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STD 07 - Feindesland

von Adriana

Gamma-Quadrant, Tag 62

„Herein“, sagte Captain Lairis mit einem missmutigen Unterton, als der Türmelder summte. 
Ihr Erster Offizier, Commander Jerad Kayn, betrat in Begleitung des Chefingeniers, Lieutenant Marc van de Kamp, den Bereitschaftsraum der U.S.S. DEFENDER und packte einen Stapel von Datenpadds auf den Schreibtisch der Kommandantin. 
Lairis lächelte schief. „Ich sehe, Sie haben Arbeit für mich. Hoffentlich was Interessantes.“
Kayn grinste zurück. „Deine Definition von interessant bedeutet in vielen andern Sprachen ‚lebensgefährlich‘, Ilana.“
„Uns kann ja nichts passieren“, gab sie zurück.
„Solange wir getarnt sind, nicht.“ Marcs Tonfall ließ ein großgeschriebenes ABER in der Luft hängen. Mit finsterer Miene starrte der junge Mann auf den Bildschirm, der hier – wie fast überall auf dem Schiff – das Fenster simulierte. 
Die Aufklärungsmission im Raum des Dominion war für drei Monate angesetzt, mittlerweile flog das Schiff seit 62 Tagen durch den Gamma-Quadranten. In diesen zwei Monaten hatte die Crew keinen Fuß auf einen Planeten gesetzt, die Stimmung war gereizt, eine allgemeine Anspannung zerrte an den Nerven der gesamten Besatzung. Hinzu kamen immer mehr Indizien für eine Aufrüstung der Dominion-Flotte und beunruhigende Truppenbewegungen. 
„Ich möchte ganz gewiss keine Schlacht als Abwechslung“, stellte Ilana richtig.
„Nur mal raus ...“, murmelte Jerad verständnisvoll.
„Künstliche Luft, künstliches Essen, künstliche Landschaften auf den Holodeck … nach dem Krieg haben wir sicher auch ein paar künstliche Organe, dann passt wenigstens alles zusammen“, meinte der Captain mit einem Anflug von Zynismus. „Allerdings mussten die Raumfahrer in alter Zeit viel länger in Blechbüchsen aushalten, die wesentlich unkomfortabler waren, als die DEFENDER.“
„Ja, gegen Neil Armstrong sind wir Sternenflottenoffiziere sind ganz schön verweichlicht“, erwiderte Marc selbstironisch. „Wir sind kein Tiefenraum-Forschungsteam, keiner von uns war so lange ohne Unterbrechung an Bord …“
„Dann müssen wir das Beste daraus machen“, meinte Lairis. Beim Widerstand hatte sie sich angewöhnt, unter freiem Himmel zu schlafen, so dass ihr die künstliche Umgebung manchmal fast unerträglich war. Aber sie war die Letzte, die sich gehen lassen durfte. „Sehen wir es mal so: Neil Armstrong hatte kein Schiff, das sich drei Mal am Tag selbst reinigt“, fügte sie mit einem halben Lächeln hinzu.
Jerad warf ihr einen besorgten Blick zu. „Du scheinst dir ja sehr sicher zu sein, dass es zum Krieg mit dem Dominion kommt.“
„Nach den Daten, die wir in letzter Zeit gesammelt haben, fürchte ich, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie zum Marsch auf den Alpha-Quadranten blasen“, entgegnete Lairis düster.
„Ein paar Mitglieder der Crew sind der Meinung, wir sollten die Gelegenheit zu einem Erstschlag nutzen. Du weißt schon: zur Heimatwelt der Wechselbälger fliegen, ein paar Antimaterie-Bomben abwerfen …“  
„Erzähl mir nicht, ihr habt heute rausgefunden, wo sich die neue Heimat oder Wechselbälger befindet“, erwiderte sie spöttisch und deutete dabei auf den neuen Stapel mit PADDs. „Ich kann mir schon denken, wer solche abstrusen Vorschläge macht.“ Sie runzelte die Stirn. „Ganz abgesehen davon, dass ich keinen Völkermord unterstütze, ist die Sache schon einmal gründlich nach hinten losgegangen! Obwohl der Obsidianische Orden und der Tal’Shiar ein ‚paar‘ Schiffe mehr zur Verfügung hatten, als wir.“
„Ich würde das nicht als ernsthaften Vorschlag bezeichnen, ich habe nur ein Gespräch am Mittagstisch aufgeschnappt“, gab Jerad zurück. 
Marc wandte sich vom „Fenster“ ab und grinste. „Captain, wenn Sie sich nach Dreck sehnen, kann ich Ihnen gern Misty ausborgen. Im Reinigungsprogramm des Schiffes scheint nämlich Katzenkotze nicht vorgesehen zu sein.“
Lairis grinste zurück. „Dann sollte das Programm überarbeitet werden.“
„Dazu werde ich demnächst keine Zeit haben“, erwiderte der Ingenieur missmutig. 
„Was wollen Sie damit andeuten?“, fragte die Kommandantin alarmiert.      
„Ein Emitter der Tarnvorrichtung ist gestern für zehn Sekunden ausgefallen.“
„Wir waren also zehn Sekunden ungetarnt?“, hakte sie scharf nach. Mitten in feindlichem Gebiet konnte selbst diese kurze Zeitspanne der Verwundbarkeit tödlich sein. 
„Es ist mir gelungen, den Ausfall zu kompensieren“, beruhigte sie Lieutenant van de Kamp. „Allerdings fürchte ich, die Tarnvorrichtung fängt bald richtig an, zu spinnen. Sie ist nun mal nicht für wochenlangen Dauergebrauch ausgelegt.“
Lairis unterdrückte einen höchst ordinären Fluch. „Versuchen Sie, eine Lösung zu finden. Falls es nicht gelingt, die Tarnvorrichtung zu stabilisieren, brechen wir die Mission ab“, entschied sie. 
„Ich fürchte, dann kriegen wir richtig Ärger“, gab Jerad zu bedenken. „Wir haben ausdrückliche Order für eine drei-monatige Scoutmission im Gamma-Quadranten!“
„Die Admirals mögen ja zuweilen unflexibel sein, aber es ist bestimmt nicht in deren Interesse, dass wir vier Wochen ohne Tarnung durch Dominiongebiet fliegen!“
„Da hast du wohl Recht“, lenkte Jerad ein und Marc nickte zustimmend. 
„Und welche …“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Herausforderungen erwarten uns sonst noch?“, fragte Lairis mit Blick auf die Berichte, die ihr Erster Offizier überbracht hatte. 
„Eine neue Dominion-Flottenwerft im Argales-System, verstärkte Jem’Hadar-Präsenz im Grenzbereich von Sektor 82 …“ 
Als er seinen leeren Kaffeebecher auf ihrem Schreibtisch abstellen wollte, warf sie ihm einen vernichtenden Blick zu. 
„Was ist?“, fragte er unschuldig.
„Auf meinem Tisch steht nirgendwo ‚Geschirrückgabe‘!“, wies sie ihn zurecht. „Seit du vereinigt wurdest, lässt du überall deine dreckigen Tassen herum stehen! Ich fürchte, du würdest sie sogar unabgewaschen zurück in den Schrank stellen, wenn es keine Replikator gäbe! Egal, welcher ehemalige Wirt dafür verantwortlich ist – ruf ihn bitte zur Ordnung!“
„Parim, fürchte ich.“ Der Trill kratzte sich verlegen am Hinterkopf. 
„Ich schätze, Parim hatte Dienstboten, die ihm alles hinterher geräumt haben“, bemerkte die Kommandantin ironisch. 
„Da ist was dran“, räumte er ein. „Aber falls es dich tröstet: ab und zu bricht auch die Aila in mir durch, dann kriege ich einen Putzfimmel oder sortiere meine Datenpads nach Farbe und Größe.“
„Sie können sich gern meine PADDS vornehmen, sobald Aila mal wieder hervorschaut“, scherzte Marc. „Aber danach lassen Sie bitte Vijana heraus, damit sie auch nach Inhalt sortiert werden.“ 
Ein kleines Lächeln zuckte um die Lippen des Captains. Sie war über die früheren Wirte ihres Ersten Offiziers bestens im Bilde, daher wusste sie auch, dass Vijana Aila Kayns Chefingnieurin gewesen war und nach einem Unfall den Symbionten ihres Captains übernommen hatte.  
„Sie können wegtreten“, befahl sie den Männern.  
Van de Kamp nickte und verließ den Raum.
Jerad wandte sich noch einmal um und schmunzelte. „Ilana, falls du dich ein bisschen von der Arbeit ablenken willst – wir treffen uns nach Feierabend auf dem Holodeck und rüsten für die große Schlacht gegen das Imperium.“
„Und das soll mich von meiner Arbeit ablenken?“ Lairis hob die Augenbrauen. „Das klingt ganz nach meiner Arbeit.“
„Ja, aber mit Lichtschwertern!“ Jerad grinste. 
„Lass mich raten: Einer dieser Mottenkisten-Fantasy-Romane von Prescott.“
„Ursprünglich war es ein Kinofilm, aber mit allem anderen liegst du richtig.“ Jerad sah sie treu an. „Glaub mir, das macht einen Riesenspaß und du wärst eine Augenweide als Prinzessin Leia.“ Er verschwieg geflissentlich die bevorstehende Szene mit dem Monsterwurm der Kette und dem Sklavinnenoutfit. Sicher konnten sie das weglassen, obwohl Prescott enttäuscht wäre.  
„Und welche Helden in Strumpfhosen spielt ihr?“, fragte Lairis mit skeptischer Miene. 
„Marc wäre dein Bruder, Prescott dein Geliebter und …“ Nun beugte er sich herab und raunte ihr mit grollender Stimme ins Ohr. „ICH BIN DEIN VATER!“ 
Sie fuhr in gespieltem Entsetzen zurück. „Hast du noch ein paar Berichte für mich? Am besten solche, die mich bis morgen früh beschäftigen.“

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Die U.S.S. DEFENDER glitt majestätisch durch das schwarze All. Die Gegend schien friedlich, ja geradezu ausgestorben. Eine geisterhafte Ruhe, die Fähnrich Vixpan frösteln ließ. Nichts deutete darauf hin, dass sie sich mitten im Gebiet des Dominion befanden. Nichts bis auf dieses unheilvolle Kribbeln in Vixpans Magengrube. Ein Gefühl, als würde man nachts durch einen dunklen, einsamen Park laufen ...
Vixpans Fell sträubte sich leicht. Selbst, als er die Offiziersmesse betrat, wurde er das beklemmende Gefühl nicht los. Es nahm sogar zu, was vielleicht daran lag, dass der Raum mit Offizieren und Crewmen aus Edwardsons alter Truppe bevölkert war. Captain Philipp Edwardson, der frühere Kommandant der DEFENDER, war ein loyaler Anhänger von Admiral Layton gewesen. Das würde früher oder später zum Problem werden. Lairis hatte nach der Übernahme der DEFENDER zwar ihre Führungsoffiziere selbst aussuchen können, jedoch nicht die gesamte Crew. Vixpan ging diesen Leuten aus dem Weg, wann immer es möglich schien. Er war ein ziemlich harmoniesüchtiges Lebewesen und die abschätzigen Blicke der anderen gingen ihm leicht unter den Pelz. 
Daher schritt er stur geradewegs auf den Replikator zu, bestellte sich einen großen Salat und blickte sich nach einem freien Platz um. Besser gesagt, nach einem freien Tisch. Freie Plätze gab es überall, doch die Gesellschaft war nicht nach seinem Geschmack. Er konnte zwar nicht behaupten, dass ihn diese Leute wissentlich ärgerten – meistens ignorierten sie ihn einfach, redeten notgedrungen mit ihm, wenn es der Dienst erforderte, und ansonsten redeten sie über ihn. Letzteres bildete er sich jedenfalls ein.  
„Ich würde an deiner Stelle ordentlich kauen – sonst keimen die Körner noch in deinem Magen und dir wächst eines Tages ein Farn aus dem Hals“, schnurrte ihm eine wohlbekannte Stimme ins Ohr. 
Vixpan drehte sich um und blickte direkt in ein ebenmäßiges Katzengesicht, bedeckt von schwarzem, seidigem Pelz. 
„Ich bin froh, dich zu sehen, M’Rass“, entgegnete er anstelle einer neckischen Antwort.  
Ensign M’Rass gehörte zu einer fünfzehn Mann starken Abordnung von Wissenschaftlern, die für den Einsatz im Gamma-Quadranten auf der DEFENDER stationiert waren. Das Sternenflottenkommando war zu dem Schluss gekommen, dass ein aus der Phase geschobenes Schiff, welches durch eine verbotene Region der Galaxis flog, neben militärischer Aufklärung auch einmalige Gelegenheiten zur Forschung bot.
Vixpan bedauerte sehr, dass M’Rass’ Abordnung nur auf dreieinhalb Monate befristet war, denn die Caitianerin, deren Humor fast so schwarz war, wie ihr Fell, hatte sich schnell in sein Herz geschnurrt. Obwohl er – wie sie scherzhaft anmerkte – aussah wie etwas, das ihre Spezies in grauer Vorzeit gejagt und verspeist hätte. „Wir ‚Pelztiere‘ müssen zusammenhalten“, erklärte sie. „Vielleicht schaffen sie ja eines Tages den Uniformenzwang für uns ab.“
Daran glaubte Vixpan nicht wirklich, dennoch war er froh, die Freundschaft der Caitianerin gewonnen zu haben. 
„Ich gehe nicht davon aus, dass ein repliziertes Samenkorn keimt“, meinte er. „Aber weißt du, was mir fehlt? Gras! Richtiges, echtes Gras von einem richtigen, echten Planeten!“ Vixpan meckerte leise und sehnsuchtsvoll. „Den Geruch des Heus in die Nase steigen lassen … das Grasbüschel mit den Zähnen packen, genüsslich wiederkäuen …“
„Bei mir rufst du damit höchstens einen Würgreflex hervor“, erwiderte die Caitianerin trocken.
„Nicht nur bei Ihnen, schwarze Miezekatze“, mischte sich eine spöttische weibliche Stimme ein. 
Sie gehörte einer menschlichen Sicherheitsoffizierin, die – wie sollte es auch anders sein – ursprünglich von Captain Edwardson angeheuert worden war. Die junge Frau strich sich die kinnlangen blonden Haare hinter die Ohren und verzog angewidert das Gesicht. Ihre beiden Begleiter – ein blasser männlicher Mensch, der erst im letzten Jahr die Akademie verlassen hatte, und ein Andorianer in Rang eines Lieutenant JG – tauschten vielsagende Blicke und grinsten. Dann gingen sie ihres Weges. Der Andorianer flüsterte der Blondine etwas zu, das Vixpan nicht verstand. 
Wohl aber M’Rass, die ein schärferes Gehör besaß, als die meisten Humanoiden. 
„Ihr hättet sehen sollen, wie der Ziegenbock letztens auf einem Briefing des Captains angaloppiert kam und ihm hing das Heu noch im Fell“, lästerte der Tharev. 
„Echt?“, gluckste der junge, blasse Mann. 
„Was hat der Captain dazu gesagt?“, fragte die blonde Frau pikiert. 
Bevor der Andorianer antworten konnte, hatte M’Rass das Trio bereits eingeholt. Der zierliche Axanati weckte unwillkürlich ihren Beschützerinstinkt. So gutmütig und wenig schlagfertig, wie er leider war, wirkte er auf Raubtiere wie diesen Andorianer und sein Gefolge wie das geborene Opfer.
„Wenn alle ordentlich ihre Arbeit machen, kann Ihnen das doch egal sein“, fauchte sie im Vorbeigehen. 
Tharev wandte sich um und baute sich drohend vor ihr auf, die Antennen leicht nach innen gebogen. „Erstens hat Ihnen niemand erlaubt, unsere Gespräche zu belauschen …“ 
„Ich kann nichts dafür, dass ich gute Ohren habe“, konterte die Caitianerin. 
Tharev raunte gefährlich leise: „Ihr Problem! Wenn Sie meinen, dass Sie für den gehörnten kleinen Feigling dort die Leibwächterin spielen müssen …“
M’Rass hatte im wahrsten Sinne des Wortes ihre Krallen ausgefahren, die Ohren angelegt und positionierte sich in Kampfstellung. „Sie können froh sein, dass wir diese Uniformen tragen und dass wir hier nicht auf Cait sind …“ Auch M’Rass Stimme war nicht viel mehr als ein Zischen. „Aber wenn Sie meinen Freund noch mal einen Feigling nennen, gibt es eine Schönheitsoperation!“ Mit diesen Worten hielt sie ihre messerscharfen Krallen drohend in Gesichtshöhe. 
„Feigling“ gehörte auf Cait zu den schlimmsten Beleidigungen nach „Hundesohn“. 
Der Andorianer lachte abfällig, doch seine Antennen bogen sich ruckartig weiter nach innen – ein untrüglichen Zeichen, dass ihn die Dreistigkeit von M’Rass langsam zur Weißglut trieb. „Sie können froh sein, dass das hier kein Andorianisches Schiff ist – sonst würden Sie längst mit Ihrem Schwanz an einem Lüftungsgitter hängen“, grollte er. 
Seine beiden menschlichen Begleiter kicherten. 
Bevor M’Rass etwas erwidern konnte, winkte er die zwei Ensigns heran und bemerkte befehlsgewohnt: „Gehen wir. Hier stinkt‘s nach Ziegenstall.“
Die höheren Gehirnfunktionen der Caitianerin setzten in diesem Moment aus. Adrenalin schoss durch M’Rass‘ gesamten Körper. Ihre Muskeln spannten sich an, verhärteten sich, getrieben von einem archaischen Instinkt, der die Caitianer in alter Zeit zu gefährlichen Jägern und Kriegern machte. 
Als sie den Andorianer fauchend ansprang, war ihr Körper ein schwarzer pelziger Torpodo, der – von einer unsichtbaren Macht abgeschossen – den Gegner mit der vollen Wucht der Überraschung traf.
Der Andorianische Lieutenant taumelte rücklings gegen den Replikator, Vixpan und eine junge Frau in blauer Uniform sprangen mit einem leisten Schrei aus dem Weg. 
Nach und nach näherten sich die übrigen Mittagsgäste mit teils neugierigen, teils besorgten Mienen. Die beiden menschlichen Freunde des Andorianers riefen die Sicherheit, nachdem die blonde Frau den jungen Mann am Kragen gepackt hatte, als dieser sich mit hochrotem Kopf in die Prügelei stürzen wollte. 
 Die Antennen des Andorianers vollführten einen wilden Tanz, der unerwartete Zusammenprall mit M‘Rass presste ihm zunächst die Luft aus den Lungen. Doch er fing sich schnell, packte die Caitianerin beim Hals und schleuderte sie zu Boden. Ihre Krallen, die sich in seiner Uniform verankert hatten, rissen ihm das Oberteil vom Körper. 
Aber M’Rass‘ Niederlage währte nicht länger als eine Sekunde – schon schnellte die Caitianerin wieder vor. Augenblicke später wälzte sich ein blau-schwarzes knurrendes, fauchendes Knäuel am Boden.

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Wenige Minuten zuvor vorher saßen Jeremy Prescott und Marc van de Kamp noch bei Sandwiches und Cola in Prescotts Büro und genossen ihre Mittagspause.  
„Weißt du, was ich letzte Nacht geträumt habe?“, nuschelte Prescott zwischen zwei Bissen. 
„Was denn?“, fragte Marc ohne großes Interesse. 
„Ich saß in meinem Quartier und habe gelesen. Irgendwie bekam ich Appetit auf ein Kühles Blondes. Ein richtiges altmodisches Bier aus der Flasche. Also hab ich mir eins repliziert, öffnete die Flasche und darin schwamm ein – halt dich fest – ein lebender Guppy.“
„Ein Guppy?!“, van de Kamp grinste. 
„Ja, ein Guppy, ein Lebistes reticulatus, ein kleines Fischlein mit einem hübschen bunten Schwanz.“
„Ich weiß, was ein Guppy ist“, entgegnete Marc. „Wobei mir der lateinische Name nicht eingefallen wäre. Hut ab!“
„Ich hatte mal versucht, eine Meeresbiologin zu beeindrucken.“
„Ach so.“ Marc warf seinem Freund einen vielsagenden Blick zu. „Und was hast du mit dem Fisch gemacht?“
„In ein Glas mit sauberem Wasser gespuckt, damit er sich von seiner Alkoholvergiftung erholen kann.“ Prescott lächelte schief. „Was wohl Doktor Freud dazu sagen würde?“
Marc erwiderte sein Grinsen. „Ist doch klar: Alle länglichen Objekte symbolisieren einen Penis.“
Prescott fuhr in gespielter Empörung hoch. „Willst du damit andeuten, mein Bestes Stück hätte die Größe eines Guppy?“
Bevor seinem Freund eine angemessene Antwort einfiel, ging der Sicherheitsalarm los.
„Bin schon unterwegs“, verkündete Prescott. Er ließ die Reste seines Essens stehen, überprüfte schnell die Einstellungen seines Phasers und spurtete los. 
Van de Kamp hatte Mühe, ihm zu folgen. Eigentlich hätte er Prescott nicht folgen müssen, schließlich war er kein Sicherheitsoffizier – aber er war einfach neugierig. 
Sicherheitsalarm aus der Offiziersmesse? Wie konnte es dazu kommen?
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Eindringling an Bord gelangen konnte, schien verschwindend gering, solange die DEFENDER getarnt war. 
Also die eigene Crew? Ein Teil von ihm weigerte sich, das zu glauben, der andere Teil hatte es schon lange geahnt. 
Als sie sich einen Weg durch die ratlose Menge vor dem Replikator in der Messe bahnten, fiel Marcs Blick auf eine Caitianerin, die mit ihren Krallen auf einen Andorianer aus Prescotts Truppe einhieb. Dem Mann gelang es meistens, blitzschnell auszuweichen und seinerseits mit den Fäusten auszuteilen. 
„Lieutenant Tharev?“, stieß Prescott fassungslos hervor, als er seinen zweiten Stellvertreter erkannte.
„Tja, stell dich nie zwischen einen Caitianer und sein Essen“, gab Marc trocken hinzu. 
Prescott nahm ihn gar nicht wahr. Mit Hilfe einiger anderer Sicherheitsoffiziere gelang es schließlich, die beiden „Streithähne“ auseinander zu reißen und jeden einzeln gegen die Wand zu drücken. 
„Zum Kuckuck, ihr seid Sternenflottenoffiziere und keine Waldschrate von Kolonieplaneten Absurdistan!“, explodierte Prescott inmitten der unnatürlichen Stille nach dem Kampfgeschrei. „Kann mir jemand verraten, was diese Kindergartenaufführung soll?“
„Diese tollwütige Katze wollte mich in Stücke reißen“, brachte der Andorianer mühsam heraus. Er blutete aus mehreren Kratzwunden, seine Antennen waren soweit nach innen gebogen, dass sie sich fast verknoteten.
M’Rass sagte gar nichts, sie atmete nur schwer. Ihr Fell war aufgeplustert, die Schnurrhaare gesträubt, die Ohren angelegt. Ihr Schwanz peitschte, ihr Blick war wild und von keinerlei Vernunft getrübt. 
Vixpan blickte beschämt von einem zum Anderen. 
„In mein Büro – alle beide!“, ordnete Prescott im Kasernenton an. 
Die tuschelnde, raunende Menge von Schaulustigen zerstreute sich langsam.

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„Ich versuche mich gerade zu erinnern, wann sich gestandene Offiziere der Sternenflotte das letzte Mal dermaßen daneben benommen haben!“, herrschte Prescott seine beiden Gefangenen an. „Offen gestanden, fällt mir kein Vorfall ein, bei dem nicht irgendwelche fremden Wesen, giftige Sporen oder andere mildernde Umstände beteiligt waren.“ Der Sicherheitschef verschränkte die Arme vor der Brust, erdolchte erst Tharev und dann M’Rass mit seinen Blicken. Es war ihm deutlich anzusehen, wie wütend und enttäuscht er war. „Vor allem Sie, Lieutenant Tharev! Ein Sicherheitsoffizier sollte mehr Vernunft besitzen!“
„Es war Notwehr“, verteidigte sich Tharev. Sein Blick streifte M’Rass voller Verachtung. „Sie hat mich angegriffen!“
M’Rass‘ Rückgrat und Schwanz krümmten sich synchron. 
„Ist das wahr, Fähnrich?“, fragte Prescott die Caitianerin scharf.     
„Ja, Commander“, antwortete sie. Es kostete sie sichtlich Überwindung, dem Sicherheitschef in die Augen zu schauen. 
Prescott beugte sich vor, stützte beide Arme auf der Tischplatte ab und taxierte die Caitianerin mit einem drohenden Blick. „Was ist Ihre Erklärung, Fähnrich?“
„Lieutenant Tharev hat Fähnrich Vixpan beleidigt. Er nannte ihn einen Feigling, was bei meinem Volk zu den schlimmsten Beleidigungen zählt. Da ist es bei mir einfach … ausgehakt. Ich kann mich nicht einmal mehr genau erinnern, was danach passiert ist.“
Der Andorianer schnaubte. „Das kann ich dir sagen: Du hast meine Uniform zerrissen und beinahe auch mein Gesicht.“
Prescott wandte sich um. „Sie haben also einen Kameraden beleidigt?“, fragte er scharf. 
„Habe ich nicht.“
„Dazu werde ich Augenzeugen befragen“, erwiderte der Sicherheitschef ungerührt. 
„Die Katze übertreibt gewaltig“, murmelte der Andorianer. 
„Das beurteile ICH und sonst niemand hier!“ Prescott war mit drei schnellen Schritten bei ihm. Weniger als ein halber Meter trennte ihn von Tharev und er musste sich schwer beherrschen, seinen Untergebenen nicht am Kragen zu packen und durchzuschütteln. „Also, was haben Sie über Fähnrich Vixpan gesagt?“, bohrte er unerbittlich nach. 
„Dass ihm noch das Heu im Fell hing, als er letztes Mal zum Briefing erschienen ist“, antwortete der Andorianer widerwillig. 
Prescotts Miene verfinsterte sich noch mehr. „Und das war alles?“
„Ja“, brummte Tharev.
„Nein“, fauchte M’Rass.  
„Sie beide bleiben in Ihren Quartieren, so lange bis die Untersuchung abgeschlossen ist“, beschloss Prescott. „Aber Sie …“ Nun deutete er auf Tharev. „… sind auf jeden Fall für den Rest der Gamma-Mission suspendiert.“
„Das ist nicht fair!“, protestierte Tharev, während sich seine Hände zu Fäusten ballten und die Fühler sich nach innen verbogen. 
Prescott näherte sich ihm auf dreißig Zentimeter und starrte ihm in die Augen, ohne zu blinzeln. „Lieutenant, wenn Sie meinen, alles besser zu wissen, als Ihre Vorgesetzten, dann werden Sie unsterblich und versuchen es als Q! Auf diesem Schiff sind Sie mit der Einstellung fehl am Platz! Falls Sie das nicht kapieren, dann verpasse ich Ihnen einen Tritt, der Sie mit Warp sechs in die nächste Raumanomalie befördert! Haben wir uns verstanden?“
„Ja, Sir“, erwiderte Tharev gepresst. Seine Kieferknochen traten deutlich hervor. 
Dann nahm der Sicherheitschef M’Rass ins Visier: „Für Sie gilt das Gleiche, wenn Sie nicht lernen, Ihre Krallen im Zaum zu halten! Wegtreten, alle beide!“
M’Rass kam der Aufforderung nur zu bereitwillig nach. Tharev folgte ihr mit grimmiger Miene. Jeweils zwei Sicherheitsoffiziere begleiteten sie in den Wohntrakt.
Prescott nahm sein halb gegessenes Sandwich und warf es in den Müll.

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Als Prescott eine halbe Stunde später im Bereitschaftsraum der Captains saß, um Bericht zu erstatten, studierte die Bajoranerin mit nachdenklicher Miene die Akten, die der Sicherheitschef ihr überspielte. 
„Hm, diese M’Rass ist schon auf der Akademie mit anderen Kadetten aneinander geraten und hat gerne ihre Ausbilder gereizt. Allerdings nie so schlimm, dass Disziplinarmaßnahmen gegen sie nötig geworden wären.“
„Das sah vor ihrer Zeit bei der Sternenflotten anders aus“, erwiderte Prescott. „Als sie beim Max-Planck-Institut angefangen hat, soll sie dort wahrhaftig ihrem Professor an die Gurgel gegangen sein. Allerdings muss man bedenken, dass Caitianer im Durchschnitt erst mit zwanzig geschlechtsreif werden und das Hormonungleichgewicht bis zu zehn Jahre andauern kann.“ Prescott warf kurz einen Blick in die Akte der Caitianerin. „Mit vierundzwanzig hat sie auf der Akademie eingeschrieben. Vielleicht war sie da schon ein bisschen ruhiger.“
Lairis blickte erstaunt auf. „Zehn Jahre? Das bedeutet, unser Kätzchen ist gewissermaßen noch in der Pubertät? Dann kann man sie vielleicht nicht in vollem Maße verantwortlich machen.“ Die Kommandantin packte das PADD auf einen gut fünfzig Zentimeter hohen Stapel mit anderen Berichten und sah ihren Sicherheitschef durchdringend an. „Dennoch … M‘Rass ist keine Kuschelkatze, Commander. Caitianer stammen von Raubtieren ab, früher haben sie erbitterte Kriege um ihre wenigen Jagdgründe geführt und sich gegenseitig fast ausgerottet. Sie alle haben mehr oder weniger gewalttätige Impulse und müssen lernen, diese zu kontrollieren. Aber ich weiß von Jerad, dass M‘Rass die netteste und umgänglichste Person ist, solange sie niemand ärgert. Und ihren Freunden gegenüber ist sie loyal bis zum bitteren Ende. Sagt jedenfalls mein Erster Offizier und ich verlasse mich auf sein Urteil.“
„Jerad kennt sie?“, wunderte sich Prescott. 
Ein Schatten huschte über die Miene des Captains. „Sie war Kilaris beste Freundin auf der Akademie.“
„Verstehe“, entgegnete Prescott dumpf. „Trotzdem sollte sie nicht ungeschoren davon kommen.“
Lairis blickte ihren Sicherheitschef finster an, doch dann lächelte sie schief. „Geschoren dürfte sie ziemlich grotesk aussehen. Das wollen wir ihr doch nicht antun. Ein paar Tage Arrest dürften genügen. Wie viele, entscheidet das Ergebnis der Untersuchung. Außerdem soll sich Counselor T’Liza um sie kümmern, damit sie ihr Temperament besser in den Griff kriegt. Am besten mit ein paar vulkanischen Kohlinar-Tricks.“ 
„Counselor T’Liza wird noch einiges zu tun kriegen. Die Situation zerrt an unser aller Nerven“, meinte Prescott. „Was machen wir mit Tharev?“
„Auch das werden wir entscheiden, wenn die Untersuchung abgeschlossen ist. Aber bis auf Weiteres bleibt er vom Dienst suspendiert“, entschied Lairis. „Leiten Sie eine Ermittlung wegen Beleidigung eines Schiffskameraden und übler Nachrede ein.“ 
„Sie wollen ihn nicht einbuchten?“, hakte der Sicherheitschef nach. 
„Dafür habe ich im Moment keine Handhabe, Commander“, gab die Bajoranerin frustriert zurück. „Seine Aussage steht gegen die von M’Rass, die selber zugibt, dass sich ihr Verstand ausgeklinkt hat. Dass Tharev sie zur Weißglut getrieben hat, glaube ich gerne. Aber wer weiß, ob sie sich korrekt erinnert …“ 
„Eine Gedankenverschmelzung mit T’Liza soll bei Erinnerungsschwierigkeiten Wunder wirken“, bemerkte der Sicherheitschef trocken. 
„Da müsste M’Rass aber einverstanden sein“, hielt Lairis dagegen. „Fakt ist bis jetzt: Sie hat die Prügelei angefangen, Tharev hat sich nur verteidigt. Ich darf nicht mit zweierlei Maß messen, nur weil mir der blaue Schnösel unsympathisch ist.“ 
Prescott grinste flüchtig. „Ich verstehe. Falls die Katze kein Bedürfnis nach einem telepathischen Hotlink zur Counselor hat, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als die Freunde und Bekannten Tharevs auszufragen, um herauszufinden, ob er eine systematische Hetzkampagne gegen die Führungsoffiziere betreibt.“
„Tun Sie das“, stimmte der Captain zu. „Allerdings fürchte ich, diese Leute werden nicht die Wahrheit sagen.“
Prescott lächelte zuversichtlich. „Überlassen Sie das mir. Ich wäre ein schlechter Sicherheitschef, wenn ich nicht wüsste, wen ich wie befragen muss, um die richtigen Informationen raus zu kitzeln.“ 
„Aber lassen Sie die klingonischen Schmerzstäbe im Schrank … vorerst“, konterte Lairis mit einem Augenzwinkern. 
Prescott wusste, wie er den Humor seines Captains nehmen musste, und lächelte nur schief. 
„Sie können wegtreten“, entschied Lairis. „Und schicken Sie Vixpan rein.“
„Aye“, erwiderte Prescott und verließ den Raum.
Allein, inmitten ihrer Stapel von Datenpadds, umrahmt von exotischen Grünpflanzen, die das kalte, stylische Glas- und Chrom-Interior allmählich mit ihren Ablegern überwucherten, massierte Lairis leise stöhnend ihre Schläfen. Eine fiese Migräne hämmerte mit Eispickeln von innen gegen ihren Schädel, seit die DEFENDER in den Gamma-Quadranten aufgebrochen war. Die Jem’Hadar formieren sich, die Tarnvorrichtung spinnt, und nun prügeln sich auch noch meine Offiziere! Wenn das kein Grund für eine Midlife Crisis ist …       
Das Läuten des Türmelders verjagte des Captains Anflug von Selbstmitleid. 
„Herein“, sagte sie und Fähnrich Vixpan trat mit erwartungsvoller Miene durch die Tür. 
„Sie wollten mich  sprechen, Captain?“
„Setzen Sie sich.“ Lairis Ilana deutete auf die marineblaue Sitzgarnitur unter dem „Fenster“ hinter ihrem Schreibtisch. Die silberblauen Dolden des rigelianischen Sonnentau schnappten erfolglos nach ihrer Hand, als sie sich erhob und ihrem Kommunikationsoffizier in die „Kuschelecke“ folgte. So nannte sie scherzhaft die kleine Sitzgruppe mit Couchtisch, die neuerdings zur Ausstattung eines jeden modernen Bereitschaftsraumes gehörte. 
„Ich muss wissen, wie es dazu kommen konnte, dass sich gestandene Offiziere auf meinem Schiff gegenseitig die Augen auskratzen“, begann sie mit finsterer Miene. 
Vixpan schilderte den Vorfall noch einmal aus seiner Sicht, doch er sah, dass er seinem Captain nicht wirklich weiterhelfen konnte. 
Lairis beobachtete die vorbeiziehenden Sterne auf dem Fiktivfenster über der Couch, als suchte sie dort draußen Rat. „Dass die Führungsoffiziere und ich immer alles mitbekommen, was sich bei den unteren Rängen abspielt, wäre aus meiner Sicht zu viel verlangt“, sinnierte sie. „Ich stehe auch auf dem Standpunkt, dass Sie persönliche Probleme unter sich klären sollten … wenn es irgendwie geht. Aber falls es nicht mehr geht, sollte wenigstens die Counselor informiert werden.“ Nun blickte sie dem jungen Axanati ernst in die Augen. „Waren Sie bei T’Liza, Fähnrich?“
Vixpan schüttelte den Kopf. „Das schien mir nicht nötig, Ma’am.“
„Nicht nötig??? Tharev hat Sie beschimpft und es gab eine Prügelei!“, erwiderte die Bajoranerin scharf. „Verdammt, ich frage mich, was da unter der Oberfläche brodelt! Einerseits weiß ich, dass sich meine und Edwardsons Leute nicht unbedingt lieb haben – andererseits konnten alle Beteiligten damit umgehen wie Profis, und der Schiffsbetrieb lief ohne Probleme. Bisher.“ Nun blickte sie den Axanati eindringlich an. „Bitte sagen Sie mir ehrlich, ob dieser Eindruck falsch ist!“
„Nein, er ist nicht falsch, Captain“, erwiderte Vixpan aufrichtig. „Niemand hat mich bis dato verbal angegriffen oder gemobbt, falls Sie darauf hinaus wollen. Ich merke zwar, dass die Edwardson-Fraktion nichts mit mir zu tun haben will, und ich reagiere über die Maßen empfindlich auf Disharmonien innerhalb der Herde … ähm, Crew … aber das ist eine Eigenart meiner Spezies. Kein Fall für den Counselor.“ Er hob den Blick und seine Ohren drehten sich nach vorn. „Auch keine Sache, wegen der Sie sich Vorwürfe machen sollten, Captain.“
„Ich merke Sie als Counselor vor, falls T’Liza sich irgendwann anders orientieren sollte“, scherzte Lairis. In der Tat wollte sie nicht zu diesen abgehobenen Vorgesetzten gehören, die keinen Schimmer hatten, was ihre Untergebenen bewegte. Vixpan hatte ihre Sorge sehr schnell durchschaut. „Die Sticheleien gegen Sie und M’Rass waren also der erste Vorfall dieser Art?“, hakte die Bajoranerin nach. 
„Ja. Der erste, vom dem ich weiß“, antwortete Vixpan. 
Das beruhigte Lairis – doch die Frage, welcher Pah-Geist in Tharev und M’Rass gefahren sein mochte, beschäftigte sie nach wie vor. 

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