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With a little Help

von Emony

Kapitel 1

Persönliches Computer Logbuch Kathryn Janeway; Sternzeit 55123.0:

Auf dem gesamten Schiff ist die gute Laune zu spüren, die der heutige Tag mit sich bringt. Wie immer wird auch an diesem 14. Februar im Kasino eine Valentinsfeier stattfinden, auf die sich alle schon sehr freuen - ich eingeschlossen - und die Neelix organisiert hat. Möglicherweise ist es nur ein Gefühl, aber ich glaube, heute könnte ein besonderer Tag werden - einer, an den ich mich lange zurück erinnern werde ... Eintrag Ende.


Kathryn verließ ihren Bereitschaftsraum und betrat die Brücke.

Seven hatte an diesem Morgen einen Planeten entdeckt, welcher ein großes Dilithium-Vorkommen besaß. Sie hatten den Kurs gesetzt und flogen mit Warp 4. Allerdings würde es dennoch bis zum nächsten Tag dauern, ehe sie das System erreichten.

Sie setzte sich neben ihren Ersten Offizier auf ihren Sessel und lehnte sich ihm ein Stück entgegen. Janeway bemühte sich, so neutral wie möglich zu klingen: "Werden Sie heute auch auf die Feier kommen, Commander?"

Chakotay gab einige Befehle in den Bordcomputer und zuckte mit der Schulter. "Ich weiß noch nicht. Mal sehen ..."

"Sie haben sich schon letztes Jahr davor gedrückt hinzugehen und waren auf der Brücke, Commander. Sie können nicht jeder Festivität aus dem Weg gehen", sagte sie leise, so dass nur er es hören konnte. Es würde bestimmt ein schöner Abend werden und sie wollte ihn gerne dabei haben, wenigstens dieses Jahr.

"Der Talentabend ist wieder ein anderes Thema. Aber ich wüsste nicht, was es an diesem Tag zu feiern gäbe. Er ist für mich nicht anders als die übrigen Tage", entgegnete Chakotay gelassen und konzentrierte sich weiterhin auf die Schaltflächen an seiner Konsole.

"Neelix wird enttäuscht sein. Ich habe ihm versprochen, Sie diesmal zu überreden", schmunzelte Janeway.

"Er war auch nicht gerade begeistert als ich zum letzten Talentabend die Schicht auf der Brücke übernommen habe, aber er hat es überlebt und das wird er wieder hinbekommen." Erst jetzt schaute der Commander auf und sah ihr in die Augen. "Wollte Neelix, dass ich komme oder Sie, Captain?"

"Ich würde mich natürlich auch freuen, wenn ich Sie dort treffen würde. Je mehr desto lustiger, oder nicht?", stellte sie ihm die Gegenfrage und legte die Stirn in Falten.

"Mag schon sein ..." Wieder wandte er sich seiner Arbeit zu.

"War das jetzt eine Zusage, oder nicht?"

"Ich werde es mir überlegen, einverstanden." Dies war keine Frage, sondern vielmehr eine Aussage. Der Commander bemühte sich, so gleichgültig und beschäftigt zu geben wie es ihm möglich war und bemerkte Janeways nachdenkliches Nicken nicht mal mehr.

"Mr. Paris - Sie und B'Elanna werden aber doch kommen?", fragte sie ihren Navigator.

Er drehte seinen Stuhl in ihre Richtung und lächelte. "Selbstverständlich, Captain. B'Elanna würde mich umbringen, wenn nicht. Und außerdem wird es sicher ein Spaß."

Sie nickte und erwiderte Toms Lächeln. "Ja, das wird es ganz sicher." Dann fügte sie ganz leise, kaum hörbar hinzu. "Jedenfalls für uns ..."

"Captain?", fragte Chakotay plötzlich und sah wieder von der Konsole auf.

"Ja, Commander", gab sie blasiert zurück. Dieses Spiel konnte sie ebenso gut wie er, das sollte ihm nach allen den Jahren auch bewusst sein. Sie würde schon noch einen Weg finden, ihn zu überreden.

"Sollte das eben eine Anspielung sein?", fragte er ernst. Janeway schüttelte heftig den Kopf und sah ihn mit ihrem unschuldigsten Blick an. Paris hob nur die Brauen und wandte sich wieder den Conn zu, auch wenn er genau hinhörte, was die beiden sprachen.

"Ist schon okay, Chakotay. Sie wollen sich jeglichen Spaß versagen, das ist Ihre Entscheidung." Janeway stand von ihrem Platz auf. "Sie wissen ja nicht, was Sie verpassen", fügte sie provokativ hinzu und machte sich dann, ohne auf eine Reaktion zu warten, auf den Weg zum Turbolift. "Sie haben die Brücke, Commander."

"Wo gehen Sie hin?", wollte Chakotay wissen und sah ihr hinterher.

"Ich werde Neelix im Kasino bei den Vorbereitungen helfen, denn im Gegensatz zu Ihnen liegt mir etwas an dem Zusammentreffen der Crew", entgegnete Janeway ernst und betrat den Lift.

Chakotay sah ihr nachdenklich hinterher, bis sich die Türen des Lifts schlossen, dann wandte er sich wieder seiner Konsole zu. *Na, das hat ja wieder mal geklappt wie am Schnürchen*, dachte der Erste Offizier bei sich und grinste vor sich hin. *Sie ist so berechenbar. Wenn sie nur wüsste*, fügte er seinen Gedanken hinzu.

***

Neelix stand auf einem Stuhl und versuchte verzweifelt, eine Girlande an die Decke des Kasinos zu hängen, um diese dann quer durch den Raum zu ziehen und am anderen Ende wieder zu befestigen. Gerade als er dabei war das Gleichgewicht zu verlieren, weil er sich etwas zu sehr auf die Zehenspitzen stellte, kam ihm ein Fähnrich zur Hilfe und stützte ihn, damit er nicht hinunter fiel.

"Danke sehr", lächelte der Talaxianer erleichtert.

"Gern geschehen, Mr. Neelix." Der junge Mann erwiderte das Lächeln und fuhr sich durch sein kastanienbraunes Haar. "Soll ich es mal versuchen? Ich glaube, ich bin etwas größer als Sie", bot er freundlich an.

"Sehr gerne. Sonst bekomme ich die Girlanden heute nicht mehr hoch, ohne danach die Krankenstation aufsuchen zu müssen", antwortete Neelix und stieg von dem Stuhl herab. Er musterte den jungen Fähnrich genauer. Irgendwie kam ihm sein Gesicht nicht, wie das der anderen Crewmitglieder, vertraut vor. Der Talaxianer zuckte jedoch nur mit der Schulter und hielt dem jungen Mann die Girlande entgegen, als dieser auf dem Stuhl stand.

Das Zischen der Türen erregte Neelix' Aufmerksamkeit. Als er hinüber sah, von wo das Geräusch kam, stellte er erfreut fest, dass es Captain Janeway war.

"Neelix, das sieht ja schon fabelhaft hier aus", stellte sie begeistert fest, als ihre Blicke durch den Raum streiften.

"Danke, Captain. Fähnrich..." Einen Moment schwieg der Talaxianer und sah zu dem jungen Mann auf. "Wie war doch gleich Ihr Name, Fähnrich?"

"Richards", antwortete dieser, noch immer bemüht die Pappverziehung an der Decke zu befestigen.

"Fähnrich Richards hat mir freundlicher Weise seine Hilfe angeboten", nahm Neelix das Gespräch mit Captain Janeway wieder auf.

Sie kramte sichtlich in ihrer Erinnerung nach dem Namen und dem dazu passenden Gesicht des Fähnrichs, jedoch erfolglos. *Wer ist das?*, fragte sie sich und begann an sich und ihrer Konzentration zu zweifeln. War es möglich, dass sie doch noch nicht jedes Crewmitglied persönlich kannte?

"So, das war's", berichtete Richards und stieg stolz von dem Stuhl herab, als er die Girlande erfolgreich angebracht hatte.

"Vielen Dank", lächelte Neelix und betrachtete glücklich des Fähnrichs Werk. "Könnten Sie sie auch am anderen Ende des Kasinos befestigen?"

"Selbstverständlich, Mr. Neelix." Richards nahm sich das Ende der Girlande und den Stuhl, und entfernte sich von Janeway und dem Talaxianer.

"Ein äußerst hilfsbereiter junger Mann", warf Janeway ein und Neelix nickte zustimmend.

"Haben Sie eine Begleitung für heute Abend, Captain?", wechselte der Moraloffizier das Thema.

Janeway versuchte seinem fragenden Blick zu entgehen, doch es gelang ihr nicht. "Nein", antwortete sie daher knapp. "Der Commander lässt sich nicht überreden und Tuvok verbringt den Abend lieber mit Meditation, statt mit seinem Captain auf der Party. Der Doktor kommt mit Seven, Mr. Paris mit B'Elanna und auch Harry hat bereits eine Begleitung." Sie seufzte hörbar.

"Harry? Mit wem wird er kommen?"

"Mit Fähnrich Jenkins", entgegnete Janeway nachdenklich. "Ich glaube, die beiden verstehen sich gut", fügte sie dann mit einem Lächeln hinzu. "Was ist mit Ihnen, Neelix?"

"Nun, es wäre mir eine Ehre, Captain ... aber - nun ja, auch ich habe bereits eine Begleitung", antwortete der Talaxianer bedauernd.

"Tatsächlich? Wen?"

"Samantha wird mich begleiten."

Janeway nickte stumm. Wieder wurde sie nachdenklich. Jeder schien einen Partner, oder zumindest eine Begleitung zu haben, nur sie nicht. Selbst Seven of Nine hatte eine Verabredung ... Sie schüttelte unmerklich den Kopf.

"Vielleicht sollte ich den Babysitter für Naomi machen und auf den Abend verzichten", bemerkte Janeway leise.

"Naomi hat bereits jemanden, der auf sie aufpassen wird." Neelix sah den Captain etwas zerknirscht an.

"Natürlich", kam es sarkastisch von Janeway. "Wie konnte es auch anders sein ..."

Im selben Augenblick kam Fähnrich Richards zurück und stellte den Stuhl wieder an seinen Platz.

Ohne weiter darüber nachzudenken fragte Janeway ihn: "Fähnrich, haben Sie für heute Abend schon eine Begleitung?"

"Nein, Captain", antwortete dieser und schüttelte dabei den Kopf.

Neelix entfernte sich von den Beiden, um sich wieder den Vorbereitungen zu widmen. Ein Gefühl sagte ihm, dass Janeway auch von diesem Fähnrich eine Absage bekommen würde. Und diesen peinlichen Moment wollte er ihr gerne ersparen.

"Würden Sie mich begleiten?", war Janeways nächste Frage. Sie sah den jungen Mann beinahe hilfesuchend an.

"Ich würde es wirklich gerne, Captain ..."

"Aber Sie müssen arbeiten? Haben keine Lust? Etwas Besseres zu tun, als mit dem Captain einen Abend zu verbringen?", sprudelte es nur so aus Janeway heraus.

"Nein, aber... ich bin nicht der richtige Begleiter für Sie." Sein Blick war ernst. Er sah Janeway mit zusammengepressten Lippen an.

Neugierig fragte sie: "Wer ist dann richtig?"

"Das wissen Sie eben so gut wie ich, Captain."

"Ich kann Ihnen nicht ganz folgen, Fähnrich." Sie sah ihn mit diesem Blick an, der ihn aufforderte seine Anspielung auszusprechen.

"Wir sollten nicht hier darüber sprechen." Richards erwiderte Janeways bohrenden Blick standhaft, nicht gewillt hier und jetzt näher auf das Thema einzugehen.

Sie belächelte ihn. "Wo dann?"

"Irgendwo, wo wir keine Zuhörer haben. Captain, ich kann Ihnen helfen."

"Ich benötige keine Hilfe, nur weil ich für heute keine Begleitung habe, Fähnrich."

"Es geht um mehr, als das Heute", entgegnete Richards mit einem Ernst, der Janeway allmählich nervös machte.

"Gut, gehen wir in mein Quartier. Dort sind wir ungestört. Und dort werden Sie mir erklären, was das Ganze soll. Das ist ein Befehl."

"Aye, Ma'am."

***

Kaum hatten sich die Türen kurze Zeit später in Janeways Quartier hinter den Beiden geschlossen, drehte sich Janeway auch schon zu ihm um.

"Raus mit der Sprache, Fähnrich. Was sollte das im Kasino eben?", forderte sie ihn mit strengem Blick auf.

"Was meinen Sie, was ich gemeint habe?", stellte Richards eine Gegenfrage. Ihm war bewusst, dass er sie damit reizte und genau das war seine Absicht.

"Wer sind Sie? Woher sind Sie plötzlich gekommen? Sie sind kein Crewmitglied, nicht wahr? Was haben Sie vor?", attackierte Janeway ihn mit einer Flut an Fragen und einem funkelnden Blick, der jeden Gegner in die Knie zwingen würde.

Richards hob beschwichtigend die Hände. "Ich sage es Ihnen, okay. Bitte beruhigen Sie sich, Captain. - Ich bin nicht gewillt, Ihnen ein Leid zu zufügen."

"Raus mit der Sprache, sofort, oder ich werde die Sicherheit rufen!" Zorn und Ungeduld schwangen in ihrer Stimme.

"Mein Name ist nicht Richards und ich bin ich keines Ihrer Crewmitglieder", begann er ruhig. Dann ging er hinüber zur Couch.

Janeway folgte ihm und setzte sich auf einen der Sessel.

"Wer sind Sie dann?"

"Ich bin ein Bote, wenn Sie so wollen. Ein Bote der Liebe, Captain. Der Sinn meiner Existenz beruht allein darauf, Menschen glücklich zu machen und sie zu vereinen. Dafür lebe ich", sagte er mit sanfter Stimme und sah Janeway eindringlich in die Augen. Skepsis und auch Amüsement waren darin zu erkennen, doch er ließ sich nicht beirren. "Ich weiß, dass Sie sich nach ihm sehnen, dass Sie gerne den heutigen Abend mit ihm verbracht hätten - selbst wenn es nur rein freundschaftlicher Natur gewesen wäre. Sie sind schon glücklich, wenn er bei der Arbeit neben Ihnen sitzt, wenn er Sie am Morgen auf der Brücke begrüßt."

Janeway schluckte hart, versuchte jedoch dieses merkwürdige Gefühl herunter zu schlucken, das dieser Mann ihr vermittelte. Niemand wusste von diesen Gefühlen. Sie hatte es nicht einmal in ihr persönliches Logbuch eingetragen und doch schien dieser Fremde sie bestens zu kennen. "Wer sind Sie?", forderte Janeway ihn erneut auf seine Identität zu verraten.

"Verschiedenste Kulturen haben verschiedene Namen für mich. Für die Meisten bin ich lediglich eine Fantasiegestalt, aber ich versichere Ihnen, ich bin real. Ich bin hier, mit Ihnen in Ihrem Quartier und unterhalte mich mit Ihnen über Ihren Ersten Offizier." Er machte eine kleine Pause, dann sagte er: "Mein Name, Captain Janeway, ist Cupid."

Kaum, dass er ausgesprochen hatte, brach Janeway in Gelächter aus. Etwas derart Lächerliches hatte sie noch nie gehört. Cupid, der so genannte Gott der Liebe - eine Fantasiegestalt, die von hoffnungslosen Romantikern erfunden wurde. Sie versuchte tief durchzuatmen und sich wieder zu beruhigen, als sein Blick ernst blieb und er schon beinahe verletzt auf Janeway wirkte.

"Cupid ist eine Geschichte. Eine Sage ... Er ist ein kleines nacktes Baby mit Flügeln, wenn ich mich recht an die Geschichte erinnere, die meine Mutter mir früher einmal erzählt hatte."

"Ich habe keine Flügel und sehe nicht im Entferntesten so aus, wie Ihre Vorstellung von Cupid ist und dennoch, Captain, sage ich Ihnen, dass ich es bin. Ich kann es Ihnen auch beweisen."

Janeway hob die Brauen, war aber noch immer nicht ganz ernst und äußerst skeptisch. "Wie wollen Sie das bewerkstelligen?"

"Indem ich Sie an etwas erinnere, was Ihnen einst von der Person gesagt wurde, von der ich weiß, dass er Ihre Gefühle erwidert, Ihnen aber den ersten Schritt überlässt. Er hat es aufgegeben, weil Sie ihn immer wieder abgewiesen haben, Captain. Sie haben nicht mehr viel Zeit."

"Eins nach dem anderen. Weshalb habe ich nicht mehr viel Zeit?" Janeways Interesse war geweckt.

"Er distanziert sich von Ihnen, spielt mit dem Gedanken sich eine andere Partnerin zu suchen, weil er die Hoffnung aufgegeben hat. Sie werden ihn verlieren, Kathryn."

"Ich kann mich nicht erinnern, Ihnen erlaubt zu haben mich beim Vornamen zu nennen", tadelte Janeway, fuhr dann aber unbeirrt fort. "Was hat er mir einst gesagt, hm?"

"Der genaue Wortlaut war glaube ich: Ich bin mir nicht sicher, ob ich Parameter definieren kann. Aber ich erzähle Ihnen eine uralte Geschichte ..."

"Stopp!", unterbrach Janeway ihn und drängte die Tränen zurück, die mit dieser Erinnerung hervor traten. Das konnte er unmöglich wissen - es sei den ... *Es sei denn Chakotay hat ihm davon erzählt*, dachte sie.

"Das hat er nicht." Cupid sah sie an.

Wieder schluckte Janeway. *Kann er etwa auch gedankenlesen?*

"Ja, das kann ich."

"Das beweist gar nichts. Ich bin schon einigen Telepaten begegnet." Janeway lehnte sich in den Sessel zurück und musterte den Fremden eingehend, vermied es jedoch irgendwelche Spekulationen in Gedanken zu fassen.

"Sie sind sehr hartnäckig, Captain", sagte Cupid und lächelte sie an. "Ich werde es Ihnen beweisen."

"Da bin ich ja schon sehr gespannt, wie Sie das anstellen wollen. Ich bin Wissenschaftlerin und nur schwer zu überzeugen."

"Das ist mir bereits bewusst", erwiderte er ruhig. Er schien sich auch weiterhin nicht von ihrer Skepsis irritieren zu lassen. "Ich werde Sie schon noch überzeugen, Captain." Ein schelmisches Lächeln, begleitet von einem Zwinkern, malte sich auf sein Gesicht. Er war sich seiner Sache wirklich sicher.

***

Janeway ging in ihrem Quartier auf und ab, wie ein wildes Tier, das man in den Käfig gesperrt hatte. Cupid war gegangen, um zu klären, wie weit er gehen durfte, um sie davon zu überzeugen, dass er real war. Offenbar gab es selbst bei seiner Spezies eine Art Rangordnung und Direktiven. Sie seufzte immer wieder, ging auf und ab, die Hände in die Hüfte gestemmt und warf schließlich einen Blick auf das Chronometer. Cupid war seit über einer Stunde fort. Wie lange würde es wohl dauern, Kontakt zu seinem Vorgesetzten herzustellen? Und warum hatte er sich geweigert die Kommunikationsanlage der Voyager zu verwenden?

Plötzlich stand er wieder vor ihr und sie wäre um ein Haar in ihn hineingelaufen. Sie schnappte nach Luft und blickte ihn verwirrt an. „Nächstes Mal kommen Sie nicht einfach unaufgefordert in mein Quartier, verstanden?“

Cupid nickte: „Verstanden.“

„Also? Beweisen Sie mir nun, dass Sie sind wer Sie behaupten zu sein?“ Janeway verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ja. Sind Sie bereit einen Blick in die Zukunft zu werfen, die Sie erwartet, wenn Sie Chakotay weiterhin so abweisend gegenüberstehen?“

Sie nickte unbeeindruckt und verstand es sehr gut, ihre tatsächliche Neugierde zu verbergen. „Nur zu, ich bin bereit“, sagte sie und vollführte eine ausschweifende Handbewegung, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen.

Für den Sekundenbruchteil, in dem sie blinzelte, wurde sie an einen Ort befördert, der ihr nicht bekannt vorkam. Es war ein fremdes Quartier. Scheinbar auf der Voyager.

„Wo sind wir?“, erkundigte sie sich.

„In Sevens Quartier. Oder besser; dem Quartier, dass sie sich in einer Holodecksimulation erstellt hat, als Folge ihrer Entwicklung menschlicher zu werden.“

Janeway sah sich um. Sie verstand nicht, was das mit Chakotay zu tun haben sollte.

„Ich hoffe, dass Sie mir noch mehr zeigen, denn im Augenblick bin ich noch nicht sehr überzeugt.“ Sie sah Cupid herausfordernd an und er nickte lediglich.

Plötzlich waren sie nicht mehr allein in diesem Quartier. Seven und Chakotay waren ebenfalls anwesend, beide in ziviler Kleidung. Mehr noch; Seven trug ein rotes Abendkleid und Janeway bemerkte, dass ihre sämtlichen Borg-Implantate fehlten.

„Sie wird ihre Implantate loswerden?“ Janeway konnte es kaum glauben. Seven sah so anders aus, im positiven Sinn. Ein Lächeln legte sich auf Janeways Lippen. „Wie wundervoll.“

„Nicht wirklich“, erwiderte Cupid auf die eigentlich rhetorisch gestellte Frage des Captains. „Sie kann ohne die Implantate nicht überleben, doch zu dieser Zeit ist ihr das nicht bewusst. Und deshalb zeige ich Ihnen das alles hier auch nicht.

Als Chakotay Seven ein Kompliment ihres Aussehens wegen machte und eine Flasche Wein entkorkte, da begann sie zu ahnen, was sie sich niemals gewagt hätte vorzustellen und was Cupid ihr tatsächlich zeigen wollte.

Die Beiden hatten begonnen sich zu verabreden. Chakotay und … Seven. Warum ausgerechnet sie? Seven war doch das genaue Gegenteil von ihr selbst.

Offenbar sprangen sie noch etwas weiter in diese Zukunft, denn plötzlich standen die ehemalige Borg und der Commander sich nicht mehr nur gegenüber. Sie lagen sich in den Armen und küssten sich leidenschaftlich.

Janeway wandte schnell den Blick ab. Sie fühlte sich auf eine seltsame Weise verraten und verkauft. Die beiden Menschen, denen sie am meisten vertraute, ausgerechnet diese beiden hatten sich ineinander verliebt. *Wie zum Teufel war so etwas möglich?* Diese Frage war unbewusst entstanden und Cupid brachte sie in augenblicklich in die Gegenwart zurück.

„Er hat sich in Seven verliebt, weil sie trotz gewisser mangelnder Menschlichkeit immer noch offener war als Sie. Er hat sich in die Frau verliebt, die Sie aus ihr gemacht haben. Sie hat viel von Ihnen gelernt.“ Er machte eine kleine Pause, ehe er mit bedachter Stimme fortfuhr: „Die beiden haben zwei Jahre später geheiratet. Sie haben versucht sich für sie zu freuen, doch ich weiß, dass Sie niemals darüber hinwegkamen.“

„Was passierte dann?“ Janeway rang mit den Tränen.

„Sie fanden zurück zur Erde, wurden befördert und gaben das Reisen auf. Zu viele schmerzliche Erinnerungen brachten Sie dazu möglichst viel Abstand zwischen sich und die beiden zu bringen.“

Mit einem Mal befand sich Kathryn Janeway auf einem Hügel. Kalter Wind blies ihr entgegen. Welke Blätter in allen Facetten zwischen gelb und rot flogen unkontrolliert umher. Sie sah eine alte Frau vor sich knien und etwas auf dem Boden sauber wischend, das wie ein Stein aussah. Und so sah es nicht nur aus, es war ein Stein. Ein Grabstein, wie Janeway feststellte. Chakotays Grabstein!

Und dann erkannte sie sich selbst in der Frau mit dem beinahe weißen Haar wieder.

„Wann ist er gestorben?“, wollte Janeway mit erstickter Stimme wissen.

„Kurz nach Sevens Tod. Er hat es nicht verkraftet sie zu verlieren.“

„Dann hat er sie wirklich geliebt?“

„Ja. Er wird sich in sie verlieben, wenn Sie nicht bald etwas unternehmen.“ Cupid sah sie eindringlich an.

„Wenn Sie ein Bote der Liebe sind, wieso versuchen Sie dann mich und Chakotay zu vereinen und etwas zu zerstören, das ganz offenbar funktioniert hat. Ich meine, es scheint, als ob Seven und er viele glückliche Jahre hatten.“

„Ja, die werden sie haben. Aber es ist nicht ihre Bestimmung zusammen zu sein.“

„Und es soll meine sein, ein Leben an Chakotays Seite zu führen?“

„Ja, Kathryn. Ich meine, Captain.“ Er lächelte entschuldigend. „Sie beide werden etwas tun – würden etwas tun – das sehr wichtig für den weiteren Verlauf der Zukunft ist. Was darf ich Ihnen allerdings nicht sagen, damit würde ich zu weit gehen.“

Kathryn Janeway nickte lediglich. Sie wusste, dass man niemals zuviel über seine eigene Zukunft wissen sollte. Nicht umsonst gab es die oberste temporale Direktive. „Aber, wenn ich jetzt gewisse Schritte mache … wer sagt mir, dass ich sie nicht mache, weil Sie mir dazu rieten? Ich meine, ist es dann überhaupt noch Bestimmung?“

„Es war immer Ihre Bestimmung. Deshalb bekamen Sie damals den Auftrag. Nur deshalb wurden Sie für so viele Jahre in den Delta-Quadranten befördert und aus demselben Grund waren Sie beide damals für einige Wochen auf dem Planeten, den Sie New Earth getauft hatten. Dies ist Ihr Schicksal.“

„Weiß Chakotay ebenfalls davon?“, fragte sie nach einigen langen, nachdenklichen Augenblicken.

„Nein. Er versucht Sie derzeit auf seine Weise zu provozieren. Noch hat er die Hoffnung, wie gesagt, nicht aufgegeben. Er denkt, dass, wenn er sich Ihnen in jeder Hinsicht verweigert, er umso attraktiver für Sie wird und Sie letztlich auf diese doch recht primitive, aber effektive Weise zu dem gewissen Schritt bewegen kann.“

Sie zweifelte noch immer. Wenn es Bestimmung war, wie er behauptete, warum war dann überhaupt jemand wie Cupid nötig? Würden sie, wenn es tatsächlich eine Art Vorsehung gab, nicht von allein zusammen finden? Nach der Rückkehr in die Heimat?

„Sie haben vor einigen Wochen eine Entscheidung getroffen, die Ihnen ein zusätzliches Jahr in diesem Quadranten beschert hat, Captain, und in besagtem Jahr wird sich Chakotay von Ihnen abwenden. Es war nie vorgesehen, dass Sie diese Entscheidung treffen, weshalb alles durcheinander geriet. Sie können sich nicht vorstellen, wie wichtig Liebe ist. Es ist kosmisch, weit mehr als ein einfaches Gefühl. Liebe wirkt sich auf mehr aus, als Technik, Wissen und Macht. Liebe ist der Sinn des Lebens. Sie kennt keine Regeln, folgt keinen Gesetzen, man kann sie weder erzwingen noch unterdrücken. Liebe ist allgegenwärtig.“

„Es kommt mir trotzdem so vor, als hätte ich einen Befehl von oben erhalten.“ Janeway und Cupid befanden sich schließlich wieder im Quartier des Captains. „Allerdings muss ich sagen, dass ich den Gedanken, ein Leben ohne Chakotay zu führen, nicht ertragen kann. Ich habe bereits zwei Männer verloren, die ich geliebt habe. Und ich denke, dass Chakotay wohl meine letzte Chance ist.“

Natürlich war es auch Bestimmung gewesen, dass sowohl Justin wie auch Mark sterben mussten. Aber dies wollte er ihr nicht auch noch sagen. Sie schien auf den richtigen Pfad geführt worden zu sein und er sie erleichtert an. „Ja, so ist es. Und welcher Tag wäre besser geeignet mit ihm zu sprechen, als dieser?“

Sie lächelte ein wenig gezwungen. „Ich weiß nur nicht, wie ich den ersten Schritt machen soll.“

„Es wird sich von allein ergeben“, antwortete er ihr zuversichtlich und berührte flüchtig ihre Schulter. Dann löste sich sein Körper auf und nichts weiter als ein blau schimmernder Dunst blieb zurück, der sich durch das Ventilationssystem verflüchtigte.
Zurück blieb eine verdutzte Janeway.

***

Janeway stand im Korridor vor Chakotays Büro. Sie wusste nicht, wie sie ihr Auftauchen am besten erklären sollte. Ebenso wenig wusste sie, wie sie ihm gegenüber den ersten Schritt machen sollte. Schon immer hatte sie Schwierigkeiten gehabt Beziehungen zu beginnen, die nicht platonisch waren. Und in all den Jahren hatte sie in dieser Hinsicht leider gar nichts dazu gelernt.

Dass ausgerechnet Chakotay es ihr jetzt so schwer machte war wohl die Quittung für all die vielen Abweisungen. Kathryn wusste schon gar nicht mehr, wie oft sie ihn hatte abblitzen lassen unter Vorwänden, die sie selbst nicht richtig verstand.

Natürlich würde es sie beeinflussen, wenn sie eine romantische Beziehung zu ihrem Ersten Offizier führte. Doch sie war nicht minder bei Entscheidungen beeinflusst worden, als sie ihre Gefühle noch nicht einmal sich selbst gegenüber zugeben wollte.
Es machte also keinen Unterschied mehr. Und auch die Sternenflotte hatte vor einigen Jahren einsehen müssen, dass sie Beziehungen zwischen Führungsoffizieren nicht verbieten konnten. Dass sie es einfach nicht durften. Inzwischen hatte die Sternenflotte nahezu zehn sehr gute Offiziere aufgrund dessen verloren, weil sie ihnen eine Beziehung verboten und diese dann aus der Sternenflotte ausgetreten waren, weil sie auf ihr Recht auf ein Privatleben nicht hatten verzichten wollen.

Und nachdem, was Cupid ihr gezeigt hatte und was ihr dadurch klar geworden war, wusste sie nun endlich, dass auch sie nicht länger zurückhaltend sein durfte. Sie würde verlieren, was ihr inzwischen mehr bedeutete, als das Kommando über die Voyager oder irgendetwas sonst.

Die alte Frau vor Chakotays Grab – das fühlte Kathryn instinktiv – hatte viele Jahre lang ein einsames Leben geführt und vermutlich war sie eines Tages auch völlig allein gestorben. Und was hatte ihr Leben dann für einen Sinn gehabt? Denn, wenn lieben und geliebt werden, der Sinn des Lebens waren, dann wurde es höchste Zeit, dass sie ihrem Leben wieder einen Sinn gab.

Mit leicht zitternden Fingern betätigte sie schließlich den Türmelder. Dann atmete sie nochmals tief durch und legte sich ein paar Worte zurecht, die jedoch im selben Augenblick aus ihren Gedanken verschwanden, als Chakotay ihr öffnete und sie vollkommen überrascht ansah.

Sie lächelte als sie seinen Blick bemerkte. „Mit mir hast du nicht gerechnet.“

„Nein“, sagte er schlicht und deutete ein Kopfschütteln an. Mit dem Padd in der rechten Hand deutete er in sein Büro. Sie folgte diesem Wink und trat ein. Und erst als das Zischen der sich schließenden Tür verklungen war, drehte sie sich zu ihm um. Er sah sie mit einem Blick an, so gelassen, resignierend, dass sie kurz dachte bereits zu spät zu kommen. Dann schien ihm etwas bewusst zu werden und er veränderte den Ausdruck seines Blicks. Neugierde war nun darin zu erkennen. „Hab ich mir das eingebildet, oder haben Sie mich eben geduzt?“ Seit New Earth hatte sie das nicht mehr getan. Oder besser, seit sie von dort zurückgekehrt waren.

„Das hast du dir nicht eingebildet, Chakotay.“ Sie trat einige Schritte auf ihn zu, doch er blieb wie angewurzelt stehen. „Ich habe nachgedacht. Seit ich die Brücke vor einigen Stunden verließ sind mir Dinge bewusst geworden, die ich bisher nicht wahrhaben wollte.“

„Zum Beispiel?“, fragte er ruhig.

Sie dachte einen Moment nach. „Mir ist klar geworden, dass du nicht ewig warten würdest.“

Er gab sich gar nicht erst dumm. Er wusste sehr genau was sie meinte. Es war an der Zeit endlich offen darüber zu sprechen. „Das ist richtig.“ Chakotay seufzte leise. „Und um dir dessen bewusst zu werden, hast du nach all den Jahren letztlich doch nur einen Nachmittag des Nachdenkens gebraucht.“

„Wenn ihr dir sagen würde, dass Cupid bei mir war, um mir zu helfen über gewisse Dinge klar zu werden, würdest du es mir abkaufen?“

„Nein“, er schüttelte lächelnd den Kopf.

„Denkst du, dass es möglich ist, dort weiterzumachen, wo wir aufgehört haben?“ Sie sah Chakotay hoffnungsvoll an.

„Und wo sollte das sein, Kathryn? Da war doch nichts. Andeutungen, Blicke, zaghafte Berührungen, mehr nicht. Nichts, was wirklich bedeutungsvoll wäre.“ Er trat an ihr vorbei und legte das Padd auf den Schreibtisch.

„Dein Geständnis war für mich nicht nichts. Im Gegenteil, es bedeutet eine ganze Menge. Ich war nur zu dumm, um zu erkennen, was du mir damit angeboten hattest. Du hattest bereits den ersten Schritt auf New Earth gemacht und auch den zweiten und dritten.“

„Ja. Und für jeden Schritt, den ich vorwärts gemacht habe, bist du zwei zurückgegangen. Und ich kann nicht immer auf dich zugehen. Ich weiß, was ich empfinde. Himmel, sogar du weißt, was ich empfinde. Aber ich bin mir nicht sicher, was dich betrifft.“

„Ich …“, begann Kathryn, zögerte dann jedoch. Chakotay hielt noch einen Moment ihrem hilfesuchenden Blick stand, doch dann senkte er seine Lider und sah auf den Boden hinab. „Ich denke, dass ich dich liebe.“

„Du denkst es?“, fragte er verwundert und schaute ruckartig wieder auf.

„Ich weiß es“, bekräftige sie ihre unschlüssige Aussage. „Ich weiß es, seit dem Abend auf New Earth, als du mir diese Metapher erzähltest und vielleicht war ich schon vorher ein wenig in dich verliebt. Ich schätze, dass ich es mir wegen Mark nicht hatte eingestehen wollen. Ich sah deinen Blick, als ich dir von seinem Brief erzählte und glaubte darin Hoffnung zu erkennen, obgleich du bemüht warst betroffen zu wirken. Allerdings war ich damals noch nicht so weit.“

„Und jetzt bist du es?“ Chakotay blieb unverwandt stehen, während sie sich ihm abermals Schritt für Schritt näherte.

„Ja, jetzt bin ich bereit dafür.“ Sie lächelte verlegen. „Das heißt, wenn du mich noch nicht vollkommen aufgegeben hast.“

Innerlich jubelte Chakotay, doch nach außen hin zeigte er lediglich ein kleines Lächeln. Gerade groß genug, dass es als solches zu erkennen war.

Sie schien erwartet zu haben, dass dies genügte, um ihn wiederum zum nächsten Schritt zu animieren, doch damit war es für ihn noch nicht getan.

„Du kannst es nicht, oder?“ Seine Augen hingen an ihren Lippen, doch er kämpfte gegen das immense Bedürfnis an, sie an sich zu ziehen und zu küssen.

„Was kann ich nicht?“ Kathryn blieb so dicht vor ihm stehen, dass sie bereits die Wärme seiner Haut auf ihrer und seinen sanften Atem fühlen konnte, ohne ihn jedoch tatsächlich zu berühren. Aus dunklen Augen blickte sie zu dem Mann auf, der es wie kein anderer vermochte, sie über ihre Grenzen hinaus anzutreiben. Jeden Tag aufs Neue forderte er sie auf irgendeine Weise heraus. Und diesmal tat er es, in dem er darauf wartete, dass sie den Mut fand, ihn zu küssen.

„Ich werde dich nicht beißen“, versicherte er ihr mit einem schelmischen Grinsen, welches jedoch auch gleich wieder verschwand, als sie auf die Zehenspitzen ging und ihre Lippen kaum merklich auf seine drückte.

Sie wartete noch immer auf seine Reaktion und er begann den Kuss erst zu erwidern, als sie endlich bereit war, sich treiben zu lassen, von einer Leidenschaft, wie sie schon viel zu lange nicht mehr in ihr gebrannt hatte.

Seine Lippen teilten sich und eine wahre Explosion an Gefühlen überwältige beide, als sie sich diesem uralten Tanz zweier Zungen hingaben, um auf diese Weise einen neuen Anfang zu besiegeln.

***

Als Janeway schließlich Seite and Seite mit Chakotay das festlich geschmückte Kasino betrat, in dem schon reges Treiben herrschte, fühlte sie sofort einige sehr neugierige Blicke auf sich ruhen.

Sie war sich nicht sicher, ob es die Crew wissen sollte, doch diese Entscheidung wurde ihr diesmal von Chakotay abgenommen, noch ehe sie richtig darüber hätte nachdenken können. Zärtlich ergriff er ihre Hand und führte sie zu einer kleinen Ansammlung von Offizieren, von denen einer breiter lächelte als der andere. Es schien ein wahres Wunder zu sein, dass sie keinen Applaus erhielten.

Und als Kathryn sich in dem gut gefüllten Raum umsah, entdeckte sie in einer Ecke, ganz unscheinbar mit einem Glas in der Hand, Cupid stehen, der ihr kurz winkte, ehe er verschwand. Sie war sich nicht mal sicher, ob er wirklich dagestanden, oder ob sie ihn sich nur eingebildet hatte. Letztlich spielte es keine Rolle.

Sie drückte Chakotays Hand ein wenig, tauschte einen kurzen Blick mit ihm und überließ alles Weitere sich selbst.


ENDE
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