bin.“

Das hatte gesessen, Admiral Meyers war komplett verwirrt und schwieg einen Moment, während Jackie Vizeadmiral Gaff musterte. Sie glaubte so etwas wie Anerkennung in seinem Blick zu sehen, als er sie kurz ansah.
„Admiral Gaff, ich wollte nicht respektlos erscheinen…“, begann Meyers eine Entschuldigung, wurde aber sofort rüde von Gaff unterbrochen: „Dann setzen Sie sich und lassen Captain Jones ihr Anliegen vortragen.“
Mit diesen Worten stapfte der Tellarit zurück zum Schreibtisch und nahm in einem der Stühle Platz. Auch Admiral Meyers folgte ihm schweigend, warf aber Jackie einen bösen Blick zu. Jackie hatte nicht vor, ihren frisch erworbenen Vorteil durch unbedachte Höflichkeiten zu verspielen,
daher setzte sie sich zu ihren beiden Vorgesetzten und trug ohne Schnörkel ihr Anliegen bei Vizeadmiral Gaff mit der nötigen Nichtachtung vor. Admiral Meyers hörte die meiste Zeit nur zu und ergänzte höchstens eine Kleinigkeit. Natürlich war niemand von ihrem eigenmächtigen Testflug
begeistert, doch hatte sie sich somit ein gutes Argument geschaffen das Transwarpprojekt fort zu führen, denn Admiral Meyers war klargeworden, wo sie sich noch kurz zuvor befunden hatte.
Sie erklärte dem Vizeadmiral in groben Zügen auch die Komplexität des Transwarpantriebs. Im Gegenzug bekam sie vom Admiral die Ressourcenverteilung, der Forschungsabteilung erläutert.

Nach fast einer Stunde Gespräch und Diskussion machte Vizeadmiral Gaff eine überraschende Ankündigung:
„Ich gestatte die Fortführung des Transwarpprojekts unter einer Bedingung.“
Jackie und Admiral Meyers hielten vor erstaunen kurz die Luft an.

„Sie, Captain Jones, nehmen mit ihrem Raumschiff an einem Rennen teil und gehen als Sieger daraus hervor. Wenn sie das schaffen stelle ich die Mittel für eine Fortführung des Transwarpprojekts zur Verfügung. Sollten sie verlieren, werden die Mittel anderswo verwendet!“
Da brauchte Jackie nicht lange zu überlegen. Ihres Wissens nach gab es in der ganzen Föderation kein schnelleres Raumschiff als die Alphaone. Auch die anderen großen Völker des Alphaquadranten hatten wohl nichts Vergleichbares.
„Gegen wen sollen wir denn antreten“, fragte Admiral Meyers, dem ebenfalls kein Volk einfiel das die Transwarptechnologie verwendete oder sie auch nur besaß. Vizeadmiral Gaff setzte ein wissendes Lächeln auf bevor er antwortete: „Wenn Sie annehmen,
werden Sie gegen die Tulavianer antreten. Die haben Raumschiffe welche in punkto
Geschwindigkeit mit der Alphaone konkurrieren können.“
„Von denen habe ich noch nie gehört“, gestand Jackie ein.
„Keine Sorge den Kontakt, stelle ich für Sie her. Nehmen Sie die Herausforderung an, oder nicht?“, fragte Gaff recht kaltschnäuzig, was wohl in seiner Welt einer höflichen Bitte entsprach.
„Ich nehme die Herausforderung an“, sagte Jackie entschlossen. Ob dies klug war gegen einen Gegner anzutreten den man nicht kannte wusste sie selbst nicht so genau. Aber bevor Admiral Meyers mit seiner zögerlichen, bürokratischen Art, es eventuell vermasseln könnte, schuf sie lieber Fakten.
Unglauben und Entsetzen spiegelten sich in der Haltung von Admiral Meyers wider, als er Jackies Zusage vernahm, er sagte aber nichts. Lediglich in seinen Augen war das blanke Entsetzen abzulesen.

Admiral Gaff erhob sich und schickte sich an zu gehen. Mit der linken Hand machte er ein Zeichen, welches Jackie so interpretierte, dass sie ihm folgen sollte, daher trat sie neben ihn und ging langsam auf die Türe zu. Dann blieb Gaff unvermittelt stehen und wandte
sich an den Captain: „Captain Jones, ich bedanke mich in aller Form bei Ihnen, dass Sie die Gepflogenheiten meines Heimatplaneten respektiert und mir die Ehre erwiesen haben mich entsprechend anzusprechen. Dies ist selbst nach so langer Zeit und als Gründungsmitglied der
Sternenflotte nicht immer selbstverständlich für den Umgang mit meiner Spezies. Um Ihnen die künftige Konversation mit mir zu erleichtern, möchte ich Ihnen anbieten, dass wir uns ab nun auf Föderationsstandart einigen können, denn Sie haben zumindest mir den nötigen Respekt erwiesen und das möchte ich honorieren.“
Diese Worte sprach er leise und Jackie war sich sicher, dass Admiral Meyers sie nicht verstehen konnte. „Ich danke Ihnen Admiral, das wird mir die Aufgabe mit Sicherheit sehr erleichtern. Sie sind jederzeit willkommen auf meinem Schiff.“
„Sehr schön Captain, kehren Sie auf ihr Raumschiff zurück. Sie werden in Kürze neue Befehle erhalten“, verkündete Vizeadmiral Gaff, „wenn dies dann alles war, werde ich mich meinen anderen Verpflichtungen widmen.“

Admiral Gaff reichte ihr zum Abschied die Hand war dann schnell durch die Tür verschwunden, während der Captain zum Schreibtisch von Admiral Meyers zurückkehrte.

Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, atmete Admiral Meyers hörbar aus.
„Captain, das war doch eben nicht ihr Ernst, mit der Zusage?“
„Natürlich war das mein Ernst, oder glauben Sie bei so etwas mache ich Scherze?“, sagte Jackie.
„Sie können doch ein Projekt mit solch einer Tragweite nicht von einem einfachen Wettrennen abhängig machen. Wenn sie scheitern, beenden Sie damit automatisch die Entwicklung eines fortschrittlichen Antriebes in der Föderation. Ist ihnen das Klar?“

„Vizeadmiral Gaff hätte wahrscheinlich ohne zu zögern die Mittel gestrichen, wenn ich nicht angenommen hätte. Das hätte er doch, oder?“ Sie ließ ihre Worte einen Moment wirken.
„Ja das hätte er“, gab Meyers zerknirscht zu.
„Dann besteht die einzige Chance das Projekt weiter zu führen, darin die Herausforderung
anzunehmen und zu gewinnen“, antwortete Jackie.
„Woher nehmen Sie nur ihren Optimismus?“, fragte Admiral Meyers, der die aktuelle Situation ganz anders sah und dem die Kontrolle über sein Projekt zu entgleiten drohte.
„Es gibt keinen Grund anzunehmen das ich verliere“, erwiderte sie, „also gehe ich davon aus zu gewinnen. Im diesen Sinne, bis später.“ Jackie wollte gerade auf ihren Insignienkommunikator tippen, um sich hochbeamen zu lassen, da wurde sie nochmals vom Admiral aufgehalten.
„Einen Moment noch Captain. Im Übrigen fand ich Ihr Auftreten bei ihrer Ankunft nicht
gerade vorbildlich. Üblicherweise benutzt man die Tür und beamt sich nicht ungefragt
irgendwo hinein“, fing der Admiral an, „auch ihr respektloses Auftreten war wohl
kaum entschuldbar. Sie können von Glück reden, das die Situation nicht noch mehr
eskaliert ist als ohnehin schon passiert. So etwas möchte ich nie wieder von Ihnen
erleben müssen.“

Jackie hatte sich die kleine Ansprache in Ruhe angehört und als unberechtigt angesehen. Ihr wurde aber auch klar, Admiral Meyers hatte wohl nichts verstanden, was den
Umgang mit einem Tellariten betraf.
Deshalb antwortete sie, sehr darauf achtend nicht wie ein Lehrer zu klingen: „Admiral, bei allem Respekt. Mein Auftreten war nur situationsbedingt. Da hätten Sie auch von selbst darauf kommen können. Wir kennen uns schon lange genug. Das Projekt fort zu führen liegt
verständlicherweise auch in meinem Interesse. Und was den Vizeadmiral betrifft, so kann ich Ihnen versichern das menschliche Höflichkeiten von einem Tellariten für gewöhnlich als Beleidigung aufgefasst werden.
Mit ein paar beherzten Unwahrheiten am Anfang und mit einem nach menschlichen Maßstäben unhöflichem Verhalten erwerben sie sich bei einem Tellarit Respekt und Achtung. Umgekehrt wird es auch von ihnen erwartet, als Zeichen des Anstands und des guten Tons.“

„Das war mir nicht bewusst. Bisher hatte ich kaum mit Tellariten zu tun. Ich ging davon aus die Tellariten hätten sich inzwischen an die Gepflogenheiten der Föderation angepasst und wir sprächen eine gemeinsame Sprache. Das heißt als ich versucht habe höflich zu sein,
habe ich ihn unwissentlich beleidigt?“, fragte Meyers.

Jackie, war sichtlich überrascht, dass ein Mann wie Admiral Meyers, mit vielen
Verbindungen und Beziehungen nicht genau wusste wie man mit einem Tellariten umgeht. Um eine Diplomatische Antwort bemüht sagte sie darauf nur: „Ich glaube schon. Das war vielleicht auch die Ursache der anfangs schlechten Stimmung.“
Admiral Meyers war wohl sichtlich am Boden zerstört als er sagte: „Danke, das war es.“
Jackie tippte auf ihren Insignienkommunikator, an ihrer Uniform: „Jones, an Transporterraum, eine Person zum Beamen. Energie.“

Wenige Sekunden später verschwand sie so wie sie gekommen war.
Admiral Meyers, der noch demoralisiert hinter seinem Schreibtisch saß, fragte
sich gerade warum die Frau eigentlich nicht die Tür benutzte?
Letztenendes spielte es auch keine Rolle, nach so einem chaotischen und für ihn stressigem Gespräch benötigte er jetzt etwas zur Entspannung.
Er ging zu einem kleinen Schränkchen, hinter seinem Schreibtisch und entnahm daraus
eine Flasche guten Scotch, den er für besondere Gelegenheiten aufbewahrt hatte.
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