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Verbunden

von LizzyTucker

Kapitel 1

Kapitel 1

T’Pol saß, wie so oft, allein in der Messe. Die Beleuchtung war spärlich. Die Tasse Pfefferminztee stand auf dem Tisch und in ihrer Hand hielt sie ein Padd. Sie starrte auf das Display und versuchte sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, aber es gelang ihr einfach nicht. Es war drei Uhr in der Nacht. Wieder eine Nacht die sie durcharbeiten würde. Sie konnte nicht allein sein. Nicht allein mit ihren Gedanken, ihren Gefühlen. Es klang albern, als Vulkanierin sollte es eigentlich kein Problem für sie sein, solch ungewollten Gefühle zu unterdrücken, doch seit dieser „Abhängigkeit“ war sie nicht mehr in der Lage ihre Gefühle vollkommen zu beherrschen. Müde rieb sie sich über die Augen. Commander Charles „Trip“ Tucker der Dritte. Als sie damals zugestimmt hatte mit ihm die Neuropressur durchzuführen, hätte sie nie daran gedacht nun vor diesem Scherbenhaufen zu stehen. Sie waren sich so nah gekommen. Sie hatte ihm vertraut, wie niemandem vor ihm. Dann kam Koss und sie tat ihre Pflicht. Für ihre Mutter, die ihr so schmerzlich in den Rücken fiel. Sie heiratete diesen Fremden um ihrer Mutter zu helfen und diese? Tja, gab all dies einfach auf um einem anderen Glauben zu folgen. Hätte ihr das nicht ein wenig eher einfallen können? T’Pol könnte heute mit Trip zusammen sein, wenn … Ach und schon wieder kreisten ihre Gedanken nur um diesen einen. Und die Wut auf ihre Mutter kochte wieder hoch. Die Wut über die Hochzeit, die nicht nötig gewesen war, die Wut darüber, dass sie ihr verschwiegen hatte, dass sie Syrrannitin war und die Wut sie in diesem ganzen Chaos allein zu lassen. Eine Träne rann ganz sachte über ihre Wange. Wieder diese Gefühle, denen sie nicht gewachsen war. Als Koss ihre Ehe schied, war sie erleichtert gewesen. War doch nun der Weg für sie und Trip frei, doch irgendwie wollte er sie nicht mehr. Er war gegangen. Hatte sich auf ein anderes Schiff versetzen lassen. Ihre Augen brannten und sie fühlte wieder diesen furchtbaren Schmerz in ihrer Brust. Sie wusste, dass er von Gefühlen verursacht wurde. Wie konnten nur die Menschen mit diesen Qualen existieren? Sie schaute auf die Uhr. Knapp vor vier. Sie stellte die Tasse zurück und wollte gerade den Raum verlassen, als sich die Tür öffnete und Captain Archer eintrat.

„Auch so früh schon auf den Beinen?“ Er lächelte sie an. Er wusste es. Seit Trip ihn um die Versetzung gebeten hatte, wusste er woher die Traurigkeit in ihren Augen kam. Die kühle Vulkanierin. Seine Aufpasserin. Irgendwie fühlte er sich verantwortlich. Trip war sein bester Freund und, dass dies hier passierte, konnte er nicht verstehen. Als er von der Hochzeit erfahren hatte, da hätte er den Weggang von Trip verstehen können, aber nun? Jetzt? Und da er sah, wie sehr sie litt, konnte er die Entscheidung seines besten Freundes einfach nicht verstehen. Wieso hatte er denn nur dieser Versetzung zu gestimmt? Er hätte ihn nicht gehen lassen dürfen. So hätte er vielleicht noch helfen können. „Ich wollte noch diese Analyse fertig machen und habe gar nicht gemerkt wie die Zeit verflog.“ T’Pols Stimme klang zerbrechlich. Er glaubte ihr nicht. Früher hätte sie für so eine einfache Analyse höchstens eine Stunde gebraucht. Sie arbeitete nun schon seit zwei Tagen daran.

„Wollen Sie mir nicht Ihr Herz ausschütten?“ Diesmal wollte er es direkt versuchen. So konnte sie ihm vielleicht nicht so einfach entwischen.

„Captain, was gibt es da noch zu reden? Ich werde es schaffen.“ Ihrer Stimme fehlte jede Zuversicht, doch bevor Archer reagieren konnte, entwischte sie durch die Tür und flüchtete in ihr Quartier.
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