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Thinking about you

von Emony

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Wie lange ich schon so empfinde vermag ich nicht zu sagen. Ein Jahr, zwei oder vielleicht sogar schon seit drei und mehr Jahren. Ich weiß, dass ich so nicht empfinden sollte, nicht für ihn und doch – ich kann es nicht länger leugnen.

Wenn er mich ansieht, ist es, als bekäme ich einen kleinen Stromschlag. Gerade stark genug, um mir ein sanftes Prickeln zu bescheren. Ich liebe dieses Gefühl.

Heute hatte er zufällig meine Hand berührt und einen Moment verharrt, so als genieße er es. Er war in meinen Bereitschaftsraum gekommen, um mit mir über die Schichteinteilung der kommenden Woche zu reden. Als er mir das PADD reichte, berührten sich unsere Hände und er sah mich aus unendlich warmen braunen Augen an.

Ich bekam eine Gänsehaut und musste mich innerlich zur Ordnung rufen. Andernfalls hätte ich ihm gesagt, dass mir die sanfte Berührung gefiel. Dass ich mehr davon spüren wollte und dass ich ihn liebe.

Was wäre ich für ein Captain ließe ich mich von Gefühlen leiten? Tuvok würde meine Einstellung sicherlich begrüßen. Schließlich ist er ja ein wahrer Meister im Verdrängen von jedweder Art von Gefühlen.

Doch ich fühle mich an manchen Tagen vollkommen außerstande und meide es regelrecht in Chakotays Nähe zu sein. Es gibt Tage, da ist es ausreichend, dass er nur ein Freund ist. Mein Erster Offizier und Vertrauter. Aber dann gibt es wieder diese Tage, da will ich, dass er mich abends im Quartier empfängt und wir uns später leidenschaftlich lieben.

Es geht sogar soweit, dass ich davon träume mit ihm zu schlafen. Ich wache dann immer völlig frustriert auf und weiß sofort, dass es nicht real war. Niemals real sein wird, weil ich dieses Privileg nicht habe, mich von meinen Gefühlen leiten zu lassen und mit einem Crewmitglied zu kopulieren.

Verdammt, warum habe ich ihn nicht schon früher kennen gelernt? Lange vor dieser Mission. Wir hätten eine Chance gehabt. Oder nicht? Wäre er und nicht Marc in mein Leben getreten, wie wäre mein Leben verlaufen? Wäre ich dennoch hier gestrandet? Wäre er zum Maquis gegangen, oder hätte ich ihn überzeugen können, dass es andere Wege gibt? Dass Rache an den Cardassianern zu nehmen, ihm seinen Vater nicht zurückbringen würde.

Ich werde es wohl niemals erfahren.

Ich habe mit dem Gedanken gespielt einen Holoroman zu schreiben, in dem ich mein alternatives Leben testen könnte. Doch ist es nicht unmoralisch eine Holofigur nach einem Besatzungsmitglied zu kreieren? Insbesondere, wenn man verliebt in diese Person ist?

Der Gedanke, dass ich ihn schon damals hätte kennen lernen können, so wie Tom und B’Elanna sich schon vor der Voyager trafen, oder Tom und Chakotay, lässt mich nicht mehr los.

Was wäre, wenn man mich geschickt hätte, den Maquis zu unterwandern? Wenn Tuvok der Captain der Voyager geworden wäre und nicht ich. Es gibt viele Variablen. Und ich frage mich, ob ich bei einer davon glücklicher wäre, als jetzt?

Ich aktiviere das Terminal auf meinem Schreibtisch. „Computer; folgende Erzählparameter aufzeichnen.“

Die Figuren habe ich schon entsprechend der realen Personen an Bord programmiert. Es wird Zeit die Geschichte zu erzählen, die ich *Das andere Leben* nenne.

ENDE – oder vielleicht doch nicht?

Lasst es mich wissen, wenn ihr eine Fortsetzung wollt.
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