TrekNation

Das ultimative Archiv deutscher Star Trek Fanfiction!

Pandora

von Martina Bernsdorf

Kapitel 1

„Ich glaube, ich will gar nicht wissen, was passiert ist.“ Julian Bashir blickte von Dax zu Kira, die beide in klingonischer Kampfkleidung auf einer Behandlungsliege saßen, ein Bat´leth unter dem Arm.

„Nie wieder lasse ich mich auf so was ein.“ Kira warf demonstrativ die klingonische Waffe auf den Boden, wo sie scheppernd liegenblieb. „Julian, lassen Sie sich von Dax nie überreden, mit ihr eine klingonische Oper nach zu spielen. Das ist lebensgefährlich!“

Sie betastete vorsichtig die sich langsam blau verfärbende Beule auf ihrer Stirn.

„Du hast einfach keine Ahnung von Spaß, Nerys, außerdem würde es Worf gar nicht schätzen, wie du mit seinem Bat´leth umgehst.“ Dax´ Nase wies einen gewöhnungsbedürftigen Knick auf, und sie deutete anklagend auf die Waffe am Boden.

„Spaß, oh ja, klar doch, wenn es einem Spaß macht, sich gegen eine Horde mordgieriger Klingonen zur Wehr zu setzen, dann habe ich natürlich keine Ahnung von Spaß! Das nächste Mal werde ich das Holoprogramm bestimmen und dafür sorgen, dass weder meine Ohren noch mein Körper dabei gefoltert werden.“ Kira klang reichlich ungnädig.

Julian Bashir seufzte unhörbar, stieg vorsichtig über das Bat´leth, er wollte nicht unbedingt auf Worfs Waffe treten, vielleicht sahen Klingonen darin einen Sakrileg, und er hatte nicht die geringste Lust auf eine Vendetta mit Worf. Er betastete die Beule auf Kiras Stirn und fing sich einen strafenden Blick und ein genervtes „Autsch, verdammt!“ von ihr ein. Mit einigen Handgriffen und mit Hilfe des medizinischen Geweberegenerators ließ er die Beule verschwinden und wandte sich an Dax, um ihrer Nase wieder zu der geraden Form zu verhelfen, die ihr klassisch schönes Profil ausmachte.

„Es ist alles Nerys´ Schuld.“ Dax blickte Bashir mit ihren blauen Augen fest an, so als erwarte sie, dass er ihr zustimmte. Bashir wäre lieber mit nackten Füßen durch die Hölle gegangen, als das zu tun. Er fühlte förmlich, wie Kiras Blick Löcher in den Rücken seiner Uniform brannte, sein nächstes Wort könnte sein letztes sein. Als er heute morgen seinen Dienst angetreten hatte, war ihm nicht bewusst gewesen, wie lebensgefährlich dies sein würde.

„Was heißt hier, meine Schuld?“

Dax schnüffelte probeweise durch ihre gerichtete Nase. „Alles wäre bestens gewesen, wenn Nerys nicht gedacht hätte, sie müsse mit ein paar wilden Kampftechniken aufwarten. Wenn sie sich an die Oper gehalten wäre, dann wäre alles in bester Ordnung gewesen.“

„Klar doch“, Kiras Stimme tropfte vor Zynismus. „Wenn eine Horde mordgieriger Klingonen auf einen zustürmt, dann hält man natürlich inne, schmettert erst eine furchtbare Arie von Blutgier und Gemetzel, und dann wehrt man sich, entschuldige, dass ich das vergessen habe.“

Dax stemmte die Hände in die Hüften und blickte den Mediziner an, der sich weit wegwünschte und sich gleichzeitig vornahm, nie mit Dax eine Holokammer zu betreten.

„Da sehen Sie, Julian. Es war nur ihre Schuld.“

„Du hast halt keine Ahnung von Widerstandskampftechniken, sonst wärst du mir nicht mitten in den Weg gesprungen.“ Kira verschränkte die Arme.

Bashir wich ein wenig zurück, nachdem er beide wieder hergestellt hatte, wünschte er sich nichts sehnlicher, als verschwinden zu können, ehe jemand auf die Idee kam, ihn als Schiedsrichter zu missbrauchen. Hilfesuchend blickte er sich zu der bajoranischen Krankenschwester um, aber die war unauffällig verschwunden, er beglückwünschte sie stumm zu ihrer Klugheit.

„Nun, Julian?“ Dax schreckte ihn mit ihrer Frage auf, er blickte von einer der Frauen zur anderen. „Was?“

„Es ist doch eindeutig, dass Nerys schuld an der Sache ist, es war ihr Kopf, der meine Nase gebrochen hat.“ Anscheinend erwartete die Trill eine Bestätigung.

Bashir schluckte und blickte zu Kira, in deren nachtschwarzen Augen es wütend funkelte. Er fragte sich, welche von den beiden Frauen ihm das Leben schwerer machen könnte, und kam zu dem Schluss, dass sie sich da wohl beide in nichts nachstehen würden. Es würde nur einer auf der Strecke bleiben, der arme, bedauernswerte Mediziner Dr. Julian Bashir, er ruhe in Frieden...

Bashir sah, wie es leicht um Dax´ Mundwinkel zuckte, sie wechselte mit Kira einen Blick, und auch die Bajoranerin gluckste nun leise, beide brachen in schallendes Gelächter aus.

„Das ist gar nicht komisch.“ Bashir kratzte die Reste seiner medizinischen Würde zusammen, aber Kira und Dax lachten weiter und glitten nun von der medizinischen Liege, Kira klaubte Worfs Bat´leth auf. „Weiß er eigentlich, dass du seine Waffe verleihst?“

Dax ließ ein Grinsen aufblitzen. „Was der Klingone nicht weiß, macht ihn nicht heiß.“

Die Trill schlug Bashir freundschaftlich auf die rechte Schulter. „Ich mach das wieder gut, Julian.“

Kira gluckste. „Ja, sie lädt Sie zu einer klingonischen Oper ein.“

Julian Bashir öffnete den Mund, aber er kam nicht dazu, darauf zu antworten, denn in diesem Moment erklang ein durchdringender Alarm, und sämtliche Anzeigen in der Krankenstation blinkten in einen grellem Rot.

„Ein toxischer Alarm?“ Kira hob die Stimme, um den Lärm zu übertönen, diese Art Alarm war ihr nicht geläufig, es war nicht der normale Rotalarm.

Der Alarm verklang, während Bashir zu seiner Konsole rannte und die Informationen abrief. Er blickte zu Kira und Dax auf. „Biologischer Alarm, eines der gerade angekommenen Schiffe muss einen Krankheitserreger an Bord gehabt haben. Als die Besatzung durch die Schleuse ging, wurde der Alarm ausgelöst.“ Er kontrollierte die Anzeigen. „Scheint unter Kontrolle zu sein, an der Luftschleuse hielt sich sonst niemand auf, wir haben ein Sicherheitsfeld der Stufe 4 um den Bereich gelegt, und die biologischen Filter sind aktiv.“

Dax runzelte die Stirn. „Werden Bakterien und Viren nicht automatisch in der Schleuse erkannt und beseitigt?“

Bashir sah von seinen Anzeigen auf, seine braunen Augen blickten ernst. „Ja, es muss also etwas Neues sein.“


* * *


Julian Bashir hörte seinen eigenen Atem, er beschlug leicht die Sichtscheibe seines biologischen Schutzanzuges, und winzige Tropfen Kondenswasser setzten sich auf dem Innenglas ab. Er hob die Hand, ehe ihm bewusst wurde, dass er nicht die Möglichkeit hatte, die Tropfen wegzuwischen. Er ging zu den fünf verhüllten Gestalten auf den Liegen, in dem ansonsten kargen Raum. Es war eigentlich der Isolationsraum, ausgestattet mit mehrfachen Schleusensystemen und für eine Quarantäne bestens geeignet, aber er fragte sich nun, wie es wohl war, in so einem Raum sitzen zu müssen, mit der Gewissheit des Todes oder der Ungewissheit, ob man ein Heilmittel fand.

Er hatte keines gefunden.

Die fünf stummen Gestalten waren alle tot, der Quarantäneraum war zu einer Leichenhalle geworden. Binnen zweier Tage waren sie gestorben, einer war bereits tot in der Schleuse gelegen, von seinen Gefährten getragen, bis das Sicherheitsfeld sie aufgehalten hatte.

Die anderen waren ihrem toten Freund nur allzu bald gefolgt. Bashir hob die blutbesudelte Decke hoch, unter der einer der fünf Besatzungsmitglieder lag. So waren sie alle gestorben, erst Fieber, Muskelkrämpfe, Blutdruck und Pulswerte schwankend, bis hin zum allgemeinen Systemzusammenbruch, mit der Zeit bluteten sie dann aus allen Poren, und dann war der Tod schon sehr nahe.

Die innerlichen Schäden, die das Virus anrichtete, waren noch verheerender, wie die äußerlich sichtbaren. Die Organe versagten nach und nach, Hirnnerven starben ab, Rückenmarkszellen verflüssigten sich, aber zu dem Zeitpunkt waren die Opfer meist schon tot.

Selbst mit der modernsten Medizin, die ihm zur Verfügung stand, war ihm nicht gelungen, das Virus auch nur zu bremsen. Er konnte Nervenzellen züchten, aber das Virus vernichtete die neu eingepflanzten Zellen schneller, als man sie transplantieren konnte. Er konnte Organe ersetzen, aber das Virus zerfraß binnen kürzester Zeit auch das neue Organ, und damit zögerte er im Grunde nur den unweigerlichen Tod ein wenig heraus, damit verlängerte er das Leiden.

Nie zuvor hatte er ein solches Virus gesehen, unter dem Elektronenmikroskop war es ein schwarzes Etwas, das sich wie ein gefräßiger Schatten über den Körper ausbreitete, erst über das Blut, dann von einem Organ zum anderen. Und es veränderte sich, das war das Erschreckendste daran, es war in so hohen Grade mutagen, das Bashir sich weigerte zu glauben, dass die Natur so etwas herstellen konnte, dazu war das Virus zu bösartig.

Er zog das blutbesudelte Laken von der Leiche und lauschte seinem hektischen Atem, der sich am Glas seines biologischen Schutzanzugs brach, viel zu schnell, wie der nüchterne Mediziner in ihm feststellte.

Der Mann war noch jung gewesen. Bashir hob eines der chirurgischen Laserskalpelle hoch und begann mit der Autopsie, vielleicht hatte er etwas übersehen, etwas, von dem ihm diese stumme Gestalt erzählen konnte. Sie verließen sich manchmal viel zu sehr auf die technologischen, dienstbaren Geister, aber selbst die besten Scanner konnten etwas übersehen, selbst der beste medizinische Tricorder konnte nur analysieren, was bekannt war, und hier hatte er es mit dem Unbekannten zu tun.

Bashir verharrte mit dem Skalpell über dem Brustbein des toten Bajoraners, dann schnitt er entschlossen zu.


* * *


Benjamin Sisko knetete seinen Baseball, während er mit steinernem Gesicht auf Bashir wartete. Er lauschte den leisen Gesprächen der restlichen Offiziere im Besprechungsraum, hörte die leisen Spekulationen, registrierte sie, sprach aber nicht, er würde erst sprechen, wenn er alle Fakten kannte.

Bashir betrat den Raum und sah, wie jeder Blick sich auf ihn richtete, er wusste, wie er wohl aussah, übermüdet, bleich und wie von Dämonen gejagt. Er setzte sich an den leeren Platz am Tisch und blickte zu Sisko.

„Haben Sie Antworten, Dr. Bashir?“

Der Mediziner blickte auf sein Computerpadd, als sei dort die Antwort auf Siskos berechtigte Frage, nur was sollte er darauf antworten?

„Ich fürchte, es bleiben mehr Fragen, als Antworten, Captain.“ Er sah Sisko fest an. „Wir wissen nur soviel, es ist ein Virus, es ist ausgesprochen mutagen, das heißt, es verändert sich praktisch ständig, was für die Natur nicht unbedingt ungewöhnlich ist, aber bei der Art, wie schnell und wie extrem aggressiv das Virus dies tut, liegt der Schluss nahe, dass es sich um ein Kunstprodukt handelt.“

„Eine biologische Waffe?“ Kira blickte Bashir fragend an.

„Anzunehmen, wir wissen, es ist extrem tödlich, und es ist ein Virus, das auf verschiedene Rassen übertragbar ist. Die fünf Toten sind Bajoraner, Terraner und ein Klingone. Wir müssen davon ausgehen, dass es wohl die meisten bekannten Rassen infizieren könnte.“

Sisko verschränkte die Finger. „Wie wird es übertragen?“

Bashir seufzte. „Leider ist es wohl auch dabei anpassungsfähig, gut möglich, dass die erste Form des Virus noch von Körperkontakt abhängig war, aber inzwischen müssen wir von einer freischwebenden Form ausgehen, die sich über die Luft ausbreitet.“

Sisko zögerte einen Sekundenbruchteil, ehe er die Frage stellte. „Wie stehen die Chancen, dass sich jemand an Bord von DS9 infiziert hat?“

Jeder der anwesenden Offiziere wechselte bedrückte Blicke, sie alle hatten den Bericht von Bashir gesehen, und auch wenn ihnen teilweise die medizinischen Fachausdrücke nichts sagten, sprachen die fünf Toten eine allzu deutliche Sprache.

„Wir haben bei dem Alarm sofort den ganzen Bereich abgeriegelt, die Kranken wurden in den Isolationsraum gebeamt, keiner kam mit ihnen in Kontakt, bis auf das medizinische Personal, und wir trugen alle biologische Schutzanzüge der Stufe 4. Inzwischen wurde die Luft in dem Schleusenbereich vollständig abgezogen, und zumindest eines kann dieses Virus nicht, es überlebt nicht im Vakuum. Die Autopsie hat auch keine neuen Antworten gebracht, eher noch mehr Fragen. Ich würde vorschlagen, die Leichen vollständig zu vernichten, um dem Virus keine Überlebenschance zu geben.“

„Die Leichen vernichten?“ Dax blickte Bashir fragend an. „Meinen Sie, das ist wirklich notwendig?“

Der Mediziner nickte nachdrücklich. „Ja.“ Er warf einen Blick zu Odo, der als Sicherheitschef der Station anwesend war. „Was haben Sie über das Raumschiff und die Besatzung herausgefunden, Constable?“

Der Formwandler rückte sich auf seinem Sessel zurecht. „Die Papiere waren gefälscht, aber es war kein großes Problem herauszufinden, woher sie wirklich gekommen sind.“ Odo blickte sich um. „Es gibt sicherlich ohnehin nicht viele Orte in diesem Quadranten, wo Bajoraner, Terraner und Klingonen zusammenleben, zudem ist ihr Raumschiff nicht registriert.“

„Maquis?“ O´Brien war zu dem selben Schluss gekommen wie die restlichen Offiziere.

„Zumindest kommen sie aus den Randwelten, von den Badlands, und inwieweit die Siedler dieser Welten zum Maquis gehören, dürfen Sie alle für sich selbst beantworten.“

„Haben Sie genau herausfinden können, von welchem, Planeten?“ Sisko blickte den Formwandler fragend an, der kurz mit dem Kopf nickte. „Von Equilon 3.“

Sisko presste die Lippen zusammen. „Ausgerechnet!“ Er bemerkte den fragenden Blick seiner Offiziere. „Der Geheimdienst meldet seit Monaten von einer angespannten Lage auf diesem Planeten, die cardassianischen Kolonisten im Norden und die Siedler im Süden stehen kurz vor einem offenen Krieg. Die Föderation hat ihre Hilfe angeboten, bei den Friedensverhandlungen, etwas, das die Siedler abgelehnt haben.“

„Sie werden unsere Hilfe nicht erneut ablehnen, davon bin ich überzeugt. Ich möchte nach Equilon 3, um Forschung vor Ort zu betreiben, die fünf Opfer waren alle schon in einem weit fortgeschrittenen Stadium der Krankheit, ich muss den genauen Verlauf studieren, und vielleicht findet sich im Anfangsstadium ein Ansatzpunkt für ein Heilmittel.“ In Bashirs Augen glitzerte es.

„Ich habe nicht vor, meinen medizinischen Offizier in so ein Gebiet zu schicken.“ Sisko stellte sich Bashirs Blick.

„Aber sie werden sonst alle sterben, Captain, wenn wir warten, wird es in einigen Wochen keine Siedlung mehr geben.“

„Ich würde Dr. Bashir begleiten.“ Dax blickte zu Sisko. „Es ist notwendig, Benjamin. Wir können die Siedler nicht einfach sterben lassen, ob sie nun um unsere Hilfe bitten oder nicht. Ich bin in erster Linie Wissenschaftlerin, und als solche kann ich dort von Nutzen sein, so wie Bashir in erster Linie Arzt ist und erst dann Sternenflottenoffizier.“

Sisko strich sich nachdenklich über sein Kinn, Dax wusste, dass er noch nicht überzeugt war und vor allem seine Offiziere nicht in Gefahr bringen wollte.

„Wir dürfen nicht vergessen, welche Gefahr von Equilon 3 ausgeht.“ Bashir hatte sein bestes Argument bis zum Schluss aufgehoben, und mit seinen Worten richteten sich die Augen aller wieder auf ihn.

„Wir hatten unglaubliches Glück, dass dieses Raumschiff an einer Raumstation dockte. Stellen Sie sich vor, es wäre direkt nach Bajor weitergeflogen! Bisher sind noch nicht alle Landeports mit bakteriologischen Schleusen ausgestattet. Wir sind nur haarscharf an einer Katastrophe in globalem Rahmen vorbeigegangen, und es gibt viele Welten, die nicht über die technologischen Mittel verfügen, eine solche Seuche bereits an den Landeports zu erkennen. Jeder, der von Equilon 3 aus einen anderen Planeten ansteuert, hat einen tödlichen Passagier mit an Bord. Wir müssen dahin, schon allein, um zu verhindern, dass sich der Tod von Equilon 3 ausbreitet.“

Sisko nickte schließlich. „Können Sie Dax und sich vor dem Virus schützen?“

„Ich bin auch mit dabei.“ Kira wirkte grimmig. Sisko blickte sie fragend an, sie war keine Wissenschaftlerin, ihr Wunsch war ungewöhnlich.

„Equilon 3 ist ein Pulverfass, wenn ich Sie vorher richtig verstanden habe, Captain. Cardassianer und Maquis oder zumindest Siedler, die bereit sind, mit Waffengewalt ihre Gebiete zu verteidigen. Ich bin Bajoranerin und somit kein Föderationsmitglied, ich könnte mit den Leuten eher reden als Sie und versuchen, einen Krieg zu verhindern.“ Kira wich Siskos prüfendem Blick nicht aus, ihre wahren Beweggründe gehörten nicht in diese Diskussion, denn sie hätten Sisko kaum überzeugt. Sie wollte dabei sein, weil sie wusste, dass dieses Virus kein Zufall war, und wenn auf Equilon 3 nur Siedler starben und keine Cardassianer, dann wusste sie, wo sie nach einem Heilmittel suchen würde, und dazu musste sie nicht Medizin studiert haben.

Sisko nickte schließlich erneut und blickte dann wieder zu Bashir. „Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet, Doktor. Können Sie sich und das Außenteam auf Equilon 3 vor dem Virus schützen?“

Bashir blickte zu O´Brien, der sich räusperte und ein kleines Gerät auf den Tisch legte. „Der Doc und ich haben uns etwas überlegt, eine Art von biologischem Energieschutzschild, Stufe drei, höher kommen wir nicht, weil die Speichermodule sonst zu schnell überlastet werden.“

„Reicht das?“ Siskos Augen forderten eine ehrliche Antwort.

Bashir wich seinem Blick nicht aus. „Ich hoffe es, Captain, dies ist ein ungetestetes Schutzschild, das Virus ist aggressiver als jeder mir bekannte Krankheitserreger. Eine absolute Sicherheit gibt es nicht.“

Sisko warf einen Blick zu Dax, die mit einem schwachen Lächeln die Schultern hob. „In den Sternenflottenstatuten steht, dass man unter Umständen in Ausübung des Dienstes verletzt oder getötet werden kann, wir alle kennen das Risiko.“

Kira nickte zustimmend. „Sicherheit ist der Luxus eines Träumers, Captain, nichts als eine Illusion, von der wir gerne träumen, die aber keinen Bestand in der realen Welt hat.“

Sisko schüttelte leicht den Kopf. „Ich kann nicht behaupten, dass es mir behagt, sie in dieses Gebiet zu schicken, aber angesichts der Gefahr und Dringlichkeit bleibt mir nichts anderes übrig. Mag sein, dass Sicherheit eine Illusion ist, aber ich erwarte von jedem einzelnen von Ihnen, dass Sie jede Vorsicht walten lassen und keine unkalkulierbaren Risiken eingehen.“ Ein ernstes Lächeln milderte die Schärfe seiner Worte.

„Ich erwarte von Ihnen, dass sie gesund nach DS9 zurückkehren.“

Rezensionen