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Trauer

von Emony

Kapitel 1

Er sah sich in dem Quartier um, das ihm die letzten Jahre ein Zuhause gewesen war. Und nicht nur ihm selbst, auch ihr. Es wirkte zum ersten Mal kalt, verblasst, leblos. Es spiegelte wider, wie er sich fühlte.

Nach K’Ehleyrs Tod hatte er geglaubt, niemals einen größeren Schmerz erfahren zu können. Doch Jadzia, die Frau, die er erst vor wenigen Monaten zur Gemahlin genommen hatte, zu verlieren, übertraf den Schmerz von damals noch um ein Vielfaches.

Er hatte sein Leben mit ihr verbringen wollen. Mit ihr alt werden und sehen, wie ihre Kinder eigene Kinder bekamen und ihnen die klingonischen Traditionen nahe bringen, die nicht nur ihm, sondern auch Jadzia so viel bedeutet hatten. Ihr gemeinsamer Traum war geplatzt wie eine Seifenblase.

Obwohl sie als Trill geboren worden war, hatte sich Jadzia immer mehr wie eine Klingonin verhalten. Nun, zumindest seit der Vereinigung mit dem Symbionten.

Er hatte sie nur drei Jahre gekannt. Drei Jahre, die wie im Warpflug vergangen waren. Er hatte nie die Frau kennen gelernt, die sie gewesen war, ehe sie Curzon Dax’ Erinnerungen und einen Teil seiner Leidenschaft für die klingonische Kultur erhalten hatte. Er wollte sie gerne noch besser kennen lernen. Eine Familie mit ihr gründen, ein Haus bauen. So viele Träume blieben nun unerfüllt.

Die Trauer ließ ihn sich wie benommen fühlen. Die Stimmen der Besatzung, die ihm alle das Beileid ausgesprochen hatten, waren wie durch eine dicke Schicht Wasser zu ihm gedrungen. Kira hatte ihn angesehen, ohne ein Wort zu verlieren. Sie wusste, dass es keine Worte gab, die ihm jetzt über den Verlust hinweghelfen konnten.

Ein wenig Genugtuung würde es ihm bringen, den Mann zum Zweikampf herauszufordern, der Jadzia das Leben und ihm den Sinn des Seinen genommen hatte. Er würde das klingonische Recht auf Rache verlangen, Dukat herausfordern und das Leben aus ihm herauspressen. Das würde ihm Jadzia zwar nicht wieder bringen, aber zumindest ein wenig Befriedigung. Er konnte den Cardassianer nicht ungestraft davon kommen lassen!

Und danach würde er Jadzias Ehre wieder herstellen, um ihren Platz im Stovokor zu sichern. Er würde diesem P’tagh das Meg’leth an die Kehle setzen und ihn langsam ausbluten lassen.

Sein Blick schweifte noch einmal durch das Wohnquartier, das er mit Jadzia bewohnt hatte, dann drehte er sich auf dem Absatz um und machte sich auf die Suche nach Gul Dukat.

~fin
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