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The long Goodbye

von Emony

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Behutsam legte Jonathan Archer die rechte Handfläche auf die bebende Brust seines Freundes und blickte mit traurigen Augen zu ihm hinab. Nichts war von Trip Tuckers Humor übrig geblieben, nichts von seiner Stärke und seinem Charme. Er lag schwer atmend auf einem der Biobetten und wartete darauf ins Jenseits über zu gleiten.

Jonathan hatte sich nie in seinem Leben hilfloser gefühlt, als in jenem Augenblick. Erst vor wenigen Minuten hatte Doktor Phlox die junge Linguistin Hoshi Sato für tot erklärt und nun musste der Kommandant der Enterprise mit ansehen, wie sein bester Freund demselben Schicksal erliegen würde und er überlegte krampfhaft, was er ihm zum Abschied sagen sollte. Jedoch wollte ihm absolut nichts einfallen.

Ein einziger Gedanke beherrschte seinen sonst so klaren Geist; Trip wird sterben und ich kann nichts dagegen tun. Und wenn Phlox nicht bald ein Heilmittel fand, würde er selbst als nächstes sterben.

Trip atmete schwer ein und wieder aus.

„Es tut mir Leid“, sagte Jonathan und biss die Zähne zusammen, um den Tränen Widerstand zu leisten, die sich von seinen Wimpern zu lösen drohten. Etwas Anderes fiel ihm in diesem Augenblick nicht ein, dafür war es keine Floskel. Es kam aus der Tiefe seines Herzens. Ein Leben ohne Trip Tucker schien ihm unvorstellbar. Kalt und leer, ja sogar sinnlos. Ein kleiner Teil in ihm wünschte sich, dass Phlox kein Heilmittel finden würde. Oder zumindest nicht rechtzeitig für ihn.

Erneut holte Trip begierig Luft. Das Atmen fiel ihm zunehmend schwerer.

Jonathan sah ihm an, dass er schwächer wurde.

Er atmete ein.

Jonathans Hoffnung schwand endgültig.

Wieder sah er hinab zu Trip. Sah, wie das Leben langsam aus den blauen Augen des Südstaatlers schwand und das einst klare Blau sich in ein mattes Grau wandelte.

„Du wirst mir fehlen, mein Freund.“ Jonathans Stimme zitterte und die erste Träne löste sich von seinen Wimpern, fiel lautlos hinab.

Trip schluckte nochmals. Holte noch einmal Luft. Und während der Äther des Lebens aus Trip Tuckers Körper entwich, spürte Jonathan, dass er den besten Freund in seinem Leben für immer verloren hatte. Der Körper unter seiner Hand zuckte leicht und sackte dann in sich zusammen. Es war vorbei.

„Lebewohl“, hauchte Jonathan beinahe lautlos und zog die Hand von Trips Brust. „Lebewohl, Trip.“

~fin
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