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Ein kostbarer Moment

von SusanQ

Kapitel 2

Kapitel 2

„Captain Kirk hat mich über Ihre weiteren Ambitionen in der Sternenflotte informiert, Miss Chapel.“

Spock bedeutete ihr Platz zu nehmen und setzte sich selbst ebenfalls in einen der Sessel im Konferenzraum. Er rief einen Zeitplan auf und projizierte ihn auf den Monitor in der Mitte des Tisches. Es handelte sich dabei um die Planung des zeitlichen Ablaufes verschiedener Projekte der wissenschaftlichen Abteilung der Enterprise.

Schon bei einem flüchtigen Blick auf den Monitor erkannte Christine, daß alle sich ihrer jeweiligen Deadline, dem letzt möglichen Termin ihrer Fertigstellung, näherten und einige wenige waren bereits abgeschlossen, andere noch nicht einmal begonnen worden.

„Sie wurden dem Eden-Projekt, daß sich mit der Analyse der toxikologischen Eigenschaften der Flora des Planeten Epsilon Trianguli III beschäftigt, zugeteilt.“

Spock reichte ihr ein Datenpad mit den Worten: „Hier sind alle bisher bekannten relevanten Daten zusammengetragen. Ihre Aufgabe wird es sein diese zu vervollständigen und die pharmakologischen Untersuchungen zu leiten. Überdies umfaßt der Speicher eine Liste der Mitglieder der wissenschaftlichen Abteilung zusammen mit ihren jeweiligen Projektplänen und Dienstzeiten. Solange Ihre Aufgabenstellungen nicht mit diesen kollidieren können Sie jeden auf dieser Liste um Hilfe ersuchen. – Stellen Sie sich ein Team zusammen und koordinieren Sie das Projekt. Ich möchte Ihre Projektplanung bis 1200 auf meinem Schreibtisch haben.“

Völlig verdattert starrte Christine den wissenschaftlichen Offizier an und sagte stotternd: „Hier, hier muß ein Mißverständnis vorliegen, Mr. Spock.“ Und noch etwas verwunderter, falls dies überhaupt möglich war, fragte sie: „Ich soll diese Projekt leiten?“

„Sie haben sich doch für eine Offizierslaufbahn im medizinischen Korps entschieden?“, erkundigte sich Spock.

„Ja Sir.“

„Und Sie möchten sich auf Pharmakologie und Biochemie spezialisieren?“

„Ja Sir, aber…“

„Dann ist dieses Projekt die optimale Vorbereitung für Sie. – Captain Kirk wünscht, daß alle wissenschaftlichen Daten, die wir in den letzten Jahren gesammelt haben, bearbeitet und in Abschlußberichten zusammengestellt sind, wenn wir die Erde erreichen.“ Die rechte Braue leicht anhebend fügte Spock dem noch hinzu: „Er meinte die Enterprise habe einen guten Ruf zu verlieren.“

„Ich werde versuchen Ihren Erwartungen gerecht zu werden, Sir. Allerdings möchte ich meinen Dienst auf der Krankenstation nicht vernachlässigen.“

„Dies wurde bereits bedacht. Sie werden für den Rest der Reise von Ihren Pflichten auf der Krankenstation entbunden. – Weggetreten!“

Christine verlies den Konferenzraum und Spock machte sich wieder hochkonzentriert daran die Abschlußberichte einiger Projektleiter zu überprüfen und zu redigieren.

„Spock!“ Ohne die geringste vorherige Ankündigung erschien, kurze Zeit später, ein überaus aufgebrachter Dr. McCoy auf dem Interkom-Bildschirm des Konferenzraumes.

„Sie grünblütiger, spitzohriger, vulkanischer… Pimpf!“

Entweder war es noch zu früh am Morgen oder McCoy war so aufgebracht, daß ihm selbst die sonst so blumigen Titulierungen für den Ersten Offizier ausgegangen waren.

„Was erdreisten Sie sich mir mein bestes Pflegepersonal zu entwenden?!“

„Doktor, Sie wissen das Ihre Erregung unproduktiv, unlogisch und zwecklos ist. Es war die Entscheidung des Captains Miss Chapel einen anderen Aufgabenbereich zuzuteilen. Überdies bin ich sehr gut darüber informiert, daß sich derzeit keine pflegebedürftigen Patienten auf der Krankenstation befinden und genügend anderes Pflegepersonal vorhanden ist um die anfallenden Routinearbeiten zu erledigen“, entgegnete Spock in seiner gewohnt stoischen Ruhe.

„Das ist mir absolut scheißegal, Spock! Ich will Christine wieder haben! Sie ist die einzige die mit dem Bürokratendeutsch auf den Anforderungsformularen klarkommt und genau weiß welche Medikamente knapp werden. – Ich brauche Christine Chapel bei mir auf der Krankenstation, sonst kann ich nicht für eine reibungslos funktionierende medizinische Abteilung garantieren. – Außerdem hat sie immer dafür gesorgt, daß ich einen vernünftigen Bohnenkaffee am Morgen bekomme.“

McCoy war noch immer gereizt, was natürlich durchaus auch auf den Mangel an allmorgendlichem Koffein zurückzuführen sein konnte.

„Darf ich Sie darauf aufmerksam machen, Doktor McCoy, daß Miss Chapel für die Pflege von Patienten zuständig ist und nicht dafür SIE zu versorgen?“

„Das ist mir egal! Verdammt! Ich will sie wieder haben!“ Jetzt wurde er etwas trotzig. „Sie ist die beste Schwester die ich je hatte und die fähigste und gewissenhafteste Laborantin in meiner ganzen Abteilung. Die lasse ich mir nicht so einfach wegen irgendeines obskuren Projekts von Ihnen ausspannen.“

„Um so logischer erscheint es mir Miss Chapel mit anderen Aufgaben zu betrauen, die ihr Potential voll ausschöpfen und vergrößern“, erwiderte Spock ungerührt.

„Da ich mit Ihnen anscheinend nicht vernünftig darüber reden kann werde ich mich eben an Jim wenden“, entgegnete McCoy grimmig.

„Wie ich bereits sagte, Doktor – es war die Entscheidung des Captains.“

Ohne weitere Erwiderung, jedoch mit einem letzten bösen Blick, deaktivierte McCoy die Verbindung und verschwand so unverhofft vom Bildschirm wie er darauf erschienen war.

Selbstverständlich erreichte McCoy auch beim Captain keine Veränderung der derzeitigen Situation und als dieser ihm auseinandersetzte warum Christine Chapel einem Projekt als Leiterin zugeteilt worden war, wurde McCoy relativ schnell wieder friedlich.

„Du meinst Sie wird irgendwann ihre eigene medizinische Abteilung leiten?“

„Das ist anzunehmen, Pille. – Sie hat zweifelsohne das Zeug dazu.“

„Daran habe ich nie gezweifelt, aber ich hatte gehofft sie würde Medizin studieren um dann Ärztin zu werden und ihre Talente in Bezug auf den Umgang mit Patienten nicht an irgendwelche Labormäuse verschwenden.“

„Spock ist der selben Meinung, obwohl er sich nicht genau so ausgedrückt hat wie du“, entgegnete Jim, woraufhin Pille ihn ungläubig mit weit aufgerissenen Augen anstarrte und sich erkundigte: „Dieser hinterlistige Vulkanier ist der selben Meinung wie ich?“

„Ja, im großen und ganzen.“

„Warum hat er es mir dann nicht gesagt?“

„Vermutlich hättest du ihm nicht richtig zugehört und außerdem wäre es unlogisch Energie auf den Versuch zu verschwenden, dir etwas klar zu machen, worauf du früher oder später selber kommen würdest.“

„Du hast eindeutig zu viel Zeit mit diesem Vulkanier verbracht, Jim.“

„Mag sein. Jedenfalls hält Spock das Eden-Projekt für die beste Möglichkeit um Schwester Chapel zu zeigen, daß sie durchaus in der Lage ist derartige Aufgaben zu erfüllen. – Nichts ist schlimmer, als seine Ziele zu tief stecken.“
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