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Being loved

von Emony

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Obwohl die letzten Tage sie sehr angestrengt hatten gelang es B’Elanna nicht, wie gewöhnlich in den Armen ihres Mannes einzuschlafen. Sie hatte viele Fehler begangen, von der Genmanipulation ihrer Tochter bis hin zur Umprogrammierung des Holo-Doktors. Zwar hatte dieser ihre Entschuldigung angenommen und ihr wohl auch verziehen, aber dennoch plagte sie auch nach drei Tagen das schlechte Gewissen.

Und was würde sie eines Tages ihrer Tochter erzählen? Sollte sie ihr davon erzählen, dass sie versucht hatte ihr die klingonischen Gene zu entziehen, um sie rein menschlich werden zu lassen? Dass sie bereit gewesen war, das zu verändern, was vermutlich eines Tages ihr ganzes Wesen ausmachen würde?

B’Elanna schämte sich in Grund und Boden dafür. Sie hatte gehandelt, ohne wirklich darüber nachzudenken. Ohne den Wunsch ihres Mannes zu respektieren und zu akzeptieren. Er war bereit dazu, es mit noch einer ‚Klingonin’ aufzunehmen. Einer Viertelklingonin. Doch wie der Doktor sagte, diese Gene würden stärker hervorstechen, als die menschlichen, auch wenn es lediglich fünfundzwanzig Prozent waren.

Sie dachte zurück an die holographische Darstellung, die der Doktor ihr vor drei Tagen zuletzt gezeigt hatte und lächelte mild. Sie war unverkennbar ihre Tochter, allein die Stirn war typisch klingonisch. Und dennoch, es war ein wunderschönes Baby. Ein einmaliges Baby.

Als sie noch klein war, erinnerte sich B’Elanna, hatte sie sich selbst immer für hässlich, ja sogar für abstoßend gehalten. Ständig wollte sie aussehen, wie all die anderen Mädchen in ihrer Schule, mit menschlichen Stirnen. Ihr Temperament konnte kontrolliert werden, aber ihr Aussehen nicht. Und ganz gleich, was ihre Mutter und ihr Vater auch stets zu ihr sagten, dass sie sehr hübsch sei, sie hatte es ihnen nie glauben wollen.

Und das hatte sich auch nicht geändert, bis Tom es ihr, nach ihrem ersten offiziellen Date gesagt hatte. Gerade weil sie nur zur Hälfte Klingonin war liebte er sie so sehr und empfand sie als wunderschön. Das hatte er ihr mehrmals gesagt, bis sie schließlich bereit dazu war ihm zu glauben. Und ihr Feuer war das Sahnehäubchen, wie er sich eins so eloquent ausgedrückt hatte.

Wenn sie sich jetzt daran zurück erinnerte, wie sie ihn am Anfang ihrer gemeinsamen Reise empfunden hatte und wie sie jetzt fühlte... Es konnte keinen größeren Unterschied geben. Früher war er ein Schürzenjäger gewesen, ein Macho wie aus dem Buch und nun war er der einfühlsamste, zärtlichste und ehrlichste Mann, den sie je in ihrem gesamten Leben getroffen hatte.

Sie wusste, dass er sich die Hörner reichlich abgestoßen hatte und zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass seine Liebe ewig währen würde. Ebenso wie ihre, für ihn. Doch manchmal, gerade wenn sie solchen Mist wie vor einigen Tagen baute, dann bekam sie Angst, dass er doch eines Tages die Nase von ihr voll haben würde. – Und dabei gab es nichts, das sie mehr ängstigte als von ihm verlassen zu werden.

Tom Paris hatte sie gezähmt, ihre Launen ertragen und mit Humor genommen, ganz gleich wie sie ihn an manchen Tagen auch betitelt hatte. Er hatte sich entwickelt und war reif geworden, in mancher Hinsicht zumindest. Wenn er mit Harry zusammen war, dann neigte er dazu, sich in seiner Entwicklung zurückzuentwickeln. Aber all dies machte Tom aus und es störte sie kein bisschen.

Sie nahm ihn, mit allen Ecken und Kanten und er tat es genauso auch mit ihr. Sie wusste, dass der Mensch den man liebt vieles falsch machen kann und man dennoch in der Lage ist zu verzeihen, und doch – die Furcht blieb bestehen, dass sie eines Tages, wie ihre Mutter allein mit dem Kind dastehen würde, weil sie vielleicht doch mal zu weit gegangen war.

B’Elanna musterte ihn, während er friedlich und mit geschlossenen Augen neben ihr lag. Sie erkannte nur grobe Umrisse, aber sie kannte seine Gesichtszüge gut und konnte ihn sich richtig vorstellen. Liebevoll strich sie ihm über die Wange und verstrickte ihre linke Hand in seinem blonden Haar.

„Hey“, kam es schläfrig von ihm und sie zog ihre Hand zurück.

„Entschuldige, Tom, ich wollte dich nicht wecken.“

„Macht doch nichts“, meinte er und sie glaubte ein Lächeln aus seiner Stimme herauszuhören. „Kannst du nicht schlafen?“

„Nein“, antwortete sie. „Mir geht zuviel im Kopf herum.“

„Was zum Beispiel?“, erkundigte er sich und richtete sich ein wenig auf.

„Die vergangenen Tage... sie lassen mich nicht los“, gestand sie offen.

„Komm her“, bat Tom und forderte B’Elanna auf sich in seine Armbeuge zu kuscheln, was sie auch prompt tat. „Willst du darüber reden?“

„Es will mir nur nicht aus dem Kopf, das ist alles. Ich sehe alles ständig wie in einem Film vor mir, höre immer wieder unsere Diskussionen.“ Sie schloss die Augen und legte den Kopf so auf seine Brust, dass sie seinen Herzschlag hören konnte.

„Du glaubst mir immer noch nicht, oder?“

„Ich möchte es glauben, Tom, aber ich habe einfach Angst, dass wenn ich es tue, ich eines Tages furchtbar verletzt werde. – Ich bin solche Empfindungen nicht gewohnt und auch nicht, dass wir so offen darüber reden.“ B’Elanna seufzte.

Behutsam streichelte Tom ihren Arm. „Ich kann es dir jetzt noch nicht beweisen, aber wenn wir alt und grau sind, wir die ersten Enkelkinder haben, dann wirst du sehen, dass ich es ernst meine.“ Zärtlich berührten seine Lippen ihre Stirn. „B’Elanna, du bist meine Welt, mein Zuhause. Ich liebe dich so sehr, dass ich manchmal Angst habe dich zu erdrücken.“

Tränen stiegen ihr in die Augen und sie schloss diese schnell, wobei sich ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen legte. „Das selbe empfinde ich auch für dich, nur habe ich Angst, dass ich es manchmal nicht richtig zeige.“

„Das tust du, B’Elanna. Jedes mal, wenn du mich ansiehst, mit mir sprichst, mich anlächelst oder auch mal anschreist, wenn du mich berührst und wir uns lieben... immer dann weiß ich, dass du mich liebst. Du zeigst es mir, ohne dass es dir auffällt und ich hoffe, dass sich das niemals ändern wird.“

„Womit habe ich einen Mann wie dich nur verdient, Tom. Du gibst mir mehr als ich verdiene“, flüsterte sie gegen seine Brust.

Er lachte leise. „Du denkst, dass du es nicht verdienst... – das stimmt nicht. Du solltest aufhören derart an dir zu zweifeln, B’Elanna. Ich hätte dich nicht geheiratet, würde ich mir dessen nicht vollkommen sicher sein, dass du die Frau bist an deren Seite ich alt werden will. Die Frau, von der ich Kinder möchte. – Du solltest dir nicht so viele Gedanken machen und auch damit aufhören dir einzureden, dass du es nicht wert bist geliebt zu werden.“

Sie antwortete nichts darauf, sondern ließ seine Worte auf sich wirken.

„B’Elanna?“, fragte er nach einer Weile des Schweigens. Sie nahm an, dass er glaubte sie sei eingeschlafen.

„Ich bin noch wach...“

„Bitte denk nicht länger über das nach, was diese Woche geschehen ist. Du wirst eine wundervolle Mutter werden und ich hoffe, dass ich unserer Tochter ein guter Vater sein werde. – Du weißt, dass ich nicht nachtragend bin. Ich weiß nämlich besser als manch anderer, wie es ist, wenn man ewig für alte Fehler bestraft wird. Vergessen wir die Sache einfach, und konzentrieren wir uns auf unsere Zukunft, auf unser Baby.“

Sie drehte sich so in seinem Arm herum, dass sie ihm in die Augen sehen konnte. Trotz der Dunkelheit sah die den Glanz darin und das Lächeln auf seinen Lippen. Sie lehnte sich etwas vor, um ihn zu küssen.

„Du wirst ein guter Vater sein, Tom. Ebenso wie du ein wundervoller Ehemann bist. – Und wieso sollte ich aufhören mir Vorwürfe zu machen und an mir zu zweifeln, du bist kein bisschen anders in dieser Hinsicht“, zwinkerte sie, auch wenn er es vermutlich nicht sehen konnte.

„Ich verstecke es aber gekonnt“, grinste er.

„Dann schließen wir einen Pakt. Keiner von uns zweifelt mehr an sich, keine Vorwürfe mehr. Okay?“

„Kein Problem, das schaffen wir doch mit links“, sagte er und zog sie zu sich, um sie erneut zu küssen.

Diesmal war es ein langer und inniger Kuss, einer von denen, die sie süchtig und hungrig nach mehr machten und alles um sie herum vergessen ließen.

Er dirigierte sie auf den Rücken und begann damit ihren Hals zu küssen, während seine rechte Hand sich unter ihr Schlafshirt schob. Sie seufzte und entspannte sich unter seinen Berührungen.

Tom wusste schon immer, wie er sie dazu bringen konnte den Alltag zu vergessen und abzuschalten. Sie genoss es, dass er sich abermals bemühte sie abzulenken, und presste ihren Kopf rücklings in die Kissen, als er damit begann zärtliche Küsse auf ihren Bauch zu hauchen.

ENDE
Lasst mich wissen, was ihr von meiner ersten T/P Story haltet. Ich liebe FB!
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